Weiter gehts mit der Ascent Stage.
Erst hatte ich die Absicht die unterschiedlichen Farben der komplexen Oberfläche mit dem Pinsel zu malen. Aber dafür ist dann der Maßstab 1/48 doch irgendwie zu groß gewesen.
Daher nehme ich die aufwändige Route und klebe fleißig mit Tamiya Tape ab.

Dann werden die schwarzen Flächen gesprüht. Als Farbmischung verwende ich MRP-173 Tyre Rubber und MRP-5 Black (im Verhältnis 2:1).

Da die MRP Farben sehr rasch trocknen kann schon nach kurzer Zeit weitergearbeitet werden. Weitere Abklebearbeiten, über den schwarzen Farbauftrag, erfolgen und die alufärbigen Panels werden mit AK Xtrem Metal Aluminium 479 gesprüht.

Nach dem Entfernen der Masken sieht das Modell schon ganz brauchbar aus.

Weitere Details wurden mit Acrylfarben und Pinsel aufgetragen. Silberfarbe von Citadel (Mithril Silver) über die zerknitterte Folie und der Kupferfarbe im Eingangsbereich und auf der Unterseite (Revell Aqua 93 Kupfer).


Tja ... und als ich dachte ich bin mit den Panels fertig, kam wieder Murphys Law zur Anwendung. Die komplizierte Struktur der Oberfläche hat mich offensichtlich verwirrt und ich habe tatsächlich etliche Panels falsch gefärbt

Also nochmal abkleben, die Farbmischungen wieder aufsprühen und die Farbfelder korrigieren. Gut dass ich vorher genug von der grün-beigen Farbe angemsicht hatte


Als dann alle Panels korrekte Farbe hatten wirkte das Modell ein wenig "steril". Also habe ich mit entschieden die Kanten der einzelnen Panels zu färben und einige der vielen Nieten/Schrauben darzustellen, mit denen die Panels übersäht sind. Aufgemalt wurde mit Pinsel uns Citadel Mithril Silver.
Die Pünktchen mit dem Pinsel zu malen ist mir schwer gefallen. Die Größe und die runde Form konstant zu halten war nicht einfach und nach einiger Zeit war das Pünktchensetzen ermüdend. Nach einigen Panels habe ich nicht mehr auf Vorbildfotos geschaut, weil es mir zu blöd war die Anzahl der Nieten korrekt wiederzugeben. Ich hab einfacht Punkte gesetzt und basta!

Zwischendurch stolperte ich wieder über 2 Panels die, trotz Korrektur, noch immer falsch gefärbt waren. Also wieder abkleben und korrigieren ... schön langsam nervt mich diese bexxxxissen verwinkelte Oberfläche


Danach werden auf den grün-beigen Panels auch noch Nieten aufgemalt ...

... auf die Luke kommen noch Halbkreise aus zerknitterter, bemalter Alu-Klebefolie, die ich mit einer Lochstanze erstellt habe. Zuguterletzt werden noch die beiliegenden Decalss aufgeklebt. Diese machten keine Probleme.

Letzte Kleinteile, wie Antennen, werden angemalt und angeklebt ...

... dann kommt die Hochzeit von Ascent und Descent Stage und der Lunar Lander ist fertig.

Mondoberfläche
Die Base wurde aus einem RIBBA Bilder Bilderrahmen vom Schwedenhaus erstellt.
Die Oberfläche wurde mit der AK Terrains Muddy Ground Paste aufgespachtelt und strukturiert.

Danach wurde mit Citadel Chaos Black Spray der ganze Rahmen und die Oberfläche schwarz gefärbt und mit AK Varnsich Gloss versiegelt.
Mit dem AK Spray war ich nicht zufrieden ... es hat mir, trotz vorsichtigem Sprühen, durch den Sprühstrahl "Blasen" aufs Modell gerotzt. Das ist mir so vorher bei keinem Spray passiert


Die Mondoberfläche wurde dann wolkig mit Tamiya XF-54 gesprüht und einzelne Bereiche mit aufgehelltem XF-54 trockengebürstet.

Die aus dem Boden ragenden Landing Probes (welche beim Aufsetzen auf die Mondoberfläche verbogen wurden) wurden eingeklebt.

NEIL ARMSTRONG FIGUR
Die von Shapeways gedruckte Figur wurde mehrfach mit Citadel White Spray grundiert und mit weißer Acrylfarbe bemalt. Trotz Grundierung kann man teilweise noch die "Höhenschichtlinien" des 3D-Drucks sehen.

Für die US Flaggen am Oberarm und am Rucksack habe ich die überzähligen Decals aus dem 1/96er Bausatz zurechtgeschnitten und aufgeklebt. Das NASA Logo ist handgemalt ... im impressionistischen Stil


Das Goldvisier wurde einfach mit der dekantierten Dupli-Color ART Goldfarbe aufgemalt.


Mit etwas Panel Line Accent Color Gray wurden vorsichtig einige Schattenfalten verstärkt. Das Zeug flutscht schnell über die ganze Oberfläche und versaut den weißen Farbton, da muss man vorsichtig sein. Verschmutzungen wollte ich keine aufbringen.
Zum Schluss wurde noch eine Antenne in den Rucksack geklebt, eine detailierte Skizze (im Hintergrund

) hilft bei der genauen Positionierung. Fotos von Buzz Aldrin zeigen, dass sein Rucksack eine Antenne hatte, bei Neil Armstrong war ich mir nicht sicher, aber es sieht halt nett aus.

Und als der obligatorische Müllsack aus Milliput fertiggestellt war, konnten alle Details an das Lunar Module geklebt werden. Das Lunar Modul wurde mit Weißleim auf der Base fixiert und zeigt Neil Armstrong wie er die Leiter zum small step / huge leap hinunterklettert. Der Müllsack unter dem Eagle wurde tatsächlich vor Betreten des Mondes von Armstrong dort "hingeworfen" ;-)


Damit haben wir auch mit diesem Baubericht die Ziellinie überquert.
Obwohl der Bausatz in einigen Bereich sehr klobig ist, war er einfach und schnell zu bauen ... sofern man nicht in die Detailierungsfalle tappt.
Die Bemalung war deutlich schwieriger als ich erwartet hätte und hat viel Zeit verschlungen.
Es ist mir mir manchmal wirklich schwer gefallen, nicht in die Nietenzählerei abzugleiten. Aber ich wollte die Fertigstellung zügig vorantreiben und habe bewusst Details großzügig übersehen oder Fehler einfach akzeptiert.
Summa summarum hat mir auch dieser Bau großen Spaß bereitet und die Beschäftigung mit dem Thema "Mondlandung" war sehr interessant.
Kurz ... Modellbau wie er sein soll.
Danke euch fürs Mitlesen und Mitfiebern im Baubericht.
lg
Walter
PS. Galeriefotos gibts hier:
https://modellboard.net/index.php?topic=62980.0 