Fragen zur Verspannung WK1-Flieger in 1/32

Begonnen von obsidian, 02. Mai 2019, 19:59:52

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obsidian

Hallo liebe Kollegen !

Möglicherweise zum 999. Male stelle ich hier ein paar Fragen zur Verspannung von Flugzeug-Modellen des 1. Weltkrieges - konkret zu deutschen Flugzeugen !
Ich will mich auch so kurz wie möglich fassen und hoffe, durch meine gezielten Fragen - auch durch ihre Art - hier Wesentliches auf einen Punkt zu bringen, um dadurch auch anderen interessierten Modellbauern einen kleinen Dienst zu erweisen. Das Thema ist ja sehr komplex und bietet Anlaß zu endlosen Diskussionen über die "Eierlegende Wollmilchsau" . . .

Andererseits gibt es unter Euch ja regelrechte Spezialisten für dieses Themengebiet und den daraus resultierenden Erfahrungen, sodaß Ihr sicher dazu etwas sagen könntet, wofür ich Euch vorab sehr dankbar wäre !

Bisher im Panzerbau in 1/35 tätig, will ich mich in Kürze auf das o.g. Feld begeben, etliche WNW-Bausätze sind schon "on stock" - aber da wäre ja eben noch das (eher unangenehme) Thema des richtigen Verspannens zu klären. Das fängt bei der Wahl des Materials für die Verspannung an sich an und endet bei der Auswahl der typ-richtigen und auch wirklich maßstäblichen Spannschlösser.

Hier meine Fragen :

1.)
EZ-line ist ein sehr gängiges (elastisches) "Verspannungs-Garn" und auf Grund des runden Querschnittes für deutsche Flugzeuge wohl gut geeignet. Wie sieht es aber um die Beständigkeit aus ?
Besteht im Laufe der Zeit die Gefahr des Reissens oder aber des Durchhängens ? Ich erinnere an die oft verheerenden "Stand-oder Lagerschäden" von Gummiketten für Panzermodelle !

2.)
"Turn buckles" gibt es mittlerweile in sehr verschiedenen Ausführungen :

Als PE hier : https://www.dersockelshop.de/zubehoer/1-32-umbausaetze/turnbuckles-wwi-1-32_brengun_brl32005.html
und hier : http://www.radubstore.com/index.php?main_page=product_info&cPath=2_68&products_id=403

Und in "Voll-Ausführung" hier : http://www.gaspatchmodels.com/resin-turnbuckles/
und hier : http://www.gaspatchmodels.com/metal-turnbuckles/
Sowie in einer halbfertigen Ausführung hier : https://bobsbuckles.co.uk

Die PE-Versionen sind natürlich günstig, aber haben eher einen "2D"- Charakter, weswegen sie vielleicht doch nicht das Richtige sind, oder ?

Die Metall-Ausführung von Gaspatch wird im Allgemeinen hochgelobt, jedoch soll der "Guß" sehr, sehr rauh sein - d.h. die Oberfläche ist sehr uneben. Stimmt das ?

Zur Resin-Ausführung von Gaspatch habe ich noch nichts finden können, anscheinend hat sie noch niemand verarbeitet. Hier wird der Herstellungsweg wohl der 3D-Drucker sein, mit anschließendem Abgießen, was dann vielleicht die Gewähr dafür gibt, eine ziemlich glatte Oberfläche zu haben.  Hättet Ihr dazu etwas zu sagen ?

Auch soll die 1/32-Variante von Gaspatch etwas zu überdimensioniert sein (das sieht man auch bei einigen gebauten Modellen relativ deutlich), weswegen einige Kollegen zur Verarbeitung der 1/48er Version raten. Im Rumpfinneren sollte man ohnehin in 1/48 operieren. Seht Ihr das auch so und hat Jemand unter Euch auch schon mal 1/48er Gaspatch-Teile an 1/32 - Modellen im Außenbereich verbaut ?

Die Teile vom berühmten "Bob" kann man natürlich auch selbst machen, dauert nur viel länger - aber letztendlich stellt diese Variante für mich nur eine schnelle und eigentlich überhaupt nicht "originale" Version dar. Seht Ihr das auch so ?

Und dann soll es ja auch noch Einige geben, die die Spannschlösser lediglich mit Silberfarbe darstellen  :2:

Viele Fragen fürwahr . . .

Nochmals herzlichen Dank für die eine oder andere Antwort sowie beste Wünsche für ein - modellbauerisch - hochergiebiges Wochenende !

Beste Grüße, Andreas

Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Marderkommandant

Hallo Namensvetter.
Die Gaspatch-Ösen sind schlicht der Hammer!
Besser geht nicht.
Wenn Du eine raue Oberfläche bemängelst, so denke bitte dran, dass die schon in der richtigen Farbe sind und einfach, ein bisschen "verömmelt" wirken, also einfach perfekt!
Ansonsten empfehle ich die Decals der Tragflächentarnung von Aviattic und die Maschinengewehre von Gaspatch...

Beste Grüße,
Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

obsidian

Hallo Namenskollege !

Danke für Deine Einlassung / Empfehlung !

Noch ´ne kleine Frage dazu : Empfiehlst Du für 1/32er Modelle die 1/32-buckles oder 1/48-buckles ?

Gruß, Andreas
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Marderkommandant

Hallo, Andreas,
Hm. Also ich baue nur in 1/48, mit 32er kenne ich mich nicht aus... mir scheinen die in 1/48 stimmig.
Wie die in 1/32 wirken? Eventuell passen die...

Beste Grüße,

Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

obsidian

Danke gehorsamst, Herr Kommandant !

Probieren geht wohl dann über Studieren. Werde mir dann einen Satz in 1/48 und einen in 1/32 besorgen und dann mal "dranhalten" . . .

Beste Grüße, Andreas
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Hans

Auf der WnW-site findest du massenhaft Originalfotos. Und im Netz massenhaft Fotos von Modellen. Die Schlösser sind grösser als man denkt. Die Schlösser von gas patch sind lasergesintert und dadurch tatsächlich leicht rauh.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

obsidian

Hallo lebende MB-Legende  :1:

Auf WNW bin ich fast täglich und Modelle besichtige ich im gleichen Umfang täglich - aber - ich kann mich natürlich täuschen : Die 1/48er Gaspatch sehen maßstabsgerechter an 1/32er Modellen aus. Wenn man mal die Albatros D.Va von der "Vintage Aviator" - Seite nimmt - und die Jungs dort machen einen wirklich guten Job - dann erscheinen die 1/48er Schlösser wirklich "richtiger" . . .

Hier hat Jemand auf FF eine solche Maschine gebaut und die 1/48er Spannschlösser verwendet :

https://www.flugzeugforum.de/threads/wingnut-wings-albatros-d-va-karl-hopf.91009/page-7

. . . und hier ein Foto auf der WNW-Seite : http://www.wingnutwings.com/ww/productdetail?productid=27&cat=1

. . .  und hier eines von den Vintage-Typen : http://thevintageaviator.co.nz/projects/albatros-dva-walkaround?page=0%2C1

Die 1/32er Gaspatch-Schlösser tragen in der Dicke zu sehr auf, die 1/48er sind schlanker - so wie wohl auch beim Original.

So mein Eindruck. Siehst Du das anders ?

Beste Grüße von Andreas


PS : Nochmals übrigens herzlichen Dank für Deinen genialen Tip bezüglich des Ersatzes der Tragflächen-Plastik-Bausatz-Streben der WNW Albatros B.II durch Holz ! Postwendend hatte ich mir den Bausatz dann bestellt und dazu : Buchenholz-Zahnstocher (aus Österreich). Buche ist ja viel härter als Kiefer oder Fichte und läßt sich auch sicher besser bearbeiten. Also nochmals vielen Dank  :P :P :P
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Hans

Eindrücke sind sehr subjektiv, aber leider kann ich nicht mit Originalmassen dienen. Mein Eindruck ist, dass EZ-Lines als bevorzugtes Verspannmaterial viel zu dünn ist. Es wird als Oberleitung für 1/87er Eisenbahnen hergestellt. Die vermeindliche Dicke der Spannschrauben erscheint nach meinem Blick nur deshalb zu "dick".  Frag mich jetzt aber bloss nicht nach geeignetem Material. Es gibt es zwar was, aber ist ekelhaft zu bearbeiten: Draht für Vorfächer in der Fischerei. Manchmal gibt es im Schmuckhandel/Perlenläden auch geeignetes Material, aber da muss vorher eine Plastikschicht runter. Nachdem das Zeug aber null elastisch ist, ist es eigentlich nicht zu verwenden. Auch halten die Modelle den Zug, denn man zum Spannen bräuchte nicht aus.

Insoweit würde ich einfach machen, was deinem persönlichen Eindruck gut tut.

H.

http://www.theaerodrome.com/forum/showthread.php?t=45393

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

obsidian

Hans, Du hast (wie so oft) Recht !

Auf Deinem hervorragenden Foto rücken die Relationen wieder zusammen. Ist das Kabel dicker, stimmt auch die Größe der Schlösser wieder. EZ line gibt es zwar in verschiedenen Stärken, aber ich werde das Zeugs wahrscheinlich trotzdem nicht benutzen - denn in einem amerikanischen Forum gab es Berichte über eine ernstzunehmende Anfälligkeit von EZ line gegenüber UV-Licht. Nach Jahren soll es da Auflösungserscheinungen gegeben haben. Lycra wäre vielleicht eine Alternative oder gar Angelsehne oder aber vielleicht auch Kupferdraht (von der Rolle), den man mittels Erhitzen in eine steife Form bringt. Damit habe ich mal sehr erfolgreich Antennen gefertigt. Jedoch ob Kupferdraht bei solch´ einer Verspannungsorgie Sinn macht, wage ich zu bezweifeln.

Vielleicht wäre ein dünner Nylonfaden die Lösung. Der läßt sich zwar nicht spannen, wäre aber sicherlich weitgehend alterungsbeständiig.

Bezüglich der Spannschlösser werde ich mir mal beide Versionen kaufen - 1/48 und 1/32 - und dann mal schauen . . .

Danke für Deine Einlassung sowie herzliche Grüße von Andreas
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Hans

Oder mach sie selber. Du hast ja Albion schon verlinkt. Deren dünnste Alu- oder Messingrohre ablängen und in der Bohrmaschine konisch machen, ein bisschen reicht schon. Auge und Stift entweder aus Draht oder Verspannmaterial. Dann triffst du dein Auge am allerbesten.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

obsidian

Hans, dies sagst Du einem Musiker, der - wenn er ein Bild aufhängen will, erst einmal eine Woche freinehmen muß - um dann mit Stütznägeln rechts und links zu arbeiten, damit das Bild geradehängt  :D
Will sagen, das Handwerkliche an sich, so mit Bohrmaschine und so - da bin ich der Falsche, weil untalentiert bis dorthinaus . . .

Zum Glück betrifft das nicht den Modellbau, sonst hätte ich schon längst damit aufgehört. Mit PE´s hantieren, sind die Teile auch noch so klein, sowie Detaillierungen bis in´s Äußerste treiben, das macht mir nix aus, da habe ich sogar Spaß dran. Aber sowie mal ein Möbelteil aufzubauen ist, hakt´s aus - dann hole ich meine (japanische) Frau, Die kann das - und wie  :P

Ich werde mir die Gaspatch-Dinger kaufen, wenn sie auch teuer sind, denn mittlerweile habe ich schon 11 WNW´s on stock - und die wollen und sollen alle damit ausgestattet werden.

Ich rauche nicht und trinke nicht und bin mit meiner 1 Frau zufrieden  :D - also kann ich mir das schon irgendwie leisten . . .

Danke nochmals für Deine Einlassungen und Tips,

Herzlich, Andreas
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Wolf

Wie wäre es mit unsichtbarem Nähgarn?  Gibt es auch in verschiedenen Stärken und lässt sich gut verarbeiten.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

obsidian

Hallo Wolf !

Danke für den Tip !

Das wäre denkbar, allerdings habe ich eben auf die Schnelle in einem Thread zum Thema "Nähen" gelesen, daß unsichtbares Nähgarn sehr lichtempfindlich ist und sich irgendwann auflöst. Ein Typ hatte einen schottischen Quilt damit genäht, welcher dann irgendwann (nach garnicht mal allzulanger Zeit) auseinanderfiel . . .

Hmmm . . .

Beste Grüße, Andreas
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Hans

Ach was. Das Zeug verwenden wir seit dem letzten Jahrhundert und es passiert nix. Hör halt nicht immer auf irgendwelche Kommentare aus nicht-fachbezogenen Foren und wenn schon, dann geh ins richtige Detail.  8) :D Die transparenten Nähgarne zB von Prym oder Angelschnur sind "Monofilamente aus Polyamid". Monofilament heisst nur, es ist ein einziger Faden, nix verdrillt oder geflochten (wie zB Garn). Und Polyamid ist der Fachbegriff für Nylon, Perlon und Dutzende andere Handelsbezeichnungen. Die sind UV-fest und ziemlich unverrottbar. Polyamid kann man googeln und das Material des Näh"garns" auch. Steht auch auf den Packungen.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

f1-bauer

#15
Hier https://www.flickr.com/photos/landoni/sets/72157604984202028/ hat sich einer richtig Mühe gegeben und das Thema Spannschlösser aufbereitet, mit Maßen und verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten - Vorsicht: Hardcore-Rigging  :D. Das war allerdings 2000 - da gab es Gaspatch noch nicht  :woist:. Ich denke, heute würde er Gaspatch nehmen. Die Produkte von Gaspatch sind ist aus meiner Sicht heutzutage erste Wahl in 1:48 und 1:32.

Der gibt für die Stärken der britischen Steuerseile 1/8 Zoll an, das sind Original ein wenig mehr als 3 mm und in 1:48 ca. 0,06 mm. Für die Spannseile nennt er 3/16 Zoll, das sind Original knapp 5 mm und in 1:48 ca. 0,09 mm. Die Fotos der verschiedenen Spannschlösser und Verankerungen sind interessant. Ich denke, die Seile an den deutschen Maschinen waren auch nicht dicker.

Ich persönlich nehme für die Verspannung unsichtbares Nähgarn, also Nylonfaden. 0,1 mm Litzendraht (Abschirmung Antennenkabel) habe ich in 1/72 ein Mal probiert - nie wieder. Nylonfaden hat den Vorteil, dass er mit einem erhitzten Schraubendreher ggf. nachgespannt werden kann und sowohl mit Edding als auch Acryl- als auch Enamel-Farben eingefärbt werden kann. EZ-Line habe ich noch nicht probiert. Unser bughunter verwendet das Material ausschliesslich, bisher sieht noch alles gut aus an seinen Modellen.

B.t.w. hier ist noch ein Baubericht der WNW Albatros B.II aus dem Britmodeller Forum https://www.britmodeller.com/forums/index.php?/topic/234994052-albatros-bii-early-132-by-wingnut-wings/. Keine Probleme mit der Montage und Stabilität der oberen Tragflächen und dazu einige Fotos mit den eingebauten 1/32 Gaspatch Spannschlössern. Die Größe sieht für mich ok aus.

Gruß und gutes Gelingen
Jürgen  :winken:

PS: mein Vater sagte immer "erst besinns und dann beginns", aber manchmal macht zu viel hirnen nur wirr und "probieren geht über studieren" klappt besser  :D
Edit hat den Maßen für Steuer- und Spannseile eine Null gekauft.

F-16

Beim probieren würde man schnell feststellen, daß ein 0,6er Draht an einem 48er Modell doch recht fett aussieht. Die erneute hirnseitige Kontrolle ergibt recht schnell, daß ein 3mm Draht (Original) im Modell dann doch eher 0,06mm und nicht 0,6 stark ist. Hier noch die zweite Null für die Abspannseile: 0

;)

obsidian

Herzlichen Dank allen Kollegen für die profunden Einlassungen !

Okay, nach Deinem wunderbaren Vortrag in Sachen Chemie, lieber Hans, werde ich denn also wohl Nylon verwenden und der Hinweis auf die Seite, lieber Jürgen, wo sich ein augenscheinlicher Fachmann bildgewaltig zum Thema "Verspannung" ausläßt, ist goldwert. Den ebenfalls von Dir verlinkten Baubericht kenne ich - den gibt´s auch auf Deutsch - und dort sagt der Erbauer nichts über Instabilitäten, das ist wahr. Anders aber Modellbauer "Borsos" hier : https://forum.ww1aircraftmodels.com/index.php?topic=7693.90
Dann gab es noch einen Anderen im Netz, der die instabilen Streben sehr bemängelt hat und dann den Autor des Buches "Stringbag", welches ich schon verlinkte. Also die Streben werde ich auf alle Fälle durch Holz ersetzen. Und um die Gaspatch-Buckles komme ich natürlich nicht herum, wobei es mir sehr stark danach aussieht, als ob jener Kollege, den Du Jürgen verlinktest, die 1/48er - Version benutzt hat . . .

Nochmals herzlichen Dank an Alle und ein "Gut´s Nächtle" von Andreas
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Hans

Das war kein Vortrag in Chemie, sondern zum googeln. 😎
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

@F-16: Danke für den Hinweis. Da muss es auf dem Weg von der optischen Schnittstelle über den Großrechner zur mechanischen Schnittstelle auf die Tastatur zu Datenverlust gekommen sein  :pffft:. Ist korrigiert.

@Obsidian: ich habe mir gestern meine 1/48er Gaspatch Spannschlösser geschnappt und vermessen und die Werte mit den Zahlen auf obiger Seite verglichen.
Gesamtlänge Original: 7 Zoll, Länge in 1/48: ca. 3,70 mm, Meßwert Gaspatch: 3,76 mm
Durchmesser dickste Stelle Original: 1/2 Zoll, Durchmasser in 1/48: 0,26 mm; Meßwert Gaspatch: 0,3 mm
Innendurchmesser Auge Original: 5/16 Zoll, Durchmesser in 1/48: 0,16 mm, Meßwert Gaspatch: ein 0,3 mm Bohrer passt schmatzend durch, der hat tatsächlich 0,28 mm Durchmesser und das ist rein einfädeltechnisch gut so  :1:

Für 1/32 wären das
Gesamtlänge Original: 7 Zoll, Länge in 1/32: 5,56 mm
Durchmesser dickste Stelle Original: 1/2 Zoll, Durchmasser in 1/32: 0,39 mm
Innendurchmesser Auge Original: 5/16 Zoll, Durchmesser in 1/32: 0,25 mm
Gaspatch Meßwerte in 1/32 kann ich nicht liefern, weil ich die Teile nicht besitze. 

Ich denke mal, rein vom Augenmaß, der Kollege beim Britmodeller hat nicht die 1/48er Spannschlösser verwendet sondern die 1/32er. Die 2 mm Unterschied in der Länge zwischen 1/48 und 1/32 würden im Vergleich zu den Tragflächenstützen auffallen. Gaspatch mach dahingehend einen hervorragenden Job. Den Erwerb der 1/48er Spannschlösser kannst du dir m.E. sparen.

Was die leichte Rauhigkeit der Gespatch-Teile anbelangt: du wirst dich darüber freuen, weil sie griffiger sind. Das Teppichmonster bekommt weniger Futter, weil die Dinger nicht so häufig aus der Pinzette schnipsen wie glatte Teile.

Mein unsichtbares Nähgarn hat eine Stärke von 0,09 mm. Das wäre maßstäblich für 1/48. Das ist aber schon in 1/72 tatsächlich kaum wahrnehmbar, in 1/48 eher grenzwertig. Ein wenig dicker darfs in 1/32 m.E. sein.

Was die Streben anbelangt: Borsos bemängelt auch nicht die Stabilität und vor allem: er redet nicht von den horizontalen Stangen zur Befestigung der Tragflächen sondern von den "Struts", also den vertikalen Stützen/Streben zwischen den Tragflächen. Er würde beim nächsten Modell die Plastikstangen durch Messingrohr ersetzen, weil es am Original auch Metallrohre waren. Genauso, wie er Holzstreben durch Holz ersetzt. Das hat m.E. eher was mit der Optik zu tun als mit der Stabilität. Ich glaube nicht, dass WNW da bei seinen Produkten einen Lapsus in der Statik akzeptieren/produzieren würde.

Im übrigen meine ich, fang einfach an zu bauen und verderbe dir nicht durch zu viel problemwälzen vorab den Spaß. Eröffne einen Baubericht, die Schwarmintelligenz hier im Board hat bisher immer eine Lösung gefunden. Erwarte nicht schon beim ersten Versuch im WWI-Drahtverhau-Bereich das perfekte Modell (auch wenn es ein WNW-Kit ist), da wirst Du enttäuscht werden. Ist wie beim musizieren, wenn Du ein Stück zum ersten Mal spielst.

Gruß
Jürgen  :winken:   

Wolf

Es gibt auch dickeres unsichtbares Nähgarn. Ansonsten Angelsehne.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

obsidian

#21
Hallo Jürgen !

Mensch, da hast Du Dir ja meinetwegen eine enorme Mühe gemacht - vielen, vielen Dank dafür !!!!

Dann scheint die 1/32er Fassung der Gaspatch-Schlösser vielleicht doch die wirklich richtige zu sein.

Meine Sorge um die Haltbarkeit bestimmter Werkstoffe hat einen Grund, der weit in der Vergangenheit liegt. Damals in der DDR, aus welcher ich entstamme, gab es zwar ein paar wenige Bausätze von KP (CSSR) und Plastikart (DDR), jedoch keine Modellbaufarben. Damals mußte man dann auf den berühmt-berüchtigten "Rhön-Reparaturlack" ausweichen, welcher ein Nitro-Lack in seiner schärfsten, stinkendsten und ätzendsten Ausführung war. Und wenn dann die Oma unter Lebensgefahr mal einen Stuka- oder einen Spitfire-Bausatz von Revell aus dem Westen mitbrachte und dieser dann von mir (zwangsläufig) mit jenen Farben bemalt wurde - dann konnte es leicht passieren, daß sich das Bausatz-Plastik unter dem Nitro entweder gleich aufzulösen begann oder aber sich spätestens nach einem Jahr große Placken Farbe vom Modell lösten. Habe immer noch den erschütternden Anblick einer Sopwith "Camel" von Revell vor Augen, wo eines Tages mehrere große abgeplatzte Farbstücke unter den Tragflächen lagen. Da wehten bei mir dann die Trauerfahnen auf Halbmast, denn so ein Modell war dann in der Regel nicht mehr zu ersetzen, denn zu unsicher war es, ob und wann die Oma wieder in den Westen fuhr, wie freigiebig die Verwandten dort wieder waren und ob die "Genossen" an der Grenze wieder so "schlampig" die Koffer kontrollieren würden wie beim letzten Mal, wo die Oma mit den Bausätzen heil durchkam . . .

Will sagen, daß es schon sehr schade wäre, würde ich - durch eine fehlerhafte Vorbereitung und die Auswahl falscher Drittmittel - so ein (nicht gerade billiges) WNW-Modell "versauen", an welchem dann nach einer gewissen Zeit die Spanndrähte reißen oder die Streben abknicken. Abgesehen von den ´zig Arbeitsstunden, die man dort hineininvestiert hat.

So eine billige Airfix- oder Revell-Schlurre kann man dann im Zweifel immer mal wieder schnell nachkaufen und zusammenkloppen - aber WNW macht ja die "schöne" Politik, daß, wenn Bausätze abverkauft sind, sie auch nicht mehr nachzuproduzieren - von einigen wenigen Modellen einmal abgesehen, die dann in einer enorm abgespeckten Fassung zum deutlich erhöhten Preis wiederkommen.

Aber durch Eure Einlassungen, Tips und Hinweise bin ich nun wieder ein gutes Stück bei meinen Vorbereitungen vorangekommen, muß sowieso erst noch schnell einen russischen T-26 zusammenschweissen, bevor es an die WNW´s geht.

Also nochmal ganz herzlichen Dir und auch den netten anderen Kollegen !

Beste Grüße, Andreas  :winken:
Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)

Hans

Zitatdie dann in einer enorm abgespeckten Fassung zum deutlich erhöhten Preis wiederkommen.

Nee, machen die nicht. Wo hast du dann das wieder her?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Sparky

Wenn weg, dann weg. Mit ganz viel Glück kommts dann wieder als ein Teil eines Duell-Doppel-Packs - kostet dann aber auch entsprechend. Dafür hat man dann auch 2 Flieger... Siehe z.B. die Hansa-Brandenburg W29, aber abgespeckt ist da nix.

:winken:
Sparky


"People sleep peaceably in their beds at night only because rough men stand ready to do violence on their behalf." -- George Orwell

obsidian

Mit abgespeckt meinte ich natürlich nicht die Teile, sondern die baubaren Varianten - will heißen, es gibt dann nur eine Decal-Version. Und wo ich das her habe ? Von der WNW-Seite und als Bausatz höchstselbst :http://www.wingnutwings.com/ww/product?productid=3183

Und dann kostet das Ganze viel mehr als früher, als in der damaligen Mehrfach-Versionen-Fassung !

Beispiele hier :

http://www.wingnutwings.com/ww/product?productid=3184
http://www.wingnutwings.com/ww/product?productid=3185
http://www.wingnutwings.com/ww/product?productid=3186

Wer sich also mit dem Gedanken des Erwerbs eines ganz bestimmten Modells trägt, lieber gleich zugreifen - als leer auszugehen oder Mondpreise in ebay zahlen. Im Übrigen machen die Jungs aus Neuseeland selbst in ihren FAQ darauf aufmerksam !
Zitat : "Currently we do not have plans to simply re-issue sold out models such as 32002 LVG C.VI, 32005 Gotha G.IV, 32008 Sopwith Triplane, 32009 Albatros D.V or 32011 Fokker D.VII (Fok) etc. But at some time in the future we will release Special Edition versions of them. The Special Editions will include additional decal schemes, resin figures and 100s of photo-etch detail parts. We do not have a release schedule set for the Special Editions at this time. Additionally 32067 Fokker D.VII (Fok) "Early" was released in May 2017 which is essentially 32011 Fokker D.VII (Fok) from 2012 with new box art, decals and instructions. We do not rule out the possibility of some other sold out models making a similar reappearance in the future. Note: Some sold out models remain available at distributors and retailers long after we have sold out."

Gruß, Andreas

Erst wenn man anfängt, gegen den Strom zu schwimmen, merkt man, wieviel Dreck einem entgegenkommt ! (Uwe Steimle)