Martin M-130 China Clipper, Anigrand 1:72

Begonnen von Hangar19, 02. März 2013, 21:57:17

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Hangar19

Herzlich willkommen zum Baubericht.



Die Vorstellung des Bausatzes findet man hier.

Mein Modellbau-Steckenpferd ist die U.S.Marineluftfahrt, und da auch die M-130 mal in Diensten der U.S.Navy gestanden hat,
wenn auch nur kurz, war es keine Frage, ob ich mir den Anigrand-Kit holen würde, sondern wann ich genug Blut gespendet
haben würde, ihn zu bezahlen.

So richtig detaillierte Quellen zur Martin M-130 stehen mir leider nicht zur Verfügung, also muß ich mit dem Vorlieb nehmen, was
das Internet und mein Bücherregal an Informationen so bieten.

Folgende Papier-Quellen werden herangezogen:

Martin Aircraft 1909-1960 (John R. Breihan/Stan Piet/Roger S. Mason, Narkiewicz//Thompson, USA 1995)
American Flying Boats and Amphibious Aircraft (E. R. Johnson, McFarland, USA 2009)
The American Flying Boat (Richard C. Knott, Conway, UK 1979)
China Clipper : The Age of the Great Flying Boats (Robert Gandt, Naval Institute Press 1991)
Wings to the Orient - Pan American Clipper Planes 1935 to 1945 (Stan Cohen, Pictorial Histories, USA 1985)

Weiterhin diverse Artikel aus Wings, Airpower und Air Enthusiast


Das Deckelbild des Kits zeigt die M-130 "China Clipper" auch in der klassischen "Three tone camouflage" der U.S.Navy, der es mir besonders angetan hat.
Leider haben all meine Recherchen kein (brauchbares) Foto des Flugzeugs in diesem Anstrich hervorzaubern können außer dem einen, das
die Maschine von links vorne zeigt.
Wenn sich also in nächster Zeit keine weiteren Quellen auftun, die etwas mehr Aufschluß über das Aussehen des Flugzeug in diesem Anstrich geben
werde ich es in den Farben der Pan American Airways darstellen. Ist auch nicht schlecht...  :pffft:

Interessante Seiten im Internet zum Thema "China Clipper" und Pan American Airways der "goldenen" Jahre:

flyingclippers.com
everythingpanam.com
China Clipper
Seawings Photo Gallery

Hangar19

Bei Resin-Kits ist es unerlässlich, alle Teile gründlich abzuwaschen, um Trennmittelrückstände loszuwerden.
Ich verwende hierzu stets warmes Wasser mit Geschirrspülmittel und eine weiche Bürste.
Komisch, dass ich davon kein Foto gemacht habe... :D

Als nächstes habe ich alle Angußblöcke von allen Teilen entfernt. Das Material des Kits verströmt beim Verarbeiten einen intensiven Geruch,
was einen sehr schön daran erinnert, bei einer solchen Arbeit stets Atemschutz zu verwenden und gut zu lüften.
Hier ein Propeller vor und einer nach der Bearbeitung.


Das Cockpit erinnert ein wenig an ein Rennboot. Mit dem Vorbild hat das nur wenig Ähnlichkeit.
Hier ist einiges zu tun, auch wenn man später nicht mehr allzuviel davon sehen wird.


Wie schon in der Bausatzvorstellung gesagt sind die Seitenfenster im Umfang zu klein und sie besitzen auch nicht die nötige Tiefe,
um in einer Flucht mit der Außenhaut zu sein. Also weg damit.




Die Seitenfenster werden später aus Klarsichtmaterial einzeln zurechtgeschnipselt und von außen eingesetzt.
Der Vorteil hierbei ist, dass man diese Arbeit ganz am Ende machen kann, wenn der Anstrich des Modells fertig ist.

Damit die Fenster später nicht durch die Öffnungen nach innen fallen, werden von innen "Stopper" eingeklebt. Hierzu verwende ich
Evergreen-Winkelprofile, die zufällig genau die richtigen Maße aufweisen.


Um zu verhindern, dass man später von einer Seite alle Fensteröffnungen auf der anderen Seite des Rumpfes sehen kann, werden
entsprechend der Kabinenaufteilung des Vorbildes Spanten eingesetzt. Da diese nichts zur Stabilität beitragen müssen, ist keine besondere Materialstärke
erforderlich.
Die Spanten sind hier nur "eingelegt", noch nicht geklebt.


Für das Kleben größerer Teile verwende ich Zwei-Komponenten-Kleber.
Klebe Teil 1 and Teil 2, anschließend Teil 3 an Teil 4. Wenn es nur immer so einfach wäre.



tsurugi

Hallo , stehen die Winkelprofile bzw. ein Teil davon nachher nicht in den Fenstern ?
Vielleicht wäre es besser breite Klarsichtstreifen von innen anzukleben.
Wofür ist das grosse Handrad auf der Mittelkonsole , für die Trimmung im Flug ?
Sehr schöner Typ aber allgemein.
Neben der TB-7 für mich der interessanteste Typ im GB.

Gruss

Markus

Hangar19

Ja, die Winkelprofile stehen später in den Fensterbereichen. Das ist ja der Sinn.
Es ist sicher nicht die schönste Lösung, aber einen Tod muß ich hier wohl sterben.  ;(
Ich bin zuversichtlich, dass man die Kanten kaum sieht, wenn sie mit der Innenraumfarbe (Schwarz!?!)
gepinselt sind.

Welchen Zweck das Handrad auf der Mittelkonsole erfüllte. weiß ich leider auch nicht.
"Trimmung" ist aber eine gute und naheliegende Hypothese.

Grüße,

Christoph

Spritti Mattlack

abonniert!

Ich bin übrigens immer noch hin und weg von der Vorbildauswahl!
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Pacific Strafer

Ein herrliches Flugzeug, da muss ich einfach zuschauen.

Pit  :winken:
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

Hangar19

#6
Je länger ich mich mit dem Bausatz beschäftige und Fotos des Vorbilds anschaue, desto mehr Abgründe tun sich auf.
So ist mir erst jetzt aufgefallen ( 8o ), dass die Rumpfunterseite ebenfalls eine Wellblechstruktur aufweist.

Hier sieht man das sehr gut.
Oder hier.

Am Kit davon aber keine Spur.
Außerdem sind die Blechstöße im allgemeinen am ganzen Kit zu tief.

Die generelleren Defizite werde ich entsprechend in der Liste der Bausatzvorstellung vermerken.

Diese beiden Nupsis am Rumpf vorne links sind mir ebenfalls aufgestoßen.
Den linken kann  ich am Vorbild garnicht finden, der rechte sitzt zu weit vorne.


Vergleiche...

AnobiumPunctatum

Tolles Vorbild, den Bericht lasse ich mir def. nicht entgehen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

cookiemonster

Dito.
Vor jahren mal was in der Klassiker der Luftfahr drüber gelesen, war sehr interessant

Gilmore

Was mir auffiel, ist, daß die Steuerhörner ergonomisch etwas ungünstig im Cockpit sitzen. Dürfte beim Original wohl anders gewesen sein. Willst Du da noch mal beigehen?
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

springbank

Ein Klassiker!
Da bleibe ich auf jeden Fall auch dran :P
"Schulz was machen sie'n da?
An Drachen lass ich steigen..
Ne tatsächlich, ich dachte schon Sie sägen ne Wolke durch.."



Wolf

Hochinteressant. Mir geht es wie Spritti. Alleine schon die Vorbildauswahl ist toll aber in Kombination als Resinbausatz wird das alles wirklich hochinteressant.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Bongolo67

À propos Resinbausatz. Da werd ich mal fleißig mitlesen, was mir mit einem Resin-Kit der Ju-89 widerfahren wäre... :pffft:

chriock

Bei dem interessanten Bausatz, schließe ich mich ebenfalls an und lese das hier weiterhin genau.

Gruß
Christian

Hangar19

Danke! Danke! Vielen Dank für das "Nicht-unter-Druck-setzen"!  X(

@Gilmore:
Das Cockpit wird definitiv neu möbliert. Vom Instrumentenbrett wird nur
das Mittelpaneel und die Mittelkonsole verwendet. Dabei wird natürlich auch
der unmögliche Winkel geändert, den das Instrumentenbrett einnimmt.

Grüße,

Christoph

Bradhower

ein interessantes Modell - da schließe ich mich meinen Vorrednern gerne an und freue mich auf den Baubericht  :1:

Grüße Marcel

Hangar19

#16
Inzwischen habe ich mir noch das eine oder andere Büchlein zum Thema besorgt.



"China Clipper" befasst sich mit Flugbooten aller Nationen der Vorkriegsära, während "Wings to the Orient" eine Historie der
Flugzeuge und Basen von Pan American Airways zwischen 1935 und 1945 ist.

Leider enthalten beide Bücher keine Bilder der M-130 in Navy-Blau, die ich nicht schon kennen würde.
Daher ist es jetzt amtlich: Das Modell entsteht in PAA-Farben.


Hangar19

Bautätigkeiten am Cockpit.


Beim Original liegt der hintere Bereich, in dem der Funker sitzt,  tiefer als die Sitze von Pilot und Copilot.
Auf der Backbordseite ist die Zugangsleiter vom linken vorderen Einstieg. (Der Bordtechniker hat seine Station übrigens im Rumpfbuckel
unterhalb der Tragfläche).
Um es richtig darzustellen, hätte ich einen Teil des Fußbodens entfernen und neu aufbauen müssen. Da man davon aber später nichts
mehr sieht, spare ich mir dies und versuche das ganze farblch etwas zu gliedern.
Wobei sich die Frage ergibt: Welche Farbe hatte das Cockpit? Alle Recherchebemühungen im Internet und den übrigen verfügbaren
Quellen haben mir keine Antwort auf diese Frage gegeben. Ich tendiere zu "Naturmetall/Aluminium", obwohl einige Fotos das Cockpit
recht dunkel wirken lassen.

Bautätigkeiten an der Tragfläche.
Vor dem Zusammenkleben der äußeren Tragflächenteile habe ich noch einige Stopper in den Öffnungen für die Landescheinwerfer angebracht.


Eine schöne neuentdeckte Baustelle sind die Randbögen. Am Original sind diese auf der Unterseite deutlich nach oben geschwungen.
Das sieht man z.B. hier ganz schön. Am Bausatz ist davon leider nichts zu sehen. Das muß geändert werden.

Weg damit!


Sandwichmethode mit Montagelasche.


Rechts schon mal in Form gebracht.

tsurugi

Hallo , keine falsche Entscheidung !
Zivil sieht die bestimmt besser aus als im Navy look.

Hangar19

Ich finde aber Navy-Blau schöner. Wo ist der "Mit dem Fuß aufstampf"-Smiley, wenn man ihn mal braucht? Na gut, ich nehm den hier...  :5:
Nein, im Ernst. Dieses Flugzeug sieht mit jedem Anstrich schön aus.

tsurugi

Natürlich (aufstampf) aber noch schöner als PAA.

Wolf

Hätte man die vorhandenen Rändbögen nicht einfach in Form schleifen können, bevor man sich die Arbeit macht, neue anzufertigen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hangar19

Nein. Auf der Oberseite der ursprünglichen Randbögen ist nicht genug Material vorhanden.
Das Abschleifen wäre mir zu sehr auf Kosten der Spannweite gegangen (4 bis 5 mm an jeder Tragflächenspitze).

Primoz

Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Hangar19

#24
Ausgeschlossen, denn es handelt sich bei diesem Bausatz um eine Martin M-130, nicht um eine Boeing B-314.
Aber solche Bilder würde ich mir auch für die M-130 in Navy-Farben wünschen...

Versuch's mal mit diesem Kit!

Grüße,

Christoph