Fokker D. VII in 1:72 von EDUARD

Begonnen von Der Lingener, 19. Februar 2019, 09:07:30

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Der Lingener

Moin ihr Lieben,

Hans wollte die neue 1:72er Fokker D. VII hier im MB vorstellen - da das bislang noch nicht geschehen ist, springe ich mal eben schnell mit meinem Review (wobei ich sagen muss, von der Maschine nicht viel Ahnung zu haben!) in die Bresche:
http://www.kitreviewsonline.de/nuernberg-messenachlese-die-neue-fokker-d-vii-von-eduard-in-172/

Ich denke, Hans´Vorstellung wird dann genauer und detaillierter auf die unterschiedlichen Varainten (und im bausatz sind sehr viele angelegt!) eingehen.

Michael
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

Wolf

Wow. Tolles Modell. Da freue ich mich drauf.
Hast du zufällig ein Bild der Flügelunterseiten?
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

matz

Boah, das wird ja ein toller Bausatz. 
Wird wohl eine neue "Fockkerplage" geben  :D
Auf der verlinkten Seite, weiter runtergescrollt bei "...rasiermesserscharfe Hinterkanten ..." ist ein Bild der Unterseite in der Vergrößerung zu sehen. Die Rippen vermeintlich etwas überbetont, läßt sich aber leicht ausgleichen.

matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

eydumpfbacke

Fokker kam doch aus den Niederlanden, oder?

Wird das dann eine "niederländische Modellmanie" werden?

Tja, gegründet in Berlin aber größter ziviler Flugzeughersteller aus Niederlanden....
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

bughunter

Die Fokker-Werke waren jahrelang in Schwerin in der Nähe vom Ostorfer See (eine Holzhalle steht angeblich heute noch), erst am Kriegsende hat Fokker Züge organisiert und ist mit einigen Flugzeugen, Werkzeug und wichtigem Personal samt Familien nach Holland, weil er befürchtete, in Deutschland keine Flugzeuge mehr bauen zu dürfen.

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans

#5
Die von Dr. Michael verlinkten Fotos sind ja nicht zu toppen. Gleichwohl hier noch Bilder, die man ohne Verlinkung sieht.
















Der Bausatz ermöglicht aufgrund der beiden unterschiedlichen Rümpfe den Bau zweier Fokker D.VII  von OAW. Die mittlerere Baureihe ist, weil einzigartig, an der Vielzahl kleiner halbkugeliger Entlüftungsöffnungen an der Motorverkleidung zu erkennen. Diese mittlere Baureihe trug auch eine spezielle Bemalung, die Bleckteile waren nicht einfach grau-grün, sondern in grossen Vielecken bemalt, die das Motiv des Tarnstoffes aufnahmen.  Die andere Baureihe ist die späte OAW-Baureihe mit schlitzförmigen Entlüftungen. Auch diese Baureihe wies meistens noch die Tarnfleckenbemalung der Verkleidung auf. Wer hier einen anderen Hersteller der späten Baureihe bauen will, sollte genau auf sein Vorbild achten, auch auf den eingebauten Motor.

Als Motore liegen zwei unterschiedliche Varianten bei, die ich für einen Mercedes D.III und einen BMW halte, bei letzterem bin ich mir gar nicht mal sicher. Die beigefügten höchst unterschiedlichen Vergaser verwirren mich im Moment mehr, als dass ich die Versionen genau identifzieren kann. Auf alle Fälle liegt auch die Version bei, die man für den ungarischen Lizenzbau bei MAG braucht (nicht /noch nicht jedoch der Rumpf),

Als Bewaffnung hätten wir zwei einigermassen akzeptable Spandau -MG (die gespritzten von Revells Dr. I sind besser) sowie die Schwarzlose-MG für die MAG-Version.

Die Anzahl der Räder ist überwältigend, mit sichtbarem offenen Ventil, mit Abdeckung vorne, hinten etc etc. Manche Originalaufnahme wird gar nicht verraten, welche Version die richtige ist. Ähnlich die Kühler. Der D.VII wurde mit einer Vielzahl von Kühlern ausgestattet, ich denke, alle, die es gab, sind auch im Bausatz vorhanden. Das selbe gilt für die Propeller.

Letztlich baut man aber ja nur ein Modell und die Ersatzteilkiste freut sich über die Motoren, Auspuffe, Räder, Propeller - grad wenn man zB alte Airfix-Kits pimpen muss, weil es keine Alternative gibt. Auch Roden kommt im Einzelfall nicht mit.

Zum Bedenklichen: Der Rumpf einer D.VII war tatsächlich von oben betrachtet, keine saubere Kurve von Cockpit zum Leitwerk. Die Abschnitte zwischen den senkrechten Streben des Rumpfgitters verliefen wirklich gerade. Im Prinzip waren es flache Rechtecke, die sich pyramidal nach hinten verjüngten. Dies sieht man auch deutlich am Eduard-Modell. Aber ganz sooo kantig und stufig war es dann doch nicht. Ich hab keine Ahnung, wie dies mit Tarnstoff oder Lackierung wirkt, aber darüber nachdenken muss man schon und ggf. nach Schleissheim fahren und sich den dortigen D VII genauer ansehen (ja, ich weiss, kein deutscher, sondern holländisch etc etc).

Bedenklich auch die Rippendarstellung auf Flügel und Leitwerk. Sie ist unglaublich fein strukturiert, man erkennt sogar die Naht über den Rippen. Aber...bedauerlicherweise sind die Flächen einfach ziemlich flach, die Rippensicherungsbänder nur aufgrund des Farbunterschieds zu sehen. Und die Flügelunterseite war noch flacher, der Stoff an den Rippen sogar ganz leicht eingezogen anstatt dass hier die Rippe so hervortrat wie im Modell. "Starving cow" hat das mal ein Modellbauer genannt.

Ein Fazit fällt mir ohne Decals und Farbvorschläge schwer. Der Bau ist sicherlich ein reines Vergnügen. Aber alternativlos ist er nicht. Die Komplettserie von Roden ist sicherlich eine kleine Hölle, was Grad und Fischhaut anbelangt, aber die Flügel sind einfach besser.  Mal sehen, wenn der Kit komplett ist. Mit richtigem Tarnstoff sollte er ein Schnäppchen sein und mit ein bisschen Sandpapier auch eine echte Freude machen.

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Danke für die ausführliche Besprechung
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Der Lingener

Geil Hans! DAS hatte ich gehofft: Das mir/uns jemand die Unterschiede erklärt! Ich kann nur den bausatz, so wie er ist, zur kenntnis nehmen - Du machst dann nen Sinn draus!
:P

Michael
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bughunter

Michael, habe auf Deiner anderen Seite gesehen, daß Du die Fokker amerikanisch gebaut hast.
Da könntest Du Doch noch richtig austoben, die gab es sogar mit Packard 8 und Liberty Motoren und komplett anderen Nasen, in der Richtung könnte Eduard auch noch Editions bringen, da gibt es auch Bilder.

Viele Grüße,
Bughunter

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Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Der Lingener

Wolf hatte ja gestern in Lingen die Gelegenheit, die D. VII live zu begutachten und wir haben uns kurz über die Tragflächenunterseiten (erhaben statt eingezogen!) unterhalten - wo Wolf und Hans Recht haben, haben sie Recht! Schade eigentlich, dass Eduard diesen Punkt so verhauen hat! Dennoch bleibe ich bei meinem fazit: Ein toller bausatz, einfach zu bauen und mit vielen möglichen Alternativen!

Bug: Ja, so eine D. VII mit Libertymotor hatte ich auch schon in´s Auge gefasst! Aber ich bin froh, mein Muster wenigstens schon mal mintiert, lackiert und decaliert (doofes Wort!) zu haben. Nur hab ich den Propeller und die Räder verlegt und finde die Spritzrahmen nicht mehr (liegen wahrscheinlich in irgendeiner Kiste!). Sonst wär sie in Lingen am Stand gewesen. Ich hofe, die Teile beim Aufräumen diese Woche zu finden und dann mach ich hier im MB nen Baubericht inkl. Galeriebeitrag.

Michael
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matz

Mit der Tragflächenunterseite wird man wohl leben müssen.
Wüsste nicht wie man in dem Maßstab eine saubere "starving cow" hinkriegt.
Aber der Rest des Bausatz entschädigt dafür mehr als reichlich  :D
Vielleicht taucht ja mit Verfügbarkeit der ersten Bausätze eine praktikable Problemlösung auf  :winken:
Bin gespannt.

matz
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(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Hans

starving cow ist ja falsch. Flat iron wäre besser... :D :D
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Warum sollte man die Unterseite nicht besser hinkriegen?

Machbar wäre das sicherlich
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

matz

Hab die Tragflächen noch nicht in der Hand gehabt, nur die hervorragenden Beschreibungen hier und die verfügbaren Bilder. Wenn ich es richtig verstanden habe hat die Eduardsche Unterseite 2 Probleme:  Die Rippen (-sicherungsbänder) sind zu erhaben, und die Fläche zwischen den Rippen ist nicht (leicht) eingezogen, also konkav gewölbt, sondern flach.
Rippen zurückschleifen, dann ist alles flach. Ob das Fehlen der ,,Konkavität" bei dem Maßstab dann auffällt ist die nächste Frage  :D

Der Bausatz soll ja bald in den Verkauf kommen....
matz
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(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Hans

Nun, man könnte die falschen Bänder abschleifen und an deren Stelle mit dem Schaber a la stretched skin eine Vertiefung setzen. Nicht unmöglich. Und dann die Decals der Rippensicherungsbänder drüber. Wobei man sich die Vertiefung in 1/72 auch schenken könnte.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger