Genaues Messen und Einzeichnen von Hilfslinien am Modell

Begonnen von Romeo Delta, 16. Dezember 2018, 22:29:57

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Romeo Delta

Nach ein paar Stunden Arbeit am Modell habe ich eine große Frage: Wie zeichnet Ihr Hilfslinien oder Schnittlinien am Modell ein? In meinem Falle musste ich Hilfslinien zum Anbringen der Nieten auf dem Schwanz einer Huey einzeichnen und dieser hat nur gerundete Kanten und nur wenig, das man als Bezugspunkt für Messungen nehmen kann. Meine Lösung war, Maskierband als 'Lineal' aufzukleben und dann entlang der Kante die Linie zu zien. Notfalls musste das Maskierband halt mehrmals neu positioniert werden, aber das Ergebnis war ziemlich genau und die Linien gerade, zumindest bis das Makierband zu weich wurde.

Hier ein paar Bilder vom Ergebnis, inklusive offenbar einem gewaltigen Knick in meiner Optik nach ein paar Stündchen. Zum glück ist das aber leicht zu korrigieren.
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Und bitte spart nicht mit tips, denn es gab jetzt schon genug Stellen, wo ich mit dem Maskierband kaum weitergekommen bin.

Wolf

Eine andere Lösung als Maskierband wüsste ich jetzt auch nicht.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Romeo Delta

Zum Glück kommt jetzt nur noch eine einzige große Nietenaktion, aver die hat es nochmal in sich. Als großes Finale kommt jetzt noch die Bauchseite des Chassis an die Reihe. Diese besteht nur so aus Nieten, Abdeckungen und Ausrüstung, aber wenigstens gibt es hier ein paar Bezugspunkte, die das Einzeichnen erleichtern. Danach kommt nur noch eine letzte Kontrolle, Korrektur von kleinen fehlern (wie mein Knick in der Optik) und dann kann es hoffentlich mit dem Lackieren losgehen. Ich habe sogar schon extra angefertigte Decals und Schablonen hier liegen.

Wolf

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Versuchs mit nem Kreiuzlinienlaser..  :D

Nur halb ein Scherz.......
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Romeo Delta

Mit verdünntem Weißleim, einer Spritze aus der Apotheke und vieeeel Geduld. Ich habe auch sogenanntes 'Nietenband' gefunden, wohl eine Art Maskierband mit genau gestanzten Löchern, aber das war für deutlich größere maßstäbe gedacht. Die Abstände wären zu groß gewesen und die Nieten eigentlich zu groß. dazu kommt noch, daß dieses band offenbar aus Goldfolie gemacht wird, denn ich hätte davon mindestens für 80 Euro kaufen müssen. Das wäre fast soviel, wie auch der (zugegeben billige) Rumpf gekostet hat, und das war mir doch etwas zu viel. Also blieb nur die Handarbeit.

tsurugi

Es gibt doch solche Nietenroller mit denen Du quasi anlochen kannst.
Gibt es günstig von Trumpeter .
Die angerollten Punkte kannst Du dann noch evtl. grösser anbohren.

Romeo Delta

@Hans:
Laser habe ich mir auch überlegt, allerdings müsste man eine Art Stativ für den Laser haben und das Modell fest fixieren, bis man mit Messen und Einzeichnen fertig ist. Bewegt sich das Modell oder der Laser bevor man fertig ist, kann man wieder von vorne beginnen.

PzGren

Hi, sehr oft wird dieses Dymo-Tape empfohlen, von den Etikettiergeräten. Ist fester als Masking-Tape und klebt auch. Wollte ich mir auch mal holen, ums zu testen, aber ich meide das Nachgravieren wie der Teufel das Weihwasser.

Romeo Delta

Zitat von: tsurugi in 16. Dezember 2018, 23:31:06
Es gibt doch solche Nietenroller mit denen Du quasi anlochen kannst.
Gibt es günstig von Trumpeter .
Die angerollten Punkte kannst Du dann noch evtl. grösser anbohren.
Das habe ich auch vermieden wie der Teufel das Weihwasser. Der Rumpf ist aus Glasfaser, aus Fluggewichtgründen ziemlich dünn und deswegen eher auf der spröden Seite. Du würdest nicht vermuten, was passiert wenn er in der Luft zerbricht, nur weil ich aus Schönheitsgründen jede Menge Perforationslinien eingebaut habe. Abgesehen davon: Die Huey hat ganz offonsichtlich erhabene Niete.

Zitat von: PzGren in 16. Dezember 2018, 23:44:33
Hi, sehr oft wird dieses Dymo-Tape empfohlen, von den Etikettiergeräten. Ist fester als Masking-Tape und klebt auch. Wollte ich mir auch mal holen, ums zu testen, aber ich meide das Nachgravieren wie der Teufel das Weihwasser.
Gute Idee, wenn vermutlich auch etwas steif, wenn es zu kurvig wird. Mit dem Nachbearbeiten hatte ich allerdings keine Wahl. Der Rumpf hatte praktisch Null details und war auch nicht sonderlich Originalgetreu. dafür ist er aber leicht genug, um wirklich zu fliegen. Ich denke, ich sollte mal ein bild zum Vergleich posten, wie das Ding aussieht, wenn man es fertig lackiert ohne irgendwelche Modifikationen kauft. Einfach grauenvoll. Mit dem Ergebnis meiner Bastelei werde ich mich hoffentlich auf einen Modellflugplatz trauen können, ohne mich schämen zu müssen.

tsurugi

Von erhabenen Gravuren ging ich aus.
Der Nietenroller soll nur die Nietpunkte markieren.
Wie wäre es denn mit aufklebbaren Nieten von Archer Fine Transfers ?
Sind Resinnieten die wie Decals am Strang aufgebracht werden können.

Romeo Delta

Zitat von: tsurugi in 17. Dezember 2018, 00:13:06
Von erhabenen Gravuren ging ich aus.
Der Nietenroller soll nur die Nietpunkte markieren.
Wie wäre es denn mit aufklebbaren Nieten von Archer Fine Transfers ?
Sind Resinnieten die wie Decals am Strang aufgebracht werden können.
Die wären schon in Betracht gekommen, allerdings wäre das wohl noch eine Frage des Maßstabs und des Preises. Alleine für den Schwanz der Huey hätte ich für die längs laufenden Reihe schon mehr als 5 Meter davon gebraucht (15 reihen, jede 35 - 40 cm lang).  Dazu käme dann noch der ganze Rest. Ein teurer Spaß.

tsurugi

Ich hab die grösse des Modells nicht auf dem Schirm gehabt.
Als stabiles lineal ginge dieses Dymoband.
Nur wie Du damit genau die Nietabstände markieren willst weiss ich nicht.
Ich hab hier von CMK eine geätzte Platine mit div. Lochabständen aber ob das für Dich passt weiss ich nicht.

Romeo Delta

Zitat von: tsurugi in 17. Dezember 2018, 00:46:38
Ich hab die grösse des Modells nicht auf dem Schirm gehabt.
Als stabiles lineal ginge dieses Dymoband.
Nur wie Du damit genau die Nietabstände markieren willst weiss ich nicht.
Ich hab hier von CMK eine geätzte Platine mit div. Lochabständen aber ob das für Dich passt weiss ich nicht.
Das ist doch noch ein ganz kleiner. Ganz unbescheiden, der kleinste, den ich noch fliegen würde. Es ist einfach so, daß Modellhelis besser und stabiler fliegen, je größer sie werden. Zudem haben sie oft ein enormes Verhältnis von Motorkraft zum Fluggewicht. Als ich die Decals bestellt habe, habe ich gesehen, daß sich jemand genau diese Decals im Maßstab 1:6 hatte anfertigen lassen. Aus Neugier habe ich mir diesen Heli mal angesehen. Er wäre 1.8 Meter lang und kostet wohl 3500 Euro bis man alles zusammen hat, um abheben zu können. Bei diesen Preisen wird man doch wohl nicht am falschen Ende sparen und irgendwelchen billigen Schrott einbauen.

Ich denke, meine alte Mechanik für ungefähr 350 Euro plus einen billigen und detailarmen Rumpf aus Asien für 100 Euro sind da doch besser für meine ersten Bauversuche geeignet. Und damit kann ich mich dann auch auf einen Flugplatz trauen, denn etwas Mühe wird allgemein eher anerkannt als einfach nur mit einem dicken Bankkonto zu protzen. Mal abgesehen davon, daß es mir richtig Spaß macht, RC Modellbau mit Plastikmodellbau zu kombinieren und bin auf das Ergebnis wirklich gespannt.

Wolf

Wenn du schon mit dem Tamiya Tape Probleme hattest um bestimmte Radien zu kommen, wird das mit dem Dymotape noch schwieriger.
Der einzige Vorteil des Dymo ist in dem Fall, dass es fester ist und somit eine bessere Linienführung ergibt.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

pucki

Wieso versuchst du es nicht mit ein Wasserlinen-Zeichner. ?

Ich weiß zwar nicht genau ob das Teil bei deinen Modell funktionieren würde. Aber bei mir hat es mal funktioniert. Allerdings habe ich nicht das Luxusteil, sondern mal eben selbst eins gebaut. (Ist kein großes Ding, nur war meins nicht so edel). Ich kenne diese Teile aus meiner Zeit als ich "Grundlagen der Metallverarbeitung" lernen musste.

Der Link zeigt nur an, was ich meine.

http://www.gk-modellbau-shop.de/epages/61220080.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/61220080/Products/3116

Der Shop ist empfehlenswert. Ich habe dort einige Teile bereits gekauft. Ich bastele nämlich seit einigen Jahren an einen Dampfschiff-Bausatz aus Holz / Messing etc.

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Romeo Delta

Danke, Pucki.

Ich glaube, das könnte ich gerade sogar wirklich gebrauchen. Ich bin jetzt beim eigentlichen Chassis angekommen und unten herum, genau entlang der Rundung, läuft eine Reihe Nieten. Auch eine Art Wasserlinie, wenn man so will.

Hans

Jau, genau deshalb ist mir ja der Laser eingefallen. Mit dem Zeichner musst du den Rumpf auch sauber fixieren und du bekommst beim Laser die senkrechten Linien gleich mit.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Romeo Delta

Guten Abend,

hier mal kurz der Fortschritt. Die Linien kann man auf dem Bild zum Teil nur erahnen, aber es geht voran. Revell sollte sich allerdings schämen, denn deren 1:48 Huey hat von all den Details so gut wie nichts und taugt deswegen als Vorbild nicht viel. Allerdings sind auch im Internet kaum brauchbare Bilder von der Bauchseite einer Huey aufzutreiben. Man nimmt den begriff 'Walkaround' offenbar sehr wörtlich. Aber ich habe welche gefunden, sogar von der seltenen UH-1E, sonst hätte ich wohl noch in Oberschleißheim unter die ausgestellte UH-1D kriechen müssen.

Einige Details wie das 'Backblech' (in Wirklichkeit wohl eine Navigationsantenne) und die Attrappe des 'Hellhole' mit dem Lasthaken habe ich nochmal neu gemacht und sehen besser aus als meine ersten Versuche. Hat jemand eine Idee, wie ich den wulstigen Gummirand um die runde Öffnung hinbekommen könnte?

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ice

Das weiße Tamiya-Tape für Kurven kennst du aber, oder?
...wurde leider gelöscht. Darum bitte hier klicken: Profil bei scalemates.com

Flugwuzzi

Das weiße Tamya Kurven-Tape und das blaue 3M Tape lassen sich auch ganz gut in Kurven aufkleben.
Wenn die Kante stabiler sein soll, dann einfach zwei Lagen übereinander kleben.
http://modellboard.net/index.php/topic,59326.msg914031.html#msg914031

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Romeo Delta

Hier ein kleines Update:

Die Lösung war eine Kombination aus dem Wasserlinienzeichner und dem Maskierband. Mit dem 3D Drucker habe ich einen einfachen Bleistifthalter mit fester Höhe gemacht, dann den Rumpf genau waagerecht aufgestellt und die 'Wasserlinie' eingezeichnet so gut es ging. Dann habe ich das Maskierband aufgeklebt und die Linie nochmal nachgezeichnet. Passt.

Leider bin ich über Weihnachten immer noch nicht fertig geworden, aber es wird jetzt wirklich nicht mehr lange dauern. Immerhin kann ich als Nebenprodukt schon die zukünftige Besatzung des Helis vorweisen, die sich aber noch faul auf der Bauchseite des Helis herumlümmelt und mich von der Arbeit abhält:
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Koffeinfliege

Zitat von: Hans in 16. Dezember 2018, 23:13:48
Versuchs mit nem Kreiuzlinienlaser..  :D

Nur halb ein Scherz.......

Och, es soll so bekloppte geben... aber es war nachher alles gerade! :3:


Rafael Neumann

Zitat... Mit dem 3D Drucker habe ich einen einfachen Bleistifthalter mit fester Höhe gemacht ...

Moin,

den darfst Du hier doch gerne einmal zeigen.

Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Romeo Delta

Zitat von: Rafael Neumann in 30. Dezember 2018, 13:20:55
Zitat... Mit dem 3D Drucker habe ich einen einfachen Bleistifthalter mit fester Höhe gemacht ...

Moin,

den darfst Du hier doch gerne einmal zeigen.

Grüße
Rafael
Es ist ein absolut simples Ding, das ich in zehn Minuten schnell gezeichnet und dann gedruckt habe. Wenn das Modell fest und richtig ausgerichtet aufgestellt wird, kann man den Stift auf dem Tisch herumschieben und die Linie einzeichnen. Auf dem Bild haut es sogar fast genau hin.
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