Großdiorama "Teutonic Order 1329"

Begonnen von Wolfgang Meyer, 19. März 2014, 13:10:46

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Wolfgang Meyer

Beim PC-Ausmisten habe ich noch einige Bilder eines Dioramas zum Zeitalter der Backsteingotik gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Mein Freund Torsten baut schon seit Jahren immer mal sporadisch am Diorama. Wir haben die Gebäude 2010 an unserem Stand auf der "Intermodellbau" gezeigt.
Inspirationen waren die Stadt Thorn, die Marienburg und noch weitere architektonische Vorbilder aus dem Raum.

Das Diorama ist wie immer bei uns im Maßstab 1/72 gestaltet, die Gebäude sind in Resin gegossen. Bei den mächtigen Toren sind die Gebäude natürlich aus vielen Einzelteilen zusammengebaut, wie man sich vorstellen kann.

Die Miniaturen sind Mittelalterfiguren der Fa. Valdemar.

Viel Spass beim Betrachten, wenn wieder was neues hinzukommt setze ich es rein.

Schöne Grüße

Wolfgang











Der Vogteihof ist schon mit Figuren bestückt.


















Soweit die ersten Bilder, es kommen noch einige.




Jensel1964

Das ist schon sehr schön, Wolfgang. So als Lübeck-Liebhaber geht mir da das Herz auf.  :klatsch: :klatsch:

Jens  :winken:

Gilmore

Das ist ja hochinteressant! Solche Gebäude mag ich. Kannst Du mal was über die verwendeten Materialien und Basteltechniken schreiben?
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Bongolo67

Sehen absolut großartig aus, die Gebäude! :klatsch:
Einziger Kritikpunkt: bei den Naturstein-Mauern sollten die Steine vom Mörtel besser abgesetzt sein. das wirkt, als wären die Mauern grau verputzt.

Gruß

Ulf

knightofthesky

Hi!

Das Ganze sieht wirklich klasse aus! Respekt!

Gruß
Dietmar

Uwe B.

Hallo Wolfgang,

wirklich toll gelungenes Diorama - meinen größten Respekt  :P

LG - Uwe
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

juergenbueser

Hallo Wolfgang,

phantastischer Modellbau, meine Hochachtung.

Viele Grüsse
Jürgen

Der Hoff

Sehr sehr sehr Eindrucksvoll, das Dritte Bild im ersten Beitrag könnt eine Originalaufnahme sein - ich weiß die Farbe wurde erst später erfunden.

Sind die Tiere auch von Valdemar? Ich kenn da nur die Hühner und Schweine von Nikolai.

Gruß Georg

Wolfgang Meyer

#9
Torsten und ich, wir bedanken uns für die netten Worte.

Zitat von: Gilmore in 20. März 2014, 10:33:58
Das ist ja hochinteressant! Solche Gebäude mag ich. Kannst Du mal was über die verwendeten Materialien und Basteltechniken schreiben?

Die Ausgangsmaterialien sind fast immer die gleichen. MDF-Platten in allen Stärken, Plastikprofile und Platten, Karton in allen Stärken.
Dazu natürlich eine ausgezeichnete Werkstattausrüstung incl. Drehbank. Daraus werden kleine Master gebastelt.

Da die Gebäude alle aus Resin sind, müssen natürlich immer Formen gebaut werden. Der Weg zieht sich von jede Menge kleinen Mastermodellen
zu unzähligen Hilfsformen bis zur Form einer Gebäudewand. Manchmal ist es aber auch hier noch von Nöten zusätzliche Elemente anzubringen. Das
Ganze ist also sehr komplex und auch sehr zeitaufwändig. Dafür ist es aber reproduzierbar und die Formen sind bei einem Thema wie der Backsteingotik
immer wieder zu verwenden.

Zitat von: Bongolo67 in 20. März 2014, 10:46:54
Sehen absolut großartig aus, die Gebäude! :klatsch:
Einziger Kritikpunkt: bei den Naturstein-Mauern sollten die Steine vom Mörtel besser abgesetzt sein. das wirkt, als wären die Mauern grau verputzt.

Gruß

Ulf

Da gebe ich dir vollkommen Recht.


Zitat von: Der Hoff in 30. März 2014, 23:45:35
Sehr sehr sehr Eindrucksvoll, das Dritte Bild im ersten Beitrag könnt eine Originalaufnahme sein - ich weiß die Farbe wurde erst später erfunden.

Sind die Tiere auch von Valdemar? Ich kenn da nur die Hühner und Schweine von Nikolai.

Gruß Georg

Die Tiere sind von Art-Miniaturen. es gibt hier ein
Farmset, bestehend aus


(Schweine, Vögel, Enten, Gänse und Hühner)

zusammen 30 Figuren aus Zinn. (Leider auf seiner Homepage ohne Bild)

http://www.schmaeling.de/napoleonische-epoche/tiere/farmset.php

Schöne Grüße

Wolfgang

Wolfgang Meyer

Wir bauen also jetzt für unser Museum unter Verwendung dieser Bauten ein größeres Diorama. Dazu soll es noch Kran- und Speicherhäuser geben die an einen mittelalterlichen Hafen anschließen. In der Stadt sowie im Hafen soll das Treiben der Bevölkerung dargestellt werden. Dazu gibt es dann auch das Be- und Entladen von Schiffen (Koggen etc.) Wenn es an die Schiffe geht, würde ich mich gerne an die Schiffsexperten hier im Forum wenden.

Ich glaube, dass wird eine spannende Sache.

Schöne Grüße,

Wolfgang

Universalniet


AnobiumPunctatum

Zitat von: Wolfgang Meyer in 07. September 2014, 20:11:02
Dazu gibt es dann auch das Be- und Entladen von Schiffen (Koggen etc.)

Ui auf das Thema freue ich mich. Da werdet ihr aber auch ein Problem mit einem vernünftigen Modell einer Kogge bekommen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."


Bradhower

Hallo Wolfgang,

Valdemar stellt sehr authentische Modelle her - da sollte man für so ein Projekt auf jedenfall verstärkt darauf achten. Interessant wäre eventuell auch diese Knarr: http://www.fredericus-rex.de/Figuren/Figuren-1-72/Schiffe-1-72/Germania-Figuren---Wikinger-Knarr---Wasserlinienmodell--GF-72-DIO-01-1-72.html

Von Medievalmodelships gibt es auch eine ganze Reihe von mittelalterlichen Wassergefährten aus dem 3D-Drucker: http://www.medievalmodelships.com/ - benötigen allerdings wohl einer ziemlichen Nachbearbeitung und sind auch nicht ganz billig (siehe auch diese Bausatzvorstellung: http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3935:medievalmodelships-bremer-kogge-172&catid=455:medievalmodelships).

Gruß Marcel


Wolfgang Meyer

Hallo Marcel,

ja danke, die Knarr wollte ich auf jeden Fall dabei haben. "Medievalmodellship" haben jedenfalls noch eine Reihe schöner Schiffe (siehe mein vorheriger Link, dann auf Shop gehen).
Die sind natürlich wirklich sehr teuer, alle aus dem 3-D Drucker. Aber ich denke, dass ihr mir soweit helfen könnt, dass wir später authentische Schiffe im Hafen liegen haben.

Schöne Grüße,

Wolfgang

AnobiumPunctatum

Hallo Wolfgang,

die Valdemar Modelle habe ich noch nicht live gesehen. Daher ist die Beurteilung schwierig. Auf den ersten blick stimmen die Proportionen.
Wenn ihr Euch mit dem thema intensiver beschäftigen wollt, müsst ihr erst einmal Euer Thema genauer spezfizieren. Ich muss mal schauen. Irgendwann hatte das DSM eine Monografie zum Thema herausgebracht. Mit einer oder zwei Koggen ist es bei einem solchen Dio nicht getan. Damit das Dio lebendig wird, müsst ihr Leichter, Küstenfahrzeuge und kleine Ruderboote haben

Wo soll das Dio angesiedelt werden? Nordeuropa, Südeuropa, Mittelmeerraum? Wenn Nordeuropa, dann ist wichtig zu wissen ob das Dio in Deutschland oder im ehem. Wikinger dominierten Raum spielt. Je nachdem müsst ihr den Schwerpunkt der Schiffe anders setzen. Um welche Zeit soll das Dio spielen. Gab es schon ein Heckruder oder sind frühe Koggen mit Seitenruder richtiger?
Wie bei der Kleidung gab es auch bei Schiffen eine kontinuierliche Weiterentwicklung.

Die große Nef, auf die Marcel hingewiesen hat,  ist nur bis etwa 1100 und etwas später zu gebrauchen. Danach wurde sie durch Weiterentwicklungen mit Kastellen (Stichwort: Nef de cinque ports) abgelöst. Ab spätestens 1400 sind auch kraweel gebaute Schiffe erforderlich ...

Das Thema ist also sehr vielschichtig. Da ich mich die letzten Jahre fast ausschließlich mit englischem Schiffbau des 18. Jh, beschäftigt habe, hat meine Bibliothek da größere Lücken
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Wolfgang Meyer

Guten Morgen Christian,

ja genau, dass sind auch alles die Punkte die uns durch den Kopf gehen. Wir haben uns ja mit den Architekturmodellen ja schon fast festgelegt. Angesiedelt werden soll die Szenerie im norddeutschen/polnischen Raum im Bereich der Ostseeküste.
Da wir keinen realen alten Hafen mit einer Stadt nachbauen, sondern eine fiktive Stadt bauen, sind wir natürlich sehr viel freier. Was aber natürlich nicht den Zeitpunkt den wir darstellen möchten betrifft. Hier muss alles stimmen, Architektur, Schiffe und natürlich das Aussehen der Bevölkerung, dass muss alles in die selbe Zeitschiene passen.
Natürlich möchten wir auch verschiedene Schiffe in verschiedenen Größen dabei haben. Diese Dioramen leben immer von den vielschichtigen kleinen Szenen, die man darstellt. Wir haben auch beschlossen das Diorama von allen Seiten einsehbar zu bauen, also freistehend. Wir haben im Oktober ein Treffen in unserem Museum, wo wir mit den bereits vorhanden Modellen eine Probeaufstellung machen und den Rest des Szenarios sowie den Platzbedarf festlegen werden. Wenn wir den genauen Zeitpunkt der Darstellung wissen, können wir auch in die Details gehen.

Danke schon mal vorab für eure Hilfe.

Schöne Grüße,

Wolfgang


Bradhower

Hallo Wolfgang,

das scheinen mir die Modelle von medievalships.com zu sein, vor allem das Flussboot kommt mir sehr bekannt vor. Zur Qualität und Authentizität findest du auf www.modellmarine.de ein paar Informationen. Generell wirken die Modelle aber schon stimmig, die Quellenlage ist eh recht dünn (von der Kogge mal abgesehen), daher würde ich bei einem mittelalterlichen Hafen, zum einen zeitgenössische Darstellungen zu Rate ziehen und im Endeffekt auf einen stimmigen Gesamteindruck setzen. Eventuell wäre an dieser Stelle auch ein wenig Recherche in ehemaligen Städten der Hanse angesagt. Hamburg hat in dieser Hinsicht ja einige Museen zu bieten. Ich war erst vor zwei Wochen im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg und da gibt es schon ein paar interessante Modelle und zeitgenössische Darstellungen für euer Projekt. Bremerhaven sollte an dieser Stelle auch nicht ausgelassen werden, dort gibt es ja noch ein paar Koggen-Überreste ;)

Grüße Marcel


AnobiumPunctatum

Zitat von: Bradhower in 09. September 2014, 17:14:27
Bremerhaven sollte an dieser Stelle auch nicht ausgelassen werden, dort gibt es ja noch ein paar Koggen-Überreste ;)
:12: :5: Koggenüberreste schreibt der Banause  :5:  :12:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bradhower

gut erhaltene Relikte einer längst vergangenen Epoche, die quasi noch seetauglich wären, wären sie nicht so wasserdurchlässig.... Besser!?  :6:

Wolfgang Meyer

Wir haben die Zvezda-Kogge und die Revell-Kogge beide im Fundus und beide ungebaut. Muss man außer den Veränderungen der Beplankung des Decks noch weitere Veränderungen vornehmen? Für welchen Zeitraum könnte man die Schiffe dann verwenden?

Grüße, Wolfgang

AnobiumPunctatum

Zvezda Kogge und Revell Kogge sind identisch. Wenn Du ein historisch korrektes modell bauen möchtest, musst Du den Rumpf ändern. Die Form passt, wenn man den Bremer Fund zugrunde legt, überhaupt nicht.

Es gibt einen Papierbausatz der Elbinger Kogge, welcher deutlich besser gelungen ist. Auf dieser grundlage ein Koggemodell zu entwerfen wird deutlich besser.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Wolfgang Meyer

Danke für die Einschätzung, da kommt dann ja noch ein gewaltiges Stück Arbeit auf uns zu.

LG Wolfgang