MARS/MLRS - Mittleres Artillerie-Raketen System - 1:72 Armo - FERTIG: 28.06.2015

Begonnen von jacobm, 06. Februar 2015, 20:40:56

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jacobm

MARS/MLRS - Mitlleres Artillerie-Raketen System - Part 3

Hallo zusammen,

dann möchte ich mal eine Wasserstandsmeldung geben. Leider hatte ich zum Bauen nicht so viel Zeit wie ich mir gewünscht hätte. ;(
Daher halten sich die Fortschritte in Grenzen. Dennoch gibt es einiges zu berichten (und wenn es nur die Rückschläge sind). Dann fang ich mal an:

Beim Studium von Referenzen habe ich mir Gedanken gemacht zu welcher Einheit der Werfer mal gehören soll. Ich habe mich aufgrund eines Vorbildfotos, was ich dann gefunden habe, für die 4. Batterie des Raketenartilleriebataillons 52 entschieden. Das damals im hessischen Gießen stationierte Bataillon stand mir zu meiner aktiven Dienstzeit recht nahe und daher denke ich es ist eine gute Wahl. ;) Aber nun mussten die passenden Decals her. Also das Vektorzeichenprogramm ausgepackt und nach Referenzstudium die nötigen Decals und Details gezeichnet. Die sind zur Zeit beim professionellen Drucker. Und so sehen diese dann aus:



Das Wappen hat mich einige Zeit gekostet, da es nur noch wenige Vorlagen gab. Stencils und Markings wurden auf das Notwendigste beschränkt. 1:72 ist da schon recht klein. Aber ich denke es ist für meinen "semiprofessionellen Status" :rolleyes: doch recht gut gelungen.

Aber auch am Modell ging es ein bisschen weiter. Ich habe mir das Fahrwerk mal näher angschaut:


Leider genügte es nicht meinen Ansprüchen. (Was im nachhinein vielleicht besser gewesen wäre.) Daher musst es überarbeitet werden. Zuerst wurden alles weggeschliffen:


Die Naben und Dämpfer mussten weichen! Gleichzeitig wurde die Wanne dadurch etwas schmäler geschliffen, was für den weiteren Verlauf notwendig ist. Nun ging es an den Wiederaufbau.
Hierfür habe ich einen Bausatz eines Bradley von Revell geopfert. Dies galt es nun also anzupassen.


Als erstes wurden die Bauteile des Bradley mit der JLC-Säge passend getrennt... (Wobei ich hier nicht aufgepasst habe, was mir etwas später zusätzliche Arbeit bescherte :12:, aber dazu später mehr.)


... und anschließend mit der Wanne verklebt. Die entstandenen Zwischenräume wurden mit Plastik-Sheet verfüllt und verspachtelt.


Nun war es notwendig die Wannenunterseite aufzufüttern. Dies erfolgt ebenfalls mit einem Stück Plastik-Sheet, welches anschließend verspachtelt und verschliffen wurde.


Erst jetzt merkte ich, dass die Stützrollen für die Kette nicht passten! So ein Mist!!! Beim Trennen der Fahrwerkteile vom Bradley hätte ich diese prima absägen können. Nun war guter Rat teuer. Ich kam mit meinen Sägeblättern da nicht mehr richtig hin. Mit Hilfe eines Laubsägeblattes habe ich diese dann in mühevoller Arbeit abgesägt. Anschließend wurden die Löcher verspachtelt. Nachdem alles getrocknet war erfolgte noch der Wiederaufbau der Stoßdämpfer aus Rundmaterial. Und so sieht es momentan aus:


Die Unregelmäßigkeiten an der Wanne wird man später nicht mehr sehen. Da bin ich mir gaaaaaanz sicher. ;)

Nachdem mich das Fahrwerk nun genug geärgert hat, habe ich mich erstmal dem Werfer-Aufbau angenommen. Als erstes wurden die U-Profile der Ladebäume aus 0,1mm Alufolie (Grillschale) gefertigt und gebogen:


Der Ladebaum wurde von mir noch entsprechend passend geschliffen. Jetzt waren alle Teile für den vorderen Teil des Werferaufbau's fertig und konnten verbaut (verklebt) werden.


Das Vorderteil wurde nun mit dem Werfer-Aufbau verklebt und die Lücken und Spalte mit Sekundenkleber verfüllt. Der dicke Resinklotz des Werferaufbau's musste leider auch noch massiv bearbeitet werden. Eine dicke Sinkstelle musste ausgefüllt werden. Also abschleifen, spachteln und wieder schleifen. Danach die Details auf der Oberseite wieder ergänzen. Spaß macht das definitv keinen. :2:


Auf der Unterseite wurden die Verzurr-Welle aus Messingrohr und die Verzurrhaken aus Plastik und Kupferdraht ergänzt.


Anschließend erfolgte der Zusammenbau der Drehplattform mit dem Werfergehäuse. Und ratet mal: Es passte leider gar nichts! Der Bausatz ist echt hart. Also: Erstmal passend fixieren und dann die Löcher für die Verbindungsbolzen neu bohren. Danch wurde Drehplattform und Werfergehäuse mit Bolzen aus 0,5mm Kupferdraht (rote Pfeile) miteinander verbunden. Ach ja, die Hydraulikanlage wurde nun auch komplettiert.


Jetzt fehlen noch Nieten, welche ich mit Archer Fine Details nachbilden werde. Mal sehen wie sich das angeht. Aber davon beim nächsten mal mehr. :rolleyes:

Zwischendurch habe ich aus Bleidraht unterschiedlicher Dicke die Heizungs-Schläuche sowie die Anschlußleitungen für die Handapparate mittels umwicklen hergestellt. Diese werden dann im Führerhaus verbaut.


Soweit so gut. Mal sehen was mich noch so erwartet. Beim Führerhaus höre ich auch die Nachtigall trappsen....
Bleibt dran es wird weiter gehen...

Gruß Marcus :V:

...to be continued...
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

Andy1812

Hallo

Ich hab gereade gelesen von welcher Einheit du ihn bauen willst da hab ich aber noch was zu sagen in Gießen waren sie ganz am anfang stationiert später nach Kusel verlegt wurden und dann bis zum ende in Hermeskeil wo ich auch war.Den du darstellen willst ist mein alter Werfer der gute alte 251 :1:.

Gruß Andreas
Zurzeit im Bau Dragon 1:35 MLRS/MARS,Revell 1:144 Schnellboot 143 Albatros Klasse
http://pmc-mittelmosel.de/

Jensel1964

Wow, ich bin echt beeindruckt. Du baust das Teil ja fast vollständig neu auf. 8o

Besonders Dein Detailwissen von dem was Du da baust ist echt der Hammer!!!  :1:

Jens  :winken:

jacobm

@Andy1812:
Die Geschichte von 52 ist mir bekannt. Das Btl war schließlich im gleichen Regiment wie mein Heimat-Btl. Aber nach Umzug nach Kusel hatten die recht schnell die Umrüstung auf deutsche Ketten und Änderungen am Führerhaus soweit ich weiß.

@Jensel1964:
Eigentlich wollte ich mal einfach so bauen. Aber das geht bei dem Bausatz leider gar nicht.  :2: Vielleicht hätte ich direkt scratch bauen sollen...  ;)
Das mit dem Detailwissen hörst sich mehr an wie es ist. Nennen wir es mal techn. Affinität.  :D

Gruß Marcus :winken:
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

MaFi12353

wow.... das nenn ich mal Kino vom FEINSTEN  :P :P :P
was eine Detailverliebtheit, und das in dem masstab, RESPEKT

Flugwuzzi

Super dein Umbau Marcus und das Kit-Bashing.
Den Rückbau der Stützrollen hast du gut hinbekommen.

Lass dich nicht unterkriegen, ich sag immer "Modellbau ist eine Aneinanderreihung von kleinen und großen Katastrophen" ... zumindest bei mir  :D ... am Ende freut man sich doppelt wenn man ein "problematisches" Modell erfolgreich fertiggestellt hat.

Falls am Ende doch noch unschöne Lücken zurückbleiben ... versaue und verranze das Modell einfach nach der "Spanischen Schule"  :D

lg und weiter so
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

jacobm

@MaFi12353: Danke! Das motiviert für die weiteren Schritte.

@Flugwuzzi: Walter, wie wahr, wie wahr. Der Kit wird schon noch verlieren..  ;) Die Lücken überlasse ich dann den Spaniern, die kriegen die schon weg.  :D

Gruß
Marcus
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

matz

 :klatsch: Chapeau !

Ein nahezu kompletter Neubau, in dem Maßstab. Wäre in 1/35 schon eine Herausforderung.
Das wird bestimmt ein ,,Börner"

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Pathfinder

Nur soviel, Marcus ...

Du bist wahnsinnig! So eine Action bei so einem winzigen Modell!  8o
Meine höchste Anerkennung ist dir gewiss ...  :meister:


Pathfinder
"Das Modell lebt von seinem Gesamteindruck und nicht davon,
dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

jacobm

Hallo Roland, ich weiß, war ich schon immer....

Danke und Gruß
Marcus
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

jacobm

MARS/MLRS - Mitlleres Artillerie-Raketen System - Part 4

Hallo zusammen,

es ist ja nun schon ein bisschen her das es hier bei mir Neues gab. Hatte mal ein kleines Modellbau-Tief. Aber jetzt geht's weiter.

Zuerst ging es am Fahrwerk weiter. Nachdem ja nun die Stoßdämpfer befestigt waren sollten die Tragrollen, welche ich im letzten Update erfolgreich beseitigt hatte, folgen. Aber der Bradley, von dem das Fahrwerk stammt hatte leider zu wenige äußere Tragrollen. Also schliff ich mir das zuvor abgetrennte Bauteil zurecht und formte es letztlich in einer Silikonform mit Resin in ausreichender Menge ab.


Die inneren und die abgeformten äußeren Tragrollen konnten nun in das Fahrwerk eingepasst werden. Mit Sekundenkleber wurden diese dann befestigt:



Anschließend habe mich mal wieder dem Innenraum der Fahrkabine angenommen. Hier wurden nun die letzten Verfeinerungen vorgenommen. Schließlich sollen die Türen später geöffnet bleiben, was ein gute Einsicht erlaubt.
In der Kabine wurden die BV-Kästen und Handapperat-Halter aus Sheet geschnitzt und ergänzt.Deren Verkabelung erfolgte mit 0,2mm Bleidraht. Auch das Funkgerät erhielt die notwendigen Kabel aus Bleidraht.
Die Heizlüfter-Schläuche wurden ergänzt und mit Sekundenkleber befestigt. Erstellt wurden diese ebenfalls aus Bleidraht wie im vorherigen Update gezeigt. Zusätzlich wurden noch kleine Hebel aus 0,3mm Kupferdraht sowie Boxen, Feuerlöscher und Verbandkasten aus Sheet geschnitzt und verbaut. Die zuvor veränderten Sitze erhielten eine mit dem Pinsel aufgetragene dünne Schicht Putty, damit sie etwas rauher wirken.
An der Frontwand wurden noch die Griffe aus 0,3mm Kupferdraht erstellt und verklebt. Die Spiralleitungen für die Handapperate entstanden wiederrum aus dünnem Bleidraht. Der Lenker wurde scratch aus 0,1mm Alufolie und gezogenem Gussast gefertigt. Und so sieht es dann aus:


Nachdem alles getrocknet war, konnte ich die Detailbemalung durchführen. Dazu wurde der komplette Innenraum zuerst mit Tamiya XF21 Sky gebrusht. Alle Details wurden nun mit Farben von Revell, AK Interactive und Vallejo mit dem Pinsel bemalt. Einem anschließendes Washing mit AK093 Interior Wash folgte noch ein Pin-Washing mit AK121 OIF & OEF US Vehicles Wash. Danach eine Verschmutzung mit AK4063 Brown Earth Deposit.


Fahrerraum im Detail....


... und Front. An der Front habe ich noch aus 0,4mm klarem Plastiksheet die Scheiben mit Revell Contacta Clear eingesetzt.


Während der Trocknungsphase habe ich schon mal den Werfer mit mattschwarz lackiert....


... sowie die Laufrollen, Leiträder und Zahnkränze für das Fahrwerk.



Jetzt folgte der Zusammenbau der Kabine. Passung war hier ein absolutes Fremdwort. So einige Neven gingen hier den Bach runter. Gefühlte tausendmal Trockenpassen und beste Lage herausfinden war angesagt. Hier passte einfach nix!
Als dann alles einigermaßen verklebt war, folgte das große Spachteln. Die Türrahmen (roter Pfeil) mussten geschlossen werden. Auf dem Kabinendach (grüner Pfeil) ergänzte ich noch mit Platiksheet den fehlenden Teil des Daches.
Nach ausreichender Trockenzeit und verschleifen entschied ich mich noch dafür die Dachluke zu öffnen. Mittels Proxxon wurde die alte Luke abgeschliffen und die Öffnung mit einem Fräser hergestellt. Danach erneut spachteln. Der Griff an der Bugplatte gefiel mir ebenfalls nicht und wurde mittels Kupferdraht neu erstellt.


Jetzt fehlt aber die Luke.Also: Scratchen. Aus Sheet und Kupferdraht wurde diese komplett neu aufgebaut. Auch diese soll später geöffnet dargestellt werden.


Auch die Türen mussten noch ein bisschen angepasst werden. Innen hatten diese fast keine Struktur. Auch hier half Plastiksheet und Kupferdraht.


Soweit so gut. Es ist wieder Land in Sicht.

Die Ketten des MLRS, welche ebenfalls aus dem Bradley-Bausatz stammen, erhielten ihre erste Farbschicht mit Tamiya XF56 Metallic Grey. Ein erstes Washing mit verdünntem Lederbraun von Revell folgte ein Washing mit AK046 Light Rust.
Die Kettenpolster:Ich wollte ja schon immer mal das mit der Farb-Rolle (Tip von Axel1954) ausprobieren. Nun war also der richtige Moment. Aus Gussast und Evergreen-Rohr baute ich mir meine eigene Farbrolle. Die Rolle wurde zur Aufnahme der Farbe mit Verbandmull und doppelseitigem Klebeband versehen. Die Farbe, Revell Anthrazit, habe ich auf meiner Farbpalette vorbereitet:


Also ich muß sagen das mit der Farbrolle ist echt klasse und ich bereue, dass ich das nicht schon viel früher gemacht habe. Absolut empfehlenswert!


Wie geht es weiter? Als nächstes werde ich das Fahrwerk komplettieren und dann kommt schon der Lack... . Also bleibt dran.



Gruß Marcus :V:


...to be continued...

..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

Universalniet


PK-Mann


Jensel1964

Wo fange ich an?
Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Deine Detailarbeit ist einfach nur beeindruckend. Du machst wirklich keine Kompromisse. :respekt: :respekt:
Das mit dem  Farbroller ist echt ne gute Idee.
Jens  :winken:

jacobm

@universalniet:
Marc, das kannst du laut sagen. Der Bausatz ist eigentlich sowas von grottig.... aber er wird verlieren!  :1:

@PK-Mann:
Die Idee ist aber nicht von mir. Sie stammt von Axel1954 und ist (war) hier im  Forum zu finden. Eigentlich hat Walter (Flugwuzzi) mich durch seine Nutzung mal wieder daran erinnert.

@Jensel1964:
Vielen Dank für deine netten Worte, helfen Sie doch die Motivation aufrecht zu erhalten.  :15:

Gruß Marcus :V:
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

Flugwuzzi

 :P Super deine Detailarbeit Marcus. Schön dass das Modellbautief wieder vorbei ist.

Für mich immer wieder unglaublich was ihr verrückte 1:72er-Jungs so alles aus Sheet und Draht zaubert .... TOLL! und nebenbei wird nochmal schnell was abgegossen, man gönnt sich ja sonst nix  :klatsch:  :D

Prima dass der Farbrollentrick auch beim kleinen Maßstab funktioniert, ohne die Farbrolle würde ich keine Panzerkette mehr bemalen wollen  :3:

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

jacobm

Hallo Walter,

ein bisschen verrückt ist es schon, da hast du recht, aber Spaß macht es. Im pubertären Alter würde man es als "Grenzen austesten" bezeichnen.  ;)

Werde meinen Farbroller demnächst mal bei 1:35 ausprobieren. Für den kleinen Maßstab bau ich mir nochmal eine etwas schmälere. Das Handling bei den kleinen Ketten war doch etwas schwierig.

Gruß Marcus :V:
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

jacobm

MARS/MLRS - Mitlleres Artillerie-Raketen System - Part 5

Hallo zusammen,

lang, lang ist es her seit dem letzten Update. Ich war aber weder untätig noch habe ich aufgegeben. ;) Hier nun für Euch die zwischenzeitlich erfolgten Bauschritte in einem etwas längerem Update-Bericht. So langsam geht es dem Ende zu. Dann will ich mal anfangen:

Nachdem der Werfer bereits schwarz vorlackiert war, habe ich mich der Antirutschbeschichtung gewidmet, die ja recht auffällig auf dessen Oberseite angebracht ist. Wie bereits mehrfach zuvor praktiziert sollte diese mit Dupli Color Terracotta-Spray aufgebracht werden. Nun ging es also an das Abkleben. Früher machte ich dies per Hand und mit Tamiya Tape, jetzt schlug die Stunde meines bereits seit längerem im Besitz befindlichen Schneidplotters: Masken via Schneidplotter! Also hingesetzt, gezeichnet und geplottet. Tolle Sache! Und so sieht das dann aus:


Dann ging es an das Lackieren mittels Dupli-Color-Spray. In mehreren dünnen Schichten wurden die Beschichtungen aufgetragen. Hier das Ergebnis.


Die Farbe ist etwas unter die Maske gelaufen, aber das ist verschmerzbar und nachher nicht mehr zu sehen. Auf dem Bild wurde die überschüssige Farbe bereits etwas entfernt.

Jetzt war wieder etwas Detailarbeit gefragt. Die Warnschilder an der Front des MLRS. Aus 0,2mm Polystyrol fertigte ich in zäher Kleinstarbeit den Halterahmen als auch die Schilder selbst. Dargestellt werden diese später im abgedeckten Zustand, also ohne die rot-weiße Markierung. An dieser Stelle nochmals meinen herzlichen dank an alle, die mich hier mit Vorbildfotos versorgt haben, denn die waren rar und nicht leicht zu erhalten. Hier nun nach dem Anbau am Werfer-Fahrgestell.


Da am Bausatzteil die Befestigung der Schussblenden defekt war und ich die Reste bereits zuvor vollständig entfernt hatte, mussten diese also wieder ergänzt werden. Aus dünnem PS wurde diese mit dem Skalpell geschnitzt, geschliffen, angepasst und anschließend mit Sekundenkleber am Führerhaus, wie oben zu sehen ist, verklebt.

Jetzt waren vorerst alle Detailarbeiten gemacht und es ging an das Lackieren. Auch das Fahrgestell erhielt nun seine schwarze Vorlackierung mit Tamiya NATO black. Zuvor wurden alle Öffnungen mit Verpackungs-Schwamm-Stücken verschlossen.
Nach dem Trocknen folgte nun der Basislack. Hier hatte ich ein Experiment vor. Nachdem ich mit meiner EVO immer Probleme hatte die Vallejo's zu lackieren habe ich mir als letzten Versuch mal den Airbrush-Flow-Improver von Vallejo besorgt, der das leidige Thema mit dem zusetzen der Düse verhindern soll. Nach einigen vorherigen Test's war ich positiv überrascht. Es funktionierte! Ich hatte keine Probleme die Vallejo-Farbe zu verarbeiten. So erhielt nun das Fahrgestell als auch der Werfer die Basisschicht in Bronzegrün von Vallejo, die in mehreren dünnen Schichten lackiert wurde.
Nebem dem Fahrgestell wurden auch die Laufrollen, welche zuvor gänzlich schwarz lackiert waren, mit Hilfe einer Rundschablone in Bronzegrün lackiert. Der Durchmesser passte nicht so ganz, daher war etwas Nacharbeit mit dem Pinsel erforderlich.

Nun ging es an das komplettieren des Fahrwerks. Irgendwie habe ich das immer etwas herausgezögert, war ich mir doch nicht ganz sicher ob es funktionieren würde. Schließlich waren die Kettenteile des benutzten Bradley nicht für den MLRS gemacht. Also los gings. Zuerst befestigte ich die Laufrollen, Leiträder und Antriebszahnkränze am Fahrgestell mit etwas Weißleim. Absicht war, diese wieder abnehmen zu könnnen. Ich betone: Absicht!
Danach wurden die Segementteile Stück für Stück mit den Fahrwerkteilen verklebt. Hierzu war es erforderlich einige Segmentteile aus einem kompletten Stück Kette mit dem Skalpell herauszutrennen und anzupassen. Eine wahrlich mühevolle und zeitraubende Arbeit. Was man nicht alles tut....


Doch die Mühe war es meiner Ansicht nach wert: Die Kette sieht um Welten besser aus wie die mitgelieferten Bauteile. Nun zu der Absicht mit dem Abnehmen der kompletten Fahrwerks: Ich hatte nicht bedacht, das die Führungszähne in den bereits befestigten Tragrollen laufen! Also war nichts mit wieder abnehmen. Somit ist für die weiteren Schritte abkleben angesagt. Hier nur die fertig aufgezogene Kette. Einmal links....


...und einmal rechts.


Am Werfergehäuse selbst fehlten noch ein paar Nieten. Hierzu habe ich mir Resin-Nieten-Decals (was für ein Wort) von Archer Fine Details besorgt, welche ich erstmalig nutzte. Die Verarbeitung ging gut von der Hand und ich kann diese nur empfehlen. Somit wurden die markanten Nieten an den Werferrahmen ergänzt.


Nun mal wieder ein paar Kleinteile zur Komplettierung. Die Schmutzlappen an der Fahrzeugfront und am Heck des MLRS. Die mitgelieferten Bauteile entsprachen, wie so oft bei diesem Bausatz, nicht meinem Anspruch. Also wieder selber bauen! Aus Aluminiumblech, das aus Grillschalen, wurden die Bauteile nachgebildet. Die Befestigungsschiene aus Sheet-Streifen verfeinert mit den Archer Fine Details Nieten.


Nun stand also auch dem Lackieren der Kleinteile nichts mehr im Wege. Hier säuberlich aufgereiht und fertig für die Farbe....


Zwischenzeitlich habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, wie ich den Werfer später präsentiere. Mir schwebte dort ein Bild vor, wo der Werfer am Munitionsversorgungspunkt steht und gerade die neuen Rocketpod-Container (RPC) aufgenommen hat. Schönes Bild, dachte ich mir, doch wo krieg ich die Rocketpod's her? Das Bild ließ mich nicht mehr los. Es mussten RPC's her.
Nachdem ich mir den Aufbau näher betrachtet habe reifte der Gedanke in mir die selbst zu bauen. Nach meiner Recherche brauchte ich die Front- und die Heckplatte für die RPC. Zuerst versuchte ich diese via Schneidplotter und 0,3mm PS herzustellen. Dies gelang mir leider nicht, da die Bohrungen nur schwer entfernbar waren. Nun war guter Rat teuer! Da fiel mir mein Freund Guido Kehder mit seiner CNC-Fräse ein. Also zuerst die Platte via CAD gezeichnet...


...dann mit Guido gesprochen ob er mir diese freundlicherweise fertigt, was er dann auch tat. An dieser Stelle nochmals mein herzlichen Dank an dich! Und so sahen die Teile dann aus:


Anschließend fertigte ich in Handarbeit und mit meinem Schneidplotter aus PS-Profilen und Rohren die notwendigen restlichen Bauteile. Es entstand ein richtig kleiner Bausatz:


Nachdem nun mit Flüssigkleber alles zusammengesetzt war hatte ich meine RPC. Mir gefällt er...



Und weil der MLRS zwei davon hat, habe ich auch zwei davon gebaut. Hier sind sie:


Auch die passenden Decals wurden mittels Vektor-Zeichenprogramm erstellt und in Druckauftrag gegeben. Wenn schon, denn schon.


Leider auf dem Bild aufgrund der weißen Farbe nicht so klar zu erkennen. Ihr müsst also schon etwas näher hinsehen. ;)

Jetzt wurde es bunt. Mit Hilfe meines Schneidplotter habe ich mir erstmal die passenden Masken für die 3-Farb-Tarnung des Werferrahmens erzeugt. Diesmal habe ich mich nicht getraut mit der Airbrush freihand zu lackiern. Fragt mich aber nicht warum, denn eine konkrete Antwort habe ich nicht. War so ein Baugefühl. :rolleyes:
Ein guter Grund das Erstellen von Masken mittels Schneidplotter auszuprobieren. Gesagt, getan. Dies Masken sind auf dem Werfergehäuse aufgeklebt. Hier war zusätzlich noch Transferfolie notwendig und das Aufkleben gestaltete sich doch komplizierter wie gedacht. Egal: Es hat funktioniert. Hat aber schon ein bisschen Nerven gekostet.


Das Ergebnis kann sich meiner Ansicht nach sehen lassen. Schöne, klar abgegrenzte Verläufe.


Gleiches nun für die lederbraunen Flecken.


Alles in allem waren die Masken praktikabel. Für das Fahrgestell des Werfers bin ich von den Masken abgewichen. Viele Ecken und Kanten hätten das Aufbringen der Masken doch recht schwierig gemacht. Was nun: Airbrush hab ich mich nicht getraut, Masken fielen aus - pinseln! Ja pinseln. Hab ich schon lange nicht mehr gemacht, war aber hier die einzige Alternative. Ich muss sagen, es klappte ganz gut. Mehrere dünne Lagen mit nochmals verdünnten Vallejo Model Air - Farben haben doch eine in meinen Augen saubere Tarnung hervorgebracht.


Anschließend wurde noch mit hochverdünntem, mit Beige aufgehelltem Basislack eine subtile Farbgebung geschaffen. Ist auf dem Foto leider nur schwer zu erkennen.


Somit war die Grundlackierung abgschlossen und es erfolgt hier und da noch etwas Detailbemalung und dann eine Schicht Erdal Glänzer. Diese dient nun als Schutz der Basislackierung und als Grundlage zum Aufbringen der Decals.


Da ich ja schon ein klares Bild der künftigen Base im Kopf habe, musste diese also auch noch gefertigt werden. Mit der Oberfräse sollte also aus einer Buchenholz-Platte der Sockel entstehen. Ach ja, ich wollte ja schon immer einen Frästisch haben. Also neue Baustelle aufgemacht und einen mobilen Frästisch für meine Oberfräse gebaut. Aus Multiplex- und Siebdruckplatten, welche ich mir im Baumarkt teilweise habe zuschneiden lassen, ist also mein mobiler Frästisch entstanden. Und das alles nur für einen Sockel....


Somit steht meiner Sockelproduktion nichts mehr im Wege. :D Hier der nun auf dem neuen Frästisch bearbeitete Sockel. Der Bau des Tisches hat sich gelohnt. Kann ich nur jedem empfehlen, der eine Oberfräse hat. Ist ein wesentlich entspannteres Arbeiten.


Anschließend wurde der Sockel schwarz gebeizt und nach ausreichender Trocknung mit einem seidenmatten Klarlack überzogen.


So, dann fasse ich mal zusammen:
Es sind alle Bauteile gefertigt, passend lackiert und für den finalen Zusammenbau vorbereitet. Was noch fehlt ist das Anbringen der selbst erstellten Decals, Filter und das Altern. Nicht zu vergessen muss die Base noch fertiggestellt werden.
Soweit so gut. Bleibt also noch ein bisschen Arbeit, aber ich bin zuversichtlich den angestrebten Termin zu halten. Bleibt also dran es wird weiter gehen...

Kommentare, Fragen und Feedback sind herzlich willkommen und ausdrücklich erwünscht. :)


Gruß Marcus :V:

...to be continued...
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

Universalniet

 :respekt:

Aus einem bausatz, den man eigentlich nur mit einer Kneifzange anfassen mag ein Schmuckstück gefertigt!!!

Thorsten


Pathfinder

Einfach klasse, was du mir dem MARS veranstaltest, Marcus!  :P  :klatsch:


Pathfinder  :winken:
"Das Modell lebt von seinem Gesamteindruck und nicht davon,
dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

PzGren

Wirklich toll was du aus 1/72 machst. Ich brech mich schon einen ab, wenn ich bei 1/35 ein einzelnes Kabel verlegen soll.
Hab den MARS gestern in Leipzig beim Tag der Bundeswehr gesehen. Ist in natura kleiner, als ich mir das vorgestellt hatte.

VoodooRacer

Toll, was du hier alles aus dem Bausatz rausholst... :klatsch: :P

Man fragt sich nur, was bleibt hier vom herkömmlichen Bausatz noch übrig... :D ;)

Da sieht man, dass die Armo-Bausätze (gerade auch der MARS) nicht wirklich toll sind. Ich habe meinen ewig auf Halde liegen gehabt und diese irgendwann mal verschenkt. Einfach keinen Bock auf das ganze Umbau-/ Verbesserungs-Theater gehabt,.. :pffft:

Vielleicht gibt es ja Wunder und so ein Teil kommt mal als Spritzgussbausatz in hervorragender Qualität heraus (dann würde mich dabei aber die IDF-Version reizen)...

jacobm

Hallo  zusammen,

@Universalniet, Thorsten, Pathfinder: Vielen Dank für die netten Feedbacks!

@PzGren: Auch dir danke für die anerkennenden Worte. Stimmt, sehr groß ist der MARS im Vergleich zur PzH 2000 nicht.

@VoodooRacer: ...nun ja, es bleibt schon noch was übrig. Aber es gibt natürlich vieles zu verfeinern und zu verbessern. Spritzguss wäre toll, könnte ich mich auch nochmal für begeistern. Das Resinmodell hat ja noch weitaus mehr Fehler....

Gruß
Marcus :V:
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

Jensel1964

Marcus, das ist absolut genial!!!! Ich hätte mir diesen Bausatz nicht angetan und selbst unter Zuhilfenahme all meiner modellbauerischen Fähigkeiten hätte ich Dein Ergebnis nicht erzielt.  :respekt: :respekt: :respekt: :respekt:

Ich gucke mir da einiges ab und versuche es mal irgendwann umzusetzen.......irgendwann  :D

Jens  :winken: