Airbrush mit Methylethylketon?

Begonnen von 1312, 21. Juni 2019, 16:23:14

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1312

Hallo,
Ich bin Anfänger und habe mein 1. Modell, das " Schlachtschiff Bismark" von Revell in 1:350, so glaube ich wie fast jeder Anfänger mnur mit dem Pinsel ( Aqua Color ) lackiert.
Nun möchte ich einen Schritt weiter gehen und mich dem Airbrush witmen.
Oder ist es nach dem 1. Modell zu früh?

Ich würde gerne bei Aqua Color bleiben.
Wenn nicht, so meine Frage: 1. mit Wasser? ( Wenn ja, Mischverhältnis ) ;)
2. mit Verdünner von Revell? ( Wenn ja, Mischverhältnis ) ;)
3. mit Aceton? ( Wenn ja, Mischverhältnis ) ;)

Oder 4. mit Methylethylketon? Hat da schon jemand Erfahrung mit? Da es sich ja nicht so sehr von Verdünnung, bzw. Aceton unterscheidet. :?
Wenn von Euch jemand schon MEK zum mischen verwendet hat, wäre ich für Resultate, Mischverhältnisse und Tips, sehr dankbar. :thumbup:

Alex

also, 3 und 4 lösen den Kunststoff auf. Und sind für die Gesundheit definitiv schädlich. Daher käme ich gar nie, nie, nie auf die Idee, damit Farben zu verdünnen.

Wenn ich Aquas Airbrushe, nehme ich entweder Originalverdünner oder Sidolin (ja, das Fensterputzmittel aus der Drogerie!) Mischungsverhältnis kann ich schlecht sagen, da die Aquas mit der Zeit unterschiedliche Konsistenzen haben, und daher mehr oder weniger Verdünner benötigen. Als guter Richtwert sagt man, dass sprühfähige Farbe ungefähr die Konsistenz von Milch haben muss, also relativ dünn, so dass es fliesst, aber eben nicht zu dünn (sonst verläuft es auf dem Modell und bildet Tropfen). Hier würde ich definitiv ein billiges Modell kaufen, nur um zu testen. Die paar Euros sind da gut investiert, nicht, dass Du gleich die Bismarck versaust!

Viel Erfolg!

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

pucki

Ich benutze selbst nur Revell.

WARNHINWEIS  : NIEMALS DIE VERDÜNNER VON REVELL VERWECHSELN.  DA MUSS AQUA DRAUFSTEHEN FÜR AQUA-FARBEN.

So muss der aussehen bei dir für AQUA-FARBEN. https://www.voelkner.de/products/189058/Revell-Modellbau-Verduenner-Glasbehaelter-100ml.html
Ich rede aus bitterer Erfahrung.

Die Email-Farben muss ich in meiner Airbrush 60 (Farbe) : 40 (Verdünner) einfüllen.
Bei den Aqua-Color verdünne ich eigendlich kaum.
Allerdings kommt das auf die Farbe an.  Ein Beispiel. Die Farbe GELB verdünnen ich selbst als E-Mail Farbe kaum. Bei der Farbe "Klarlack" ist das Verhältnis 50:50 mit Tendenz zu mehr Verdünner als Klarlack. Begründung : Klarlack klebt schlimmer wie UHU.

Ich nehme NUR den Original-Verdünner. Jedenfalls zum Verdünnen der Farbe.

Mein Tipp. Probiere es aus. Kauf die in der Apotheke 10 Einweg-Spritzen und 2 Nadeln. Dann ziehe dir eine Spritze (mit der Nadel) mit Verdünner auf. Und eine 2 Spritze mit Farbe OHNE NADEL, da die Farbe nicht durch die Nadel kommt. Nun Spritze beides in ein Gläschenchen / Plastikbecherchen und zwar so das du an der Spritze die Menge ablesen kannst. Spritze ein paar Gussaste mit der Airbruch an. Wenn du keine hast, nimm was anders. Notfalls ein paar Plastikbecher von Schmierkäse etc.
Wichtig : Becher vorher Leerfuttern !!! ;)  Wenn deine Gun die 2 ml problemlos auf das Objekt bekommt und das Objekt sauber bemalt ist, ist alles fein.

Wenn die Gun blockiert  = Reinigen und Leitungswasser spritzen um das Spritzbild zu überprüfen. (Hilft Restsiff zu finden).
Dann mehr Verdünnung nehmen und neuer Versuch. DAS ERGEBNIS NOTIEREN.!!

Wenn die Farbe auf den Gussast lausig ist, = weniger Verdünnung nehmen.  Auch hier das Ergebnis notieren.

Warum ich dir das so erkläre.  JEDE Gun ist anders. Einige Guns fressen alles. Einige sind zickig ohne Ende. Du findest hier im Forum 100erte von Beitägen zu diesen Thema.

Die Aqua-Farben sind allerdings in meinen Augen relativ gutmütig. Die Email-Farben (die im runden Blechdöschen) sind um einiges zickiger.

Und sehr wichtig. Kauf dir Zahnstocher. Damit rührst du die Farben um. Danach schütteln. Der Grund ist, du must erst mal die Farbpartikel von Boden / Rand lösen und dann durch das schütteln verteilen. Dabei gilt. Je besser du mit den Zahnstocher dich bewegen kannst ohne Wiederstand, je weniger Verdünnung brauchst du hinterher.

Aceton würde ich gewaltig von abraten. Der Grund ist, es verfliegt zu schnell. Bleib bei den Original-Verdünner, die paar Euro machen den Käse nicht fett.

Keine Panik. Das klingt alles wilder als es ist. Du hast schnell die richtige Erfahrung und übung.

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

pucki

Zitat von: Alex in 21. Juni 2019, 17:10:37
also, 3 und 4 lösen den Kunststoff auf. Und sind für die Gesundheit definitiv schädlich. Daher käme ich gar nie, nie, nie auf die Idee, damit Farben zu verdünnen.

Wow. Das Aceton den Kunststoff auflöst wusste ich gar nicht. Und das andere Zeug(Methylethylketon) kenne ich nicht mal. Wieder was gelernt. ;)  Danke

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Hans

Pucki, Aceton ist DAS klassische Lösungsmittel für Polystyrol. MEK ist auch spitze, aber halt schön giftig. Was nicht heisst, dass Aceton gesundheitsfördernd ist.

Verdünnen:

Revell Aqua sind wasserverdünnbar. Auf blankem Plastik läuft man Gefahr, dass bei starker Verdünnung die Farbe abperlt, so wie Wasser eben.

Wird besser, wenn man das Wasser mit Spülmittel versetzt. Aber nur einen Hauch.

Beim Aqua-Verdünner und bei Revell-Aqua-Farben darauf achten, dass man neue Gebinde nimmt. Was bei 1312 kein Problem darstellt, da er eh neu anfängt. Bei älteren Kombinationen kam es zu Ausflockungen bei bestimmten Farbtönen.

Sehr gut geeignet ist der Vallejo Airbrush Thinner und am besten ist der Ultimate Airbrush Thinner, beide wirklich ideal für wasserbasierte Acrylfarben

Fensterreiniger ("Sidolin") geht auch recht gut, aber beim Prodkt darauf achten, dass da möglichst wenig Duftstoffe und wenig Alkohol drin ist. Bei Alkohol zicken einige Aqua-Farbtöne.

Und, wie IMMER:
https://modellboard.net/index.php/topic,31663.0.html
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Was das Verdünnungsverhältnis angeht, so ist es schwierig einen exakten Wert anzugeben, da sich die Ausgangssituation oft unterscheidet.

In der Regel sollte die spritzfertige Farbe eine Konsistenz von Milch haben.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

pucki

Zitat von: Hans in 21. Juni 2019, 17:36:27
Pucki, Aceton ist DAS klassische Lösungsmittel für Polystyrol. MEK ist auch spitze, aber halt schön giftig. Was nicht heisst, dass Aceton gesundheitsfördernd ist.

Wie schon erwähnt. Wusste ich nicht. Wieder was gelernt. :8:  Was das verdünnen angeht. Ich hatte mit Aquas bisher keine Probleme. Ich finde nur das Ergebnis bei Email-Farben besser. Besonders für die Airbrush. Aber das ist meine rein persönliche Meinung und Geschmacksache.  Verarbeitet habe ich beides, mit Airbrush + Pinsel.

In der Regel lackiere ich mit den Email-Farben und Airbrush, und benutze für den Pinsel die Aquas. Der Grund ist, das die Aquas wie oben schon erwähnt, nicht so zickig sind. Und man sie auch schneller von Pinsel bekommt ;)

Gruß

  Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

eydumpfbacke

Zitat von: Hans in 21. Juni 2019, 17:36:27Revell Aqua sind wasserverdünnbar. Auf blankem Plastik läuft man Gefahr, dass bei starker Verdünnung die Farbe abperlt, so wie Wasser eben.

Wird besser, wenn man das Wasser mit Spülmittel versetzt. Aber nur einen Hauch.

Ich nehme zum Wasser 1-2 Tropfen Spiritus, hat den gleichen Effekt.
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Maxiplus

Ich verdünne die Aquas zuweilen mit Brennspiritus, dass verbessert die Haftung auf nacktem Plastik drastisch. Das Zusetzen von ein wenig Geschirrspülmittel hat den selben Effekt, aber nicht zuviel, sonst schäumts!
Aber wie Hans schon schrieb, wenn die Farben nicht mehr ganz frisch sind, können ausgehärtete Partikel die Airbrush sehr schnell zusetzen. Ich seiere die bereits verdünnte und angerührte Farbe deswegen vor dem Airbrushen immer durch einen Damenstrumpf. Auch Ausflocken ist eine stete Möglichkeit. Ich spritze deswegen so gut wie überhaupt nicht mehr mit Aquas, mir ist das einfach zuviel Aufwand. Zum Pinseln gibt es nach wie vor nichts Besseres, aber in der Airbrush haben sie gegen Gunze oder Tamiya nicht den Hauch einer Chance. Da würde ich sogar Revells Email-Farben noch vorziehen. Auf lange Sicht empfiehlt es sich jedenfalls, bei den Farben mehrgleisig zu fahren.
Aceton eignet sich übrigens nur für die Reinigung, als Verdünner ist es viel zu aggressiv.

Hans

Spiritus=Ethanol, eine zweischneidige Sache. Je nach Einstellung der Farbe kann bei Wasseremulsionen ein regelrechter Alkoholschock eintreten, das Bindemittel klumpt und das wars mit dem Spritzen - von zugesetzten Düsen ganz zu schweigen. Angeblich tritt das bei den Aquas nicht mehr auf, aber es trat auch früher nur bei einigen Farbtönen auf. Also wozu Experimente: Orginalverdünner oder Vallejo Airbrush Thinner oder Ultimate Airbrush Thinner oder Sidolin.
Spiritus ist jedoch das Mittel der Wahl zum Entlacken der Modelle oder zum Lösen getrockneter Farbe. Da brauchts auch kein Aceton.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger