Es werde eine Modellbahn

Begonnen von Federl, 06. Dezember 2009, 13:02:51

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Federl

Raum gewinnen
Es war einmal ein albtraumhafter Dachboden auf einem etwa 400 Jahre alten Haus. So um die 130 Quadratmeter in L-Form. Den habe ich, angefangen am 5. Oktober 2008, mit Abfallholz von Baustellen und Teilen von ausrangierten Möbeln ausgebaut :O. Danach blieben etwa 90 Quadratmeter Fläche für ein Projekt. Über die Deckenbalken habe ich Bohlen gelegt und darunter mit Resopal beschichtete Platten von alten Regalen angeschraubt. Dann habe ich diese hölzernen Wände hell tapeziert, drei Türen eingesetzt um etwa 20 Quadratmeter Abstellraum für Material, Werkzeug, Verpackungsmaterial und die Objekte zu gewinnen, und im großen Raum ausrangierte Teppichböden verlegt.  Tapeten, Teppiche und Decke sollen verhindern, dass der Staub von Jahrhunderten in meiner Nase, meinen Lungen und - last not least - auf dem Projekt landet :pffft:. (Von der darunter liegenden Wohnung ganz zu schweigen  :4:) An der westlichen Frontseite habe ich mir einen Arbeitsplatz eingerichtet.



Ein befreundeter Elektriker hat mir geholfen, Leitungen zu verlegen und Steckdosen zu montieren. Dann habe ich Deckenlampen angebracht.
Soweit zu den Vor-Vorarbeiten zur Raumgewinnung, die etwa ein Jahr in Anspruch nahmen.
Jetzt konnten die Vorarbeiten beginnen.

Vorbereitungen

Mein großes Vorbild ist Bernd Schmid, der im Märklin Magazin und einige einschlägige Bücher geschrieben hat. Faszinierend sind seine Fotos; kein Wunder, er war schließlich Kameramann von Beruf. Er propagiert die offene Rahmenbauweise. Also habe ich einen Rahmen gebaut und das sieht dann so aus:

]




Das Zeug, das da umhersteht, sollte man noch übersehen. Das kommt erst später dran. Es wurde nur mal ausgepackt um eine Übersicht zu bekommen, was überhaupt noch da ist, nachdem es drei Umzüge überstanden hat. Man kann sich gut vorstellen, was da so alles abgebröckelt und zerbrochen ist  8o. Also werde ich noch einen größeren Posten Klebstoff bereitstellen.
Ärgerlich ist der Kamin, der mitten in der Anlage zu stehen kommt. Da warte ich noch auf einen jungen Leonardo da Vinci :winken:, der mir da eine Perspektive hinter der geplanten Stadt hinzaubert. Der wird sich dann vermutlich auch gleich den bescheidenen Hintergrund vornehmen, den ich da fabriziert habe. Könnte man so stehen lassen, muss aber nicht.
Inzwischen habe ich alles in Kabelschächten verkabelt (Lautsprecher, Stromzufuhr an allen Stellen, Steuerleitungen, etc. und oben drei Mondlichter angebracht. Sparglühbirnen 42 Watt in Baustellenfassungen habe ich blau angestrichen und aus Weißblech Reflektoren geformt die das Licht über die ganze Anlage streuen. Das soll den Kontrast in der Szene bei Nacht zwischen beleuchteten Gebäuden und dem dunklen freien Gelände mildern. (Achtung: Romantik :D)
Und dann gibt es noch den ersten Entwurf eines Planes. Den sollte man aber noch nicht so ernst nehmen  8), da sei der angekündigte Jung-Leonardo vor. Der wird auch ein Wörtchen mitzureden haben (wegen des Kamins und des stümperhaften Hintergrunds,usw) und erst danach kann die Streckenführung präzise geplant und realisiert werden..

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Das Projekt

Die geplante Anlage in H0 orientiert sich an der Epoche III. Grundsätzlich soll viel Landschaft (Typ Mittelgebirge) mit einer langen Paradestrecke entstehen, damit man die Züge lange fahren sieht. Daneben ist eine Großstadt mit Hauptbahnhof (Bonn, im Zentrum, nahe beim Kamin), eine kleine Stadt (im hohen Norden)  und ein Dorf (ganz im Osten) vorgesehen. Die kleine Stadt hat ein großes BW X(, Die Großstadt einen kleinen Güterbahnhof und ein Industriegebiet  :8:. Das Dorf wird sich mit einem Sägewerk oder einem Steinbruch und einem landwirtschaftlichen Lagerhaus begnügen müssen :(. Auch ein kleiner Dorffriedhof ist schon in der Mache.
An dieser Stelle ist nur noch der Schattenbahnhof zu erwähnen, der sich unter dem Höhenzug nördlich der Großstadt befinden wird.

Während ich also auf Leonardo warte, repariere ich das Zeug, bringe die Beleuchtung ein, altere die Gebäude, baue ein paar davon selbst und mache mich daran, Bäume (hoffentlich schaut Dragonfan nicht herein!) und einen Hopfengarten zu produzieren.  (Drängen darf man Künstler bekanntlich nicht; die spüren selbst wenn sie die Muse küsst und dann kommen sie - aber gewaltig. Ohne den Kuss der Muse sind sie nicht viel wert. Das wissen wir vom alten Leonardo, der den Papst sieben Jahre wegen der Ausgestaltung der Sixtinischen Kapelle zappeln ließ.)

Tja, dann werde ich weiter berichten, sobald die Reparaturarbeiten und ein paar kleine Dioramen, die dann in die Gesamtanlage eingefügt werden sollen, fertig sind. Und, sobald der angekündigte Jung-Leonardo da war, werden wir uns auch den Hintergrund genauer ansehen.

Bis denne

Bernd B.

Interessant, ich habe da auch noch was im Oberstübchen, was ähnlich versponnen ... äh ... verplant ist!

Zitat von: Federl in 06. Dezember 2009, 13:02:51
Das wissen wir vom alten Leonardo, der den Papst sieben Jahre wegen der Ausgestaltung der Sixtinischen Kapelle zappeln ließ.

Hmmmmmm ... so?

Graf Spee

Eisenbahn ist ja sonst nicht so meins, aber nachdem durchlesen bleibt mir nur zu sagen
:respekt: und zwar GROSZEN!
Alleine den Dachboden so auszubauen :1:
Ich werde auf jeden Fall mit dranbleiben, denn das Projekt dürfte auf jeden Fall interessant werden.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



kaewwantha

Hallo Federl,
den Bericht werde ich mit Spannung weiter verfolgen.
Bin gespannt wie es weiter geht.
Sieht bisher schon recht vielversprechend aus.

Tarab

Hallo,
werde den Fortgang des Baus mit Spannung verfolgen  :P
Ist genau der richtige Maßstab :1:
:winken: Gruß Tarab (Günter)  :winken:

Federl

Vorarbeiten

Um es gleich vorweg zu sagen: Unser moderner Leonardo hat sich noch nicht blicken lassen. Gut, er ist Lahrbeauftragter für Kunst an der Uni und Kunstlehrer an der Hauptschule. Außerdem ist er junger Familienvater und es steht Weihnachten vor der Tür. Ein vielbeschäftigter Mann, den man nicht drängen darf. Weshalb das erwähnenswert ist? Ganz einfach: Wegen des fehlenden Hintergrundes (perspektivisch?) am Kamin, weiß ich noch nicht, wohin die Stadt und damit der große Bahnhof Bonn (Kibri) platziert werden sollen. Und daran wiederum hängt die gesamte Streckenführung. Was bleibt mir also anderes übrig, als Vorarbeiten zu verrichten, das sind Dioramen und Ausstattungen, die sich dann relativ leicht in das Gesamtbild einpassen und einfügen lassen.

Tankstelle

Hier sieht es schrecklich aus. Erinnern wir uns, dass wir uns in der Epoche III befinden. Wer hat in den Fünfzigern/Sechzigern des vergangenen Jahrhunderts schon an Umweltschutz gedacht? Also ich kenne keinen, der auch nur darüber gesprochen hätte. (Heute hingegen heißt die Parole: Immer davon reden, nie daran denken.) Entsprechend ist hier alles versaut. Öl und Benzin oder Diesel in den Boden? Kein Problem! (Einmal hat man mir versehentlich Diesel in meinen Benzintank gefüllt. Bis zur nächsten Tankstelle bin ich noch gekommen. Dort habe ich mein Leid geklagt. Der Chef meinte: No problema. Er saugte mit einem Schlauch die 90 Liter Inhalt heraus und schüttete es in einen nahebei fließenden Bach. Auf die Frage, wohin dieser Bach denn führe, bekam ich die Auskunft: Al mare. Dann wurde mein Tank mit Supercortemaggiore gefüllt und alles war wieder im Lot.)
Schrott liegt auch genügend umher. Man weiß ja nicht. ob man davon nicht noch etwas gebrauchen kann.
Was mich noch stört, sind die zu hellen Anzüge der Bediensteten. Die muss ich noch angleichen sobald die universellen Alterungsarbeiten im Vordergrund stehen. Aber ansonsten wird dieses Diorama die Einfahrt der Kleinstadt zieren. Es geht eben nichts über eine ordentliche Visitenkarte. Der erste Eindruck ist immer der beste und hier sieht man gleich bei der Ankunft, dass es sich um eine rührige Gemeinde handelt, in der sicher nichts umkommt oder verschwendet wird.

Ich weiß nicht mehr, von welcher Firma das Häuschen mit den hübschen Schiebetoren ist. Ich habe einfach noch ein paar Kleinigkeiten angebracht. Die Figuren sind von Preisser und wurden warm ein wenig zurechtgebogen.

Dorffriedhof

Während zukunftsorientierte Städte Vorsorge für die irdische Zukunft treffen, achten Dörfer darauf, dass es auch mit der Ewigkeit funktioniert. Und dazu gehört ein schnuckeliger Friedhof mit einer Kapelle und eine feste Granitmauer darum herum.
Waren schon im irdischen Leben nicht alle gleich, so findet das auch noch bei den letzten Ruhestätten seinen Ausdruck. Links vom Eingang befinden sich die Standardgräber für Erwachsene. Rechts kommt zuerst die Grabstätte der Familie Protz und danach deren kleine Verwandte. Ganz hinten rechts sind ein paar Kindergräber und hinten an der Mauer Gedenkmäler für gefallene Soldaten aus dem Dorf. Da liegt aber keiner drin. Links an der Kapelle hat man uralte Grabsteine von aufgelassenen Gräbern angebracht.



Die Kapelle habe ich aus dünnem Sperrholz gezimmert. Der Glockenturm besteht aus dünner Pappe. Das Totenglöckchen ist ein verkehrt herum an einem Faden angebrachter Trinkbrunnen, wie er auf den Bahnsteigen des Bahnhofs Bonn steht. Die Mauer und das Tor bestehen aus Holzleisten, die ich mit Moltofill verkleistert habe. Die Grabhügel sind aus Pappe und die Kreuze aus Plastik-Resten der Modelle von Häusern etc. Ebenso verhält es sich beim Eingangstor und dem Gitter vor dem Altar in der Kapelle. Der Baum dürfte von Busch sein und die Ruhebänke sind Teile der Ausstattung vom Bonner Bahnhof. Die Witwe am Grab ist von Preisser.

Will jemand wissen, was an der weißen Tafel am Tor steht:

Friedhofsordnung
Der Friedhof ist im Sommer geöffnet von 8 bis 20 Uhr. Im Winter sind die Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr. Wege nicht geräumt und nicht gestreut.

...oder so ähnlich. Gut zu wissen!

Hopfengarten

,Hopfen und Malz, Gott erhalt's!' Da wollen wir doch nicht hintanstehen, sondern dafür sorgen, dass auch die Bewohner unserer kleinen Welt da nicht zu kurz kommen und nach des Tages Arbeit ihr Feierabendbier (heute ,Absacker') genießen können. Seien es die stillen Genießer zuhause oder die Wortgewaltigen am Stammtisch. Für den Hopfen haben wir gesorgt, das Malz (ein Gerstenfeld) kommt später dran.
So ähnlich, wie auf unserem Modell, sehen die Hopfengärten in der Hallertau (auch Holledau, Halletau, etc. genannt) aus.
Die Säulen (im Hallertauer Dialekt: ,Säina') sind aus Trägern der Modelle. Die Hopfenreben (,Rema') sind aus Pfeifenreinigern, in grüne Plakafarbe getaucht, mit Sprühkleber bestäubt und in grün gefärbten feinen Sägespänen gewälzt. An manchen Stellen wurde auch sparsam ein wenig Islandmoos geklebt.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich auch die Seile, an denen die Drähte zum Aufklettern der Hopfenreben hängen, mit schwarzem Zwirn darstellen soll. Vermutlich wirkt das dann ein wenig zu überdreht. Das schauen wir uns später nochmals genauer an, sobald der Hopfengarten seine endgültige Position in der Anlage eingenommen hat. (Ist er weit hinten, eher nicht: aber dazu später).

Bäume

Sollte Dragonfan versehentlich meinen Beitrag lesen, so würde ich ihn herzlich bitten, diesen Abschnitt gnädig zu überspringen. Um seines körperlichen und seelischen Wohlbefindens Willen!
Also, es wird drei Sorten von Bäumen auf meiner Anlage geben: Es sind noch einige gekaufte Bäume vorhanden. Die werden verbraucht. Dann gibt es die natürlichen Bäume. Das sind Zweige des Wacholders (Juniperus). Nach Auskunft eines Gärtners, wurden diese Zweige früher auch bei Krippen verwendet. Von daher weiß man, dass sie sich braun verfärben und sehr stachelig werden. Dagegen müssen wir etwas unternehmen. Sie werden in grüne Plakafarbe getaucht und dann mit Haarspray fixiert. Um sicher zu gehen, werden sie in Reichweite vom Gang her auf der Anlage als Nadelwald platziert.
Nun kommen wir zum kritischen Teil dieses Abschnittes: den selbst fabrizierten Laubbäumen:
Dazu haben wir (meine Frau hat das für uns ,erfunden') ein Bündel Kupferlitzen (je nach Anzahl der gewünschten Äste so etwa acht bis zehn) genommen und auf die gewünschte Höhe des Baumes abgeschnitten. Dann haben wir braune Wolle um den Stamm gewickelt und in den gewünschten Abständen dann nacheinander die Drähte als Äste vom Stamm weggebogen und ebenfalls umwickelt und das bis hinauf zur Baumspitze. Dann wurde die Wolle, wo das Laub angebracht werden soll, mit Sprühkleber besprüht und Islandmoos angedrückt. Je nach Charakter des Baumes kann man nun entweder feste Klumpen bilden und mit Haarspray besprühen, oder feine Verästelungen herabhängen lassen.



Wem nun der Stamm nicht natürlich genug aussieht, kann ihn mit braun gefärbtem Moltofill bestreichen und Konturen (Rindenimitation) anbringen. Das wird aber nur bei nahe am Rand der Anlage stehenden Bäumen erforderlich sein. Steht der Baum innerhalb einer Gruppe oder weiter als etwa einen halben Meter vom Betrachter entfernt, ist das nicht mehr nötig.
Bezüglich der Seele der Litze (Kupferdraht) ist zu sagen, dass der Baum umso stabiler und formbarer ist, je stärker der Draht ist. Wem das Erscheinungsbild der Krone zu glatt ist, kann Leim sprühen und ein wenig gefärbte Sägespäne oder Grasflocken darüber streuen.
Häufig wird über die richtige Größe der Bäume diskutiert (das trifft auf alle Maßstäbe zu). Dazu ist zu sagen, dass man verschiedene Größen benötigt in Abhängigkeit davon, wie weit der Baum vom Betrachter entfernt steht. Im Prinzip, so merkwürdig das klingen mag: Je weiter der Baum vom Betrachter entfernt steht, desto kleiner sollte er sein! Erfahrene Dioramer (Achtung: Ich gehöre nicht dazu!) wissen, dass das die Tiefenwirkung verstärkt. Alles was uns groß und mächtig erscheint, halten wir für nahe, und was klein ist, erst mal für entfernt. Also, große Bäume vorne, kleine hinten. Bei kleineren Szenerien muss das fein abgestuft werden. Bei größeren kann man da schon gewaltig zulangen und bei einer Tiefe von vier Metern kann man da locker eine weiträumige Landschaft zaubern. (Wir werden ja sehen, ob mir das gelingt.)
An Nadelbäume traue ich mich allerdings nicht heran, Da müssen, so leid es mir tut, gekaufte und natürliche Bäume herhalten.. 

Telegraphie

Nochmals, zur Erinnerung: Wir befinden uns in der Epoche III. Handy gab es damals noch nicht, und selbst Telefone waren in der breiten Bevölkerungsschicht noch eine seltene Ausnahme. Jedenfalls hat man die notwendigen Meldungen über Züge damals noch telegraphisch übermittelt. In jedem Bahnhof befand sich ein Telegraphenapparat, der im Wesentlichen aus einer Morsetaste, einem Locher und zwei großen Spulen bestand. Auf der einen Spule war ein papierenes Lochband, das über die Schreibstation (den Locher) auf die andere Spule lief. Im Morsealphabet kamen die Nachrichten herein, wurden in den Lochstreifen gestanzt und vom Personal, meist dem Aufsichtsbeamten, abgelesen (erfahrene Beamte hörten an dem begleitenden Ton schon was ankam). Und mit der Morsetaste wurde dann die Bestätigung gemorst und die Abfahrt des Zuges dann an die nächste Station gemeldet. Beim Drücken der Morsetaste wurde also ein Stromkreis geschlossen und – je nach Dauer des Drückens, als langes oder kurzes Zeichen/Stromstoss – an die Empfängerstation geschickt.
Und das geschah über die Telegraphendrähte, die am Bahndamm entlang liefen und die an den Isolatoren auf den Trägern der Telegraphenmasten (später dann, nach Einführung des bahneigenen Telefonnetzes ,Basa' Telefonmasten genannt) .befestigt waren. Es gab, abhängig von der Umgebung,  verschiedene Konfigurationen die ich mit Resten von Plastikmodellen nachgebaut habe.




Nur am Rande sei erwähnt, dass es damals also kurze und lange Zeichen gab, die über eine Leitung geschickt wurden und die dann, richtig interpretiert, eine Nachricht ergaben. Man höre und staune, in unserer digitalen Zeit gibt es nur noch kurze Zeichen (Bits), die man auf die Reise schickt. Und zur Erzeugung und Entschlüsselung der Nachricht sehr komplizierte und teure Geräte. Und das geht auch so, dass man davon gar nichts mehr mitbekommt. Kein Piepsen, so gut wie keine Masten und schon gar keine sichtbaren Drähte auf den hübschen Masten mehr. Irgendwie schade, oder?

Stromversorgung

Heute laufen (in allen einigermaßen zivilisierten Ländern)
alle Stromleitungen innerhalb von geschlossenen Ortschaften unter der Erde. Lediglich Hochspannungsleitungen außerhalb sind noch oberirdisch zu bewundern. Das war in unserer Epoche noch nicht so. Selbst in kleineren und mittleren Städten erfolgte die Stromversorgung noch über Freileitungen. Auf jedem Dach, oder bei größeren Gebäuden seitlich an der Mauer angebracht, befanden sich kleine Ständer mit weißen Isolatoren aus Porzellan, an denen die Stromleiter befestigt waren. Von diesen führten dann die Kabel in das Haus (über eine ,Panzersicherung') an den Sicherungskasten mit Stromzähler.
Diese markanten Ständer dürfen auf meinen Gebäuden nicht fehlen. Deshalb habe ich sie schon einmal aus Abfall-Plastik gebaut, dass, wenn es so weit ist, auch die Bewohner meiner kleinen Welt ihre Stromversorgung bis in die kleinste Hütte haben. Und das gut sichtbar für alle.

Vorschau

Vor einigen Jahrzehnten gab es einmal den Werbespruch ,Es gibt viel zu tun, packen wir's an!' Manchmal möchte ich diesen Spruch in abgeänderter Form zu meinem Motto machen: ,Es gibt viel zu tun, warten wir's ab!' Warum? Das will ich Euch nicht vorenthalten:
Derzeit bin ich dabei, den großen Bahnhof (Hauptbahnhof Bonn von Kibri) mit seinen Hallen instand zu setzen, zu beleuchten und zu altern. Außerdem werden die Bahnsteige neu möbliert und mit Personal und Fahrgästen frequentiert. Man sollte es nicht glauben, wie sich dieser Kerl wehrt. Anscheinend hat das Plastik während der jahrzehntelangen Lagerung seine Weichmacher, oder was immer das sein mag, ausgehaucht und ist scheinbar richtiggehend verhärtet. Das zeigt sich dann, wenn man zu Kleben anfängt. Ich habe es mit Plastikcement, Sekundenkleber, UHU und Pattex versucht. Es ist zum Verzweifeln! Die Lampenfassungen fallen von den Decken (Licht kommt fast immer – in der Natur wie in unseren Wohnhöhlen - von oben, oder sollte hier jemand versucht sein, spannende Hitchcock-Beleuchtung von unten her zu installieren), Möblierung und Bevölkerung lassen sich nur mit langem Druck befestigen. Und, was geschieht dann? Bei der geringsten Belastung platzen alte Klebestellen wieder auf. Ich glaube manchmal ich drehe mich im Kreis. Dennoch: Nachgeben ist ein Fremdwort in meiner Situation.

Rückblick

In meinem ersten Beitrag und am Anfang dieser Fortsetzung habe ich erwähnt, dass ich auf Jung-Leonardo warte. Damit niemand auf die Idee kommt, ich möchte mich mit der Heranziehung eines genialen Künstlers mit fremden Federn schmücken, möchte ich nochmals auf die Herausforderungen eingehen, die ich ohne fremde Hilfe nicht anzugehen wage:

1.   Mitten im großen Raum, der sich von West nach Ost erstreckt, befindet sich ein Kamin, ca. 50 Zentimeter im Quadrat. Ich habe ihn mit Tapeten beklebt und diese dann als Hintergrund grau und ins Blaue gehend bemalt. Eine solche Bemalung ist akzeptabel für einen echten Hintergrund. Wenn sich davor Berge oder Hügel befinden, sieht das ganz natürlich aus. Wenn man sich traut, kann man da noch ein paar weiße Wölkchen fabrizieren und man kann damit leben. Was aber macht man mit einem Störenfried, der mitten in der Stadt steht?



2.   Und die große Stadt muss dort stehen, damit östlich davon Platz für eine ausreichend große Landschaft befindet um dann wenigstens ein Dorf mit Haltepunkt zu platzieren. Wozu sonst sollten Züge in diese Richtung verkehren. Genau so verhält es sich in Richtung Norden. Dort geht es zu der Kleinstadt, die ein großes Bw beherbergen soll.
3.   , Und damit sind wir bei der zweiten Schwierigkeit: Nicht nur, dass dieser Raum 16 Zentimeter höher liegt als der große Raum, er ist auch noch durch Gebälk, das in den Raum ragt teilweise getrennt.



4.   Die Balken habe ich auch angestrichen. Man sollte aber gar nicht glauben, wie idiotisch das aussieht. Nun gut, der größte Teil davon wird unter einem hohen Hügel verschwinden und seine Ausläufer nach Osten werden den Schattenbahnhof beherbergen. Und die Ausfahrt des verdeckten Bahnhofes wird sich unter den unteren Kreuzbalken hindurchquälen.
5.   Da braucht es also pfiffige Ideen und um die sollte ein solcher Künstler nicht verlegen sein. Ich möchte ja auch nicht, dass er alles selber macht. Ich brauche nur Tipps von ihm und vielleicht ein paar gemalte oder skizzierte Beispiele. Und dann, so hoffe ich, werde auch ich zu großer Form auflaufen.
Also, hoffen wir gemeinsam, dass Leonardo zur rechten Zeit auftaucht und uns aus der Bredouille hilft. Inzwischen werde ich den widerspenstigen Bahnhof mit seinen sperrigen Hallen zähmen, Hauser beleuchten und altern etc. etc. pp. Also, es gibt viel zu tun, warten wir's ab.

An dieser Stelle möchte ich allen Lesern meines Beitrages schon heute

Ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr

wünschen.

Bis demnächst!




kaewwantha

Hallo Federl,
da hast Du einen tollen Bericht über Deine arbeiten an der Anlage verfasst.
Bin auf Deine weiteren Fortschritte gespannt.

Auch ich Wünsche Dir und Deiner Familie schöne ruhige Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Catmom

Hi  Federl,
das ist ja ein Riesenprojekt, werde es mit Spannung weiterverfolgen  :klatsch:

:meister:  eure Catmom

starship24

@Federl Tolles Projekt!  :P Als alter Modellbahn-Fan werd ichs auf jeden Fall weiterverfolgen!  :winken: Jörg.

puma48

Hallo Federl,
da hast Du aber noch sehr viel Lötarbeiten und einiges an Verlegen von Leitungen vor Dir. :1:
Ansonsten hau rein, damit die Kälte auf dem Dachboden nicht zu stark in die Rippen fährt. :winken:
Bin auf den nächsten Baubericht und die Bilder des Fortschritts schon sehr gespannt.

Federl

Hallo Freunde,
vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und die Aufmunterungen in Euren Antworten.
Ja, damit ich auf dem Dachboden nicht so friere, spiele ich heiße Musik aus der einschlägigen Epoche. (Übirgens: Wenn das mit der Klimaerwärmung so weitergeht, sind wir bald alle erfroren, oder können zumindest die Heizkosten nicht mehr bezahlen.)
Und auch das mit dem Löten war ein guter Zwischenruf. Bisher dachte ich immer, es sei schlimm, wenn mir die Finger zusammenkleben. Inzwischen weiß ich, dass auch ein Tropfen Lot auf dem Oberschenkel nicht von schlechten Eltern ist.
Leider habe ich etwas geschludert und dadurch sind einige Bilder, auf die sich der Text bezieht, auf dem langen Weg von der Digi-Kamera bis zum Beitrag hier, einfach verschwunden. Da habe ich irgendwo zu hastig gearbeitet. Zur Strafe für die Kamera habe ich jetzt die alte Canon A1 ausgepackt. Die habe ich viel besser im Griff und dann werden die Bilder nachgereicht; großes Modellbahnerehrenwort!
Bid dahin viele Grüße

puma48

Hallo Federl,
ja, ja, das Problem mit den Digicams ist nicht so einfach. :12: Oft fotografiert man, dass die Heide wackelt und plötzlich ist die Kamera defekt oder die Speicherkarten geben den Geist auf. :5:
Mit der Canon A 1 dauert die Entwicklung etwas länger, aber Du wirst das schon packen. :winken:

Also, frischen Mut und bleib dran. :P

Leonhard Preßl

Hallo Federl,  :P

die Nächte sind zum Schlafen da; bei Dir zum Bericht verfassen.  :8: Bist also zu den Schlafwagenschaffnern umgesiedelt.  :woist: Tagsüber fordert ja die Bastelei Deinen vollen Einsatz.  :12:  Alle Achtung, die Beschreibungen sind schon sehr anregend bis hin zu den Rangordnungen der Dorfbewohner auf dem Friedhof.  :klatsch:

Bin gespannt, was Dir noch so einfällt :respekt:

Servus Federl :winken:

Federl


Hallo Freunde,

Wegen des Versehens beim letzten Bericht, in dem einige Bilder verschütt gegangen waren, melde ich mich hiermit vorzeitig nochmals zu Wort. Wir haben es unserem Modellboardfreund Leonhard Pressl zu verdanken, dass es noch einige Bilder gibt. Also, da sind sie:

Man konnte nicht sehen, wie ich die Bäume fabriziere. Zuerst ein Bündel Litzen zurechtgeschnitten, dann mit Wolle umwickelt, zurechtgebogen, wenn erforderlich gekürzt, mit Leim besprüht und dann Islandmoos und gefärbte Sägespäne drauf.



Die Stämme glänzen nicht so, wie auf diesem Bild. Vielmehr sorgt das Blitzlicht an diesen Stellen für eine Art Überbelichtung. Wie ich schon ausführte, werde ich demnächst versuchen, die Stämme doch auch für die nähere Betrachtung ein wenig naturgetreuer zu gestalten. Moltofill und ein wenig Plakafarbe sollten das bewerkstelligen. Wenn es funktioniert, berichte ich darüber.

Und dann fehlte noch das kleine Diorama ,Hopfengarten'.
Hier stehen also die bemalten. besprühten und mit Islandmoos und gefärbten Sägespänen imitierten Hopfenreben.




Unser Freund Leonhard Pressl besteht noch darauf, dass es auch ein Gerstenfeld (für das Malz) und eine Brauerei geben wird. Das habe ich ihm so versprochen, schließlich hat er auch tüchtig fotografiert.

Dann war da noch die Sache mit den Telegraphenmasten und den Stromständern. Hier sieht man sie recht gut.



Allerdings glänzen die auch nicht so, wie auf diesem Bild.



Mir bleibt also nichts anderes übrig, als die alte Canon in Schwung zu bringen, ordentliche Bildausschnitte vor einem guten neutralen Hintergrund und ohne Blitzlicht herzustellen.

Und, Ihr werdet es nicht glauben; die Bilder von meiner Tankstelle sind trotz intensiven Suchens nicht aufgetaucht. Es ist eine Schande, dass selbst mit diesem Nachtrag noch immer kein vollständiger Bericht vorliegt. Der eine oder andere mag das als spannend empfinden. Ich aber schäme mich doch ein wenig. Als Erklärung kann ich nur vorbringen, dass bei Freund Werner 90 Aufnahmen wegen einer defekten Karte in seiner Digi im Orkus verschwunden sind.

Eines kann ich aber jetzt schon sagen: Mein Ausflug in die Welt der Digitalfotografie ist hiermit beendet.

Nochmals: Ein frohes Weihnachtsfest


puma48

Servus Federl,
das Projekt geht toll voran. Der Hopfengarten sieht so echt aus, dass man glauben muss, dass Du mit diesen Dingen sehr vertraut bist. :1: Die Isolatoren der Telefonmasten sind schon sehr klein und die Verdrahtung der Anlage wird da wohl eine echte Geduldsprobe. Gut wenn man dann eine gute Kopflupe mit der richtigen Vergrößerung und ruhige Hände hat. :8:
Bin auf den Fortgang des Projekts schon sehr gespannt. :winken:

Federl

Hallo Freunde,

es geschehen noch Zeichen und Wunder: Heute Nachmittag, ich denke an nichts Schlechtes, steht plötzlich Leonardo (der Jüngere) vor der Tür und begehrt Einlass.
Er trank ein wenig Kaffee und verzehrte Gebäck, erzählte ein wenig von seinem Lebenslauf und dann ging es hinauf auf den Dachboden. Er war ein wenig überrascht von der Größe des Projektes und es dauerte schon einige Zeit bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann ging es los:

1. Der Hintergrund gefiel ihm ganz und gar nicht. Er ist zu wenig hoch, die Bläue des Himmels stimmt nicht und die Wolken sind zu eintönig. Er hat mir aufgetragen, den Hintergrund zu erhöhen imf die rechtwinkligen Ecken an der Ostseite abzurunden. Das habe ich ihm versprochen. Dann will er mir einen Eimer mit der richtigen Himmelsfarbe anmischen und zusammen mit Mustern drei verschiedene Wolkenformationen als Vorlage vorbeibringen. Damit soll ich den gesamten Hintergrund neu pinseln. Wird so gemacht.
2. Über mein Sorgenkind, den Kamin in der Mitte der Anlage, hat er nur gelacht. Er sagte, den wurde er so bemalen, dass er in das Stadtbild passt. Ich könnte den Gahnhof, und damit den großen Bahnhofsplatz, hinstellen wo es mir am besten passt. Danach würde er sich mit der Gestaltung des Kamins richten. Er meinte noch, wenn er damit fertig sei. würde sich jeder Modellbahner oder Dioramer wünschen, einen solchen Kamin in seiner Anlage zu haben. Das traue ich ihm zu, weil ich seine in der Schule ausgestellten Dioramen gesehen habe. (Dann mach mal schön, Leonardo!)

So, jetzt ist mir leichter., denn trotz meiner angeborenen Arroganz, hatte ich doch einen gewaltigen Bammel vor diesem Kamin. Am liebsten hätte ich ihn abgerissen. Das habe ich aber bleiben lassen, weil ich sonst mit einer gewissen Person in meinem nächsten Umkreis gewaltigen Ärger bekommen hätte. Sie erinnert sich nämlich noch sehr lebhafr an den Feinstaub, den wir beim Umbau des Hauses hatten. Man sollte nicht glauben, wie fein und penetrant so ein mehrhunderthähriger Staub ist. Es dauerte fast ein Jahr, bis man nicht täglich aufs Neue überall im Hause abstauben musste.

Ich rechne nicht damit, dass die Vorlagen und der Farbeimer in den nächsten Tagen kommt. Also kann ich meine Inventur zu Ende führen, Häuschen reparieren und beleuchten, das Bw und die Stadt als Diorama bauen und was weiß ich noch alles für Vorbereitungen treffen, bevor ich an den endgültigen Plan herantrete.

Wenn so ein Teilprojekt fertig ist, werde ich wieder darüber berichten. Dazu wird dann die A1 herangezogen und dann, so hoffe ich, gibt es feine Bilder dazu. Bis dahin etwas Geduld, bitte. 

Juli

hi opa,
das sieht ja schon mal nicht schlecht aus. da hast du dich ja mal richtig reingehängt. :klatsch:
freu mich schon wenn ich wieder zu euch kommen kann (um zu hefen)... hoffentlich kommt der maler bald dann kannst du richtig anfangen und dann gibts kein halten mehr. halten nur noch am bahnhof :D also gutes gelingen noch und bis bald
juler :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P :P

Federl

Eint trauriger Zwischenbericht

Inzwischen habe ich mit einem Nivelliergerät (Wasserwaage mit Stativ und Laser), das mir ein Freund geborgt hat, das gesamte Grundgerüst vermessen. Dabei stellte ich fest, dass der höchste Punkt des Gestells genau an der Nordwestecke des Raumes, der sich von Osten nach Westen erstreckt, liegt. Den könnte man als meinen Normal Null (NN) bezeichnen. Der niedrigste Punkt liegt in der Südostecke. Er ist etwa 95mm tiefer. Gegen Norden steigt es dann mehr oder minder leicht an und erreicht etwa 60mm. Wie bereits früher erwähnt, ist unser Haus etwa 400 Jahre alt und war 1848 abgebrannt. Damit dürfte der Boden etwa 142 Jahre alt sein und hat sich scheinbar unharmonisch gesetzt. Vielleicht haben auch die Messingkäfer und die Mäuse dazu beigetragen, dass Feserl jetzt zusehen kann, wie er damit fertig wird.
Der kleinere Raum Richtung Norden liegt 175mm höher als der große Raum. Das führt daher, dass dies früher einmal ein Wirtschaftsgebäude war, das dann anfangs des 20. Jahrhunderts ausgebaut wurde. Das ging dann eben nicht ohne Niveauprobleme ab. Auch gut. Die maximale Höhen-Abweichung auf diesem Gestell beträgt 3mm. Sieh mal an; geht doch!
Wo die beiden Räume aneinander stoßen befindet sich ein Balkenkreuz. Darunter müssen nun alle Züge durch, die aus dem Schattenbahnhof kommen oder dort hineinwollen. Um keine zu steile Rampe zu schaffen, müssen die Schienen darunter also möglichst hoch liegen. Da ging es dann nicht ohne eine kleine Erweiterung direkt unterhalb des Kreuzes ab. Mit einem Stechbeitel, angetrieben von meinem großen Anzapfschlegel aus Holz, habe ich von einem der beiden Balkem etwa 2cm weggenommen. Und siehe da, aus einer 5%-Rampe wurde eine sanfte Steigung von etwa 3%. Das ist an dieser Stelle besonders wichtig, weil dieser Abschnitt unter einem Hügel zu liegen kommt und man da dann nicht mehr so ohne weiteres ran kann, wenn ein schwerer Güterzug stecken bliebe. Wäre also kein ästhetisches Problem, wenn die Züge dort kraxeln müssten, aber ein sehr ärgerliches.
Die 3% Steigung erhalte ich, wenn ich von der Anfahrt der Rampe über die zwei Meter bis zu ihrem Ende messe. Messe ich allerdings von NN aus, so erhalte ich eine Steigung von 5%. Da ist irgendwo der Wurm drin. Und so versuche ich einige Tage nicht weiter darüber nachuudenken und fange erst am Montag wieder als Geometer von NN aus an. Bin mal gespannt, wo ich da wieder wlechen Murks verzapft habe.
Jetzt könnte man fragen: Federl, warum hast Du das große Gesstell nicht so hoch oder das höhere Gestell nicht so tief gelegt, dass es das gleiche Niveau hat. Und warum hast Du das Gefälle des Bodens nicht gleich durch die Beine des Gestells ausgeglichen. Nun ja, das wäre erst eine Messerei und Zuschneiderei geworden. Wer weiß, welchen Unfug ich da erst angestellt hätte. Und um die engen Radien der Gleise um das Balkenkreuz herum wäre ich gar nicht erst herumgekommen. Das wäre dann wirklich ein ästhetische Problem geworden. Von der Arbeit unter dem Gestell, bei wesentlich höherer oder tieferer Lage gar nicht erst zu reden.
Beim Einzug sagte mir jemand: In einem alten Haus ist ein rechter Winkel Luxus. Jetzt weiß ich, dass auch ebene Fussböden zu den Luxusartikeln im 'alten Haus von Rocky Docky' gehören. (Siehe Bruce Low: Dieses Haus ist alt und häßlich, dieses Haus ist grau und leer....)
Um mich zu beruhigen, werde ich jetzt win paar Häuschen beleuchten und solchen Krimskrams machen. Tröstende Wort sind willkommen. Fotos gibt es wieder, wenn ein erfolgreicher Geometer seine Zwegenwelt vermessen hat und dann dazu bereit ist, gemäß Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung mit der Streckenplanung zu beginnen.
Bis dahin wünsche ich allen Lesern mehr Erfolg als mir in der vergangenen Woche beschieden war.
Grüße.

KlausH

Hi Federl,

lass dich von den kleinen Nicklichkeiten bloß nicht abschrecken; du kriegst das schon hin. Das Projekt ist es wert!

Schöne Grüße
Klaus

kaewwantha

Hallo Federl,
lass Dich bloss nicht abschrecken.
Da kannst Du eventuell doch ein paar interresante Gelände Situationen einbauen. Dann merkt man den Höhen Unterschied nicht. Das bekommst Du schon noch in den Griff.

puma48

Servus Federl,
das Problem werden wir in den Griff bekommen. :woist:
Außerdem ist die neue Kamera da. Da können wir in den nächsten Tagen ein paar Bilder aufnehmen.
Bisher hast Du alle Probleme in gelöst und dieses wird auch beseitigt. :8:

Federl

Eine frisch geeichte Wasserwaage,

Hallo Freunde,
unser Freund KlausH hat mir im Chat einen Tipp gegeben wie ich feststellen könne, ob die benutzte Wasserwaage richtig funktioniert. Danach könne ich festellen, ob ich niccht richtig ticke oder ob die Wasserwaage spinnt. Er meinte, ich solle die Waage einmal genau waagerecht einrichten, sie dann um 180° drehen. Zeigt sie dann wiederum genau die Waagerechte an, ist sie in Ordnung. Falls nicht: Wegwerfen.
In meiner oben geschilderten Verzweiflung, habe es sofort ausprobiert. Und, siehe da, die Wasserwaage war in Ordnung.Daraufhin habe ich alle Markierungen am Grendgestell entfernt und habe nochmals angefangen zu nivellieren. Angangs kam ich immer wieder auf das selbe Ergebnis. Es fehlten einige Zentimeter beim Höhenunterschied vom großen zum kleinen Raum, der ja, direkt gemessen, 175mm höher liegt als der große. Und dann hatte ich gemessen, dass der kleine Raum etwa 15mm nach hinten ansteigt. Nachdenklich habe ich einige Zeit die Libelle betrachtet und die Wasserwaage immer um die 15mm angehoben, bis ich festellte, dass sich die Luftblase ja in die falsche Richtung bewegt. Da ging mir einSeifensieder auf. Das Grundgestellt steigt nicht nach hinten an, sondern fällt um genau die 15mm ab. Demnach hatte ich das Vorzeichen verwechselt und damit brauchte meine Rampe um 30mm weniger zu steigen. Jetzt
hatte ich also nur noch eine Steigung von etwa 3,5$, und war damit auf der sicheren Seite.
In meiner Euphorie bin ich dann gleich den Kreuzbalken nochmals zu Leibe gegangen und habe nochmals 10mm entfernt um so das Lichtraumprofil nochmals zu erweitern.. Jetzt konnte ich die Trasse nochmals anheben, und damit hat meine Rampe nur noch eine Steigung von 2,5%. Also sollte es einen Zug geben, der da nicht raufkommt, dann gebe ich die Modellbahnerei auf.
Und weil ich schon einmal dabei war, habe ich gleich die alte Canon A1 ausgepackt und heftig zu fotografieren angefangen. Morgen knipse ich noch weiter, dann bringe ich den Film zu Schlecker, lasse Abzüge und eine CD machen, und dann, Kinder, wird's was geben. Und dann stelle ich auch gleich die versprochenen Bilder mit ein.
Also dann bis bald.

P.S: Vielen Dank auch für die freundlichen Tröstungen auf meinen letzten Beitrag hin. Ab jetzt wird nicht mehr gejammert, sondern die Wasserwaage, oder was mir sonst so in die Quere kommt, erst mal gepüft. Na ja, vielleicht frage ich auch vorher KlausH, der diese hervorragenden Tipps hat.
Nachmals vielen Dank

KlausH

Hi Federl,

na, das klingt doch schon wirklich gut. Dann bin ich mal auf die Fotos gespannt! (Nebenbei: Die A1 ist eine herrliche Kamera!!!)

Schöne Grüße
Klaus

Graf Spee

Ich habe das leider nicht mitgekriegt, mit dem nivellieren  :5:
Aber als Idee sei sonst in Zukunft für solche Sachen die gute alte Schlauchwaage angeraten. :1:
Haben mein Vater und ich vor 20 Jahren für unsere Modellbahn auch genommen.
Freu mich schon rieesig auf dei Fotos Deiner Anlage :1:

:winken:

(Und ja: Ich weiß, kommt etwas spät... :rolleyes:)
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



enigma

Toller Bericht, da bleib ich dran.  :winken: