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Heinkel HE 51B-1 noch ne Frage - Auspuff

Begonnen von f1-bauer, 18. Februar 2019, 16:13:29

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f1-bauer

Hallo zusammen,
hatte die Heinkel HE 51B-1 eine Cockpiteinfassung aus Leder?

Auf den meisten Fotos, die ich gefunden habe, ist es nicht eindeutig. Entweder liegt der Cockpitausschnitt im Schatten der Tragfläche oder die Einstiegstür ist offen oder das Foto ist zu schlecht. Häufig (auch auf meinem Vorbildfoto) sieht man einen Schatten ums Cockpit, der nach Rand aussieht und der auch Leder sein kann. Aber meist ist das nicht dunkel abgesetzt. Mein Vorbildfoto gehört eher zur schlechteren Sorte. Könnte auch eine umlaufende Bördelkante sein.

Ich habe ein Foto vom Cockpit http://www.airwar.ru/image/idop/fww2/he51/he51-12.jpg, da ist ein (lederbezogenes?) Kissen als Prallschutz deutlich sichtbar, der Cockpitrand bleibt aber diffus.

Die Darstellungen von gebauten Modellen und in Profilen zeigen sowohl mit Lederrand als auch ohne  ?(. Der Bausatz hat einen angegossenen dünnen Wulst um das Cockpit. Die Frage ist nun: den Wulst lederfarben anmalen oder im Rumpffarbton lackieren oder wegschleifen  :woist:

Danke für Hinweise.

Gruß
Jürgen  :winken:

kkair

Hallo Jürgen,

ich hab mal in meinen Unterlagen nachgesehen und finde nur einen (Kopf)-Schutz in der Mitte über dem Instrumentenbrett wie er auf Deinem Foto im auch zu erkennen ist.

Grüsse
kkair

kkair

Zur Ergänzung die Quellenangaben:

Cockpit-Profile Nr. 3 - Dreissiger Jahre, Heinkel - Siebel // Seite 9-10
Deutsche Flugzeug-Cockpits 1935-1945,  Heel-Verlag // Seite Seite 38-41

Hilfreich ist ggf. für Dich auch die Bauanleitung von Eduard für den Combo-Kit Legion Condor Nr. 1140: https://www.eduard.com/out/media/1140.pdf

Ich sehe da nirgends eine Wulst oder Ledereinfassung. Wird wohl Deine Entscheidung bleiben.

Grüße
kkair

halbtroll



Sieht nicht gepolstert oder so aus.

der halbtroll

f1-bauer

Super Leute, Danke  :P
also ganz klar, wie vermutet, Bördelkante aber kein Leder. Der Wulst am Bausatzcockpit ist übrigens innenliegend, nicht aussen. Ist der ICM-Kit.

Das Video ist Spitze, da haben sich gleich noch ein paar andere Fragezeichen geklärt. Das hatte ich bei meiner Suche schon als Treffer gefunden - aber nicht angeschaut   :5:

Gruß
Jürgen  :winken:

f1-bauer

#5
Ich nochmal - mit zwei Fragen zu den Auspuff-Endrohren der HE 51 B-1 ... ich habe gesucht, aber im Netz nix dazu gefunden.

Auf diversen Fotos glaube ich, hinter den Endrohren einen Schatten zu sehen, der auf eine Querverbindung hinter den jeweils sechs Endrohren hindeutet. Verschiedene Zurüstsets stellen dieses Stangerl auch dar. Einige Modellbauer haben das Stangerl gescratcht und auf der Vorderseite auf die Endrohre geklebt  ?(. Auf einigen Aufnahmen, besonders auf meinem Vorbildfoto, scheint mir aber keine Querverbindung der Endrohre da zu sein. Aber, wie gesagt, das Foto ist nicht besonders gut.
War da immer eine Querverbindung der Endrohre? Falls ja, wofür war die gut - Verhinderung/Reduktion von Vibrationen? Abstandhalter zum Rumpf? Falls nicht immer vorhanden, gibt es Hinweise, warum nicht (der Teil ist nur rein interessehalber).

Auf anderen Fotos sieht man kein Stangerl hinter den Endrohren. Dafür sind aber, von der Nase zum Heck gezählt, das beidseitig jeweils 4. und 5. Endrohr an der Vorderseite mit einem Bügel verbunden. Das trifft auf mein Vorbild definitiv nicht zu, aber auch hier interessehalber: wofür war diese Verbindung gut?

Edit meint gerade: in dem obigen Video ist bei 1:21 Min. beides eindeutig und in Großaufnahme sichtbar. Die hintere Querverbindung sieht aber nicht nach Stange aus sonder nach Flachband. Ich gehe mal davon aus, dass Die hintere Querverbindung der Endrohre immer da war, der vordere Bügel jedoch nicht immer.

@kkair: Danke für deinen Blick in dein Buch  :P. Vielleicht steht ja zum Auspuff auch was drin?  :woist:
B.t.w. Danke für den Link zur Eduard-Anleitung - in zweierlei Hinsicht. Einmal schlägt Eduard in allen vier Bemalungsvarianten genau diesen braunen Rand ums Cockpit vor ?( - trau schau wem Bemalungsanleitungen  :pffft: - es sind meist die gebauten HE 51 aus Eduard-Kits, die den Lederrand zeigen  :pffft:
Dann habe ich in der Anleitung ein paar Sachen entdeckt, die natürlich am ICM Kit fehlen oder schwach dargestellt sind  :5: ..... 



Danke für Hinweise.

Gruß
Jürgen  :winken:       

Wolf

Ich kann dir das nicht definitiv für die He 51 sagen, aber ich denke es ist Flacheisen und es soll verhindern, dass die Auspuffrohre, wenn sie einzeln montiert wären, vibrieren und dann irgendwann aus der Verschraubung am Zylinder herausbrechen. Wenn die Rohre miteinander verbunden sind, kann das nicht so hochfrequent vibrieren als wenn das Rohr nur einzeln am Zylinder verschraubt ist, da man eine größere Masse hat.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

f1-bauer

Ich sehe es auch so, einerseits Vibrationen vom Motor und der Luftstrom hat wahrscheinlich auch ordentlich in der Querrichtung an den Saxophon-Endrohren gezerrt.

Interessant ist, die Prototypen bis zur HE 51 A-0 hatten Stummelrohre. Wahrscheinlich ist da der Pilot zu sehr im Abgas gesessen, so dass man durch die geschwungene Verlängerung nach unten  Abhilfe geschaffen hat, sich aber andernorts Probleme durch Vibrationen einfing. Die wurden dann wohl durch ein Flacheisen als Schwingungstilger gemildert  :8:.

Gruß
Jürgen  :winken:

f1-bauer

Ich hab mich jetzt durch diverse Seiten Literatur und Fotos geackert, die mir Karlheinz (kkair) zur Verfügung gestellt hat  :P :P :P

Folgende Erkenntnisse nehme ich daraus mit:
1. Die HE 51 hatte den BMW VI als Triebwerk. Die Prototypen bis zur HE 51 A-0 hatten Stummelrohre als Auspuff, die sehr hoch in der Nase austraten. Nachteile: die Endrohre sind sehr schnell verbrannt und der Pilot saß voll im Abgasstrom. Beseitigung dieser "Fehlkonstruktion" durch die Saxophonrohre - mehr Kühlung und damit verlängerte Haltbarkeit der Endrohre; der Abgasstrom verlief dadurch tiefer, unterhalb dem Kopf des Piloten vorbei am Cockpit. Neue Nachteile: asynchrone Schwingung der einzelnen Endrohre durch die Motorvibration; höherer Luftwiderstand der Auspuffanlage insgesamt. Daher wurde ein eisernes Flachband als Schwingungstilger und gegenseitige Abstützung von hinten drangeschweißt.
2. Die Verbindung zwischen 4. und 5. Endrohr konnte ich nicht aufklären. Ein Detailfoto einer HE 51B-1 mit offener Motorhaube und Fotos des BMW VI (ich vermute den Vergaser zwischen dem 4. und 5. Zylinder) lassen vermuten, es könnte sich um ein Bestandteil einer Vergaserheizung (Danke an bughunter für den Tip  :P) handeln. Komisch bleibt: nicht alle HE 51 zeigen dieses Detail. Ein Foto aus der Sammlung von Karlheinz zeigt 6 HE 51-B1 einer Staffel nebeneinander. Die erste Maschine hat den Bügel, die zwei daneben eindeutig nicht. Bei den restlichen drei ist der Bereich leider verdeckt. Myteriös  ?(.

Das solls aber jetzt gewesen sein. Danke nochmal an Karlheinz.

Gruß
Jürgen  :winken:

Wolf

Dann waren wir ja mit dem Schwingungstilger schon auf dem richtigen Weg.

Zu dem anderen Thema: Vielleicht ist die ja auch eine Verbesserung (erstmal egal welcher Zweck) die erst im Laufe de rSerie eingeflossen ist. Von daher könnte man erklären warum manche Maschinen das hatten und andere nicht. Wenn es ein Motor/Vergasertypisches Konstrukt wie z.B. eine Vergaserheizung ist, müsste sich das auch an anderen Maschinen mit BMW VI finden lassen.

Wenn es aber so nur an der He 51 zu finden ist und nur an MAschinen die diese Verbindungsstange über den gesamten Auspuff nicht haben, ist es ja auch möglich dass das die ersten Versuche waren die Schwingungen in den Griff zu kriegen. Gut möglich dass es in dem Bereich zu den stärksten Resonanzen kam.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

f1-bauer

In Sachen Schwingungstilger hatte ich schon editiert, dass er wohl immer da war und auch mit der Verbindung vorne an Rohr 4 und 5, wie ein Standbild bei 1:21 Min. in obigem YouTube-Filmchen eindeutig zeigt.

Die Verbindung des 4. und 5. Saxophon-Endrohrs scheint dagegen einerseits ein HE 51 Spezifikum zu sein und war andererseits tatsächlich nicht bei allen HE 51 vorhanden. Beim Wikipedia-Artikel zum BMW VI ist eine lange Liste von Flugzeugtypen, die mit dem Motor ausgestattet waren. Sie sind alle verlinkt und die Fotos dazu zeigen: entweder Stummelrohre (z.B. AR 65, AR 68F, HE 70, Rohrbach Rofix ... ) oder windschlüpfrige "6-in-1"-Anlage (Dornier Wal, Focke Wulf A29 Möwe, HE 45, frühe HE 111 ...),  auf alle Fälle nichts vergleichbares mit den HE 51 Saxophonrohren.

Von daher finde ich deine Formulierung ...
ZitatVielleicht ist die ja auch eine Verbesserung (erstmal egal welcher Zweck) die erst im Laufe de rSerie eingeflossen ist. Von daher könnte man erklären warum manche Maschinen das hatten und andere nicht.
... sehr gut und lasse es mal so stehen, weil Näheres (Vergaserheizung oder etwas anderes) ist wohl mit Bordmitteln nicht heraus zu finden. Vielleicht gehe ich - gerne mal wieder - ins BMW-Museum (da steht ein BMW VI), und schaue, ob ich vor Ort einen wissenden Menschen finde.

Gruß
Jürgen  :winken: