Beechcraft Bonanza V35A und F33, beides Minicraft in 1:48

Begonnen von Gilmore, 10. Oktober 2018, 23:19:41

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Gilmore

Während die Cessna 150 so langsam ihrem Rollout entgegensehen kann, fing ich schon mal mit dem nächsten Projekt an, nämlich der berühmten Beech Bonanza. Als schnelles und komfortables Reiseflugzeug konzipiert, erfreut sie sich auch heute noch großer Beliebtheit. Das V-Leitwerk macht diesen Flugzeugtyp unverwechselbar auf jedem Flugplatz. Es war das erste Muster von Walter Beech, das in den Werken in Wichita / Kansas nach dem Krieg entwickelt wurde. Ständig weiterentwickelt, 1945 vorgestellt, wurde sie mit dem V-Leitwerk bis 1982 gebaut.
Nichtsdestotrotz wurde die Bonanza auch mit einem konventionellen Leitwerk gebaut, die zunächst Debonair und erst später Bonanza 33 hieß.
Eine dritte Grundvariante ist die Bonanza 36, auch mit konventionellem Leitwerk, die etwas länger ist und vier Seitenfenster hat. Diese wird immer noch gebaut.
Den Bausatz der Bonanza mit dem markanten Schmetterlingsleitwerk gibt es schon seit den 70er Jahren und gehört zu der Sechserreihe von Sportflugzeugen, die erstmals unter der Marke Bandai in den Händlerregalen lagen. Ich kann mich auch noch dunkel erinnern, daß ich dieses Modell damals schon einmal gebaut hatte.
Ziemlich neu ist jetzt der Kit der Bonanza F33, er ist jedoch identisch mit dem alten, ein Stück Heckkonus, ein Seitenleitwerk und ein Dreiblattpropeller sind jedoch zusätzlich beigefügt.
Bei beiden Kits besteht durch eine Reihe Buchstaben und Ziffern, jeweils in weiß und schwarz, die Möglichkeit, den Modellen eine selbst gewählte Kennung zu geben.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

#1
Um mein Zeitmanagement zu optimieren, (bescheuerte Wortwahl, hatte ich mal in der Werbung für eine Waschmaschine gesehen) oder auf deutsch, um Zeit zu sparen, mache ich hier mal einen Parallelbau.
Wie so oft, fängt man auch hier mit dem Innenraum an. Die ganze Kabineneinrichtung wird mitsamt Boden auf dem durchgehenden unteren Tragflächenteil gesetzt. Die purpurroten Sitze sind für die V35, die braunen für die F33 vorgesehen. Die V35 bekommt hier auch die optionale hintere Sitzbank, bei der anderen lasse ich sie weg.
Die Instrumentenbretter und die Seitenruderpedadels werden am Brandschott befestigt und später als Ganzes in die Rumpfhälften eingesetzt.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

#2
Beim Kit der F33 ist im Rumpfinnern schon vorgraviert, wo das Heck abzutrennen ist, um den Konus für diese Version einzubauen. Der Lufteinlauf auf dem Rumpf ist zu entfernen.
Die Klarsichtteile passen leider nur suboptimal in die Ausschnitte. Sowohl deren Innenkanten als auch die Außenkanten mußte ich daher intensiv nachbearbeiten, damit die Fenster wenigstens einigermaßen bündig mit der Rumpfaußenhaut sitzen, ist mir aber nicht überall gleichermaßen geglückt.
Das Fenster vorne links hat ein sog. Schlechtwetterfenster. Deren Rahmen hatte ich herausgetrennt, dünner und flacher geschliffen und in die Aussparung der Scheibe eingesetzt.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Und schon sind die Rümpfe zu. Die Kabineneinrichtung wird später mitsamt Tragflächen von unten eingesetzt.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

mumm


Modell-Ostfriese

Da bin ich auch dabei. Solch zivile Flieger finde ich mal eine sehr schöne Abwechslung.
Ich finde nur schade, dass es nicht mehr davon gibt. Die Beechcraft mit dem V-Leitwerk
habe ich als Kind auch mal gebaut, wurde dann nach einer Folge Spencers Piloten
gesprengt.  :D

Gruß Erich  :winken:

pilotace

Ach klasse, die Bonanza ist sozusagen mein Lieblings-Sportflieger. Da guck ich gerne zu! :klatsch:

Gruß
Daniel

Gilmore

Zitat von: Modell-Ostfriese in 11. Oktober 2018, 06:55:12

Ich finde nur schade, dass es nicht mehr davon gibt. Die Beechcraft mit dem V-Leitwerk


Gruß Erich  :winken:

Es gibt an sich eine ganze Menge, ich habe zwei Umzugskartons mit den Kits im Keller, alle 1:48. Da habe ich noch eine Piper Cherokee, eine Piper Super Cub, eine Tiger Moth, Stampe, Fournier RF 6, Cap 20, Cessna 337 Skymaster, Boeing Stearman, die Rennflieger von Testors, z. B. die Geebee R1, eine Mooney M20C, ganz neu eine Yak-18T, eine Harvard als Rennflieger in 1:48,. dto. eine Mustang, Piper J3C, und noch viele weitere, die mir jetzt nicht einfallen. Damit kriege ich schon locker eine Vitrine voll.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Hagewi

Happy Modelling, Hermann

Gilmore

#9
Inzwischen haben die beiden Boneys große Fortschritte gemacht. Die Motoren sind zusammengesetzt, bemalt und eingebaut. Die Motoren wollten aber partout nicht an die Motorträger passen. Da aber bei diesen Kits die Motorblöcke einen Vierkant haben, der in die Brandschotts einzusetzen ist und da das Frontteil eine Lagerung für die Prop-Achse aufweist, haben die Motorträger eigentlich keine unverzichtbare Funktion im Modell. Nur auf ein Sichtbarmachen der Motoren durch abnehmbare Motorhaube habe ich daher verzichtet. Gott sei Dank, so mußte ich wenigstens keine Zündkabel und etliche Schläuche usw. nachbilden.  :D
Die Cockpiteinrichtung ist nach dem Zusammensetzen des Rumpfes mitsamt Tragflächen von unten in den Rumpf einzusetzen. Danach habe ich die Windschutzscheiben vors Cockpit gesetzt, die paßten einwandfrei. Zwischen Rumpf und Flügeloberseiten klafften große Spalten. Unwillkürlich mußte ich an Russis endlose russische Weiten denken, außerdem an indische Elefanten, die dicke Baumstämme in die Spalten poltern ließen. Nun, gezogene Gußäste paßten dort besser hinein, und so fügte sich alles. Alles? Nein, wie ich am nächsten Bastelabend feststellen mußte. Die V-Bonanza hat ja viel mehr V-Form in den Flügeln als ihr Schwesterlein. So geht das nicht, so habe ich die Flügel oben am Rumpfanschluß eingesägt, etwas runtergedrückt und weitere Gußäste in den Spalt eingesetzt. Ein kritischer Blick von vorn: Das kann doch nicht angehen, jetzt hat ein Flügel den richtigen Winkel und der andere geht rechtwinklig vom Rumpf weg. Merkt das einer? Ja, ich. Es gab keine andere Lösung, nochmal beide Seiten von oben einsägen, links ist durch den Materialverlust beim Sägen ein Spalt entstanden, den ich nicht wieder aufgefüllt habe, und rechts den Flügel habe ich etwas hochgebogen, ja geht, nun Klebe rein, und gut ist. Hoffentlich. Nach gründlicher Durchhärtung auf der Folterbank (unter die Flügel Klötze gelegt, auf den Rumpf ein  Gewicht) stimmt das jetzt endlich. Nach Schleifen, Spachteln und wieder Schleifen habe ich dann den Flieger für die Grundierung und Lackierung vorbereitet. Wie so oft, verwendete ich hier wieder Humbrol hellgrau 147 zum Grundieren. Heute habe ich nun das schöne Wetter genutzt, um einen ersten weißen Farbauftrag herzustellen. (Noch ohne Bilder)
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Nachdem ich die beiden Flieger schon einer ersten Farbschicht weiß versehen habe, dünkte mir, daß ich ja eigentlich vorher noch was an den Modellen machen wollte. So ganz ohne eigenmächtige Verbesserungen kommen mir auch diese Modelle nicht davon. Die Positionslichter sind bei den Bonanzas unter einer durchsichtigen Abdeckung. Die erstmal auszusägen, war ja kein Problem, aber die Aussparung erfordert nun einen Einsatz aus Klarsichtmaterial mit einer Dicke von 3,5 mm. Meine große Kiste mit Plastikresten aller Art enthielt leider nichts passendes. Aber in der Küche fand sich die Lösung, meine alte Küchenhilfe namens Gerda. Gerda ist ein Meßbecher aus durchsichtigem PS und hat mir bei meinen dillettantischen Versuchen, etwas zu kochen, gute Dienste geleistet. Der Rand oben ist 4 mm dick. Nun, der Zweck heiligt die Mittel, und so änderte ich den Verwendungszweck dieses Bechers für dieses Vorhaben. Die ausgesägten Stücke formte ich mit Feilen grob vor, nach langer Härtungszeit werden die Klötze den Randbögen mittels Feilen und Schleifen angepaßt. Ein neuer Meßbecher ist sicher schnell beschafft.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Nach einem zweiten weißen Farbkleid sind die Modelle nun bereit, mit anderen Farben dekoriert zu werden. Während die 33 mit dem Normalleitwerk noch ein wenig warten muß, habe ich im Fall der 35 (mit dem V-Leitwerk) bereits ein Vorbild ausgesucht und die erforderlichen Abklebungen vorgenommen. Das Vorbild gucktst Du hier: http://www.airport-data.com/aircraft/photo/000944767.html
Und so sieht das Modell jetzt aus:
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Die V-Bonanza hat jetzt schon mal ihr dunkelgrünes Outfit bekommen. Auch der Klarlack ist schon drauf. Demnächst kommen die Decals.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Jetzt habe ich das Modell auch mit Decals versehen. Die Kennung ist von Decals aus dem Kit, wobei die Buchstaben und Ziffern einzeln auszuschneiden waren, die auf weißem Trägermaterial gedruckt waren, na Danke! Die feinen Linien sind von meinem Fundus an weißen und farbigen Streifen verschiedener Breiten, die schmalsten weißen waren optimal für dieses Projekt. Leitwerke und Propeller sind für dieses Foto erst einmal nur trocken gesteckt.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

matz

Sehr fesch die beiden Bonanzas. Da steckt wieder viel Liebe zum Detail drinn  :P :P :P
Und Küchenhilfe Gerda ist bestimmt stolz darauf, nach ihrem ersten Leben als profaner Becher, hier so eine wichtige Aufgaben als Scheinwerferattrappe zu übernehmen  :D

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Gilmore

Seit heute abend ist die Bonanza schon fast fertig, nur das Tailsitten muß ich ihr noch abgewöhnen. Mit einer Figur als Heckstütze will ich hier nicht aufwarten, das wird ja schon langweilig. Aber ich habe da einen Plan ersonnen, weiß aber noch nicht, ob er funzt.
Das Fahrwerk paßt unbearbeitet nicht in den Fahrwerkschacht. Da mußte ich an einer Seite ein kleines Stück abtrennen, damit es in den Schacht paßt und auf dem oberen Rand der Steckbuchse aufliegt. Das Bugfahrwerk richtig zu positionieren, war auch nicht einfach, aber welch Wunder, die Fahrwerkklappen stabilisieren es in der richtigen Position.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Bei der F33 mit dem Normalleitwerk hatte ich gerade noch rechtzeitig einen Fehler entdeckt: Die Schlitze für die Aufnahme des Höhenleitwerks sind zu tief angesetzt. Die hatte ich dann mit Hilfe einer Laubsäge auf 3 mm nach oben vergrößert und dann unten ein 2-mm-Plastikstück eingesetzt. Nach dem Verschleifen sieht es jetzt so aus, daß das Tailplane in der höheren Position angebracht werden kann. Ohne Spachteln konnte diese Aktion leider nicht auskommen.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Die andere Bonanza ist jetzt auch fertig gelackt und bekommt noch ihre Decals. Wobei: Einige weiße Decalstreifen, die unsaubere Farbkanten kaschieren sollen, sind auch schon drauf. (Ohne Pfusch geht da bei mir nix), insbesondere die schmalen weißen Streifen zwischen dem Gelb und dem Blau habe ich damit verschönert, der somit eine gleichbleibende Breite über die ganze Länge erhielt. Bei den Verzierungen an Leitwerk und Flügelspitzen müssen noch kleine weiße Streifen draufgelegt werden. 
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Die V-Bonanza ist jetzt fertig, auch auf dem Bugrad stehen kann sie jetzt.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Gilmore

Und wiehadderdas gemacht? Ins Bugrad habe ich ein kleines Loch gebohrt  und darin ein kleines Stück Draht, 1mm stark, von einer Büroklammer, versenkt. In die Grundplatte habe ich einen kleinen, aber starken Magneten gesetzt. Der ist stark genug, um das Bugrad am Boden zu halten. Vorteil: Man sieht nicht von einer Stütze, Nachteil ist, daß es eben nur auf speziell dieser Grundplatte funktioniert.
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Gilmore

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ice

Zitat von: Gilmore in 18. Dezember 2018, 22:21:20
Und wiehadderdas gemacht? Ins Bugrad habe ich ein kleines Loch gebohrt  und darin ein kleines Stück Draht, 1mm stark, von einer Büroklammer, versenkt. In die Grundplatte habe ich einen kleinen, aber starken Magneten gesetzt. Der ist stark genug, um das Bugrad am Boden zu halten. Vorteil: Man sieht nicht von einer Stütze, Nachteil ist, daß es eben nur auf speziell dieser Grundplatte funktioniert.
Großartige Lösung! :klatsch:
...wurde leider gelöscht. Darum bitte hier klicken: Profil bei scalemates.com

Gilmore

#22
So, Decals sind jetzt auch drauf. Die Buchstaben der Kennung stammen vom Decalbogen des Bausatzes, dto. die deutsche Flagge. Zuletzt kamen noch die Gummidichtungen an der Nahtstelle Rumpf-Flügel drauf, die sind aus schwarzen Decal-Linien aus meinem Fundus.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.