Avro Lancaster MR.10 FM104 (CX104), Kanada 1958, Revell 1/72

Begonnen von effpe, 26. Dezember 2018, 20:04:54

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effpe

Hallo,

ich stelle gerade fest, das ist jetzt schon der dritte 4-mot, für den ich einen Baubericht mache.
Oder zu machen versuche.

Gewähltes Objekt ist die Avro Lancaster von Revell, von der es ja hier schon sehr gute Bauberichte gibt.
Vielleicht doch keine gute Idee, jetzt noch einen zu machen, wenn die Messlatte so hoch liegt.

Was soll's.

Zuerst einmal die "Hardware" für den Bau:



und die angestrebte Version mit Decals von Xtradecal




Gebaut wird aus dem Kasten plus Draht, Folie, Plastiksheet usw.



Zuerst etwas zur Geschichte der FM104:

Kriegsjahre
Die Avro Lancaster FM104 (CX104/SN 3305) entstand bei Victory Aircraft Ltd., Canada, Ende 1944. Für den Einbau der Waffenstände und der Radarausrüstung
wurde sie im Januar 1945 nach St. Athan, England zur 32 Maintenance Unit(MU) verlegt.

Dort hielt man sie dann als Reserve für die 408. und 428. Bomber Sqn. (RAF Canadian squadrons). Sie kam aber bis zum Ende des Krieges in Europa nicht
mehr zu einem Einsatz.

Am 10. Juni 1945 wurde sie nach Kanada zurückgeflogen, um Teil der ,,Tiger Force" zu werden. Die ,,Tiger Force" (408. und 428. Sqn RCAF)
war als Kanadas Beitrag im Krieg gegen Japan gedacht. Dazu kam es aber nicht mehr, da der Krieg mit Japan im August endete.


Nachkriegszeit
Das Mutual Aid Board, eine Art Beschaffungsamt für Kriegsmaterial, überstellte
die FM104 schließlich am 13. August 1945 offiziell an die RCAF.
Es folgte die Umrüstung der FM104 auf eine Search and Rescue Konfiguration (Lancaster Mk.10SR) im November 1945.
Ihren aktiven Dienst nahm die Maschine schließlich bei der 10 Rescue Unit Argentia Newfoundland auf.


Im April 1951 wurde die FM104 erneut umgerüstet. Dieses mal für die Maritime Reconnaissance Aufgabe auf den Status einer Lancaster Mk.10MR. Hierzu wurden
nach hinten gerichtete Kameras, ein Bereich für den Radarbeobachter, sowie im bisherigen Bombenschacht, Benzintanks eingebaut.
Neuer Einsatzort wurde die 107 Rescue Unit of Maritime Air Command Torbay, Newfoundland.

Bis Januar 1957 füllte die FM104 diese Rolle aus, um dann Search and Rescue Markierungen und den neuen ID-Code CX104 zu erhalten (CX = 107 Rescue Unit).

Erster Einsatz der FM104 (CX104) war danach die Teilnahme an der "Operation Nimble Bat 2" im Februar 1957.
Vier von Kanadas Sabre-Squadrons in Europa sollten durch CF-100 ersetzt werden und die Lancaster begleiteten diese
Maschinen auf ihrem Flug über den Nordatlantik, um im Fall von Notwasserungen eingreifen zu können.

Der August 1959 brachte eine erneute Modifikation zur Maritime Patrol Version (Mk.10MP), wobei die Maschine weiterhin in der 107 Unit Maritime Air Command flog.

Während der Kubakrise 1962 war die FM104 Teil der kanadischen Kräfte in der Karibik.


Ausmusterung
Am 10. Februar 1964 wurde die FM104 schließlich zusammen mit allen anderen Lancastern in den Ruhestand geschickt. Hauptgrund waren starker Verschleiß an der Flugzeugstruktur, sowie immer schwerer zu bekommende Ersatzteile für die Merlin-Motoren.
Flugzeuge vom Typ Angus und Neptune übernahmen nun die Aufgaben der Lancaster.


Wohin mit FM104?
Nach 30 Jahren, in denen die Maschine ungeschützt ausgestellt der Witterung sowie Vandalismus ausgesetzt war, startete Heritage Toronto 1999 einen Wettbewerb um einen geschützten Stellplatz für FM104 zu finden.
Das Toronto Aerospace Museum wurde ausgewählt und die Maschine in deren Museumsgebäude in Toronto untergebracht (ehem. RCAF Station Downsview).

2011 wurde das Museumsgebäude aufgegeben und im Februar 2013 kam FM104 in zerlegtem Zustand in ein Lager bei Magellan Aerospace nahe Pearson Airport.

Seit Mai 2017 hat FM104 ihre vorläufig letzte Station auf dem Edenvale Aerodrome gefunden. Hier ist sie bis heute eingelagert.

Die City of Toronto ist zur Zeit auf der Suche nach einem Museum für die betagte alte Dame.

Link zum aktuellen Status: Skiesmag



Und der Bau läuft!
Begonnen wie eigentlich immer im Cockpitbereicht.
Die Kleinteile sind abgetrennt und gesäubert worden und warten nun auf einen ersten Farbauftrag.
Ebenfalls sind die Fenster ab dem vorderen Rumpfbereich eingeklebt worden. Diese sind bei der FM104 nicht vorhanden,
und können somit hier am Modell verschlossen werden.
Wenige kleine Sinkstellen im vorderen Rumpfbereich bedurften einer Nachbearbeitung (siehe Markierungen im Bild)


Der Cockpitboden hat allerdings schon einige üble Stellen von den Auswerfern. Mit ein wenig Spachtel ist das aber auch
in zwei Minuten erledigt.

Ansonsten gehen die Gedanken schon weiter.
Ich bin mir noch nicht sicher ob die Tür im Heckbereich geöffnet wird. Dann wäre auch eine Darstellung zumindest des
Einstiegsbereichs erforderlich.



Ebenfalls wird wohl auch ein kleiner Schnitt an den Tragflächen erforderlich werden. Der "Knick" ab der ersten Motorgondel
ist wohl doch ein wenig zu gering.


So sollte es eigentlich sein


(Quelle www.lancaster-archive.com)


Aber alles zu seiner Zeit.

Fragen, Anregungen, Kritik jederzeit willkommen.

Tschü
Friedhelm

Hajo L.

Da folge ich gerne. Irgendwann werde ich auch mal eine Lancaster bauen, ist zwar so überhaupt nicht meine Bastelgebiet, aber die Maschine hat was...


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

ice

Das riecht nach spannender Unterhaltung. Ich setz mich mal dazu. :1:
...wurde leider gelöscht. Darum bitte hier klicken: Profil bei scalemates.com

HI-Lok

Bezogen auf Deinen Knick in der Tragfläche, gebe ich zu bedenken, dass eine Tragfläche im Flug sich immer nach oben wölbt, abhängig vom Gewicht, Treibstoff in den Flügeln, Auftrieb, etc.
Am Boden sind die Flächen eher nach unter gewölbt, mit Treibstoff in den Flächentanks mehr als ohne.Wenn Dein Flieger am Boden stehen soll, ist eine "neutrale" Ausrichtung der Flächenenden nicht unrealistisch.
Gebe ich nur zu bedenken, bevor Du Dir die Arbeit machst.
Gruß
Marcel

Jensel1964

Tolles Projekt!!!! Da gucke ich doch gerne mal öfter rein.  :1: :klatsch:
Bei den Tragflächen sehe ich das so wie Marcel. Das macht absolut Sinn....zumal der Marcel rein beruflich was von dem Thema versteht... ;) 8)
Jens  :winken:

Wolf

Sehr interessante Vorbildauswahl. Mal was ganz anderes. Da bin ich schon gespannt.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

effpe

Danke für das Interesse!

@Jens und Marcel
Das ist auch mein Gedanke gewesen. Es gibt auch noch weitere Stimmen, die genau das zu bedenken geben.
Und sinnvoll wäre es ja auch.
Ich verlinke hier noch das folgende Bild, auf dem dieser 'Knick' wesentlich schwächer ausgeprägt ist.
Das trifft schon eher auf die Darstellung von Revell zu.

Quelle: www.lancaster-archive.com

Mal sehen, wie das am Modell aussieht, wenn die Flächen das erste Mal an den Rumpf gesteckt werden können.

Gruß
Friedhelm

mhase

Hallo Zusammen,

tolles Vorbild! Hasegawa müsste diese m. W. auch mal als Sonderedition im Programm gehabt haben.

Das Thema Flügel/Winkel wurde schon oft bei diesem Revell-Modell diskutiert. Es ist tatsächlich auch im Ruhezustand ein etwas deutlicherer Knick im Flügel als von Revell dargestellt. Insgesamt sind es zusätzlich wohl noch ca 2° zwischen innerem und äußerem Flügelteil. Brett Green hat hier z. Bpl. in seinem Artikel in Hyperscale "Building the Lancaster in 1/72-Scale" den oberen Teil des Flügels auseinandergesägt und dann die beiden Teile auf den unteren Flügel geklebt. Die zusätzliche Kröpfung hat er mit Tamyia-Tape durch Spannen hergestellt und dann die beiden oberen Teilstücke mit dünnflüssigem Kleber zusammengeschweißt. Ein anderer Kollege hat hier den unteren Flügel durchgesägt und dann ein ca. 1mm breites Stück Plastik eingeklebt - kommt im Ergebnis auf fast dasselbe raus.

Beim Airfixmodell ist der Winkel im Ruhezustand "etwas", d.h. minimal ausgeprägter als bei Hasegawa und Revell.   

Die Photos sind da nicht so hilfreich, da das untere Bild defintiv eine Weitwinkelaufnahme ist, die streckt und die Flugaufnahmen die Verformung unter Last zeigen.

Aber ehrlich, wenn es jemand nicht weiß, kommt der nie drauf....

Gruß

Michael

effpe

#9
Hallo Michael,

der Vergleich mit Bildern ist ja wohl immer ein wenig problematisch.
Ich habe mir mittlerweile das SAM-Datafile zur Lancaster besorgt. Da wird man mit Infos regelrecht
erschlagen.

Darin enthalten ist eine Maßstabszeichnung der Lancaster.
Es ergibt sich beim direkten Vergleich, die Zeichnung ist in 1/72, tatsächlich ein leicht größerer Winkel gegenüber
dem Flügel von Revell. Nicht viel, aber man sieht es sofort.

Wie schon erwähnt, werde ich erst mal sehen, wie das bei der Trockenpassung  am Modell aussieht.
Aber die Tendenz geht in Richtung Korrektur.

Und Danke für die Ausführungen!

Gruß
Friedhelm

effpe

Ein kleines update.

Eigentlich wollte ich ja nicht, nun aber doch. Zumindest ein wenig.
Also sind jetzt ein paar Kabel im Cockpit verlegt worden.
Es besteht eine kleine Chance, dass man davon auch später noch was sehen kann.



Für den Piloten habe ich das große Rad für die Trimmung (?) auf einem Sockel hinzugefügt.
Und für das Kartenmaterial noch drei Taschen aus Kupferfolie.



Das waren noch die leichtesten Sachen. Als etwas schwieriger umzusetzen erwiesen sich die
Gashebel. Besonders die beiden gekrümmten Hebel.
Wenn es klappt, kommen noch mit Hilfe von Sekundenkleber "Knöpfe" darauf.
Den Rest muss dann die Lackierung bringen.


Fehlen eigentlich noch Pedale. Im Bausatz ist da nichts zu finden.

Da sind doch tatsächlich noch Spuren der Auswerfer zu sehen. Also noch mal ran.
Obwohl man davon, genauso wie der Bereich hinter dem Piloten, später wohl kaum
noch etwas sehen werden kann.

Die weitere Recherche ergab dann wieder interessante Informationen.
Die Innenraumlackierung scheint wohl bei den in Kanada gebauten Maschinen von den britischen
ein wenig abzuweichen. Ob das die Regel war, ist wieder eine andere Frage.
Auch die Tragflächen sollen bei den von Victory Aircraft Ltd. gebauten Lancaster dicker sein als sonst üblich.
Das ging wohl soweit, dass Teile zwischen den kanadischen und britischen Maschinen nicht austauschbar waren.

Und noch was zum Vergleich der Bausätze von Revell, Airfix und Hasegawa.
http://www.hyperscale.com/2013/reviews/kits/airfixa09007reviewmd_1.htm
Ich widerrufe damit meine persönliche Einschätzung der Lancaster-Bausätze.  :)
Soll jeder das für sich passende Modell wählen. Reviews kann man auch nicht blind vertrauen.

Als nächstes wäre dann wohl ein wenig Farbe angebracht. Und wenn es erst einmal nur zur Kontrolle ist.

Bis dann
Friedhelm

mhase

Hallo Friedhelm,

lass Dich bloß´nicht von den Expertenreviews durcheinanderbringen! Schaut aus wie, ist eine.... besser ein nicht millimetergenaues Modell sauber und stimmig gebaut und lackiert als ein in allen Details apssendes, furchtbar lackiertes Modell.

Das Thema der unterschiedlichen Materialstärken gab es öfters, da reichten manchesmal nur Millimeter. Ich kann aber die Einschätzung, dass die Flügel der kandischen Lancasters "dicker" waren nur bedingt nachvollziehen. Üblicherweise wurden die Maschinen in Lizenzfertigung nach sog. "patterns", also Muster und Vorlagen gebaut. Da kann ich mir nicht vorstrellen, dass da die geometrie der Flügel ohne Not geändert wurde.

Wie sollte denn die Innenraumlackierung der kandischen Lancasters gewesen sein? Bei der RAF gab es eine Kombination aus dem berühmt-berüchtigten "interior greeen" und schwarz, wobei heute noch nicht so ganz klar ist, wie die Auftelung genau war. Es gibt unterschiedlich lackierte gleichartige Artefakte.

Gruß

Michael

Commander JJ

Hi,
auf jeden Fall spannend - und die gewählte Version verspricht auch sehr attraktiv zu werden.
Bin dabei.
VG JJ

effpe

Hallo,

ich gebe zu, ich habe mich durch diese Expertenmeinungen in die Irre führen lassen.
Diese "Meinung" beschreibt die Innenlackierung so, dass ab dem Flügelholm alles
im Vorderrumpf schwarz sein soll.
Das habe ich dann auch heute morgen am Modell so umgesetzt.
Dumm nur, das ich jetzt Bilder von der aktuellen Restauration der FM104 gefunden habe.
Natürlich sind da auch Bilder des Innenraums dabei. Nach dem Zustand der Lackierung zu urteilen,
könnte das noch der Originalzustand sein.
Meiner Meinung nach zeigen die Bilder im vorderen Rumpf grau-grüne Seitenwände, eine schwarze
Bodenplatte, grüne Seiten des Podests mit dem Pilotensitz, darauf eine schwarze(?) Platte und
das vordere Abteil ebenfalls in schwarzer Lackierung.
SaveLancasterFM104
Das werde ich noch ändern und mich dann den anderen Aufgaben zuwenden.

Das mit dem stimmigen Äußeren ist auch meine Ansicht. Von der ganzen Arbeit für das Cockpit wird
man sowieso nie wieder was sehen. Oder zumindest nicht alles.

Das nächste Mal hoffe ich dann auch wieder neue Bilder zu haben.

Bis dann
Friedhelm

coporado

Moin,

ein tolles Projekt mit klasse Fortschritten bisher  :P

Da ich gerade eine Halifax "hinter mir habe", nehme ich hier gerne mit Platz und schaue zu  :P
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

effpe

Hallo Sascha,

diese 4-mot haben schon was an sich, gelle  :)
Und die Halifax habe ich auch auf dem Radar, wobei Deine Version ja anscheinend die
bessere von den zwei Revell-Bausätzen ist, oder?

Ich wollte eigentlich nur eine kurze Zwischenmeldung geben.
Will sagen, der Innenraum ist vorne nochmal neu lackiert worden. Jetzt so, wie ich es
auf den Bildern zu sehen meine. Obwohl, die Bodenplatte scheint wohl doch eher
schwarz lackiert zu sein. Aber so, wie das jetzt provisorisch zusammengesteckt auf
dem Bild zu sehen ist, soll das die Basis für den Rest des Cockpits sein.



Noch sind Einsprüche möglich! ;)

Bis dann
Friedhelm

coporado

#16
Moin Friedhelm,

ja die 4-Mot Brummer haben schon was und gerade die Briten mit ihren ganz eigenen Formen  :1:
"Mein" Halifax Bausatz (Mk I/II) war prima, sowohl Passgenauigkeit, als auch Detailierung. Einen Vergleich kann ich aber nicht ziehen, da ich den anderen Bausatz nicht kenne. Der ist auch eine Mk III, wenn ich mich richtig erinnere.

Eine Lancaster reizt mich ja auch nochmal, von daher umso schöner dass du gerade ein baust. Weiterer sehr interessanter Aspekt bei deinem Projekt - der Hintergrund/ deine Motivation zum Bau - ähnlich wie bei mir, es gibt einen realen Bezug, besonders spannend wie ich finde.

Was die Bodenplatte angeht - wieviel wird man davon am Ende noch sehen? Auch wenn die Briten durch die große Kanzel ordentlich Einblick gewähren, sieht man nachher nicht mehr wirklich viel davon.
So wie ich es verstanden habe, wurde der Vogel auch nicht restauriert, sondern liegt in Einzelteilen in der Lagerbox    :D Kurzum die Bodenplatte wird durch aktiven Dienst und Herumstehen + Vandalismus ordentlich gelitten haben, hier kannst du dich vielleicht im Alterungsprozess ordentlich austoben.  :6:

Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

effpe

Da gebe ich Dir Recht.
Den Cockpitboden werde ich aber nur noch leicht bearbeiten.

Bevor ich dort überhaupt weitermache, kommt jetzt erst einmal die erste echte "Schnitzerei" dran.
Und das sind die Beobachtungsfenster beidseitig am Heck.
Die Lage und Größe habe ich letztlich mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms ermittelt, zumindest
so gut wie möglich. Irgendwie scheinen da aber auch ein paar Gravuren für Blechstöße zu fehlen. Wird noch
geprüft.

Dann also die ersten Schnitte an den ermittelten Stellen. Mit der Gravurnadel und dem Stahllineal
markiert, wurde dann mit dem Skalpell, in gefühlt 1000 Schnitten, jeweils ein größeres Stück Plastik entfernt.
Mit einer Schlüsselfeile habe ich dann die Schnittstellen einigermaßen begradigt.

Der erste Versuch fand dann mit einem Stück Kunststoff aus einer Blisterverpackung statt.
Das erwies sich aber dann als zu labil und wurde wieder entfernt.

Aber warum das Rad neu erfinden, wenn es doch den Baubericht von Alex im 4-mot-GB gibt.
So wie er habe ich es dann mit dem Klarsichtmaterial einer CD-Hülle versucht.
Und siehe da, es funktioniert viel besser. Leider läßt sich der Kunststoff nicht biegen. Ein Versuch,
natürlich mit einem vorher schon passend gefeiltem "Fenster", endete mit einem glatten Bruch.

Beim zweiten Mal ist das Klarsichtteil nun ein wenig erhaben eingeklebt worden. Funktioniert übrigens
sehr gut mit den üblichen Modellbauklebern. Soll heißen, das ist jetzt wie eingeschweißt.

Jetzt heißt es, das Teil so mit dem Rumpf zu verblenden, dass später nichts mehr von der Aktion zu
sehen ist.

Links ohne, rechts mit "Glas"


Eigentlich ist das Beobachtungsfenster konvex. Aber das lasse ich dann doch mal lieber sein.

Sobald das sauber miteinander verbunden ist, wird die eigentliche Fensteröffnung maskiert und dieser
Bereich zur Kontrolle lackiert. Irgendwas findet sich immer......


Viel Text und nur ein Bild. Ungesundes Verhältnis  ;)

Bis dann
Friedhelm

Marderkommandant

Du kannst das Fenster mit einer Nagelfeile passend schmirgeln und dann:
Es gibt im Kosmetikbedarf Nagel-"feilen" zum glätten.
Da drauf steht auf einer Seite: "Step 1: reinigen" und "step 2: glätten, auf der anderen Seite "step 3: polieren".
In genau der Reihenfolge benutzen und das Glas ist konvex und klar.
Ich habe meine in einem DM-Markt gekauft.
Funktioniert tadellos.
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

Wolf

Es gibt die auch mit 4 facher Abstufung. Mit denen kann man meiner Meinung nach noch besser abgestuft arbeiten.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

effpe

Ich habe das wohl schlecht beschrieben. Sorry.

Was ich meinte, ist auf diesem Bild einigermaßen gut zu erkennen:

Lancaster_Fenster

Das Fenster ist nicht bündig/eben mit der Rumpfoberfläche, sondern erhaben. Und dazu dann auch noch mit
einer konvexen Oberfläche. Die Krümmung läßt sich auf dem Bild erkennen.

Mir schwebt da als Lösung ein Aufsatz vor, der aber dann entsprechend vorher geformt werden muss.
Und das dann z.B. mit CrystalClear befestigen. Aber erst ganz zum Schluss, nach dem Entfernen der Maskierung.

Vielleicht werde ich das mal versuchen. Aber auch nur vielleicht....

Und Danke für die Tipps!


Gruß
Friedhelm

Commander JJ

hi,
da hätte ich für das Fenster erst die passende Größe zurecht gefeilt, dass es in die Öffnung passt, dann die konvexe Oberfläche mit den o.a. Nagelfeilen (die nutze ich auch schon lange) "außerhalb" des Modells erstellt, dann eingeklebt und sofort maskiert.
Ich wage zu behaupten, dass der Aufsatz alleine bei den kleinen Abmaßen extrem schwer zu handeln sein wird........
VG JJ

Wolf

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

effpe

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, dann würde das also ein Teil ergeben.

Etwa so:


Das Klarsichtteil einer CD-Hülle ist allerdings schon recht dünn. Eine Bearbeitung wie oben
stelle ich mir da recht schwierig vor. Zumal bedingt durch die Seitenkanten eine Bearbeitung entlang
der Längsachse nötig wäre.
Was vielleicht auch nicht ganz klar auf dem letzten Bild zu erkennen war, das Klarsichtteil ist bereits
eingebaut/verschweißt.
Und vor allen Dingen hatte ich schon vor euren Tipps es auf die unten beschriebene Art pobiert  :)


Ich hatte also weitergemacht und den Einsatz zuerst verschliffen und dann poliert.


Das Graue oben und unten sind gezogene Gussäste als Einbauhilfe von hinten eingeklebt.


Nun folgte die Umsetzung der Theorie in die Praxis . Dazu habe ich ein kleines Stück von der CD-Hülle
angefeilt und herausgeschnitten bzw. gebrochen.

Legt man das mal auf, sieht das so aus:


und im Profil:


Das war jetzt ein Versuch. Man sieht, das kleine Teil hat noch Dellen etc.


Also habe ich dann ein größeres Teil neu bearbeitet.

Zuerst der einfache Teil, das Anschleifen einer Seite. Hier geht es erst einmal nur darum eine  gleichmäßige
Kante zu erreichen.


Ich glaube, man kann hier auch erahnen, wie spröde und brüchig das Material eigentlich ist.


Abgetrennt, und auch an der anderen Kantenseite angeschliffen (Schlüsselfeile), sieht dann das
Ganze im Profil so aus. Es ist das leicht unscharfe Teil in der Mitte (und ein trocknendes Instrumentenbrett als Deko)



Die folgenden zwei Bilder zeigen das Teil, nachdem das Profil noch angepasst, nass geschliffen, und dann
poliert wurde:





Jetzt werden noch daraus zwei gleiche Teile getrennt, die Kanten begradigt, und dann die Oberfläche
mit Acryl versiegelt.
Und ganz zum Schluss, wenn alles gut geht, kommt der 'Einbau' mit ein wenig ClearCote von Humbrol.

Das war eigentlich nicht schwierig. Hoffentlich bleibt das so.

Ich glaube, jetzt muss ich erst einmal den weiteren Ablauf planen. Nicht, das ich den Rumpf zu früh schließe.


Ach ja, und DANKE für die Tipps. Immer willkommen!

Gruß
Friedhelm

Wolf

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft