By the deep 17 - Holz, Lack, Salzwasser, Sonnenlicht, Rost und ein wenig Dreck

Begonnen von dafi, 04. Juli 2013, 11:51:56

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Hans

Falls du tatsächlich mal dünnste Röhrchen in abgemessenen Längen in grösseren Mengen brauchst:

http://www.albionalloys.co.uk/cut-to-length

Albion beliefert auch etliche deutsche Modellbauhändler, grad auch Schiffmodellhändler.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

dafi

Danke Walter und Hans!

Hans, Extra Dank für den Link, ist notiert :-)

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Der Hoff


dafi

Danke :-)

Achtung Wurmzeichen ...



... es geht wieder weiter. Was das ist? Nächstes Bild und es ist sonneklar - Dafi ist ein fauler Hund und will das Duzend Anker, dass er für seine Projekte braucht, nicht alle von Hand machen :-)



Und dann kamen die hübschen Teilchen feingeordnet auf eine kleine Inka-Opfer-Plattform, also auf ein stufenförmiges Podest, Lego drumrum und mit Silikon abgegossen.



Durch die stufenförmige Plattform benötigte ich dann für das Harzgießen keine Legoform denn ich habe ja dadurch eine tolle Form mit eingebautem Rand. Dann noch einen Holzkern für die Ankerschäfte und abgegossen und rausgeholt und gekotzt ...



... und eigene Dummheit verflucht, denn wer will schon so dick gegossene Teile versäubern. Also im nächste Versuch einen Polymittelbalken- gut einsilikonsprayiert versteht sich - etwas weniger Harz und vor allem gleich nach dem Gießen in jede Hälfte ein kleines Sheet eingedrückt damit das überflüssige Material verdrängt wird ...



... und so konnten die Teile dann fast ohne Nacharbeit abgespalten werden :-)


Hier noch der erste Versuch einen Ankerschaft aus Holz zu machen, aber das war zu weich für scharfe Kanten, also Schuster blieb bei seinen Leisten, also Plastikant bleibt Plastikant und deswegen dann wie vorher beschrieben ABS-Stab, rot mit Edding angemalt und die Phasen des Achtecks sauber nach Sicht gefeilt ...



... und hier der neue Anker im Vergleich mit dem, der meinem Heller-Bausatz beilag ...



... viel zu rund und mit zu kurzen Armen und der Grund für den ganzen Aufwand.


Danach eine kleine Spielfläche eingezäunt, den Anker auf drei Nadelspitzen in der gewünschten Höhe aufgebockt ...



... und Silikon hinein.

Beim ersten Versuch eine zweiteilige Form zu machen hatte ich am Ende einen soliden und schön einteiligen Silikonklotz, darum um der Vernetzung des Silikons vorzubeugen über Nacht gewartet, massig Silikonspray über Teil und Form und dann noch dick Vaseline an den Rand, damit ja nichts schiefgeht bei der wohlwollenden Trennung:-)

Dann die Form mit Harz gefüllt ...



... und heraus kamen ...



... natürlich viele Luftblasen. Also einige Tropfen Harz angerührt, Teile wieder in die Form und das Harz in die richtige Stelle und siehe da, Teile kamen geheilt heraus :-)



Mittlerweile arbeite ich auf wertvolle Hinweise hin nach der Waffeleisenmethode, also beide Hälften separat zu befüllen und dann schnell zusammenzuquetschen, wenn das Harz am Abbinden ist. Hat die Ausschussquote radikal gesenkt.



Dann noch ein bisschen versäubern, omala und trockenbrushen und man hat einen süßen kleinen Satz Anker, die Länge passt auch genau zum Schiff, als ob es eine Maßanfertigung gewesen wäre ;-)



 

Was man auf dem letzten Bild schön sieht, ist der Spalt zwischen den beiden Ankerstockhälften. Ganz tricky System. Durch die konische Form der Arme und die Stockbänder musste man nur, wenn der Ankerschaft lommelig in den Armen saß, die Bänder weiter reintreiben, der Spalt ging dadurch zu und das ganze System war wieder bombenfest.

Sodele, das wars, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Mittlerweile sah es so aus, als ob ich unter die Kaffeeröster gegangen wäre ...



... das passiert, wenn die deutsche Beschriftung neben den Fahrenheit steht und die englische neben den Grad Celsius, und da das dafi blind wie ein Huhn ist für alles über Größe 0,5 mm ...



... schön schwarz und aufgequollen bei 230° Celsius anstatt 110° Celsius ...



.... also das Fimo noch ein Mal rausgeholt ...



... erst eine Kugel zu dickem Würstchen gemacht, dann mit dem Brettchen mit 4 mm Abstandhalter zu 4 mm Würstchen gedreht, dann die Platte umgedreht und auf der Seite mit 3 mm Abstandshalter zu 3 mm Würstchen verarbeitet.
Dann den Rechen  mit Drähten im 2 mm Abstand genommen um die Schnürungen einzuwalzen ...



... gebogen und neu auf dem Backblech verteilt und diesmal in der richtigen Temperatur gebacken.



Lustig die ersten aufgeblasenen Schwarzbohnen im Vergleich. Und heraus kam ein nettes Häufchen :-)



Dann noch die Berührungsflächen abgeschliffen ...



... und die Teile aneinandergeklebt, dabei etwas die Schwere der Teile in den Netzen beachtet.







So das ist noch die Rohfassung, Farbe wird bestimmt einfacher als die Netze, datt wird noch lustick.

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Sodele, Mr. Wright, the Bosums Mate dachte noch, dass einige wohlgezielte Ermahnungen mit seinem Starter - einem kurzen aber schlagkräftigen Tau - eine viel aufgeräumtere untere Kante ergeben könnten ...





... und er behielt Recht :-)

Die Halter sind noch aufgebogen um einfacher arbeiten zu können und die schwarze Verschnürung sind nur zu Orientierungszwecken dran.


Bis hierher hatte ich ja noch gute Zuversicht, wie das Ergebnis gehen würde, kam anders und besser als gedacht, aber ich hatte eine Vorstellung wie es aussehen könnte.

Was jetzt kam? Davor hatte ich Bammel ...

Am Bug und den Fighting Tops hatte ich schon Netze gespannt. Aber das Material war recht störrisch, so wer weiß was jetzt kommen sollte ...

... also wie in den ersten Versuchen meine Gaze im Papprahmen eingespannt  ...



... und dick mit Beige eingepinselt, dann stellenweise mit Weiß etwas aufgehellt und mit sehr verdünnter Ink verschmutzt ...



... so dass man gut erkennen kann, wie das Netz viel homogener wird.

Dann ein Mal provisorisch eingesetzt, es war recht schwierig, da die Löcher immer an den Stützen hängen blieben ...



... aber die Richtung könnte stimmen.



Dann einfach einige Handlingsversuche auf dem Trockenen gemacht ...



... und gemerkt, dass die Rollrichtung des Netzes nicht nach innen, sondern nach außen gehen sollte.

Dann als Gedankenblitz zwei Papierstreifen als praktische Einführhilfe in die Rahmen gesteckt und es gab kein Gahakel mehr :-)



Den vorderen Streifen rausgenommen, die Oberkante an der Schnur ausgerichtet ...



... und mit einem dünnen Hölzchen auf der ganzen Länge Sekundenkleber aufgebracht.

Dann mit den Matten das Netz gut runtergedrückt ...



... das hintere Papier und auch die Matten rausgezogen, mit einer feinen Pinzette das Netz fixiert und mit Sekundenkleber von hinten verklebt.



Dann auf Länge gebracht ...



... und das Heikelste, mit spitzester und schärfster Nagelschere die Oberkanten versäubert ohne das dajintere liegende Seil abzuknapsen.



Und sieht doch schon ganz spannend aus :-)





Und dann noch was Spannendes: die Kolorierung der Hängematten in meiner mittlerweile geliebten Plakatechnik in vielen verschiedenen Nuancen ...



... probeliegen ob die Schattierungen unter dem Netz funktionieren ...



... noch etwas farbliche Differenzierung mit verschiedenen Ockertönen ...



... aufgesetzt ...



... und eingeschoben :-)



Ich denke Mal gut genuch für ein Versucherle :-)





Ach ja, man sieht es ganz links - das Tic-Tac würde da gar nicht rein passen ...

Daniel

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

bughunter

Der absolute Wahnsinn! Sooooo viele Details an diesem schönen Schiff! :respekt:
Ich habe mich mal durch Deinen im Footer verlinkten Baubericht gekämpft (ok, noch nicht ganz), jedes noch so kleine Detail ist mit viel Hingabe erstellt worden und trägt zum fantastischen Gesamteindruck bei. Viel Erfolg und Spaß beim weiteren Bau!

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

StiftRoyal

Absolut gigantisch was du hier bastelst! Die Details, die Bemalung...hier passt alles!

nuggetier

Immer wenn man meint, das absolute Maximum ist schon erreicht, kommt nochmal was drauf.
Wahnsinn! :klatsch:
:winken:
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

Helge

Waaaahnsinn!!!! ........... ich weiss garnicht was ich sonst schreiben soll!!!

Es sieht einfach nur gigantisch aus bisher und der BB ist echt lehrreich, Hut ab!!!!

Helge
Wenn Du denkst es geht nicht mehr, dann .... Dann gib einfach auf!

dafi

Danke der anerkennenden Worte, man ist bemüht :-)


Und da ich gerade die nächsten Bauschritte vorbereiten muss, hier ein Mal ein ganz beschixxenes Thema:

Watt mutt - datt mutt ...

Und auch der Seemann muss manchmal ...

Auch noch heute werden im Englischen die Schiffstoiletten "Heads" genannt, da sich die Toiletten für den gemeinen Seemann in der Gallion befanden. Mit dem Wind von achtern und der automatischen Wasserspülung von vorne, bestimmt ein angenehmes Plätzche um sein Gschäftle zu verrichten.

Dass es hier - zumindest bei gutem Wetter - eng zuging, lässt natürlich ein Blick auf ein Modell erst so richtig erahnen, wenn es bevölkert wird. In der Mitte sind zwei Doppelstühle - es passen tatsächlich zwei Ables auf den Stuhl und es ist nett kuschelich ;-) - und zwei in den Ecken



Und im Sommer sogar mit Schattenspender, der Mariners Walk.



Also da ergibt sich bei mir folgender Gedankenansatz: rein rechnerisch bei 800 Mann Mannschaften und 6 Toiletten kommen wir auf folgenden möglichen optimalen Durchsatz:

800 Mannschaft / 6 Sitzplätze ergibt 133 Mann / Platz

Im optimierten 24 Stunden Rundumbetrieb kommen wir zu folgender Berechnungsgrundlage:

24 Stunden = 1440 Minuten

1440 Minuten / 133 Mann = 10,5 Minuten / Mann pro Tag bei 24 Stundenbetrieb und optimierter Vollbelegung. Dies setzt aber voraus, dass der Nächste immer schon dasteht, damit der Sitz nicht kalt wird.

Nimmt man im Gegenzug an, dass einige Tages- bzw. Nachtzeiten nicht so gut besucht waren sowohl was die Frequenz wie die Belegung angeht, so bleiben dem Seemann viel weniger effektive Zeit für die tägliche Erleichterung. Zieht man dazu noch in Betracht, dass Verstopfung ein scheinbar weit verbreitetes Übel war, und dieses bekanntermaßen eine höhere Verweildauer produziert, so kann eigentlich postuliert werden, dass da vorne - vorausgesetzt Tageszeit, Wetter und Dienstplan es zulassen - ein recht reger Andrang geherrscht haben muss.

In dieser Rechnung sind nur die Geschäfte "groß" in Konsideration gezogen worden. Für die Geschäfte "klein" wäre meines Erachtens auch noch ein Mal ein ganzer Schwung Seeleute im Vorgange des sich Erleichterns durch die Netze dort auf der Gallion anzusiedeln, so weit diese nicht in irgendwelchen leeseitigen Rüstbrettern hingen - one Hand to the ship and one for yourself ;-)


Folgende Überlegung und Berechnung kann den Vergnügungsfaktor dieser Sanitärlösung belegen:

Kurze Recherche ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit:

Niedersächsische Versammlungsstättenverordnung (NVStättVO) *) 
Vom 8.11.2004 (Nds.GVBl. Nr.32/2004 S.426), geändert durch VO v. 22.4.2005 (Nds.GVBl. Nr.9)
schreibt folgende Minimalausstattung für Veranstaltungen vor:
800 Besucher nach Formel 800:100 x 0,8 = 7 Herrentoilettensitzausführung und 800:100 x 1,2 = 10 Urinale (immer aufgerundet)


Dgegen schreibt die Arbeitsstätten-Richtlinie, ArbStätt 5.037.1, vom 26. Juni 1976 (ArbSch. 9/1976 S. 322) Folgendes vor:
bis 250 Beschäftigte 10 Toiletten, 10 Bedürfnisstände, das heißt für 800 wären dies entsprechend mehr, wahrscheinlich würden über 30 Sitzplätze benötigt.

Das bringt uns zu folgender Schlussfolgerung in Anbetracht der 6 zur Verfügung stehenden Sitzplätze im Bug der Vic:
Nur als Veranstaltung könnte im Umkehrschluss die Anzahl der Toilettenplätze auf dem Schiff in der per Gesetz vorgegebene Menge als genügend angesehen werden.
Als Arbeitsstätte wäre mindestens die dreifache Menge an Plätzen von Nöten.

Es handelt sich also bei den Schiffen wie der Vic damit laut Niedersächsische Versammlungsstättenverordnung ganz klar um Vergnügungsveranstaltungen!
- So better have Fun



Navy Tours - Wir buchen, Sie fluchen

Join the Navy - see the better world!

Käptn dafi, Ende ;-)
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

fellfrosch79

Holla 8o... Dann sollte man aber auch nicht ein entsprechendes "Weathering" in genannten Bereichen des Schiffes vergessen :6: SCNR :D

Der Hoff

Das "Weathering" würde aber beschtimmt gut ausschaun  ;)

Tolle Arbeit  :P

dafi

Wäre etwas Neues: olfaktorischer Modellbau ...

...immer der Nase nach ...

...brrrrrrr...

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

maxim

Hast Du ähnliche Berechnungen auch schon für die Offizierstoiletten angestellt? Waren die nur auf dem untersten Deck mit seitlichen Galerien Oder waren die übereinander auf allen drei Decks?  8o
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


dafi

Nicht beachtet sind hier natürlich die Rundhäuser am Bug für die niederen Offiziere ...



... die Heckgallerien für die Offiziere ...





... und die Unmengen Eimer, die für schlechtes Wetter herhalten mussten - Bucket and chuck-it :-)

Bei den Heckgalerien waren tatsächlich auch alle Plätze in den drei Ebenen strikt nach Rang vergeben. Admiral und Kapitän hatten ihren eigenen Fensterplatz, andere Dienstgrade mussten sich jeweis zusammen ein Fensterplätzchen teilen.

Auf den Zeichnungen der Holländer in 17 Jahrhundert sind übrigens an den Heckgallerien häufig Quasteln zu sehen, die evtl. zum Ausputzen gedient haben könnten.

Für die Eminenzen gab es dann noch ein Stuhlmöbel mit eingebautem Potty in den großen Kabinen, so wie es heute noch auf der Vic ausgestellt ist.


Um die ganze Chose am Bug vorbei an den elementaren konstruktiven Teilen zu führen, gab es die Köttelrutschen und Rohre:

Hier die Rutsche an der Vic





Die Rohre an der Queen Charlotte zur Entsorgung der Rundhäuser in der Zeichnung von Louterbourg waren evtl eine Hafenadaptrion, da hier die reinigenden Wellen fehlten. Auch an einem Modell der Royal Louis (?) ist dies zu erkennen.

Auch in den Großrüsten war bei den Engländern eine Weile eine kleine Kabine zu finden, von der ich keine andere Verwendung kennen würde:

Gruß, Daniel

Anhänge wurden entfernt.
Es dürfen nur solche Dateien auf den MB-Server hochgeladen werden, an denen Ihr die Rechte besitzt.
GS


Edit Daniel: Beanstandete Dateien gelöscht und Text korrigiert. :-)
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Uwe K.

Der schiere Wahnsinn - Modellbau vom allerfeinsten.
Toll gemacht und super erklärt/illustriert.
Vielen Dank dafür.
Uwe

maxim

Die zusätzlichen Toiletten mittschiffs gab es auch später wieder bei den ersten Panzerschiffen der 1860er... Finde allerdings gerade kein passendes Foto.

Was ich mir aber nicht vorstellen kann, wie das mit den Toiletten in den Decks übereinander in den Seitengalerien funktioniert. Scheißt der Käptn den niederen Offizieren auf den Kopf!? Oder gibt es da mehrere parallele Röhren, die unterhalb der Galerie austreten?
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


dafi

Meine bisher stärkste Vermutung: Bleirohre im Inneren. An einigen Stellen auch andeutungsweise erwähnt, aber nie so ganz als Fakt belastbar.

Eine wunderbare zeitgenössische Quelle, die ich erst neulich gefunden habe, macht sich auch lustig, dass die Sonntagsausflügler, die damals um die Schiffe ruderten, nicht zu nahe unter Bug und Heck fahren sollten, um die Schnitzereien zu bewundern ...

Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Der Hoff

Gibts da eigentlich einen Nachweis, dass die Schiffe mit der Zeit immer schneller fuhren. Die wurden ja minütlich leichter   :D

Danke für die ganzen Infos. Solch einen Schei... kann man ja sonst garnicht wissen  :6:

Heavensgate

Das Verplüffenste ist ja schon der Toilettengang auf so einem Kahn. Ich habe mir da noch nie Gedanken darüber gemacht, wie die es damals "gemacht" haben. Aber stimmt, irgendwie muss ja dat Zeugs vom Schiff und bei einer großen Besatzung...  :mariinee:

Toll, wieder was gelernt - und das ist ja irgendwie Thema für jeden  :D

:winken:
Schwabe
Dioramenbau-Site
IG Schwobabaschdler
Die Schwobabaschdler

dafi

Danke!

Steht ja auch in der Überschrift - "ein wenig Dreck" ;-)

Da ich gerade im Geschäft viel zu tun habe hier ein weiteres Intermezzo von meinem Hauptbau, bevor es an den Schnittchen weitergeht.

Ein faszinierendes Thema ist für mich auch die Bedienung der Spills, dazu hab ich ein bisschen italienischer Eissalon gespielt ...

... ihr wisst doch, die Sonnenschirmchen ...



... aber so kann ich die Spaken sauber ausrichten ...



... und dann das Seil außen rum, das Swifter sauber gespannt.

Und da drücken sie nun, zehn an einer Spake ...



... das würde ganz schön eng für einen in der Mitte ...



... deshalb die Geschütze aus dem Weg geräumt ...



... und an der Wand aufgereiht ...



... und heave -ho, auch am Swifter wird gezogen...



... da könnten dann Mal über 120 Mann im Kreise wüten ...

... heave-ho ...

... heave ...

...
XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Uwe B.

Hallo dafi,

danke für alles, was Du uns jetzt schon gezeigt und an Kenntnissen vermittelt hast (die Sache mit dem Dreck ... und alles drum herum); alles sehr lehrreich. Und tolle Bilder, alleine das Ankerspill mit den Seeleuten. Ist das wirklich Maßstab 1:100 und nicht größer oder hab ich da was überlesen?

Da bleib ich auf jeden Fall mit dran, obwohl es hier nicht um Römer oder deutsche Panzer geht. Ach ja, vor grauer Vorzeit hatte ich auch mal einen Revell-Bausatz von der Victory ...

Gruß - Uwe
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

dafi

Danke Uwe :-)

Ich kann nur so klein, größeres sieht bei mir bescheiden aus ...

... also ist und bleibt 1:100 :-)



Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Sodele, zurück zu Spill ...

... auf den inneren Bordwänden sind die Knie zu sehen, an denen die Deckenbalken aufgelagert waren. Auf jedem Knie war ein Balken und jeder Balken benötigte wegen der Schiffsbreite ein bis zwei Stützen darunter, um im Normalbetrieb die Last der oberen Decks sauber ablasten zu können. Natürlich waren die Stützen voll im Weg, wenn das Spill bewegt werden musste. Also nicht nur die Kanonen - Gewicht je Stück ca. 3,3 Tonnen -sondern auch die Stützen mussten natürlich zum Arbeiten raus. Dieser Fakt war bekannt, doch nicht wie das gemacht wurde. Lange gesucht, bis ich dann in der zeitgenössischen französischen Literatur das Ding beschrieben fand - der Franzose Blaise Olivier befand sich im Auftrag seines Königs auf "Werfttour" in England und bekam alles gezeigt, von der Werftleitung persönlich. Da sah man das mit Spionage noch nicht so eng ...

Also alles fing ganz harmlos mit etwas Drechselei an und dann, die Weinkenner kennen es von den Spindelkeltern, kam das:



Ein hübsches kleines Gewinde, und dann noch ein Klötzchen oben aufgebohrt und mit einigen Dornen unten, damit das Ding sich gut im Deck verkrallt ...



... mit einem Innendorn für´s Gewinde versehen ...



... und die Spindel liebevoll hineingedreht.



Und fertig sieht das Ganze mit einigen Eisenbändern dann so aus :-)





Data hätte gesagt "fully functional", wenn ihr wisst, was ich meine, hihihihihi ...

Und hier das gute Stück in seiner natürlichen Umgebung:





Es ist tatsächlich ein Schraubstock zum Anheben der Deckbalken um die Stützen ein- und auszubauen, die bei der Betätigung des Spills im Weg sind. Nach dem ersten dann zum nächsten Balken und zum nächsten, und nach der Spillbenutzung die gleiche Prozedur rückwärts zum Stützen wieder einsetzen ...

Blaise Olivier beschreibt das Ding ganz schön, mit der lakonischen Anmerkung, die französische Variante mit einfachen, aber schwenkbaren Eisenstützen wäre doch viel praktischer :-)

Was er aber übersehen hatte - auch die über 2 Meter breiten Haupttreppen mussten für das Spill abgebaut werden ...

Lieber Gruß, Daniel

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de