Mig-15 Platzierung Kokarden Nord Korea

Begonnen von Fregattenkapitän, 25. Dezember 2018, 19:04:04

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Fregattenkapitän

Guten Abend zusammen!


Da ich mich wieder einmal nach einiger Pausierung an das Thema Modellbau heran wage und als erstes "Opfer" mir die Eduardsche Mig-15 erwählt habe, kam es schon wieder zu Unschlüssigkeiten.


Dies ist dem geschuldet, dass man vielen Herstellen bei den vorgegebenen Markierungsschemen kaum Glauben schenken darf, auch wenn ich nicht "überpingelig" bin.


Aber nun zum Punkt, ich wollte gerne die "Blaue 823" aus dem Weekend-Bausatz bauen, jedoch ist diese mit keinen Kokarden auf den Tragflächen Oberseiten angegeben.

Originalfotos dieser konnte ich nicht finden - und nun zu meinem Anstosspunkt:


1.) Meines lückenhaften Wissens wurden doch viele Mig-15 aus russischen Beständen an Nord-Korea "verliehen" und die russischen Kokarden lediglich übermalt (zumindest bei den Naturbelassenen Maschinen). Russische Kokarden waren jedoch standardmässig auf oberen- und unteren Tragflächen zu finden?

So findet es sich auf den meisten Aftermarket Decalbögen von RV Aircraft und auch vielen Internetfotos nordkoreanischer Mig-15


2.) Osprey führt aber nordkoreanische Mig-15 allesamt ohne Kokarden auf den Tragflächenoberseiten auf und auch dies ist auf einigen zu findenden Fotos belegt.


Wem und was kann man denn nun trauen? Kennt sich vielleicht jemand damit aus, weil gerade die Version mit den übermalten russischen Kokarden mir eher einleuchtet, als dass die Koreaner, bei den naturbelassenen Mig-15 die Kokarden "wegpolierten"...


effpe

Das Du den Vorgaben der Hersteller nicht blind vertraust, ist schon mal richtig  :)

Vorab:  Alles ohne Gewähr.

Nordkoreanische MiG-15 hatten generell auf den Tragflächenoberseiten keine Hoheitszeichen.
So die gängige Meinung.

Und die sowjetischen MiG's?
Nun, mal mit, mal ohne Stern auf der Oberseite.
Vielleicht ist das noch ein Überbleibsel des ja noch nicht lange zurückliegenden 2. Wk.
Dort hatten die Flugzeuge der Sowjetunion ja auch generell keine Hoheitsabzeichen
auf der Tragflächenoberseite. Also vielleicht eine Übergangsphase?
Zumindest ist auf einem Bild einer MiG-15 aus den späten 50ern keine Markierung aufgetragen.
Bei einem weiteren Bild einer Mig-15Uti fehlt mit leider die Zeitangabe.
Andere Maschinen, auch aus den frühen 50ern, haben dann wieder die Sterne lackiert.

Solange Du da also kein Bild der Originals hast, ist da reichlich Raum für Spekulationen.

Vielleicht hat ja noch jemand hier Infos zum Thema.

Gruß
Friedhelm

Fregattenkapitän

Ja, so in etwa waren auch meine Recherchen. Die Sowjets hatten im 2.WK generell keine Kokarden an den Tragflächen Oberseiten, aber eben bei den frühen Jets wiederum schon.

Stutzig wurde ich bei Eduards angebotener Weekend Mig-15 bis, bei welcher nach Rückgabe der Leihgabe wieder die Nordkoreanischen Kokarden entfernt wurden - somit erschloss sich mir kausal, dass selbige nur vorrübergehend über russische Kokarden aufgebracht wurden.
Ich spreche hier wirklich lediglich um die "abgegebenen" Naturmetall-Farbenen MiG,s , da Nachtjäger und provisorisch getarnte wiederum ein anderes Thema sind.

Ich fan eben das hier, wie gesagt die RV-Decals:



oder auch ein Originalfoto:





Und im Gegensatz dazu aber auch eben ohne:



Wie ich sagte, ich störe mich nicht um einen "Wartungshinweis, welcher irgendwo an einem Seitenruder fehlt, aber die Anbringung der Kokarden empfinde ich schon als essentiell....

Laut OSPRAYs Mig-15 Band waren auch wohl generell keine Kokarden auf den Tragflächenoberseiten, aber dafür gibt es mir zu viele Fotos "mit".

Bromex

Wobei man sagen muß, daß die meisten MiG´s nicht an Nord-Korea "verliehen" wurden, sondern sowjetische mit koreanischen Kennzeichen waren, geflogen von sowjetischen Piloten.
Abgesehen von den Mig´s mit sowjetischenPIloten und chiesischen Kennzeichen.......
Da die "blaue 823", wenn ich den eduardschen Text richtig interpretiere, im Frühjahr 1951 bei einem Angriff auf B-29 verlorenging, dürfte eigentlich keiner mehr wissen, wie der Vogel überhaupt aussah.
Und die R.V:-Decals handeln gerade von "russian Aces", da würde ich fast darauf tippen, daß angebrachte "einfache rote Sterne" nur das koreanische Rondell herumbemalt kriegten. Somit kann man die koreanischen Hoheitszeichen bei Rückkehr leicht entfernen
Aber vielleicht waren die MiG´s unterschiedlich lackiert: Mit Kokarden overwings für Abfangjäger ( also um die B-29 in der Höhe abzufangen ), und ohne für die "reinen" Frontjäger, also Gefechtsfeldunterstützung ( Abwehr von gegnerischen Jabos, Sperre fliegenden Jägern usw. ) Da wär dann wieder das System aus dem 2. Weltkrieg erkennbar.

In diesem Sinne
Tschaudi
Red Bull verleiht Flügel, Green Bull verteilt Prügel !

Chickasaw

Auf RV würde ich mich gar nicht verlassen; grds. fehlerhafte Vorbildrecherche. Bei RV sind auch mal rote NVA-Kennungen schwarz und umgekehrt.
Zudem sind Museumsmaschinen auch mit Vorsicht zu geniesen.
Ich würde das historisch naheliegende machen und wenn mehrere Quellen davon sprechen, dass auf den Tragflächenoberseiten keine Kokarden angebracht waren, würde ich das so machen.
Bis die Tage

Flugi

#5
Das gleiche Thema hatten wir letztes Jahr auch im Flugzeug Forum. Ich kann jetzt hier auf dem Handy kein Link setzen.
Siehe unter Wettbewerb 2017 Bauberichte MiG-15.

Edit: https://www.flugzeugforum.de/threads/w2017bb-mig-15bis-eduard-1-144.88785/page-2

Fregattenkapitän

Danke für die vielen Antworten.

Da ich noch den alten Kopro Bausatz habe, werde ich dann wohl auf Nikolai V. Sutyagin,s "schwarze 22" umschwenken, da ich schon lackiert habe (sprich rote Nase mit Einkerbung) und somit nur geringfügige Änderungen vornehmen muss.
Diese ist mir dann doch "sicherer" belegt und sieht auch etwas schicker aus mit oben, sowie unten Kokarden, wenn sie schon Naturmetall ist und es sind ja beide " Mig-15bis".

Dennoch ist es immer wieder spannend wieviel "Dunkel" noch in solchen Bereichen herrscht und was man dazulernen kann.

Danke  :winken: