Dänisches Patrouillenschiff Hvidbjørnen (Eigenbau, 1/700)

Begonnen von maxim, 29. August 2018, 06:41:13

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maxim



Heute vor 75 Jahren, am 29. August 1943, versenkte sich die dänische Flotte selbst. Das Patrouillenschiff Hvidbjørnen wurde im Großen Belt versenkt, nachdem es von einem Kommando von dem deutschen Minensucher M 413 geentert worden war.

Die Hvidbjørnen war 1928-29 für die Durchsetzung der dänischen Hoheitsrechte in den Gewässern um Island (was damals noch dänisch war) und Grönland gebaut worden. Die Deutschen hoben das Schiff noch 1943, aber bis Kriegsende konnte es nicht wieder hergestellt werden. Nachdem Krieg wollten die Dänen das zerstörte Schiff nicht zurück haben, es wurde 1949-52 für die Volkspolizei See der DDR wieder hergestellt, diente als Ernst Thälmann und war ab 1956 Flaggschiff der Volksmarine. 1961 wurde sie außer Dienst gestellt und 1965 als Zielschiff versenkt.


Das Modell stellt nicht den Zustand von 1943 dar, sondern den von 1932 als die wissenschaftliche Expeditionen von Knud Rasmussen und Lauge Koch in Grönland unterstützte. Dafür hatte sie eine Heinkel H.M.II (He.8 ) an Bord, die der Kartierung mittels Luftbildfotografie diente.

Das Modell ist ein Eigenbau. Es besteht aus Plastikplatten/streifen/stäben (Rumpf, Aufbauten, Geschützlafetten), Papier (Schornstein, Schutzschilde der Geschütze), Spritzgussteilen aus der Restekiste (Scheinwerfer, ein Beiboot), Resinteilen aus der Restekiste (Winden, Gangspill, Lüfter restliche Boote), Fotoätzteilen überwiegend von BJ-Modellbau (Anker, Ankerketten, Davits, Lagerung der Heinkel), Metallstäben (Masten, Peilantenne), gedrehten Messingrohren von Master für die beiden Geschütze und gedruckten Teilen von Classic Airships auf Shapeways (Heinkel, von He.5 zur He.8 umgebaut).

Mehr über Original und Modell hier:
http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5313:patrouillenschiff-hvidbjoernen&catid=112:lars





Mit dem Schweren Kreuzer HMS Exeter aus der gleichen Epoche:


Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Jensel1964

Wow, großartig!
Ein Schiff auf Grundlage von Plänen vollständig selbst zu bauen macht sicherlich Spaß und ist eine ganz besondere Klasse des Modellbaus.
Der "Eisbär" ist Dir sehr gut gelungen und auch der Flieger gefällt. :respekt: :respekt: :respekt: :respekt:
Danke für's Zeigen und für die spannende Hintergrundgeschichte.
Jens  :winken:

maxim

Vielen Dank!

Hatte mal ein Buch aus der Bücherei mit Fotos von Grönland ausgeliehen, die von den Heinkel gemacht wurden und eines über die Versenkung der dänischen Flotte - und dachte mir, dass ich das eine Thema  zum Anlass des anderen mal baue.

Ein Eisbär auf Dänisch heißt übrigens "isbjørn", "Hvidbjørnen" ist ein Verweis auf das grönländische Wappen.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Jensel1964

Stimmt, Hvidbjørn heißt weißer Bär. :1: Bezieht sich aber auf das gleiche Tier. :D

Jens  :winken:

maxim

Yo, auch der "Weißbär" auf dem Wappen ist natürlich ein Ursus maritimus. Der Artname wäre auch was für ein Schiff, wenn er nicht so lang wäre.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


AnobiumPunctatum

Moin Lars,

da hast Du wieder eine schöne kleine Miniatur gebaut. :P Besonders die Heinkel bildet einen willkommenen Kontrast zum Einheitsgrau des Boots.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

maxim

Hi Christian,
vielen Dank! Hatte gehofft, dass Du als Holzwurm auch das hölzerne Steuerhaus schätzen würdest ;) Ein hölzernes Schiff mit einer Heinkel an Bord ist auch in Planung.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)