By the deep 17 - Holz, Lack, Salzwasser, Sonnenlicht, Rost und ein wenig Dreck

Begonnen von dafi, 04. Juli 2013, 11:51:56

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dafi

Nachdem ich als Langzeitprojekt die HMS Victory von Heller in 1:100 baue - einige Versucherle sind immer wieder bei Zeigt eure Projekte -, mache ich immer wieder kleine Testerle um Dinge ausprobieren, einfach sehen was geht, halt mein übliches ... and beyond!

Kurzer Rückblick: Von meinen ersten Gussversuchen lag noch ein Stückchen geformtes Gießharz rum ...



... und hat mich immer wieder angelacht :-)

So dann als Erstes das Standardprogramm: Scaler raus und die Holzmaserung abgekratzt ...



.... Rückseite ausgedünnt ...



... die Stückpforten aufgedoppelt (Mitte) ...



... von hinten schön sichtbar.



Dann die kleine Vignette per Schraube fixiert ...



... Äties und neue Rails drauf ...



... und altbekannte Bilder wie das Schnitzen der Timberheads ...



... das Füllen der verbohrten Jungfern ...



... das Biegen der Rüsteisen ...



... das Rüstbrett ...



... neue Zierleisten ...



... und a bisserl Farbe um zu sehen wo man steht.



Grüßle, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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dafi

Wo das wieder hinführt?!?

Die übliche Irrungen und Wirrungen in dafis Bastlerleben.

Nach dem ersten Sprühgang die Dose auf dem Balkon vergessen, und, ach seht selbst ...



... apartes Giraffenmuster, da war wohl die Farbe zu kalt :-(

Also zurück zu Null, kurz ärgern und die Farbe mit dem Scaler runterkratzen.

...hihihihihihi...

... hatte ich euch ganz unterschlagen, sieht man jetzt ganz gut, ein korrekteres Plankenschema wurde natürlich schon längst aufgebracht ...



... noch etwas nachgefugt und neue Pfortendeckel und ...



... man sieht die Auswirkungen von unerwarteten Aktionen. Durch das Runterkratzen der Farbe hat sich eine Ratterstruktur gebildet.

Man muss sie nur sehen und erkennen, denn sie gleichen genau dem Schema von Handsägeschnittspuren, die man auf historischen Schiffen häufiger sieht.

Ich suche schon lange nach dem Unterschied im Modell zwischen bemaltem Stahlrumpf und bemaltem Holzrumpf. Ich denke mit den leicht unterschiedlichen Höhen der aufgeklebten Planken, den ungleichmäßigen Fugen und jetzt den Schnittspuren bin ich für mich so nah dran wie nie :-)



Also kommen wir zum dafinistischen Aspekt des Baus: ZERSTÖRUNG!!!



... hihihihihihihi...

... und hohoho, etwas rumgeschneckerlt ...



... die Rails neu aufgebaut mit etwas anderen Dimensionen ...



... und mit Hilfe von Dymo-Tape nachgraviert (unten hängend die weiße Fläche, danke der Fliegerfraktion für diesen Tipp.



...hihihihihihi...

XXXDAn
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dafi

#2
Hauptgrund war hier allerdings nicht ein Schiff zu bauen, sondern die Erscheinung im Zusammenspiel von Holz, Lack, Seewasser, Licht und Verschmutzung auszuprobieren.

Ich suche vor allem nach der Erscheinung, aber auch der richtigen Technik. Viele tolle Effekte mit Öllasuren habe ich gesehen, weiß aber noch nicht, ob dies mein Weg sein kann, da das Öl Zeit zum Trocknen brauch - ich bin Mr Ungeduld in solchen Dingen - wie auch das Versiegeln mit Mattlack bei dem Schiff etwas schwierig ist, ganz zu schweigen von den vielen Änderungen und Umbauten, die sich in meinen nicht gerade geradlinigen Projektverläufen nachträglich über bereits fertiggestellte Oberflächen ergeben.

Schöne Effekte habe ich auch mit Plaka gesehen, welches vor allem den Charme hat, dass es wieder anlösbar ist. Auch ohne Versiegelung ergibt sich eine Oberfläche, die schön Matt ist und ausreichend Grifffest für meine Zwecke.

Also dann einfach Mal rein in die Farbgläschen und schauen, wie das Material auf meinen mittlerweile mehrfach abgeformten Teilen aussieht.



Sieht spektakulär aus, aber noch viel zu wüschd :-)



Parallel dazu das Ganze als Vergleich in Öl:
mit Kasslerbraun und Feuerzeugbenzin rechts dicker und links dünner angemacht. Sehr schöner Einstieg, selbst nassinnass kann man die Unterkanten gut durch dickere Farbe betonen,



Und hier noch ein Lernfeld mit Plakafarbe - Oh heilige Ungeduld, war ich im Arbeitstempo wieder zu schnell. Hätte die Farbe viel besser antrocknen lassen sollen. Hier hatte ich zwei Farbschichten drauf, erst eine deunkelgraue Soße für die Tiefen und dann noch eine Farbschicht (drei Varianten) drauf. Kommt schon besser als gestern :-)



Sodele und das war dann eine Wochenendausbeute ...

neben  zwei neuen Bordwanddstücken gab es die ganzen Anbauteile ...



... vorne die Originale, dann die unbearbeiteten Güsse und die Formen und auf dem nächsten Bilde natürlich am Platze.



Schön zu sehen die Unterschiede zwischen 1805 und 1765: Die Farben/Nauturholz, die Position der Rüsten, Flukenabklage, das Scheuerteil für den Anker und die Timberheads.

Hier in Öl mit Kasslerbraun und Feuerzeugbenzin rechts dicker und links dünner angemacht. Sehr schöner Einstieg, selbst nassinnass kann man die Unterkanten gut durch dickere Farbe betonen,



Und hier noch ein Lernfeld mit Plakafarbe - Oh heilige Ungeduld, war ich gestern wieder zu schnell. Hätte die Farbe viel besser antrocknen lassen sollen. Hier hatte ich zwei Farbschichten drauf, erst eine deunkelgraue Soße für die Tiefen und dann noch eine Farbschicht (drei Varianten) drauf. Kommt schon besser als gestern :-)



Sodele und jetzt die aktuelle Wochenendausbeute ...

neben  zwei neuen Bordwanddstücken gab es die ganzen Anbauteile ...



... vorne die Originale, dann die unbearbeiteten Güsse und die Formen und auf dem nächsten Bilde natürlich am Platze.



Schön zu sehen die Unterschiede zwischen 1805 und 1765: Die Farben/Nauturholz, die Position der Rüsten, Flukenabklage, das Scheuerteil für den Anker und die Timberheads.


Und dementsprechend weiter geht das Gesuppe :-)



Der Zwischenstand war immer noch wüscht, obwohl schon zweimal reduziert.
Das sind die Mitspieler: verschiedene Töne der Plakafarbe, ein breiter Pinsel und eine Süßigkeitenschale zum Mischen ...



... mit dem Pinsel Feuchtigkeit auftragen und mit Pfeifenreiniger, Q-Tip oder Papier wegwischen, dann wieder sehr verdünnte Plaka drüber, guuuuuut antrocknen lassen und notfalls wieder wechmachen.



Mittlerweile noch weiter entschärft, nähern sich die beiden immer mehr an.



Dann die Speigatts betont, das Dunkle weniger als Schmutz, sondern als diesen dunklen Stockflecken, die bei regelmäßiger Drecksfäule entssteht. Naja, ein bisschen Schmutz war dann bei den Speigatten bestimmt auch mit dabei ;-)



Und hier die beiden Tests im Vergleich.



Grüßle, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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Bradhower

schicke kleine Bordwände  :P

Grüße Marcel

Universalniet


dafi

Danke Marcel und Marc :-)

Was mir bei der Plaka mehr gefällt, ist das Nachbearbeiten, da ich kein gleichmäßiges Washing machen wollte, Das Öl lässt sich zwar auch nachbearbeiten, dabei setze ich aber die Bude ganz gut unter Lösungsmitteldampf. Da ist der alte-Käse-Geruch der Plaka bedeutend angenehmer ;-)

Es ist echt charmant, wie Lasuren mit verschiedenen Farbtönen aufgetragen werden können und man diese - wenn es nicht passt - einfach wieder mildern oder sogar ganz wegnehmen kann. Zwischenzeitlich ist die Plaka sogar erstaunlich griffstabil, auch ohne Schutzlack.


Und neue Erkenntnisse nach den ersten Fittings, die Scharniere sind dran und ergeben ein neues Bild :-)


Hier dann ein bisschen Recherche, um etwas richtige Ideen zu bekommen und das lästige Kopfkino auszuschalten. Normalerweise stellen wir die Schiffe ja am Liebsten in einem neuwertigen und frisch gestrichenen Zustand dar. Mutige Zeitgenossen wagen sich an fast wrackähnliche Erscheinungsformen. Ich denke aber, dass die Erscheinung eines normalen Schiffes irgendwo dazwischen lag.

Grund genug, mal wieder etwas genauer hinzuschauen. Ich habe hier drei Schiffe ausgesucht, die im Web gut dokumentiert sind.

Zuerst die Neptune in Genua (Google pictures: Neptune/ship/genova), heller Holzrumpf
http://www.flickriver.com/photos/jarmi7d/5044918333/
http://www.flickriver.com/photos/peer_gynt/7655543406/
http://www.wanderingoverland.com/?p=855
http://www.flickr.com/photos/peer_gynt/8033111211/#
http://en.wikipedia.org/wiki/Neptune_(galleon)

Herrlich der Vergleich zwischen frisch gestrichen und vernachlässigt. Schön zu sehen wie in geschützten Bereichen wie unter den Rüstbrettern der Zustand besser ist und exponierteren Stellen wie unter dem Cathead die Oberfläche schlimmer ausschaut. War dies bei seegängigen Schiffen auch so deutlich oder ist dies ein Hafeneffekt? Aber auch die alten Schiffe lagen längere Zeiten in Häfen fest, waren im Winterschlaf oder in ordinairy.

Dann die Götheburg (Google: Gotheburg, ship), dunkler Holzrumpf
http://www.flickr.com/photos/maskofchina/311861497/#
http://www.lemback.com/the-swedish-ship-gotheborg/

Ähnliche Effekte, durch die dunkle Farbe aber nicht so deutlich. Lustig die frischen Scheuerspuren an den Berghölzern.

Und die HMS Surprise (Google: surprise, rose, san diego), gestrichener Rumpf
http://www.panoramio.com/photo_explorer#view=photo&position=185&with_photo_id=13424720&order=date_desc&user=2074768
http://www.flickr.com/photos/arejay/165878016/#
http://photos.lomara.org/index.php/camera/sandiego/100_0825
http://www.flickr.com/photos/seaveyfamily/215130447/#lightbox/
http://palmer-sandiego.us/graphics/HMSSurpriseQtrbow800.jpg
... und meine Lieblinge:
http://xpda.com/junkmail/junk163/pict9071.jpg
http://xpda.com/junkmail/junk163/pict9072.jpg

Auch hier kann man über die Erscheinung gut auf das Aufnahmejahr des Bildes schließen ;-)
Der Unterschied zwischen frisch gestrichen und zerfleddert ist riesig.
Man erkennt ausgeblichene Farbe, Rostspuren, abgeplatzte Farbe, Ausbesserungen, Algen auf der Wasserlinie und so weiter ...

Und nicht zu vergessen: Schiffe wurden über einen längeren Zeitraum gebaut, in dem das Holz schon gealtert war. Also sollte auch auch auf "brandneuen" Schiffen keine frisches Holz großflächig zu sehen sein. Reperaturen sollten dementsprechend schon gut sichtbar sein, allerdings weniger das Plankenpatchwork, das so gerne für das Bemalen von Planken von Plastikschiffen verwendet wird.

Lieber Gruß, Daniel

... keine Angst, der will doch nur spielen ...


Helligkeit ist fotografisch immer schlecht festzuhalten. Tendenz war hier aber schon, nicht zu dunkel zu werden, "paid with bright rosin" ist die häufig gemachte Farbangabe, zeitgenössische Bilder und Modelle zeigen einen hellen Anstrich. Wenn ich es richtig interpretiere, kann es sein, dass dies kein voll deckender Farbanstrich war. Kolophonium wird auch für Geigenlacke erwähnt.

Die Quellen nennen für den Anstrich "Rosin" and "Turpenitine", also Kolophonium und Terpentin. Wenn ich es recht verstehe, wird aber beides aus  dem gleichen Grundstoff, dem Kiefernharz o.ä. gewonnen. Heißt dies, dass noch ein Füll-/Farbstoff dazukam? Nach den Bildern zu urteilen, könnte da noch ein Aufheller drin gewesen sein ?!?

http://de.wikipedia.org/wiki/Terpentin
http://de.wikipedia.org/wiki/Kolophonium

Hier zeitgenössische Modelle
http://collections.rmg.co.uk/mediaLib/668/media-668380/large.jpg
http://collections.rmg.co.uk/mediaLib/541/media-541666/large.jpg

Einige zeitgenössische Bilder
http://collections.rmg.co.uk/mediaLib/484/media-484826/large.jpg
http://collectionsonline.nmsi.ac.uk/detail.php?type=related&kv=65421&t=objects
http://collectionsonline.nmsi.ac.uk/detail.php?type=related&kv=65431&t=objects

Hirer einige weitere Bilder, die Blue Ensign von Pete-Coleman.com liebenswürdiger Weise für mich im MSW rausgesucht hat
http://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings/paintings/a-sixth-rate-on-the-stocks-173292
http://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings/paintings/a-naval-snow-173093
http://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings/paintings/ships-in-a-light-breeze-173091
http://www.lanefineart.com/component/virtuemart/shop.product_details/12/flypage_images.tpl/70.html
http://www.bbc.co.uk/arts/yourpaintings/paintings/a-naval-brigantine-in-a-calm-sea-173289

Ich denke bei den schwarzen Marken erst in zweiter Linie an Schmutz, eher an den ekeligen schwarzen Schimmel, der sich auch gernee in Duschen einschleicht.

Die Schiffe waren ja nicht die ganze Zeit komplett nass, Hafen, Flaute, Schönwettersegeln. Was aus den Gatts kam war bestimmt nicht immer reines Seewasser. Und wenn der kleine schwarze Dreck erst Mal in der Fuge und Holz sitzt, dann bekommt man den ehrfahrugsgemäß schlecht weg. Normalerweise ist dies ja keine tiefgehende Fäule sondern nur an der Oberfläche.

Interessanter Weise sind auf dem berühmten Gemälde von Monamie Swaine der Vic im Zustand von 1765 (bzw. später, sie lag ja erst Mal rum) auf den Seiten Streifen zu sehen, die ziemlich genau den Abständen der Speigatts entsprechen. Auch dieses Bild war für mich eine Referenz für das Farbspiel, künstlerische Freiheit hin oder her. Wenn man die Bilder der Neptune weiter oben anschaut, kommt dies aber in die richtige Richtung. Hier ein Scans des Gemäldes, etwas dunkler gemacht, um die Streifen besser sehen zu können.



Nochmals zurück zur Neptune in #3: Man sieht schön die Unterschiede zwischen Link 1 frisch gestrichen, Link 2 schon mehr verblichen, in 3 schon recht übel und in 5 schön wüscht. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo das Holz dann komplett blass und uniform wird oder wie bei der Neptun wo sich das schwarze Zeuchs sogar an den Flanken des Rumpfes breit macht.

Hier noch einige andere Bilder mit verschiedensten Hölzern und Lacken. Immer das gleiche Prinzip: An geschützten Stellen ist die Farbe noch besser erhalten, in ungeschützten das Holz schon verblichen, alle Nägeln, Kanten und Rinnsalspuren zeichnen sich ab.








Hier hatte das Deck mal einen Schutz erhalten, der in den geschützten Bereichen noch erkennbar ist







Nach langer Zeit sieht man dann kaum noch Unterschiede.




Und hier etwas alte Farbe mit Rost ...






Grüßle, Daniel

PS: Auch wenn ich mich auf Plaka einschieße, Öllasur probiere ich weiter aus - ich hab ja noch ein Testteil extra dafür rumliegen :-)
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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dafi

Sodele Links sollten wieder tuten.

XXXDAn
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dafi

Also weiter im Text ...

Die Ankerscheuer angesetzt ...



... und geschaut, dass die andere Hälfte der Doppelbaustelle nicht vergessen wird. Also grundiert, verbienemajat und mich dran erinnert, dass da Struktur sein sollte. Also mittels des Streifens eines Beschriftungsgerätes als Schablone und Führung die Planken nachgraviert ...



... und in dem unteren etwas braunschwarze Brühe reinlaufen lassen. Oben die klassische saubere Modellbauerversion zum Vergleich.



Dann noch einige Eisenstützen gegossen ...



... und etwas nachgesifft - auch wieder alles in Plaka.



Hier dann etwas Rost noch zu den Eisenteilen und einige Lackabplatzer, wie man sie heute auch am Schiff in P. findet.



Etwas heftig? Das geht noch anders. Nach Monaten Blockadedienst vor der französischen Küste sah das bestimmt noch besser aus.

Und hier sowieso mein Lieblingsüberaschungsbild: http://xpda.com/junkmail/junk163/pict9072.jpg

Liebes Grüßle, Daniel
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dafi

Eine der Besonderheiten meiner Bauweise ist, dass ich das heilige Gesetz vieler Modellbauer des "dran-is-dran" immer wieder durchbreche ...

... im warsten Sinne des Wortes. Deshalb auch meine Suche nach einer Technik, die solche Dinge mitmacht.


Nach Entdeckung eines kleinen Fehlers - die Rüstbretter nicht auf die Barkhölzer gebolzt, sondern oben auf -

...

... DESTRUCTION!!! ...



Wenn ich die Umbauten einigermaßen so hinbekomme, dass es niemand anderes merkt, dann passt das schon :-)

Also Brett in der richtigen Höhe fixiert ...



... Löcher in der Grundfarbe zugeschmiert, erste Lage mit den drei verschiedenen Farbtönen ...



... und weitere und Wischen folgte und langsam wird das wieder anständig :-)



Geht tatsächlich, nicht ganz so schön wie vorher, aber wer´s nicht weiß, findet das später nicht mehr ;-)

XXXDAn
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nuggetier

Genial !!!

Das kenn ich ja schon im Wettringer-Modellbauforum.
Schön dass auch die User die dort nicht reingucken das hier zu sehen kriegen.
Ich denke, das wird aber bald noch besser. ;)
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

dafi

Danke Nuggetier! Hat versucht sich zu bemühen im Rahmen seiner persönlichen Fähigkeiten :-)

Sooooooodele, endlich Zeit für ein Update ...

... die Jungfern eingepasst, alles von Hand aus 0,4 Messingdraht auf Schablonen gebogen und gelötet ...



... die Technik des Nadelkopfschleifens mit der Double-Twin-Super-Drive-Technologie revolutioniert ...



... die Abdeckleiste drauf ...



... und sieht schon viel sauberer aus als die Dinger an meiner Vic. Das in den letzten drei Jahren etwas gelernt wurde in Bezug auf besseres Löten und Ausrichten zahlt sich schon aus :-)



Danach Farbe draufgeklatscht und verrostet mit rotbrauner Plaka ...









... und morgen, wenn der Siff gut eingetrocknet ist, dann kann man das elegant zurücknehmen :-)

Lieber Gruß, Daniel
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dafi

Hier noch die beiden Varianten im Vergleich, gleiches Schiff, es liegen gerade Mal 40 Jahre dazwischen ...





... faszinierend, würde ein guter Freund von mir sagen ;-)

Dann den Kanönchen die Lafetten versifft, und die Rohre mit einem bräunlichen Ölanstrich versehen. Im Original war das scheinbar eine wüste Mischung in der unter anderem Rost und sogar Whiskey sein konnte ...



... die Tompions ohne Farbanstrich und nach außen stehend wie in Wrackfunden zu sehen, ohne das fancy Schnürchen in der Mitte, rechts ein Versuch mit Bändelchen, das drum rum geknotet ist, was aber nicht so logisch erscheint.

Der Schweinerücken für die Ankerfluke kam auch noch zwischen die Rüsten :-)



Liebe Grüße, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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dafi

... sodele danach kamen erst ein Mal einige Quantensprünge, als gaaaaaaanz gaaaaaaanz klein und wenig :-)

Pfortendeckel eingepasst ...



... und verreept



Für die Löcher der Ringe der anderen Pfortendeckel die heiße Nadel genommen, da durch die Ätzteile der Beschläge gelocht werden muss und diese so keine Bohrschäden bekommen ...



... und so der Tiefenanschlag durch die konische Nadelspitze auch gleich gegeben ist ...



... und einfach filigran genug für einfach filigran genug.



Grüßle, Daniel
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dafi

Und es geht auch heftiger als die Eisen der 1805er Variante, die 1765er hat zwei Glieder mehr auf fast gleicher Länge!

Maßnehmen zum Ermitteln der Grundlänge, Vorsicht, die Äußeren sind länger!



... homöopatische Dosen Lötzinn ...



... Drahtteile in Lösungsmittel entfettet, zuerst zwei Einzelne gelötet und dann ein Mittelstück dazwischen, dick Lötfett drauf, das Zinn fällt dabei kaum noch auf, dann nur noch kurz mit der frisch entzunderten Spitze des Lötkolbens dagegen ...



... und danach das gleiche Spiel mit dem Teil mit Jungfer und dem Dreierpack ...



... Ausrichten über dem Dorn ...



... und hier die kleinen Ringe wie sie aus der Schblone kamen, gelötet und oben ausgerichtet. Innenlänge 4 mm :-)



Eine kleine Aufnahme für die Jungfern gemacht, ein Stab, an vier Seiten mit der Kreissäge geschlitzt und als Spannhülse verwendet und die Jungfern dünner gedreht.



Dann diese richtig mit Plaka verholzt, da das Originalholz nicht passte - Maserung zu grob ...



... die Dinger an den Platz gehängt ...



... Abdeckleiste gezogen ...



... und gefärbt und versifft und -rostet.





Und hier mein geliebter Vergleich am gleichen Schiff: unten die unbekanntere 1765-1790 Version vs. oben die allseits bekannte Biene Maja 1805 :-)




Grüßle, Daniel
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Revier


maxim

Es ist faszinierend, was Dir für Projekte um die Victory herum einfallen!

Der Vergleich der beiden Bauzustände ist auch in Bezug auf die Details für viele andere Schiffe hilfreich.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


dafi

Und hier auch noch die Nachreiche des Threadtitels:

Ganz einfach, es war ein Mal vor langer langer Zeit, da erschallte der Ruf des Lotgasts beim Bestimmen der Wassertiefe "By the Deep 17" aus den Rüsten der Schiffe. Dies hieß es waren etwas über 17 Faden - also ca. 30 Meter - Wassertiefe vorhanden  ...

Die dazu verwendete ca. 20 bis 25 Faden lange Leine (ca. 36 bis 45 Meter) hatte in regelmäßigen Abständen Markierungen, die die Tiefenbestimmung erleichterten. War Grundberührung direkt auf der Markierung ertönte der Ruf "By the Mark XX" und wenn zwischen den Markierunegn lautete der Ruf "By the Deep XX". Die Markierungen lagen bei 2, 3, 5, 7, 10, 13, 15, 17 und 20 Faden.

Diese hatten verschiedene Farben bzw. Ausformungen, laut Nares:
2 Faden Leder mit 2 Streifen, 3 Faden Leder mit 3 Streifen, 5 Faden  weiß, 7 Faden rot, 10 Faden Leder mit Loch, 13 Faden blau, 15 Faden weiß, 17 Faden rot und 20 zwei Knoten.

http://en.wikipedia.org/wiki/Sounding_line


Also schnell-schnell eine Leine von 20 Faden erstellt, die Markierungen und das Blei angebracht , Lotsgast richtig eingekleidet und ...



... und das Pfeifen des durch die Luft rauschenden Lots ertönt gefolgt vom Klatschen des Lots auf der Wasseroberfläche :-)













"By the Deep ..."

XXXDAn
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dafi

So und nun zum nächsten Quantensprung, also mit viel Aufwand möglichst kleine Strecke zurücklegen :-)

Als nächstes standen endlich die Pfortenreeps an. Um eine 1 mm Nadel einen brünierten Kupferdraht gewunden und mit dem feinen Elektrokneifer die Ringe heruntergeschnitten.



Zur weiteren Bearbeitung habe ich die Pinzetten weggelegt und nur mit den feinen Elektrospitzzangen gearbeitet, was den ZischdurchdieGegendinsNirvana-Rate der Teile drastich verringert hat !!!

Nach langen Versuchen habe ich dann folgende Vorgehensweise angewandt: Ring in die Zange ...



... etwas Sekundenkleb an den Faden im Ringbereich ...



... und gut im Gegenzeigersinn gezwirbelt, ergibt ein gutes Spleißimitat, für einen echten Spleiß war der Faden dann doch zu dünn.

Dann vor den Ring gelegt, vorsichtig eingehakt ...



... beherzt zugedrückt ...



... und das Reep ist am Platz. Also ganz einfach und Fertisch ;-)




Die Löcher für das Reep in den Rumpf hatte ich schon vor einer Weile normal senkrecht gebohrt und die kleine Manschette wollte ich ja eigentlich mit einem Tropfen Holzleim faken. Aber ...

... da geht doch bestimmt noch was ;-)

Vor langer Zeit hatte ich hier im Forum bei den WW1 Fliegern die Technik gesehen, aus gezogenen Q-Tips die Schlösser für die Verspannung zu machen. Danke den Herren hierfür!!!
Da ich dünne Röhrchen in schwarz brauche und annahm, dass auch gezogener Gußast sein Querschnittsverhältnis genauso bewahrt habe ich einen 4 mm Gussast mit 2 mm aufgebohrt, Spieße an die Enden ...



... und bei gleichmäßiger Hitze langsam erwärmt. Dann schnell auf die gewünschte Dicke gezogen, die Nadel auf der Seite war der Dickevergleich ...



... den dünnen Ast in 3 mm Schnittchen zerlegt und auf einen 0,1 mm Kupferdraht gegen unerlaubtes Entfernen vom Tatorte gesichert. Vorne noch die Probeteile aufgefädelt auf das Pfortenreep.

Dann ein neues im 45° Winkel nach oben gerichtetes 0,7 mm Loch in das Alte gesetzt und die Röhrchen eingeklebt und auf Länge abgekniffen ...



... die Löcher mit einer Nadel wieder auf rund aufgenoddelt, das Reep mit Kleber stabilisiert und hinein, mit Kleber hinterher und mit der Nadel fixiert.

Und feddisch sieht das dann so aus:







Mit etwas Übung kommt dies bestimmt noch etwas makroaffiner rüber, für das normale Auge fand ich es aber schon ganz passend :-)

Lieber Gruß, Daniel
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wefalck

www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

dafi

Du spielst an mein Hauptprojekt an, die ganze Vic ?!? So wie ich mich kenne - und meine ganze Dicke - bestimmt ja es wird bestimmt stärker als ich :-)

Mittlerweile hab ich aber die Prozedur vom Ablauf durch Vormontagen vereinfachen können, so dass der Frickelkram jetzt schon außerhalb des Schiffes in Ruhe erledigt werden kann.

Und dann noch ein kleiner Trost für mich ...

... es sind nur 166 mal :-)

DAniel
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dafi

Mittlerweile hab ich das Lot auf einen wertvollen Hinweis hin etwas gekürzt, die selbst gegossenen Anker probeweise drangehängt und das sieht dann so aus:









Danach die Kanonen vorbildsgemäß festgelascht ...



... dann angefangen die neuen Ätzteil Finknetzhalter auszuprobieren ...





... und verzurrt ...



... :-)

XXXDAn
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maxim

Wollte schon sagen, dass man die Taue an den Kanonen gar nicht sieht - aber auf einem Foto des eingebauten Zustands sieht man sie.

Sieht wirklich gut aus!
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Graf Spee

Nun will ich auch mal ;)

Was Du hier zeigst finde ich sehr interessant und lehrreich. :1:
Ist zwar nicht mein (Interessen-)Bereich aber echt toll gemacht :P :P

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



dafi

Danke, es ist immer wieder auch für mich überraschend wohin sich die Reise bei mir entwickelt.

Im letzten Beitrag hatte ich noch die Anker unterschlagen ...

Nachdem ich einige verschiedene Ankergrößen machen musste, hab ich die Chance genutzt, die Ankerherstellung selber noch etwas detaillierter zu dokumentieren.

Zuerst Plan in richtiger Größe ausdrucken, doppelseitigen Tesafilm drauf und Poly-Profile aus der Evergreen-Ecke im richtigen Durchmesser zugeschnitten, draufgeklebt und die Fügestelle mit Sekundenkleber verfüllt ...



... gelöst und andere Seite auch verklebt. Da sich die Arme verjüngen müssen, klebe ich vorne einen kleinen Bürzel im Endmaß drauf, dieser dient als Zielvorgabe.



Dann mit der Feile großflächig vom Schaft bis zum Bürzel feilen ...



... bis die Stufe am Bürzel weg ist und umdrehen.
Da bei der zweiten Seite ja schon ein Winkel drin ist, unterstütze ich den in der Luft hängenden anderen Arm mit etwas Sheet, um eine stabile Arbeitsauflage zum Weiterfeilen zu haben.



Hier nochmals aus anderer Perspektive:
vorher ...



... nachher.



Jetzt kommt der Knick in die Arme, dazu Edding auf die zu bearbeitende Fläche ...



... und man sieht ganz schön, wo und was man gearbeitet hat.



Zum Arbeiten ist hier eine kleine Plexischeibe ganz gut, da deren Seitenfläche ganz gut beim Ausrichten der Feile helfen kann.



Dann den Throat, die Rundung zwischen Schaft und Arm feilen. Diese ist in diesem Zeitalter sehr klein. Spätere Ankertypen haben hier bedeutend mehr Material.



Das Feilen selber ist einfach ...



... nur beide Seiten gleich zu bekommen benötigt vorsichtiges Rantasten.



Dann Schaft und Arme gefärbt und im selbstgebauten Prismahalter die Fasen gefeilt ...



... Loch für den Ring gebohrt und schon ist das Meiste getan.



Auf meiner kleinen Ablängbank das Sheet für die Fluken vorbereitet ...



... aufgeklebt, abgekniffen ...



... versäubert und feddisch :-)



Und hier Familienbild mit den einzigen dazu benötigten Werkzeugen!

Lieber Gruß, Daniel
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Flugwuzzi

 8o Wow, tolle Infos und großartiges Endergebnis!

Danke für die Bilder und deine Berichte.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)