Servus Leute!Meinst du mit der Lackierstufe einen Klarlack
Muß jetzt so unwissend fragen da ich mit Karton eigentlich nichts am Hut habe.
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Jop, das ist ganz einfacher Klarlack aus der Dose... Mal glänzend, mal matt, je nach Anforderung.
Wie im letzten Post berichtet, bfand sich das Chassis in den letzten Tagen im Lackierprozess. Bei diesem Auto habe ich zum ersten mal einen speziellen Lackierprozess ausgearbeitet. Wenn auch teilweise mehr durch Zufall und Glück als durch gezielte Planung... Generell lässt es sich in vier Stufen unterteilen:
- 1. Schritt, Vorbereitung: Zuerst wurden alle Oberflächen und natürlich speziell die Schnittkanten die man später nicht mehr sehen sollte, mit bis zu 1500er Schleifpapier bearbeitet. Danach wurden so schnell wie möglich alle Sponsorlogos aufgeklebt und die großen Oberflächen grob von irgendwelchem Schmutz befreit.
- 2. Schritt, Grundierung: Zuerst wurden hierbei alle Oberflächen abgeklebt, die keine Hochglanzlackierung erhalten sollten. D.h. Monocoque Innenseite, Chassis Seiten hinter den Lufteinlässen, ect. Zwischen dem Abschluss des ersten Schrittes und dem Aufbringen der ersten Lackschicht sollte so wenig Zeit wie möglich vergehen, um diverse Beschädigungen, Verschmutzungen oder Ausbleichen der Logos und Oberflächen zu vermeiden. Die Grundierung besteht aus 9 Schichten Klarlack. Diese habe ich unter nicht wirklich idealen Bedingungen aufgebracht (kalt). Dadurch geriet der Lack ganz matt und milchig. Glücklicherweise, konnt ich dies mit dem dritten Schritt beheben. Zwischen den verschiedenen Lackschichten habe ich immer zumindest eine halbe Stunde gewartet.
- 3. Schritt: Hauptschicht(en): Jetzt wurden alle fehlenden Oberflächen vorbereitet (die, die keinen Hochglanz erfahren sollten), wie zum Beispiel die Unterseite des Chassis, das vordere Querschott, ect. Hier habe ich zumindest eine Stunde zwischen den einzelnen Lackschichten gewartet und diese auf einem Heizkörper trocknen lassen (was meiner Meinung nach den Ausschlag für das perfekte Hochglanz-Finish gegeben hat).
- 4. Schritt, Nachbesserungen: Hierbei habe ich nach etwa 24 Std alle Oberflächen inspiziert, und da wo noch kein schönes Hochglanz-Finish vorhanden war, habe ich eben nachgebessert.
Das Resultat dieses Prozesses kann sich durchaus sehen lasen. Noch nie habe ich eine derart wunderbare Oberfläche erhalten!
Nach der Lackiererei ist es natürlich relativ kritisch um am Auto zu Arbeiten. So eine Hochglanzoberfläche ist, wie ihr sicherlich alle wisst (besser als ich wahrscheinlich) sehr anfällig gegen Verschmutzung. So wird jetzt halt immer alles abgeklebt, wenn ich an einem bestimmten Bereich am Auto arbeite. Was mir auch aufgefallen ist, während ich die Löcher für die Rückspiegelbefestigung und die Nosepins (da gibt es bei Gott keine treffende schöne deutsche Übersetzung) gemacht habe. Da hatte ich ordentlich zu kämpfen, als ich, bewaffnet mit Hammer, Reißnadel und Nagel, versuchte diese Löcher ins Chassis zu bringen. Was allerdings zeigt, dass meine Überlegungen und auch Umsetztung zur Versteifung des Chassis ohne großen Gewichtszuwachs volle Wirkung gezeigt haben. Ich war glaube noch nie so zufrieden mit einem Chassis wie momentan. Es gibt zwarnoch einige unwesentliche Verbesserungspotentiale, aber die können bis zum nächsten Auto warten.
Währen dem Lackierprozess, der natürlich viel Wartezeit beinhaltet (welche ich teilweise mit Biertrinken überbrückt habe), habe ich auch mit der Fertigung des Motors begonnen. Die Erstellung des Motorblockes ist die wahrscheinlich unlustigste Arbeit am ganzen Modell...
Das Chassis kurz vorm Beginn der Lackiererei. Alle Oberflächen mit 1500er Schleifpapier behandelt. Ein paar Logos und Rückspiegel fehlen noch.

In meinem spezial Lackierschuppen.

So sah es nach den 9 Schichten Grundierung aus. Da war ich ein bisschen entäuscht/geschockt. Aber glücklicherweise wurde es ja besser...

Anbringen der nicht auf hochglanz lackierten Flächen.

Nach dem Fiasko mit dem Red Bull

ist dies nun das erste Auto, an dem ich ein spezielles Befestigungssystem für die ganzen Verkleidungsteile entwickelt habe. Wenn es dann auch so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe, dann wäre das super. Das System basiert auf den tatsächlich in der F1 angewendeten Befestigungselementen. MAl schauen wie das wird. Hier jedenfalls die Befestigung einer dieser Buchsen in die später ein Stift der Motorverkleidung einfahren sollte.

Bei der Erstellung der Löcher für die Nasenbefestigung musste ich ordentlich würgen, damit das funktionierte. Dabei habe ich glaube ich das Lenkungssystem etwas in Mitleidenschaft gezogen - ist aber wurscht.

Erstes Bild nach der Beendigung der 3. Lackierstufe.

Fertiges Chassis mit Heitzeschild am Heck.

Momentaner Stand mit angefangenem Motorblock und halbfertigen Kühlern.

Vorderes Querschott.

Hier sind noch ein paar Bilder um zu zeigen, wie sauber die Oberfläche geworden ist. Das Kimi Logo ist übrigens das Einzige, das ich noch wirklich von Hand gemacht habe. Davon gab's keins im Google.

Hier kann man sehr gut die Wahnsinns-Oberfläche sehen. Hoffentlich werden alle Oberflächen des Autos so.

Lotus! Es würde mich interessieren, ob die Lotus Mannen auch schon auf mich aufmerksam geworden sind, wie es ja beim RB7 und beim R18 TDI der Fall war (damals natürlich nicht Lotus, sondern Red Bull respektive Audi).

Anfangs war ich ein bisschen besorgt über den Look der Seitenkästen. Speziell diese Ausbuchtungen (mit dem burn Logo oben) welche die seitliche Crashstruktur beinhaltet. Diese war sehr schwierig herzustellen und war nicht sehr sauber. Allerdings hat der Lack ale schön abgerundet und durch das Schleifen sieht man auch die Schnittkanten nicht mehr.

Das wars wieder, Danke fürs Vorbeischauen!
Grüße Paul