3D rapid modelling

Begonnen von petrus, 01. Oktober 2012, 15:22:36

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

mause

ZitatTja bald gibt es keinen Modellbau mehr. Dann gibt es von diversen Computerfreaks Datensätze, die man ausdrucken lassen kann.

Und was hat man danach in der Hand?
Ganz einfach ein Bausatz, den man genauso zusammenbauen, spachteln, schleifen und lackieren muss wie einen gekauften Bausatz.
Irgendwie verstehe ich die ganze Diskussion nicht. Was ist schlimm daran, wenn ich mir einen Bausatz selbst baue, den mir kein Hersteller anbietet?
Wieso bin ich dann kein Modellbauer mehr und werde zum Datenjockey oder Ausdrucker degradiert?

<°JMJ-
<°JMJ-

vandragon

#26
Ich sehe das auch eher von der praktischen Seite, 3D Drucker eröffnen uns einfach viele neue Möglichkeiten. Die Konstruktionsarbeit am Rechner ist doch nur eine Verlagerung. Ich muss mir doch genauso Gedanken darüber machen, wie das Teil entstehen soll. Alles beides ist ein Handwerk was man erlernen muss. Das scratchen ist mit dem klassischen Beruf vergleichbar und die 3D Konstruktion verlagert sich halt in den virtuellen Raum. Schön am 3D Druck ist halt, ich kann somit etwas virtuelles, wieder zusammen führen mit dem klassischen Handwerk.

Als Beispiel habe ich mal schnell den groben Verlauf der Entstehung meiner Hughes 269 angehangen.


matz

Das sieht aber wirklich interessant aus  :klatsch:

Da ich mich (theoretisch) auch schon mit dem Thema beschäftigt habe natürlich gleich ein paar Fragen:
- welchem Maßstab entspricht der Blade-Heli in etwa (schätze 1:35) ?
- welche Software wurde für Modellieren und Druckeransteuerung benutzt ?
- welcher Drucker wurde wie benutzt (Schichtdicke, welches Material) ?
- und was hast Du als nächstes vor ?

Ich weiß, viele Fragen, aber wenn Du uns so einen schönen Knochen hinwirfst  :pffft:
Gruß
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

vandragon

Hallo matz,

der Heli ist 1:32, da somit ein wenig mehr Platz für die Mechanik war.
Konstruiert habe ich den Heli mittels einem kostenlosen 3D Programm wie Blender und dann alles über das Collada Export Format als Datei ausgegeben.
Als 3D Druckdienstleister benutze ich seit mehreren Jahren Shapeways, da bin ich soweit was Preis/Leistung betrifft zufrieden.
Ab und zu kann es immer mal kleine Probleme geben, gerade wenn man immer versucht eine geringe Wandung hinzubekommen.
Die Wandstärke liegt beim günstigstens Material (White Strong & Flexible) bei min 0,7mm aber 1mm ist besser. Preis liegt bei $1.40 cm3.

Im gleichem Verfahren habe ich schon eine Ka-26 (1:35) konstruiert (siehe Anhang), gebaut hat Sie da aber ein Kollege.

Als nächstes steht die Aérospatiale SA-315 auf den Plan, natürlich wieder in 1:32 :)

matz

Also doch nicht nur "Spielerei". Bei anvisierten Schichtdicken von 0.1mm wird zumindest in 1:48 ein vernünftigten Detailgrad bald machbar sein.
Vielleicht sieht die Zukunft dann so aus:
Bausatz und zugehöriger 3D-Datensatz als Grundlage, eigene Modifikationen für zB besondere Versionen eines Vorbilds mit einem leicht erlernbaren 3D-Tool, und dann (statt eines Resin Conversion-Kit) damit zum Dienstleister der dann genau das gewünschte Teil anfertigt.
Dann noch die ganzen Urheberrechtsprobleme ausräumen :pffft:, das wäre Hobby-Modellbau 2.0
Gruß
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

vandragon

Ne alles andere als nur Spielerei. Das gedruckte Material ist dermaßen Widerstandsfähig, dass es auch für tragende Teile ohne Probleme eingesetzt werden kann. Landegestelle sind gar kein Problem, es ist auch ohne weiteres möglich Zahnräder oder ähnliches herzustellen und einzusetzen. Alles natürlich im Modellbaubereich aber theoretisch auch ohne weiteres als Ersatzteile für Manntragende Geräte.

3D Drucker eröffnen uns eben eine freiere, von Großindustrie unabhänigere Welt :)


Universalniet

Ich bin ja durchaus technikfreundlich, schon vom Beruf her, aber die selbst die besten Titanschmelzenden 3D Drucker in wirklich sicherheitskritische Bereiche vordringen, wird das noch dauern. Außerdem darf man den Aufwand zur 3d Modellierung nicht vergessen und die doch immer noch recht kleinen Fertigungsgeschwindigkeiten.

Gebt dem Ganzen 7-10 Jahre und es wir in die Industriezweige mit kleineren Stückzahlen pro Bauteil vordringen. Für eine Massenfertigung definitv zu langsam und damit zu teuer.

Allerdings finde ich die Idee so ein Teil neben dem Rechner stehen zu haben und eigene Sachen "drucken" zu lassen sehr ansprechend. Könnte die Welt des "Scratchens" massiv verändern.

Frank74

Zitat von: Universalniet in 04. Oktober 2012, 21:06:32
...Allerdings finde ich die Idee so ein Teil neben dem Rechner stehen zu haben und eigene Sachen "drucken" zu lassen sehr ansprechend. Könnte die Welt des "Scratchens" massiv verändern...

Dafür gibt es ja "SHAPEWAYS"  :D Denen kannst du schon deine 3D Daten schicken und die drucken es dir

Frank

Universalniet

DAS ist nicht das Gleiche .....
Ich will das Teil neben dem Rechner und SOFORT das Dingens haben.  :6:

Triggerhappy

Interessanter Artikel über den Einsatz von 3D-Druckern in den Entwicklungsabteilungen von US-Rüstungsfirmen bzw. dem Pentagon.

http://www.wired.com/dangerroom/2012/10/printers

daniel

3D drucken ist sicherlich ein geniales Thema...aber um was drucken zu können braucht man eine Vorlage und die zu erstellen ist zeitaufwendig und teuer. Ich arbeite seit vielen Jahren im Bereich 3D ( www.3dgrafix.de ) und habe natürlich auch schon mit dem Gedanken gespielt etwas in 3D zu drucken. Die Modelle kann ich mir selber bauen, dauert zwar aber egal.

Also das man sich in Zukunft seine Modelle selber druckt und damit die Plastikmodellindustrie zu Grunde geht ist vollkommener Unsinn.
Ein 3D Modell eines Autos zu erstellen kostet schnell einige tausend Euro und dann muß das ganze noch perfekt aufbearbeitet werden um gedruckt werden zu können....und für ein Modell fehlen in vielen Fällen noch weitere Teile wie z.b. Decals.

Wäre ja so als bräuchte mann für ein Kunstwerk auf Papier auch nur einen guten Laserdrucker..dem ist auch nicht so.
Aber aus reiner neugier werde ich wohl die Tage mal ein automodell in Angriff nehmen. Die Druckpreise sind ja inzwischen bezahlbar und vor allem ist die Qualität richtig gut geworden, zumindest bei Highend geräten....diese 300$ Desktopgeräte kann man auch getrost in die Tonne kloppen, da kann man sein Teil direkt aus einem Klotz schnitzen ;-)

Koffeinfliege

Meiner Meinung nach explodiert die Entwicklung in dem Bereich und in den nächsten Jahren wird sich da viel bewegen. Erinnert mich an die ersten Digitalkameras: Vor 15 Jahren  kaum bezahlbar und schlecht in der Qualität, heute Standard.

Die Strukturen werden von Generation zu Generation feiner (heute schon bis runter auf 0,08mm) und die Geräte bekommen mehr Druckköpfe, so dass verschiedene Materialien mit verschiedenen Eigenschaften kombiniert werden können. Sogar mit elektrisch leitenden Materialien wird experimentiert. Das Ganze finde ich enorm spannend.

Tamiya & Co werden sich keine Sorgen machen müssen, aber sich z.B. ein fehlendes 1:35er Benzinfass oder eine Figur mal eben drucken zu können, wird in ein paar Jahren problemlos möglich/erschwinglich sein. Auch ohne tiefe Grafikkenntnisse geht so einiges.




Frank74


daniel

ja der Kollege ist echt spitze...unbedingt auch seine anderen Bauberichte angucken !!

matz

Zitat von: matz in 04. Oktober 2012, 15:02:40
Bausatz und zugehöriger 3D-Datensatz als Grundlage, eigene Modifikationen für zB besondere Versionen eines Vorbilds mit einem leicht erlernbaren 3D-Tool, und dann (statt eines Resin Conversion-Kit) damit zum Dienstleister der dann genau das gewünschte Teil anfertigt.

Na, genau das hab ich gemeint, von wegen Zukunft :pffft:

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

daniel

Zitat von: matz in 09. Oktober 2012, 16:46:26
Zitat von: matz in 04. Oktober 2012, 15:02:40
Bausatz und zugehöriger 3D-Datensatz als Grundlage, eigene Modifikationen für zB besondere Versionen eines Vorbilds mit einem leicht erlernbaren 3D-Tool, und dann (statt eines Resin Conversion-Kit) damit zum Dienstleister der dann genau das gewünschte Teil anfertigt.

Na, genau das hab ich gemeint, von wegen Zukunft :pffft:

matz

und der Haken ist genau das hier...."mit einem leicht erlernbaren 3D-Tool"  :D

FREDO

Da fragt man sich dann immer, warum für solche Berufe eine Lehrzeit und Berufserfahrung nötig sind...  :pffft:
06120-4  Beste Grüsse ;)