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Arbeitspause

Begonnen von Uwe K., 11. November 2017, 10:17:51

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Uwe K.

#25
DSC_0036 (2).JPGAuch wenns anscheinend niemand interessiert haue ich trotzdem einmal ein paar Bilder hier rein, bevor diese
wieder in den tiefen meines PC verschunden sind.
So lasst uns loslegen!
Am Anfang war - natürlich - die Idee. Damit ich einen kleinen Anhaltspunkt habe, und auch wegen der Dimensionen
mache ich mir gerne mal eine kleine Skizze.
Anschließend habe ich die Fassade aus einem Stück Plastiksheet ausgeschnitten.

Uwe K.

Weiter ging es mit dem Holzfachwerk.
Ich nehme dafür gerne Holzleisten aus Buche oder Linde. Bei der Gestaltung sollte man darauf achten,
dass die Balken nicht zu gerade sind, dass sie gebrochene Kanten haben und janz wichtig: die Schwundrisse
nicht vergessen. Als letztes noch ein paar Beschädigungen anbringen und dann das Ganze mal vorab mit dunkler
Ölfarbe behandeln.
Die drei Balken rechts sind nur die Unterkonstruktion für die spätere Holzwand. Deshalb muss man den keine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen.


Uwe K.

Als nächstes habe ich mir den Steinsockel vorgenommen.
Hier werden m.E, sehr gerne sehr auffällige Fehler gemacht.
Viele ziehen auf dem entsprechenden Material (Modelliermasse, Styrodur u.ä.) einfach nur
Fugen längs und quer. Das würde aber bedeuten, dass gerade bei Natursteinen die Steine in ihren
Ausformungen exakt aufeinanderpassen würden. Und das haben meines Wissens nur die Inkas
geschafft, die diese so ausgearbeitet hatten.
Ich plädiere deshalb dafür jeden Stein einzeln auszuarbeiten.
Mehr Arbeit, aber lohnt sich.
Der Sockel hier besteht aus Apoxie-Sculpt, einer Zweikomponenten-Modelliermasse.
Die Balken haben eine weitere farbliche Behandlung erfahren. Die Risse und Kratzer wurden mit
schwarzbrauner Farbe betont. Damit die feineren Beschädigungen mehr zur Geltung kommen habe ich jeweils die
untere Kante mit fast weisser Farbe bemalt.
Anschließend wird abgeklebt und schwarz grundiert, damit später kein helles Plastik durch die Holzwand scheint.

Uwe K.

Als nächstes habe ich mir die Ausfachungen vorgenommen.
Diese bestehen wieder aus Apoxie. Zuerst kamen die Ziegelsteine dran.
Anschließend der Putz. Die Oberfläche habe ich mit einem  rauen Stein etwas
uneben gestaltet. Hier wird auch gerne zusammengeknüllte Alufolie benutzt.
Dann geht es weiter zur Holzfassade aus Balsaholz. Beschädigungen, Risse und
Astlöcher nicht vergessen.

Uwe K.

Als nächsteshabe ich dann die Holzwand in braunen Ölfarben gewollt etwas fleckig bemalt.
Die Fensteröffnung hat zuvor noch eine Leibung bekommen.
Dann können wir auch schon zur finalen Bemalung der Holzfassade in diversen brau-, grau-, grün- und gelbtönen
kommen. Keine Ahnung, ob ich damals Acryl- oder Ölfarben genommen habe. Ist aber
auch zweitrangig, geht beides.
Zwecks Raparaturarbeiten wurden wohl irgendwann recht nachlässig zwei Brettstücke angenagelt. Da diese keine
Farbe abbekommen haben sind sie auch recht schnell grau geworden.


spruutz

Spitzenmäßig! Danke für die detaillierte Darstellung der Arbeitsschritte!  :klatsch:

Uwe K.

@spruutz: Danke und sehr gerne!
So, der nächste Schritt war dann die rote Grundierung für die Backsteine (puhh, das knallt!).
Außerdem haben die Balken noch Holznägel verpasst bekommen.
Zusätzlich habe ich dann das Fenster noch eingebaut.
Es besteht aus Plastiksheet. Die Scheiben habe ich mir aus Blisterfolie geschnitten.
Diese wurden leicht angeschliffen, damit sie einigermaßen blind daher kommen.
Eine Scheibe ging wohl irgendwann kaputt und wurde durch ein Drahtgeflecht ersetzt.


Uwe K.

Weiter ging es nun beim Steinsockel. Dieser wurde mit verschiedenen Grau-, Braun- und Blautönen bemalt.
Anschließend wurde dieser mit Bewuchs versehen.
Die Backsteine und der Verputz wurden nun ebenfalls noch farblich behandelt. Auch kamen noch einiges an Farbpulvern
zum Einsatz.
Zwecks leichterer Bemalung wurde das Fenster nochmals heraus genommen.
Mit dem Sockel habe ich mich jetzt nicht unendlich befasst, sehr viel ist davon später sowieso nicht mehr zu sehen.
Aber das was man sieht muss dann natürlich stimmen.



Uwe K.

Da ich immer sehr gerne Tier mit in meine Dios einbaue, habe ich hier noch ein
Nisthäuschen platziert.
Dazu noch einmal eine Detailaufnahme des Fachwerkteiles des Gebäudes.


Uwe K.

Zum Schluß wurde das Fenster wieder eingebaut, eine Maus aus dem Kleintierset von Busch davor gesetzt.
Dazu noch das selbstgemachte Spinnennetz.
Dafür habe ich einen Gardienenring genommen, diesen auf einen Zahnstocher gespießt, und das Uhugespinnst
drumherum gewoben.
Der Nistkasten hat auch einen Bewohner erhalten.


Uwe K.

Zum Schluß noch ein paar Detailaufnahmen mit meinem 5-cm-Vergleichscent  :D
Die Fassade ist dann soweit fertig.
Sorry für die teilweise etwas unscharfen Fotos.


eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Flugwuzzi

Allerfeinst ... das sieht so richtig toll aus Uwe.
Man merkt wie liebevoll das gestaltet ist. Die Spinnweben aus UHU sind er Wahnsinn  :D

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Uwe K.

Hallo ihr Beide!
Vielen Dank..... :winken:

Uwe K.

Habe gerade bemerkt, dass ich die Base noch schuldig bin.
Also dann, frisch ans Werk.
Zuerst mal besorgte ich mir ein Stück gespaltenes Brennholz, arbeitete es auf
die Maße von gewünschter Länge und Breite, und schnitt es dann auf die
benötigte Höhe zu.
Der Schwundriss kam mir gerade recht, den habe ich gleich mal nach vorne gedreht.
dann habe ich die Unterseite mit selbstklebendem Veloursamt beklebt.
Auf die Fläche kam dann eine Strukturpaste vom Discounter, die ich mal für kleines Geld
mitgenommen hatte.
Der Modellbauer an sich kann ja mal grundsätzlich alles brauchen....
Aber natürlich geht auch hier Holzleim mit etwas Vogelsand o.ä.


Uwe K.

Der nächste Schritt war nun, den Boden einzufärben.
Das kann natürlich jeder nach seinem Geschmack erledigen.
Ich denke zu Grundfarbe-washing-trockenmalen brauche ich nicht viel zu sagen.
Dann konnte auch schon die Fassade auf die Base wandern.


Uwe K.

Jetzt kommen wir schon langsam zum Feintuning der Base mit
Pflanzen und Gegenständen.
Wenn man nun schon alle Zubehöre parat hat ist es natürlich leichter
das Gesamtbild zu erschaffen.
Ich habe mir mal Gräser und Blumen von Fredericus Rex und Mininatur zurecht gelegt.
Die "Wiese" wollte ich nicht zu bunt haben, und nahm deshalb nur weisse Blumen.
Bei den Grasbüscheln nimmt man am besten verschiedenfarbige. Hauptsächlich in der gewünschten Jahreszeit,
hier Sommer, aber auch Gräser aus dem Frühjahr und dem Herbst.
Es wirkt einfach viel lebendiger, wenn man Schattierungen in der Bepflanzung hat.
Zudem noch einige Pastellkreiden zurecht gelegt, und es kann los gehen.


Uwe K.

Zuerst habe ich sämtliches Brennholz platziert. Dies sind Stücke von ganz normalen Büschen die ich auf die gewünschte Länge gebracht habe. Hätten vielleicht etwas zierlicher ausfallen können, aber - so what.
Oft platzen bei den kleinen Hölzchen die Rinden ab, die man dann eben wieder festleimen muss.
Dann wurde die gewünschte Fläche entsprechend begrünt.
Jetzt ist es natürlich günstig, wenn man die Figurenrohlinge schon mal als Platzhalter aufstellen kann.
Anschließend wird in der gewünschten Menge Pastellkeide verteilt, um dem Ganzen einen optischen Zusammenhalt zu
geben.


Uwe K.

Jetzt kommen wir auch schon zu den Schlußakkorden.
An die Wand kommt noch eine Bügelsäge von Historex. Darauf eine Hummel. Im Gras tummelt sich noch ein Schmetterling, und eine
kleine Schlange macht sich während der Arbeitspause auch mal schleunigst vom Acker.
So, und ratz fatz war die Base auch erledigt.


wefalck

Das letze Bild deutet auf eine möglicherweise längere Arbeitspause hin ...
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Flugwuzzi

Sehr schön erklärt und natürlich auch sehr schön und liebevoll gestaltet.  :klatsch: :klatsch:
Gefällt mir wirklich gut!

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

tobias5

Die vielen Details bringen viel Leben hier rein. Toll gemacht.

bughunter

Schön, daß Du noch zeigst, wie die Base entstanden ist - so findet der Baubericht zurück zum ersten Posting.
Die schönen Details sind einfach der Hammer :P
Ich hoffe, ich kann das kleine Dio in Wilnsdorf in echt betrachten!

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Scale35

Sehr sehr lehrreich  :respekt: .  Vielen Dank dafür  :winken: .

coporado

Moin Uwe,

kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, wirklich toll gestaltet und durchdacht und noch dazu ein klasse BB.  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Vielen Dank fürs Teilen!
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!