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75 Jahre D-Day - Sherman III (Asuka, 1/35)

Begonnen von BAT21, 15. Februar 2019, 16:18:52

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BAT21

Hallo zusammen,

da sich dieses Jahr der D-Day zum 75. Mal jährt, dachte ich mir, dass ich zu diesem Anlass ein oder zwei passende Modelle basteln könnte.

In diesem Beitrag soll ein britischer Sherman III mit Deep Wading Gear entstehen.
Nach kurzer Recherche bzgl. verfügbarer Modelle im Maßstab 1/35 war der Bausatz von Asuka bestellt.






Beim belgischen Hersteller Resicast gibt es ein zum Bausatz passenden Zubehörsatz fürs DWG:




Die Abziehbilder liefert ein Bogen von Star Decals:




Dann noch passende Metallketten als Ersatz für die Gummiketten vom Bausatz bestellt...



... und schon kann es losgehen... dachte ich jedenfalls.
Ursprünglich wollte ich den Panzer mit der roten 10 bauen. Aber ein genauerer Blick in die Anleitung der Abziehbilder zeigte mir, dass dieser Panzer die späteren T54 Ketten montiert hatte.
Also schon vor dem Bau die erste Planänderung - die rote 70 sieht ja auch nicht verkehrt aus.
Fix nochmal nach passenden Originalbildern gesucht - aber nix gefunden. Nur diese Seite hier:
https://www.onthewaymodels.com/reviews/DanTaylor/DCarli_DanTaylor_DecalSet76001.htm

ZitatMk III T152270 "70" CAVALIER Clearly a Fisher tank, it had the direct vision hoods, the cast rounded transmission cover, the "D" type antenna bracket and the late M34 gun mount type. Tracks were the metallic T49 type.

Ok, die Ketten passen, aber was ist ein Fisher Tank?
Nochmal das Internet befragt:
http://the.shadock.free.fr/sherman_minutia/hoods_hatches/hoods_hatches.html

Tja, schade - der Asuka Bausatz ist dann leider kein Fisher Tank.
Jetzt stand ich vor der Wahl, mir andere Ketten für die rote 10 zu besorgen, aus dem Asuka Bausatz die passenden Fahrerhauben zu schnitzen oder zu schauen, was der Zubehörmarkt noch so hergibt.  :pffft:
Bei Tiger Model Designs bin ich dann fündig geworden. Der passende Umbausatz für die Fisher Version kam dann heute endlich an:




Damit sollte das Projektinventar endlich vollständig sein, der Bau kann losgehen. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Interessenten für diesen Baubericht?

Jens  :winken:

Jensel1964

Erster!!! :D
Ich werde mich still, weil ahnungslos, in die Ecke setzen und Dir über die Schulter schauen. Das verspricht ein schöner Baubericht zu werden. :1:
Jens  :winken:

Fetzi85

Materialschlacht in 1:35? Da bin ich gerne mit dabei. Wünsche dir gutes Gelingen
Gruß
Moritz

Tomcatter

Sherman Baubericht und jede Menge Zubehör? Auf jeden Fall dabei  :D
"Wenn du irgendwann in der Nacht Hunger kriegst, ich hab noch ein offenes Bier im Külhschrank"
Barney Gumble

BAT21

Allen Mitlesern nochmal ein herzliches Willkommen!

Laut Bauanleitung soll der Bau mit dem Fahrwerk beginnen - auf das Versäubern der Laufrollen hatte ich heute Vormittag keine Lust, also habe ich stattdessen mit der unteren Wanne begonnen. Diese muss aus diversen Teilen zusammengeklebt werden.






Nachdem das erledigt war, habe ich die Austausch-Oberwanne von TMD von ihren Angüssen befreit und das Teil an die untere Wanne angepasst:






Ganz perfekt passt es noch nicht, aber das Thema sollte keine unüberwindliche Hürde sein.
Aber es sieht schon halbwegs nach einem Sherman aus.  ;)

:winken:

tsurugi


BAT21

Nach einer Nachtschicht am Basteltisch ist das Thema Laufrollen abgehakt:



Es wurden knapp 100 Teile verbaut. :rolleyes:

:winken:

eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Steffen

#8
Sherman Laufwerke nehmen immer einen Großteil der Bauzeit des gesamten Modelles ein. Sie machen aber optisch auch viel am Sherman Modell aus. Daher sollte man sich hier die Zeit auch nehmen und entspannt heran gehen.
Mit den Laufrollenwagen bist du noch nicht durch. Eine Nachtschicht wird es nicht noch mal, aber 10 Minuten Zeit mehr investieren lohnt sich.

Am Original waren die Laufrollenwagen beidseitig verwendbar. Das heißt, die Rücklaufrollerarme konnten sowohl links als auch rechts am Laufrollenwagen angeschraubt werden. Gleiches gilt für die Gleitbleche oben, sie konnten in beide Richtungen angeschraubt werden. Daher gab es je nach Laufrichtung (linke oder rechte Fahrzeugseite) ungenutzte Bohrungen oben und seitlich an den Laufrollenwagen. Diese sollte man an den Bausatz-Teilen ergänzen.

Oben auf dem Laufrollenwagen, unter den Gleitblechen finden sich noch zwei versenkte Schmiernippel für die beiden Kegelfedern in den Laufrollenwagen. Die zu simmulieren ist etwas tricky. Wer hat, nutzt ein Punch & Die Set, stanzt zwei kleine Scheiben aus und klebt sie dort hin.

Nebenbei ;  Die Klebefugen zwischen beiden Hälften der Laufrollenwagen sind noch sichtbar. Verspachtelst du die noch ?


Bildquelle beide : the.shadock.free.fr

Hier sieht man die Bohrungen an der Frontseite der Laufrollenwagen noch mal sehr deutlich.
Damit alle Bohrungen immer an allen Laufrollenwagen gleichmäßig sind, habe ich mir aus starker Blechfolie (0,1mm Messingblech oder Aluminium aus der Schale von Tiefkühlnahrung) eine Schablone angefertigt. Die hält man einfach nur an den Laufrollenwagen und bohrt ins Plastik.
Siehe auch hier : http://paulbudzik.com/tools-techniques/Bogie%20Hole%20Jig/bogie-hole-jig.html Wobei ich es mir dabei nicht so kompliziert wie Paul Budzik gemacht habe.


Bildquelle : desertarmor.com

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Rafael Neumann

Hallo,

das schaut bis jetzt sehr gut aus. Die Sache mit den Löchern ist ein schönes Detail, ich bin dazu vor einiger Zeit bei shapeways auf eine Bohrschablone gestoßen, die ich einfach mitbestellt habe; eine gute und einfache Lösung. Bei den Gleitblechen hätte ich vielleicht doch auf ein Ätzteilset zurückgegriffen oder diese aus dünnem Teelichtblech gemacht; das wirkt einfach etwas massstabsgerechter.

Aber wie gesagt, Jammern auf hohem Niveau.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Panther

Ich nehm auch gerne Platz - ein Sherman ist es immer Wert betrachtet zu werden.
Steffen kann ich nur zustimmen - die Details an den Boogies machen echt was her und das bissel Zeit sollte man investieren.

Dazu kann ich dir folgendes Set ans Herz legen:


Quelle: Scalemates.com

https://www.scalemates.com/kits/et-model-ea35-077-sherman-vvss-track-skids-dragon-tasca--221868


Die Track Skids sind etwas filigraner und auch besser detailliert als die Bausatzteile, außerdem gibt es dazu noch die passende Schablone im die Löcher auf der unbenutzten Seite zu bohren.


Gruß

Dave :winken:

BAT21

Laufwerk reloaded - jetzt mit vier Löchern und zwei Schmiernippeln pro Boogie:




Ich denke, das lasse ich jetzt so, auch wenn der Sherman Experte sicherlich noch die ein oder andere Abweichung findet.

:winken:

Flugwuzzi

Ich bin kein Sherman Experte  :D ... aber das Mitlesen in deinem Baubericht macht mir viel Freude  :1: ... weiter so  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Panther

Salü,

ich finde das absolut ausreichend, wenn man es denn nicht gar übertreiben will.
Das sieht super aus und ich finde das war die kleine Zusatzarbeit definitiv wert  :P :P :P

BAT21

Mal eine Frage an die Sherman Experten zum Turm.
Das Bausatzteil sieht so aus:



War das Teil im Original tatsächlich so glatt oder sollte ich hier eine leichte(?) Gussstruktur darstellen?

Danke und Grüße
Jens

coporado

Moin,

Schönes thema, das schau ich mir auch gerne mit an  :P

Denke beim Turm machst du nix verkehrt wenn du dem ne gußstruktur verpasst. Für die Darstellung der Struktur könntest du Plastikkleber auf den Turm aufbringen und nachdem das Plastik etwas abgelöst ist mitm Pinsel stippeln. Damit hab ich gute Erfahrungen gemacht um die Struktur rauszuarbeiten.
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

Steffen

#16
Da habe ich ja was losgetreten, mit meinem Kommentar zu den Laufrollenwagen.  :3:

Zitat von: Rafael Neumann in 17. Februar 2019, 12:53:52Bei den Gleitblechen hätte ich vielleicht doch auf ein Ätzteilset zurückgegriffen oder diese aus dünnem Teelichtblech gemacht
Ich habe immer gern das Set von LionMarc genommen ... schon fix und fertig vorgebogen und mit Schraubenköpfen daran. Leider bekommt man es nirgends mehr. Seither schneide ich mir Streifen aus einem 0,2mm Messingblech, biege sie über einem Plastik-Gleitblech aus einem DRAGON Sherman Bausatz in Form und setze nur noch ausgestanzte Schraubenköpfe darauf.



Zitat von: BAT21 in 17. Februar 2019, 15:12:44
Laufwerk reloaded - jetzt mit vier Löchern und zwei Schmiernippeln pro Boogie:
Sehr schön. Wirkt super !  :1: Lass die Laufrollenwagen so.  :P Die Gleitbleche von ASUKA mögen vielleicht einen Ticken zu dick sein. Aber sie sind um Welten besser als die von DRAGON & Co. Ich persönlich würde sie auch verwenden und nicht durch Zubehör ersetzen.  ;)


Zitat von: BAT21 in 18. Februar 2019, 17:06:34War das Teil im Original tatsächlich so glatt oder sollte ich hier eine leichte(?) Gussstruktur darstellen?
Um Gottes Willen, lass es so ! Die meißten Modellbauer gehen da um des Effektes Willen ran und kreieren eine deutlich sichtbare Gußstruktur. Da ist aber grundfalsch ! Die damaligen Gießereien verstanden ihr Handwerk durchaus und die Oberflächen waren recht eben. So wie ASUKA es dargestellt hat, ist es genau richtig. Schau mal genauer, da ist durchaus eine sehr feine Struktur vorhanden. Und man darf auch nicht vergessen ; es ist eine 35-fache Verkleinerung des Originales. Eine nachgearbeitete Gußstruktur entspräche im Original einer kraterübersäten Mondlandschaft.  :rolleyes:

Bei Dragon, Italeri und Tamiya ist die Oberfläche meißt glatt wie Baby-Popo. Da pinsele ich nur dünn Tamiya extra thin drüber und lasse es austrocknen. Das ergibt eine sehr feine Struktur, ganz so wie beim ASUKA Turm. Mehr Struktur wäre übertrieben.

Bildquelle alle drei : the.shadock.free.fr

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

BAT21

Hallo zusammen,

beim Rumfummeln an der Oberwanne bin ich auf die nächste Frage gestoßen:



Die Abdeckung vom MG, die Resicast liefert, ist nicht ganz kompatibel zur Wanne von TMD.
Was wäre hier der richtige Weg?
Die Wanne fürs Resicast Teil anpassen oder die Abdeckung neu anfertigen, damit sie zur Wanne passt?

Ich habe nur ein Bild von einem Sherman III mit den geschweißten Fahrererkern gefunden:



Da scheint die Version von Resicast die stimmigere zu sein? Das sieht für mich ziemlich flach aus.

Danke und Grüße
Jens

Frankzett

Ich würde die Wanne für's Resicastteil ändern, wenn man es genau nimmt müsste man dann eben noch die abgedeckte Beule etwas an der Abdeckung aufmodellieren.

Viele Grüße
Frank

Steffen

#19
Theoretisch kannst du den MG-Erker an der TMD Oberwanne einfach weg schneiden und das ResiCast Teil stumpf an diese Stelle kleben. Der Staubschutz verdeckt den MG-Erker doch 'eh komplett.

Vielleicht sollte man vorher ausmessen, ob das ResiCast Teil überhaupt von der Länge her dort hin passt. Denn bei der TMD Oberwanne wirkt es im Vergleich zu Originalbildern, als ob dort zu wenig Platz zwischen MG-Erker und Funker-Erker ist. Beim Original passt der Bügel für die Staubschutzplane locker dazwischen und dann ist immer noch etwas Luft zum MG-Erker.  8o


Bildquelle beide : the.shadock.free.fr (linkes Bild gegenüber Originalbild in Quelle aus ethischen Gründen retuschiert)

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

unilee

Hallo ich hatte mich for 14 Jahren ausführlich mit dem Sherman auseinander gesetzt. Sherman ist nicht Sherman! Es hing ab von welcher Fabrik er gebaut wurde, deswegen waren sie immer unterschiedlich in kleinen details. Das von Resikast Teil für das Mg kann ich mir nicht vorstellen.und den Turm würde ich mit ein mit ein Fräsaufsatz leicht behandel wie die Wanne denn sie waren gegossen.
Bin immer offen für Vorschläge die mich verbessern können!

Frankzett

Auf den Bilderstrecken der Tarawa Shermans von 1943 sieht man keine Abdichtungen an den MGs, keine Abdichtungen zwischen Turm und Wanne und auch keine Schnorchel; bei den D-Day Shermans der Normandie waren hingegen alle Abdichtungen und Schnorchel sorgfältig angebracht.
Das Resicastbauteil stellt wohl eher eine Abdichtung der späteren Shermanwannen dar, bei denen die Frontplatte steiler montiert war und der Erker für das MG wegfiel. Wie schon geschrieben, ... den kleinen MG-Erker an der Wanne abschleifen und die Tuchabdeckung etwas aufmodellieren.
Bei den Shermans der Normandie-Invasion wurden auch die Ersatz- und Ausrüstungsteile je nach Eiheit nach einheitlichem Schema angebracht, wie auf dem Bild bei den 13/18th Hussars.

Viele Grüße
Frank