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Modelle und Reviews => Bauberichte => Thema gestartet von: Bardokk-Bardokk in 11. Juni 2009, 19:00:05

Titel: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 11. Juni 2009, 19:00:05
I n   V o r b e r e i t u n g

Baubericht La Flore dite Américaine (Pirateship Jolly Roger, Lindberg, 1:125)

Name: La Flore dite Américaine
Hersteller : Revell/Lindberg
Maßstab : ca. 1:125
Herstellungsjahr: 70er (?)
Preis: 23,90 €
Händler: Krick (http://www.krick-modell.de)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/JollyRoger.jpg)

Bei diesem Bausatz handelt es sich um den ehemaligen Bausatz der ,,La Flore" (Revell?), der später von Revell als ,,Flying Dutchman" verkauft wurde und den heute die Firma Lindberg als ,,Pirateship Jolly Roger" anbietet.
Nach dem Musee national de la Marine hat das Schiff eine LüA von 43m, das Lindbergmodell also einen Maßstab von etwa 1:125.

Auf Foren handelt über dieses Schiff die Bausatzvorstellung

Lindberg – Pirateship Jolly Roger (http://www.modellboard.net/index.php?topic=20809.0) (von tomPA)

und die beiden (Um-)Bauberichte

"Jolly Roger" von Lindberg alias Segelfregatte La Flore 1:150 Plastikmodell (http://www.modellboard.net/index.php?topic=24134.0) (von tomPA)
Conversion von Lindberg's Piratenfregatte Jolly Roger (http://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/thread.php?threadid=17680) (von BritannienFan)  

Dort und auf anderen Internetseiten fand ich diese Fakten über die Geschichte der ,,La Flore" und fasse zusammen:


Historie

Die ,,La Vestale" war eine französische Fregatte der Blonde Class, die mit 30 Kanonen (26 acht-Pfünder und vier vier-Pfünder [das Musee national de la Marine gibt aber eine Bewaffnung von 28 acht-Pfündern an!]) bestückt war, von 1757 bis 1798 wechselnd unter drei Flaggen und segelte und fünf verschiedene Namen trug. Ihr Bau begann 1756 in Le Havre nach den Plänen von Jean-Joseph Ginoux und endete 1757.

Siebenjähriger Krieg
Im Siebenjährigenkrieg sollte sie mit einer Besatzung von 254 Mann an einer Invasion in Schottland teilnehmen. Jedoch geriet die französische Flotte am 20. November 1759 in ein Gefecht, der bataille des Cardinaux (auch battle of Quiberon Bay genannt), gegen die gegnerischen Briten. Frankreich erlitt eine Niederlage, aber die ,,La Vestale" entkam mit weiteren Schiffen nach Vilaine.
Am achten Januar 1761 wurde sie von der britischen Fregatte ,,H.M.S. Unicorn" gekapert und es erfolgte am 16. Februar desselben Jahres die Umbenennung in ,,H.M.S. Flora", die nun unter dem Kapitän John Brisbane mit 220 Mann Besatzung und 32 Geschützen für Großbritannien segelte.

Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg
Die ,,H.M.S. Flora" geleitete im Verlauf des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges am 27. April 1776 eine Transportflotte von der Mündung des Clyde in Schottland nach Boston in Amerika. Ein Orkan zerstreute in der ersten Maiwoche den Konvoi bei Irlands Küste in der Nähe der Inseln Carraig Aonair (auch Fastnet Rock) und Oileán Chléire (auch Cape Clear Island), wobei nur 29 von 33 Schiffen vereinzelt aber sicher in Boston ankamen.
Der ,,H.M.S. Flora" gelang es am achten Juli 1777 vor Newfoundland die von den amerikanischen Rebellen gekaperte ,,H.M.S. Fox" zurückzuerobern (die im nächsten Jahr wiederum von den Franzosen erbeutet wurde).
Im August 1778 gelang es der britischen Garnison und vier Schiffe aus Newport auf Rhode Island vor der nahenden französischen Flotte zu fliehen. Zwei Fregatten, darunter die ,,H.M.S. Flora", mussten jedoch nahe dem Hafen aufgegeben und versenkt werden, nachdem Besatzung und Kanonen ausgeladen waren. Die Fregatte wurde 1780 von den Amerikanern geborgen, repariert und neu ausgerüstet, sodass sie als amerikanisches Kaperschiff ,,The Flora" in See stach.

Im Jahr 1784 kaufte die französische Marine ihre Fregatte zurück und benannte sie in Bordeux nun ,,La Flore dite Américaine". Weil die Franzosen daneben schon eine andere ,,La Flore" (unter Kapitän Castellane; 32 Kanonen) besaßen, wurde sie bald in ,,La Reconnaissance" umbenannt.
1787 wurde sie in Rochefort neu ausgerüstet und fuhr in den Jahren 1788 und 1789 Patrouille vor dem Senegal, einer damals französischen Kolonie.

Revolutionskriege
In den Revoluionskriegen verkaufte die Marine die ,,La Reconnaissance" an den französischen Freibeuter Sieur Faure de Rochefort, nachdem sie außer Dienst gestellt worden war.
Schließlich kaperte die britische ,,H.M.S. Phaeton die ,,La Reconnaissance" am siebten September 1798, welche dann im Admiralitätsgericht versteigert wurde.


Die Vorlage

Es gibt über die ,,La Vestale", bzw. die ,,La Flore dite Américaine" drei bekannte Modelle, von denen wohl eines als Vorbild für den Plastikbausatz diente.

Das eine ist ein Modell das der amerikanische Präsident Kennedy vom französischen Kultusminister geschenkt bekam um die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu verbessern. Es steht heute in Boston in der Kennedy Presidential Library:

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/KennedyPresidentialLibrary.jpg)

Ein ähnliches Modell – ich denke das Vorbild für das ,,Präsidenten-Schiff" – befindet sich im Pariser Musee national de la Marine:

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/Marine-148.jpg)

Interessant ist das dritte Modell, welches das Musée de la Marine in Toulon ausstellt. Dieses weist eine andere Farbe des Rumpfes auf:

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/Flore_amricaine_Scalemodelondisplay.jpg)
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Talisker in 12. Juni 2009, 16:53:31
@Bardokk-Bardokk

Was für eine klasse Einleitung zu diesem Baubericht, einfach super  :P
Den Bau dieses schönen und sehr eleganten Schiffes werde ich aufmerksam verfolgen.

:winken:
Talisker
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 12. Juni 2009, 20:02:13
Prima Einleitung. Ich bin schon gespannt wie es weiter geht :P
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: modellbau.fan in 15. Juni 2009, 09:36:41
Hallo Bardokk-Bardokk,

hinsichtlich Schiffshistorie orientierst Du Dich an meiner Aufzählung bei der Bausatzvorstellung von 2007:
http://www.modellboard.net/index.php?topic=20809.msg274077#msg274077 (http://www.modellboard.net/index.php?topic=20809.msg274077#msg274077)

Mittlerweile bin ich nicht mehr der Meinung das es sich bei der Aufzählung um ein und dieselbe "Pflanze" handelt...

Im National Maritime Museum sind z.B Skizzen zur HMS Flora veröffentlicht:

(http://s6b.directupload.net/images/090615/cc7ftnv2.jpg)
Quelle: nmm.ac.uk
(http://s10b.directupload.net/images/090615/r2k33muv.jpg)
Quelle: nmm.ac.uk

Diese untersetzen eher die These von John Tilley mit 4 verschiedenen Schiffen:

ZitatThe article in question is in Vol. 27, No. 4 (Dec. 1981), pp. 185-194.  The title is "The Frigates La Flore," and the author is none other than Jean Boudriot, dean of the history of French naval architecture in the sailing ship period.  I think we can believe what he says - with the obvious caveat that he, or some other historian, may have dug up some additional information about the subject in the past twenty-seven years.

He says there were four French Frigates named La Flore (five, if one counts the first one).  The first was built in 1706.  She was actually a "barque longue," "a type of vessel that might be considered the equivalent of a corvette," but "in the early establishments of our Navy this vessel, despite its trifling power, is called a frigate at times [pp. 185-6]."

The second Flore was built in 1728, and had a configuration that seems odd to non-French eyes:  a full-length gundeck with twenty-two guns on it, four light guns on the quarterdeck, and a "half battery" of four 12-pounders amidships on a deck below the full-length one - just a few feet above the waterline.  This ship ended her career as a receiving ship at Marseilles, being (apparently) broken up in 1761.

La Flore Number Three was a normal-looking frigate of twenty-six guns built in 1768, to a design by a famous naval constructor named Groignard, and remained in service until 1785.  M. Boudriot describes her, and the circumstances of her design and construction, in some detail, but doesn't say much about her career beyond the fact that (p. 185) she "has a certain standing by reason of a scientifc voyage primarily devoted to the testing of marine chronometers, a cruise carried out in 1771-1772."

Number Four is, it seems, known in some French circles as "La Flore, called 'American.'"  M. Boudriot says (p. 190) that "this frigate is claimed to have been a gift of the United States to France, but I venture to enter certain reservations about that assertion, because I have brought to light...the fact that on September 30, 1784 the engineers Chevillard and Penetreau drew up a document reporting on their inspection of the frigate La Flore, brought from Bordeaux to Rchefort to be sold conditionally by private parties to the King."  M. Boudriot suggests that this ship may have been confused by somebody or other with "the old frigate La Vestale (1756), taken by the British in 1761, scuttled in 1780 when Rhode Island was evacuted, raised by the Americans, and sold to France."  (I think this was the ship the British named Flora, which took part in the capture of the Continental Frigate Hancock in 1777.  The British name would help explain the confusion.  If I'm right, she was scuttled in Narragansett Bay not in 1780 but in 1778, when the Comte d'Estaing's squadron was approaching.  That, I think, was the extent of the connection between any ship with a name resembling "La Flore" and the Comte d'Estaing.) 

At any rate, La Flore Number Four was sold out of the French navy in 1792, placed in service by her new owner as a privateer, and captured by the British in 1798.

The fifth La Flore was built in 1804 and wrecked in 1811.  That ship was the last French sailing warship to carry the name.

Quelle:
http://cs.finescale.com/forums/967718/ShowPost.aspx (http://cs.finescale.com/forums/967718/ShowPost.aspx)

CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 15. Juni 2009, 11:46:17
Ja hallo - noch jemand, der sich um die Blume kümmern will.

Super start - ich freue mich auf´s weiterlesen und werde stetig mitverfolgen, wie Du vorankommst und wünsche - neben gutem Gelingen - viel Spaß!

Bzgl. der Historie ist tatsächlich vorsicht walten zu lassen.

Ich denke, Prof. Tilley´s Zusammenfassung ist fundiert. Er verfügt über einen beachtlichen Wissens- und Erfahrungsschatz - und über die CD´s des "Nautical Research Journal, Vols. 1-40" .. Der Artikel darin ist - wie er ja schreibt - von Jean Boudriot. Den die Insider ja nun als DEN Macher der Ancre-Werke und als ausgesprochenen Experten (DER Experte?) für französlische Marinehistorie dieser Epoche kennen. Hat also Gewicht, diese Meinung...
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: El Supremo in 15. Juni 2009, 12:26:36
Wenn ich das richtig rekapituliere, dann handelt es sich bei dem Modell tasächlich um die ursprüngliche Vestale (1756). Aber welche Zeit respräsentiert das Modell? Noch jene als Vestale vor Aufbringung durch die Briten oder nach der Übergabe an Frankreich durch die USA? Das Modell in Toulon zeigt klar Kupferbeschlag am Unterwasserschiff, was ein Hinweis für die 1780er zu sein scheint:

http://en.wikipedia.org/wiki/French_ship_Vestale_(1756)

Der Wiki-Artikel scheint übrigens inhaltlich zu stimmen. Wenn aber die Flore von 1768 um 1785 außer Dienst gestellt wurde, unter welchem Namen firmierte die Ex-Vestale in der französischen Marine? Dass sie "Flore américaine" genannt wurde, wiss'ma ja, aber ist das auch offiziell?
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: modellbau.fan in 15. Juni 2009, 13:25:04
Zumindest die Takelage - ohne Gaffelbaum am Kreuzmast - stammt wahrscheinlich von den Plänen von Jean-Joseph Ginoux von 1756.

CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Der Abt in 15. Juni 2009, 20:00:59
Naja, eigentlich soll hier ja ein Baubericht geschrieben und keine Diskussion um das Modellvorbild geführt werden. Aber da der Bericht ja noch nicht in die aktive Phase eingetreten ist kann man ja noch weitere Informationen über das vermutliche Vorbild austauschen.

Eine endgültige Meinung welches und ob überhaupt ein konkretes Vorbild vorhanden ist habe ich noch nicht. Denn irgendwie passen die Informationen für mich nicht so recht zusammen.
Zu Boudriots "Flore" Artikel, dieser wurde ja schon 1981 geschrieben und könnte nicht mehr ganz auf dem aktuellen Stand sein. In seinem Werk Frigates of the French Navy (1993) wird das Modell das dem Plastikmodell sowie dem Modellbauplan aus dem Museum als Vorbild diente als La Flore 1768 13MG11 geführt.
Es würde sich also demnach um die von Groignard 1769 gebaute Fregatte mit einer Bewaffnung von 26x8 Pfündern handeln. Allerdings wenn man sich das Modell anschaut paßt die dort vorhandene Stückpfortenanzahl nicht mit der Angabe für die Bewaffnung überein.


Häufig liest man auch das es sich bei dem Modell um die ursprüngliche La Vestale von 1756 handelt. Dazu findet man auch die Angabe das dieses Schiff zu Ginoux Blonde Klasse von 5 Schiffen gehörte.
Zur Blonde Klasse gehörten die Blonde, Brune, Aigrette, Vestale u. Félicité, alle 1756/57 in Le Havre mit identischen Maßen gebaut. Vier dieser Klasse wurden von den Engländern erbeutet wobei eines unmittelbar danach verbrannt wurde.
Diesen Eroberungen verdanken wie die Originalpläne der Brune im Zustand März 1761 als gerade erbeutetes Schiff sowie den Umbauplan 1770/71.
Schaut man sich diese Pläne an fällt auf das auch diese Klasse nur 13 Stückpforten hatte aber noch gravierender ist die unverkennbare Rumpfform des Stevens (leicht nach hinten geführt) die überhaupt nicht zum Modell der La Flore paßt. Desweiteren wird bei der Brune der Bugspriet durch das Backdeck geführt. Bugsprietlage und Stevenform sind unverkennbare Attribute des ursprünglichen Designs die so höchstwahrscheinlich auch bei den Schwesterschiffen vorkamen und im Fall der Brune auch nicht durch die englischen Umbaumaßnahmen verschwanden.

Also was mich angeht, nach dem ich den Brune Plan gesehen habe mag ich nicht recht an die ex Vestale Geschichte glauben. Aber auch das das Modell Groignards 1769 La Flore darstellt scheint nicht sicher....


Grüße :winken:


Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 15. Juni 2009, 20:24:59
Sehr schön diese vielen Informationen die ich zu "meinem" Schiff bekomme. Recht interessant, welche verschiedenen Quellen Euch zur Verfügung stehen. Besitzt von Euch jemand den Plan des Marinemuseums? Die Takelung ist bei dem im Bausatz enthaltenen Plan nur durch ein Seitenbild angegeben, man muss sich also wohl anderer Quellen - wie Mondfeld - zu nutze machen.
Eine Frage hätte ich noch... (ich weiß, noch ist der Bau gar nicht los gegangen) Sind die Farbschemas der drei "Original"-Modelle zutreffend? Gab es damals Vorlieben oder sogar festgesetzte Schemas für die Bemalung von Fregatten in der französischen Marine? Ich selbst würde nämlich gerne die Masten mit Weiß bemalen, so gibt es die Bauleitung zwar an, aber die drei Modelle zeigen alle Naturholz-Masten-Farbe.

Gruß, Bardokk Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Teredo in 17. Juni 2009, 11:03:46
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 15. Juni 2009, 20:24:59
Besitzt von Euch jemand den Plan des Marinemuseums?

Die Pläne habe ich, komme allerdings erst in ein paar Tagen dazu nachzusehen. Aber vielleicht kannst Du noch ein bisschen präzisieren, wonach ich gucken soll?

Schöne Grüße
Teredo  :winken:
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 18. Juni 2009, 18:57:21
Hallo Teredo,

Zitat von: Teredo in 17. Juni 2009, 11:03:46
Aber vielleicht kannst Du noch ein bisschen präzisieren, wonach ich gucken soll?

Es ist nett, dass Du für mich nachsehen würdest. Ich habe selbst eben nur die Anleitung des Bausatzes die mir zur Takelage nur dieses Bild gibt:

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/klPlan-Flore.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/grPlan-Flore.jpg?t=1245344037)
(zum vergrößern Bild anklicken)

Hier sind zwar die Befestigungspunkte an den Segeln und Rahen gut zu erkennen, ich kann aber daraus nicht entnehmen wo die Taue unten am Schiffsdeck oder -rumpf festgezurrt sind. Es wäre gut wenn Du mir dort weiterhelfen könntest. Aber bitte es eilt nicht, es dauert bis ich bei den Masten bin und sowieso habe ich ja noch gar nicht überhaupt mit den Bau angefangen
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 19. Juni 2009, 09:28:31
Was Du meinst, ist ein Belegplan - die meisten Taue des laufenden Gutes (die Seile zum Setzen, Reffen und Ausrichten der Segel - also zum Bedienen des "Antriebs") sind an bestimmten Belegstellen festgemacht. Es gibt für Laufendes Gut prinzipiell zwei Möglichkeiten:

1. ein Tau wird von der Stelle am Segel, der Rah oder ähnlichem, wo es etwas "einstellen" soll, zu einem der Maste geführt und am Mast entlang zum Mastfuss. Dort hat es dann eine "Bank" mit Belegnägeln. Das Tau wird dann dort - je nachdem wie schwer der Zug darauf ist entweder über eine Block an Deck oder eine Rolle im Bein der Bank umgelenkt und - je nach Zug entweder an einem Knecht (das ist ein soliderer in der Struktur des Schiffs fest verankerter vertikaler Balken oder an einem Nagel der Bank (bei weniger Zug) belegt - also festgemacht.

2. Das Tau wird "außen" an den Segeln vorbei (meist auch nach hinten) zur Reling geführt - dort sind innen seitlich auch Belegbänke angebracht.

Das ganze hat den Sinn, dass das ganze Gestrippe mit den Segeln in jedweder Stellung möglichst wenig in Konflikt kommt, damit nix scheuert oder die Bewegung der Segel einschränkt. Das geht am besten direkt am Mast (wo ja der Drehpunkt der Rahen ist) oder eben weit außen hinter den Segeln ...

Ich bin gespannt, ob ein Belegplan in den Plänen enthalten ist - es wäre vermutlich eher ungewöhnlich, weil die Takelage (die vom Sailing Master bzw. dem Commandanten meist fast nach Belieben geändert werden durfte) nicht Bestandteil der Planung eines Schiffes war. Natürlich gab es vorgaben und Regeln - dazu gibt es je nach Epoche und Land natürlich Literatur. Wobei ich mir für die amerikanischen Schiffe den "Kedge Anchor" besorgt habe und gestehen muss, dass ich trotz ganz ordentlicher Englisch-Fähigkeiten nur schwerlich mit dem Buch klar komme. Mir sind´s zu wenig Bilder - und zu viel an Fachbegriffen wird vorausgesetzt - und ich finde es auch schwierig (vermutlich wegen der Mangelnden Kenntnis von Fachbegriffen) die "richtigen" Stellen zu meinen Fragen zu finden.

Ein sehr gutes und wunderschönes Buch (weiß aber nicht ob´s zur Epoche und zum Schiffstyp passt! - vermutlich eher nicht, es beschreibt eine etwas größere britische Fregatte. Aber ich glaube fast, Du siehst das (noch?) nicht soooo eng) ist dieses hier:
Rigging Periond Ships (http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=730&catid=167)

Es ist ein wunderschönes Buch, in dem ich manchmal einfach blättere, um zu träumen. DAS würde Dir sicher helfen! Kaufen!

Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 20. Juni 2009, 18:46:56
Guten Abend zusammen!

Ich habe etwas über die Bemalung meines Schiffes nachgedacht und neige dazu, den Rumpf überhalb der Wasserlinie nicht im Holzton sondern in einem gelben Ocker zu bemalen, also ähnlich der bekannten Viktory. Ist eine Gelb-Ockerbemalung zu dieser Zeit (zweite Hälfte 18. Jhd. Frankreich) aber angebracht? Kann ich dann noch die Masten in Weiß bemalen oder müssten sie wie bei den Briten, ebenfalls gelb sein? Gab es Vorschriften oder modische Richtlinien, betreff der Bemalung, zu dieser Zeit?

@ Markus.K.
Ich Danke für deine Antwort, ich habe mir jetzt das besagte Buch bei Amazon bestellt. WIe Du sagtest handelt es sich zwar um eine englische Fregatte, aber immerhin im 18. Jahrhundert.
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 22. Juni 2009, 13:47:28
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 20. Juni 2009, 18:46:56
Ich Danke für deine Antwort, ich habe mir jetzt das besagte Buch bei Amazon bestellt. WIe Du sagtest handelt es sich zwar um eine englische Fregatte, aber immerhin im 18. Jahrhundert.
Das wirst Du sicher nicht bereuen ... es ist einfach ein wunderschönes Buch und es vermittelt - gerade dem Anfänger - recht anschaulich, wofür welches Tau tatsächlich benutzt wurde - wie es geführt und wie es belegt war!

Ich glaube auch - die Experten werden aufschreien! - dass die Unterschiede in der Takelage zw. Briten und Franzosen gar nicht so gravierend waren. 80 % des Tauwerks war bestimmt ähnlich - wenn nicht gleich. Am Ende geht es ja immer darum, Segel in der richtigen "Dosis" in die richtige Richtung zu bewegen und oben zu halten.

Vielleicht zeigst Du anhand Petersson immer vorab, was Du als nächstes nach ihm machen möchtest- und die Franzosen-Experen können Dir einen Tipp geben, ob das bei der könglich französischen Marine anders gehandhabt wurde ...
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 26. Juli 2009, 01:12:52
Guten Abend,

jetzt wird der Bau in die Tat umgesetzt! Ich fing mit der Bemalung der Heckskajüte an; diesmal bringe ich etwas mehr Mühe auf als wie bei meiner Saint Louis und male sorgfältiger.

Das Heck grundierte ich mit Schwarz (Vallejo - Black) und büstete es mit einer Mischung aus derselben Schwarz und etwas Dunkelblau (Foundry -  Bavarian Cornflower Blue Shade, 73A) trocken um einen leichten Blaustich zu erhalten.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/klHeck1.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/grHeck1.jpg?t=1248562564)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Hiernach fügte ich die Grundfarben auf die Verzierungen: Orange (Foundry - Yellow Shade, 2A), Purpur (Vallejo - GC Warlord Purpur), Dunkelblau (Foundry -  Bavarian Cornflower Blue Shade, 73A) und heller Sand (Foundry -  Boneyard  Light, 9C).

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/klHeck2.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/grHeck2.jpg?t=1248562564)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Im nächsten Schritt setzte ich entsprechende Akzente mit Gelb (Foundry - Yellow, 2B), Pink (Vallejo - Pink), Blau (Foundry -  Bavarian Cornflower Blue, 73B) und Weiß (Foundry -  White 33C). Die Lilien und die Krone wurden mit Gold (Revell - Gold, 94) bemalt. Zudem klebte ich die Fensterkreuze mit Blumendraht (auf den Fotos scheint die untere Strebe direkt am Fensterbrett anzuliegen; das ist jedoch nur wegen der schrägen Aufnahmeperspektive).

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/klHeck3.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/grHeck3.jpg?t=1248562566)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Zuletzt folgte nochmals eine Akzentuierung der gelben Verzierungen (Foundry - Yellow Light, 2C).

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/klHeck4.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/grHeck4.jpg?t=1248562566)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Gut mein Heck ist durch die Rosen etwas bunter geworden und erinnert nun etwas an alpenländliche Dekoration, aber nur Schwarz-Gelb wäre mir etwas zu eintönig. Die Schanierbeschläge der beiden Luken unter der Kajüte sind inzwischen auch mit einer Dunkelgrau-Metall-Mischung hervorgehonen.

Grüße, Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 26. Juli 2009, 08:19:47
sehr schöne Bemalung des Spiegels  :P

Wie passt eigentlich der Spiegel an die Seitengalerien? Ich habe immer die Befürchtung, dass die Bemalung Schden nimmt, wenn ich die Teile aneinanderklebe.  Das Oberdeck solltest Du allerdings im eingebauten Zustand bemalen. Die Passgenauigkeit ist, nach den Bildern, die ich kenne, nicht so prickeld.
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Der Abt in 26. Juli 2009, 09:51:19
Bisher die schönste Bemalung eines Flore-Spiegels die ich gesehen habe. Gefällt mir wirklich ausnehmend gut. :P
Freue mich schon auf die Fortsetzung des Bauberichts.
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Teredo in 26. Juli 2009, 12:05:46
Sieht sehr akkurat und effektvoll aus.

Mir wären die Fensterkreuze allerdings immer noch zu mächtig.
Irgendwie sehen die aus, als sollten sie einen Ausbruch verhindern.  :D
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 27. Juli 2009, 19:46:35
@ Teredo

Zitat von: Teredo in 25. Mai 1970, 13:20:27
Mir wären die Fensterkreuze allerdings immer noch zu mächtig.
Irgendwie sehen die aus, als sollten sie einen Ausbruch verhindern.  :D

Dann muss meine Flore halt als Strafschiff dienen  :D

Eine andere Frage, könntest Du mir netterweise in Deinem Marinemuseums-Plan der L'Flore nachsehen, welchen Großmastdurchmesser diese an Deck hat und den Maßstab des Planes nennen? Das ist ja nach Mondfeld die Standartberechnung für Taustärken. Bei meinem Modell habe ich etwa 4,5 mm, aber ich bin mir nicht sicher ob der Bausatzhersteller so auf die Maßstabgenauigkeit bei seinem Modell geachtet hat.

Viele Grüße Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Teredo in 27. Juli 2009, 22:33:57
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 27. Juli 2009, 19:46:35
welchen Großmastdurchmesser diese an Deck hat und den Maßstab des Planes nennen?

9,5 mm bei 1:75

Die Masten sind übrigens alle einzeln mit sämtlichen, rot bezifferten Belegstellen herausgezeichnet.
Und die großformatigen Modellfotos sind auch nicht schlecht.

Aber Gnade Deiner armen Seele, wenn Du wieder die Webleinen weglässt!   :5: :D
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 28. Juli 2009, 16:24:11
Vielen Dank für die Antwort Teredo! Der Durchmesser müsste also beim Modell ca. 5,7 mm und nicht ca. 4,5 mm entsprechen. Nun kann ich meine Taue in einer angemessenen Stärke verwenden.

Grüße Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: JollyRoger in 28. Juli 2009, 21:11:31


Aber Gnade Deiner armen Seele, wenn Du wieder die Webleinen weglässt!   :5: :D
[/quote]
:P :P :P :P :P :P :P
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 29. Juli 2009, 16:50:31
Oh oh, da habe ich zwei Henker die über mich und meine Webleinen wachen...
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 29. Juli 2009, 17:14:57
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 29. Juli 2009, 16:50:31
Oh oh, da habe ich zwei Henker die über mich und meine Webleinen wachen...

Wieso nur zweI? Ich habe die Neunschwänzige schon gewässert :D
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: FSC_Zombie in 29. Juli 2009, 17:20:22
Und ich verspeiße Webleinenweglasser am liebsten 2 Wochen  in der Sonne nach der Hinrichtung gereift. Also mir solls recht sein.  :D
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: HWB in 29. Juli 2009, 21:06:38
Als Webeleinenweglasser macht man sich hier wirklich keine Freunde. Du solltest mal darüber nachdenken.  :D
Der Heckspiegel ist allerdings schön geworden.

:winken:
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: El Supremo in 02. August 2009, 09:52:20
Yoah, der Heckspiegel kann echt was, einzig die Veilchen hätt' ich gelb belassen, anstatt lila.

Und ja, die Webleinen...gell?
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 02. August 2009, 19:21:56
Dieses Wochenende schritt der Bau - oder besser die Bemalung - weiter voran. Der Rumpf kam an die Reihe (das Weiß wird noch nach dem Zusammenbau mit verdünntem Grau getuscht werden). Ich bemalte den Ocker mit Foundry Ochre 4 A, B und C:


(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/kl1Rumpf.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/gr1Rumpf.jpg?t=1249233633)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/kl2Rumpf.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/gr2Rumpf.jpg?t=1249233634)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

Viele Grüße,

Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Teredo in 03. August 2009, 08:46:20
Die Bemalung sieht gut aus.  :P
Wobei ich jetzt nicht nachgeschaut habe, ob das so einigermaßen historisch korrekt ist oder nicht.

Was mir aber wieder sehr unangenehm auffällt, sind diese Fensterkreuze. Bedenke, dass Du den Rest Deines Lebens mit diesen Fensterrrahmen verbringen musst.   ;( :D
Außerdem sind die beim vorderen Fenster so seltsam schräg... 8o
Ich würde die rausreißen und versuchen, die Rahmen mit Papierstreifen (120 g oder so) auf transparenter Folie (als Glas) hinzubekommen.
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Hans in 03. August 2009, 09:45:25
Das weisse Unterschiff sieht besonders sauber aus. Hast das gespritzt? Falls nicht, wie hast du das hinbekommen?

H
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 03. August 2009, 10:18:55
Oho - da ist man eine Weile nicht "an Board" .. und dann kann man solche Schönheiten finden. Toll!

Das Heck - super! Über die Farbe der Blumen wurde schon gesprochen - aber warum auch nicht!
Die Fensterkreuze .. da muss ich mich anschließen. Die würde ich - es geht ja noch gut - vielleicht doch wirklich optimieren. Denn es stimmt: die wären dann für immer so! Das wäre schade.

Die Farben des Rumpfes sind toll. Allerdings habe ich einen Frage/Anregung:
War das Bleiweiß tatsächlich dem Barkholz folgend aufgebracht - oder war es nicht eher so wie bei der Kupferung: einige Dezimeter höher als Wasserspiegel - ganz gerade - und was unter dem Barkholz oberhalb dieser "Höchstwasserlinie" war, war entweder geteert (also schwarz) oder holzfarben?

Es wird wirklich ein Schmuckstück, deine Flore - und macht Ihrem Namen wirklich Ehre!
Freu mich auf weiteres!
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 03. August 2009, 19:46:06
Danke für das Lob...

Gut Ihr habt mich überzeugt, die Fensterkreuze werde ich, wenn ich wieder zu Hause bin, herausreisen und wohl mit Papier ersetzen (Wieso fange ich eigentlich an mit Draht herumzufusseln, anstatt gleich mit den leichter zu verarbeitenden Papier zu werkeln???)


Zitat von: HansTrauner in 03. August 2009, 09:45:25
Hast das [weiße Unterschiff] gespritzt? Falls nicht, wie hast du das hinbekommen?

Ich habe den Rumpf einfach nur mit einer guten Schicht - zum Airbrush recht groben - weißen Grundierungssprays (Citadel - Skull White) gefärbt. Anschließend pinselte ich noch Acrylweiß (Foundry - White) herauf.


Zitat von: Marcus.K. in 03. August 2009, 10:18:55
War das Bleiweiß tatsächlich dem Barkholz folgend aufgebracht [...] ?

Ich orientierte mich an den "historischen" Modellen, die ich in der Eröffnung meines Bauberichtes abgebildet habe. Ich muss auch eingestehen, dieses schöne herausragende glatte Barkholz verleitet einen dazu dort die "Wasserlinie" zu ziehen, und für mich macht dieser gelb-schwarz-weiße Streifen einen schön eleganten Eindruck.


Zitat von: El Supremo in 02. August 2009, 09:52:20
[...] die Veilchen hätt' ich gelb belassen, anstatt lila.

Gut es stimmt, wenn man sich zum Beispiel den Spiegel der Victory anschaut, so zeigt dieser (außer den Flaggen und Ferderbusch) eine gelb-schwarze Bemalung. Aber ich mag es etwas bunter, wobei ich schon zugebe das rosa Blüten zu den schon weißen Fensterkreuzen und Verzierungen recht gewagt sind. Dennoch gibt die sanfte Farbe einen passenden Eindruck zum ausklingenden Rokoko.

Grüße, Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 03. August 2009, 21:45:57
Das Unterwasserschiff war mir gestern Abend gar nicht aufgefallen. Aber Marcus hat mit seiner Anmerkung Recht. Richtig ist die Bemalung des dritten Vorbild-Modells. Der schwarze Streifen wird bis zu einer Parallelen zur Wasserlinie am Bug und Heck verbreitert. Wenn Du die Fensterkreuze änderst, kannst Du das vlt. direkt auch erledigen ;)
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 08. August 2009, 13:50:02
Melde gehorsamst Verbesserungen durchgeführt.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/grheck.jpg)

Beim Unterwasserschiff führte ich bis zur Wasserlinie Ocker nach und die Fensterkreuze ersetzte ich mit Pappe. Dünner konnte ich die letzteren leider nicht fertigen, dafür sehen sie jetzt aber gerader aus als mein Drahtversuch.

Gruß, Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: JollyRoger in 08. August 2009, 14:41:32
Hallo  Bardokk-Bardokk !
Sieht schon besser aus aber irgendwie doch noch zu dick. 8o
Von Modulor gibt es Polystyrolstreifen in verschiedenen stärken als vierkant oder als rundstab.
http://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid/f7646706bbd7ba2bdeed9ace5031b931/cl/alist/cnid/TF_ALA (http://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid/f7646706bbd7ba2bdeed9ace5031b931/cl/alist/cnid/TF_ALA)
Schaus dir mal an. :D
Was mich einwenig stört sind die Stückpforten die sehen so schief aus oder täusch ich mich da.
mfg Christian

Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 13. August 2009, 13:08:57
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 08. August 2009, 13:50:02
Melde gehorsamst Verbesserungen durchgeführt.

Beim Unterwasserschiff führte ich bis zur Wasserlinie Ocker nach und die Fensterkreuze ersetzte ich mit Pappe. Dünner konnte ich die letzteren leider nicht fertigen, dafür sehen sie jetzt aber gerader aus als mein Drahtversuch.

Die Wasserlinie sieht viel gefälliger und vor allem - professioneller - aus. So muss das aussehen! Da gibt es jetzt erstmal nix zu meckern.

Was die Fensterkreuze betrifft: da gebe ich meinem Vorredner recht. Immer noch recht sperrig, das Ganze.
Du musst Dir mal Vorstellen, da stünde ein Offizier im Fenster. Mit dem Fensterkreuz könnte man ja jemanden erschlagen!

Was mir auch durch den Kopf geht: die Fenster waren wohl sehr oft gar nicht wirklich aus Glas - oder zumindest auf Fahrt durch eine bemalte Klappe ersetzt. Das sah auf die Entfernung wie die Glasscheibe aus - je nach Epoche allerdings wurde das "Glas" auch gnadenlos mit dem z. B. Weissen Streifen überpinselt.
Schau mal die Beiträge von McCool vom 19ten und 20ten Sept. 2008  http://www.napoleon-forum.de/index.php?showtopic=2100&st=80 ... hoffentlich kannst Du die Bilder sehen ...

Der Sinn ist klar: auf Fahrt waren die Fenster extrem gefährdet gegen größeren Wassereinbruch. Da man ja aber auf einem Schiff eher geneigt ist, alles zu tun, was das Schiff trocken hält, ist klar, dass man - vermutlich bald nach dem Auslaufen - die schönen Fenster durch dichte Klappen ersetzte.

Du könntest also überlegen: wenn Du das Modell auf Fahrt zeigen willst, könntest Du die Fenster mit Plastik-Sheet zukleben, und die Fensterimitation tatsächlich aufmalen - wie damals auch üblich. Ich gebe allerdings zu, dass das für den Modellbau ungewöhnlich ist und dass diese Vorgehensweise leicht den Eindruck von billigem Plastik-Modell vermittelt. Ich muss da immer an meine alte Peter-Pan-Piraten-Galeone "Jolly Roger" denken, mit ihren aufgemalten Scheiben ..
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 13. August 2009, 19:27:17
Das Unterwasserschiff sieht gut aus. Wie breit sind die Papierstreifenstreifen für die Fensterkreuze? 2/10 mm kannst Du mit einem scharfen Skalpell schon schneiden. Danach die STreifen mit dünnflüssigem Sekundenkleber tränken.
Ich vermute allerdings, dass alles in dem Maßstab zu breit wirkt.

Evtl. kannst Du transparente Folie für die Fenster verwenden und die Kreuze einfach aufmalen.
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: JollyRoger in 13. August 2009, 21:44:21
Hallo zusammen!
Bei Modulor gibt´sPolysyrolstreifen mit 0,25 x 0,75 mm die könnten passen.
mfg Christian
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 22. August 2009, 01:18:08
Ahoi!

Endlich konnte ich meiner "La Flore" wieder ein wenig Zeit widmen. Diesmal kam das Deck dran (auf den Bildern wirkt es alles etwas dunkler als es in Wirklichkeit ist):

Anfangs drug ich in den inneren Bereichen des Decks Dunkelbraun (Foundry - Tan Schade, 14A) auf, um etwas mehr "Tiefe" durchscheinen zu lassen.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/kl1deck.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/gr1deck.jpg)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Im zweiten Schritt wurden die Grundfarben aufgetragen. (Foundry - Drab, 12B; Drab Light 12C und Boneyard Shade, 9A für die Beplankung und Schwarz/Dunkelbraun für die Gräting.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/kl2deck.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/gr2deck.jpg)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Hiernach akzentuierte ich die Gräting mit Ocker (Foundry - Boneyard Shade, 9A) und bürstete das Deck mit Hellgrau (Vallejo, Game Color - Stonewall Grey) trocken.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/kl3deck.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/gr3deck.jpg)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Zuletzt folgte das Tuschen mit Citadel Brown Ink.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/kl4deck.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/gr4deck.jpg)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


Das Batteriedeck ist leider nicht so gut gewurden, da ich noch etwas mit der Tinte herumexperimentiert hatte; aber man sieht im zusammengebauten Zustand sowieso nur ein kleinen Teil dieses unteren Decks.

Gruß, Bardokk Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 22. August 2009, 23:10:11
Ah, die kleine Blume ...

Das sieht sehr gut aus .. nur eben .. wie Du schon sagst: etwas dunkel.

Die Decks wurden täglich geschrubbt - einerseits, damit das Holz nicht austrocknet, andereseits, damit es wirklich, wirklich sauber ist und schließlich sicher auch: damit keiner vor Langeweile auf dumme Gedanken kommt!

"Whitening the Dekck" heißt das im englischen.

Die Oberfläche sieht danach (wenn es intensiv gemacht wurde) wie frisch geschnitten - oder wie überschmirgelt. Und genau das war sie auch: es wurde Sand als "Schrubbmittel" verwendet - und genau genommen wurde tatsächlich der Dreck aus der Oberfläche geputzt, in dem man immer wieder einen Teil der Oberfläche scheuernd, schmirgelnd "abtrug".

Aber was mir sehr gut gefällt: Du hast die einzelnen Planken in jeweils gleichbleibender Farbe für die Planke angestrichen.

Bei vielen sieht man, dass der Holzmaserungseffekt über Techniken erreicht werden soll, bei dem über viele Planken hinweg eine Veränderung der Farbschattierung stattfindet. Das mag an einzelnen Stellen sogar in echt so sein (z.B. an Stellen, über die viel gelaufen wird - oder an Stellen, in denen sich Dreck sammeln kann). Das alles sind Stellen an Deck,wo über einen "Prozess" nachträglich eine Farbänderung stattfindet, der tatsächlich über mehrere Planken hinweg passiert. Dort mag dann über mehrere Planken hinweg eine Farbveränderung sichtbar sein.

Es gibt aber in echt vermutlich eher selten den Fall, dass eine Planke von ihrem eigenen Farbverlauf her genau der Nachbarplanke entsprach (die ja oft um ein nicht unerhebliches Stück versetzt eingebaut war!). Dafür gibt es real - außer einem statistisch entsprechend selten auftretend Fall - wenig Gelegenheit.

Versteht man, was ich meine?


Wichtigste Message: das sieht sehr gut aus!

Dass das Kanonendeck etwas weniger gut ausgefallen ist / sein soll, ist nicht wirklich dramatisch. Wie Du ja sagst: es wird eh fast überall im Dämmerlicht der Dunkelheit verschwinden.

Ich freue mich auf weiteres!!
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Teredo in 23. August 2009, 00:46:08
Viel Mühe, aber mir ist das auch zu bunt und zu dunkel.

Der Ergänzung wegen noch ein Foto, das ich letztens im neuen Hamburger Museum machen konnte:
(http://img190.imageshack.us/img190/9497/floreheck75.jpg)
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 23. August 2009, 01:52:41
Danke für Deine ausführlichen Informationen Markus K.

Das Foto von Dir, Teredo, ist fein; endlich mal eine Nahaufnahme eines Modells. Nur lässt mich das Wappen auf dem Heckspiegel grübeln. Bei meinem Modell sind die drei französischen Lilien im Wappen zu sehen, beim Foto befinden sich aber unter den Blüten (wenn es überhaupt welche sein sollen) noch drei Kreise oder was seht denn ihr darauf?

Zudem habe ich mir jetzt auch den PLa-Flore-Plan des französischen Marinemuseums bestellt; ich bin schon gespannt darauf!

Nächtliche Grüße,
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Teredo in 23. August 2009, 10:10:36
Moin!

Eins vom Bug noch?

(http://img252.imageshack.us/img252/3564/florebug75.jpg)

Und das gesamte Modell:
(http://img34.imageshack.us/img34/9487/floregesamt75.jpg)

Auf dem Museumsplan sieht das Heck aber wirklich anders aus. Im Wappen finden sich drei Lilien, sonst nix. Auch das untere Zierband ist durch kurze Querstäbe zwischen den Ovalen unterbrochen. Auf den Fotos, die dem Plan beiliegen, wirkt das Pariser Modell erheblich besser als dieses aus Hamburg. Überhaupt fand ich einige Modelle dort ziemlich enttäuschend.
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Der Abt in 23. August 2009, 10:41:42
Naja, die Tricolore, wie am Modell zu sehen, ist historisch gesehen ja auch mehr als suspekt...... :rolleyes:
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Teredo in 23. August 2009, 10:56:22
Zitat von: Der Abt in 23. August 2009, 10:41:42
Naja, die Tricolore, wie am Modell zu sehen, ist historisch gesehen ja auch mehr als suspekt...... :rolleyes:


Vielleicht stellen Wappen und Flagge ja einen nachrevolutionären Zustand dar.  ?(
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Der Abt in 23. August 2009, 11:30:15
Oder das Modell zeigt den Fliegenden Holländer??? Natürlich wäre dann die Flagge verkehrt aufgehängt. :3:
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 23. August 2009, 12:06:39
Zitat von: Der Abt in 23. August 2009, 11:30:15
Oder das Modell zeigt den Fliegenden Holländer??? Natürlich wäre dann die Flagge verkehrt aufgehängt.

Aha, deswegen hatte Revell das Schiff auch als Fliegenden Holländer verkauft... . Dann fehlt aber am Modell nur noch die leuchtende Geisterfarbe. :D
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 24. August 2009, 16:39:54
Uuuhauuuhauuuuha
:n??:

.. macht mir doch nicht solche Angst! Die von Revell (oder andere) lesen das vielleicht und machen´s auch noch!!

Aber auch hier bei dem sonst hübschen Museumsmodell scheint das Bleiweiss bis zum Bergholz hochgezogen zu sein. Das dürfte aber so nicht richtig sein. (Klugscheiss-modus wieder off!)
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: hwe in 26. August 2009, 16:57:55

Hallo Bardokk-Bardokk!

Mal ne kleine Frage: Wirst Du die (deutlich sichtbaren!) Kalfater-Fugen auf dem Deck noch schwärzen?  :pffft:

Abgesehen davon ist das Deck für meinen Geschmack etwas merkwürdig gefärbt. - So dunkeles Holz kam im allgmeinen meines Wissens eher nicht für Decks zum Einsatz.

Und gut "gepflegte" Decks waren fleissig geschrubbt (mit Sand und Steinen regelrecht geschmirgelt) und damit relativ hell. - Weniger gut gepflegte waren zuerst dreckig (an den häufig abgelaufenen Stellen heller) und dann wurden sie grau.

Und nasses, rohes Holz wird so dunkel, dass es fast schwarz ist.

Ich kann dein Deck mit keinem der vier Zustände so richtig "in Deckung" bringen.  :woist:

Aber Du kannst deine Decks natürlich färben wie du lustig bist. :)


Ciao,

HWE
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 27. August 2009, 10:44:22
Danke für die Information hwe.

Ich habe es nicht vor die Kalfalterung bei diesem Deck zu schwärzen. Es wäre recht schwer dabei ein ordentliches Bild zu bekommen, weil die Fugen bei diesem Modell leider erhaben und nicht gesenkt modeliert sind.

Gruß, Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: hwe in 27. August 2009, 23:42:46
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 27. August 2009, 10:44:22
Danke für die Information hwe.

Ich habe es nicht vor die Kalfalterung bei diesem Deck zu schwärzen. Es wäre recht schwer dabei ein ordentliches Bild zu bekommen, weil die Fugen bei diesem Modell leider erhaben und nicht gesenkt modeliert sind.

Gruß, Bardokk-Bardokk
Das hatte ich bereits vermutet. - Ich Du es trotzdem versuchen würdest und wie du das dann löst. - Ich kenne nämlich auch keine sinnvolle Lösung für dieses Problem. - Womit eigentlich "bewiesen" ist, dass der Hersteller mit diesem Deck Blödsinn gemacht hat. - Sieht zwar auf den ersten Blick gut aus, lässt sich aber nicht wirklich gut so bemalen, wie es sich eigentlich gehört.

Oder hat hier jemand eine Idee, wie man das realisieren könnte?

Ciao,

HWE
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: neffets71 in 28. August 2009, 07:46:14
Um bei erhabenen Gravuren die Kalfaterung erscheinen zu lassen muß das Deck vor beginn der Holzdarstellung schwarz grundiert werden.
Dann die Holzimmitation auftragen. Wenn alles gut durchgetrocknet ist, das Deck mit Schleifflies oder feinem Schleifpapier anschleifen. Dann erscheint die schwarze Kalfaterung wieder. Wenn Du bei dem aufbringen der Holzimmitation mit mehreren Holzfarbtönen arbeitest ergibt sich durch das leichte anschliefen ein richtig schön ausehendes Segelschiffsdeck.

Gruß
Steffen
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 28. August 2009, 16:13:16
Hät´s nicht besser beschreiben können.

Das ist wohl die Vorgehensweise, die man sich bei Revell hat einfallen lassen. Jedenfalls habe ich das in dem ollen Heft von Les Wilkins "How to build plastic ship models" so beschrieben gelesen. Das habe ich mir mal für teuer Geld aus den USA schicken lassen (und noch den Zoll beschwatzen müssen!) weil darin beschrieben würde, wie das Revell-Constitution-Modell zu einer USS President umgebaut wurde. Ist auch so - aber eben einfach in dem man das Farbschema etwas anders ausführt (das Schema ist eine reine Erfindung!?!) und den Heckspiegel glatt geschliffen hat.

Aber im Heft gibt es viele Hinweise, wie man mit Farbe und Kunststoff umgehen kann/soll, wenn man ein Segelschiff baut. Und kann mich gaaanz dunkel erinnern, dass einem so ein Vorgehen vor über 30 Jahren mal in einem Heftchen von Revell empfohlen wurde.

Irgendwann einmal werde ich das auch mal ausprobieren und dann berichten (jaja, ich weiß, das schreibe ich seit 4 Jahren!).
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: hwe in 28. August 2009, 17:19:16
Hallo Steffen,

ich glaube, ganz so einfach ist das in der Realität leider auch wieder nicht... - Denn...

Zitat von: neffets71 in 28. August 2009, 07:46:14
Um bei erhabenen Gravuren die Kalfaterung erscheinen zu lassen muß das Deck vor beginn der Holzdarstellung schwarz grundiert werden.
Da stimme ich erstmal mit dir überein. - Allerdings... Wenn das ganze Deck schwarz grundiert wird, wird automatisch in diesem Fall auch die erhabene "Holzmaserung" mit schwarz grundiert.
Und ich glaube nicht, dass das so super wünschenswert ist. Ausserdem gibt eine schwarze Grundierung grundsätzlich schon mal eine sehr dunkle Basis (Grundierung) für die eigentliche Decksfarbe.
Die kann man eigentlich nur umgehen, indem man nochmal mit einem hellen Holzton oder gelb grundiert. - Damit läuft man aber wieder Gefahr, die schwarzen Kalfaterfugen hell zu machen...
Die Probleme beginnen langsam...
Zitat
Dann die Holzimmitation auftragen.
Das wäre dann ein einheitlich schwarz grundiertes Deck, oder? - Ist das nicht zu "eintönig" und zu dunkel? - Wie genau soll ich die "Holz-Imitation" verstehen? - Sind das dann doch mehrere Schichten Farbe, um das Schwarz wieder weg zu bekommen? - Kann man machen, aber man muss dann seeeeeehr lange Trockenabstände einhalten, damit das nicht alles nass in nass wird.
Ich kenne da die Regel, dass man die Trockenzeit mit jeder Farbschicht verdoppeln soll...
Zitat
Wenn alles gut durchgetrocknet ist,
... das kann jetzt offensichtlich dauern, oder? ;)
Zitat
das Deck mit Schleifflies oder feinem Schleifpapier anschleifen. Dann erscheint die schwarze Kalfaterung wieder.
Und das stelle ich mir auch einigermassen abenteuerlich vor. - Bei den hochstehenden Kalfaterfugen (eigentlich schon ein Widerspruch in sich!) muss man ganz vorsichtig so lange schleifen, bis das Schwarz wieder durchkommt. - Aber das auf einem sehr schmalen Raum, denn ich denke, keiner möchte die Holzmaserung des Decks auch schwarz haben, oder? - Also muss man dann doch noch irgendwo eine "dunkle" Holzfarbe als Schicht dazwischen auftragen, damit die Struktur des Holzes sich vom Rest der Planke farblich abhebt. - Uff...

Mal sehen, ob ich die Farbschichten in der Reihenfolge sinnvoll auf die Reihe bekomme:

- 1. Schwarz grundieren
- 2. dunkelbraun grundieren (für die Holzstruktur)
- 3. Hell grundieren, mehrere verschiedene Farbtöne, für einen schönen Planken-Effekt (aus verschiedenen "Hölzern")
- 4. eigentliche Farbe auftragen - teilweise wieder abtupfen/verwischen (?)

und dann...
Zitat
Wenn Du bei dem aufbringen der Holzimmitation mit mehreren Holzfarbtönen arbeitest ergibt sich durch das leichte anschliefen ein richtig schön ausehendes Segelschiffsdeck.

Gruß
Steffen

... und wenn ich bei schleifen ein Mü zu viel wegnehme, sind die Holzstrukruren nicht mehr braun, sondern schwarz.
Und wenn ich bei der schwarzen Grundierung ein Mü zu viel wegnehme... - HÖLLE (!) - kommt die blöde Plastikfarbe des Spritzlings wieder raus!

Wow! - Was für eine Arbeit! - Wie gut, dass man dazu nicht verpflichtet ist, wenn man Holzmodelle baut! ;)

Um ehrlich zu sein: ich habe sowas früher auch gemacht. - Ist echt eine Höllenarbeit. - Wehe die Farbe trocknet nicht richtig, oder die Schicht ist mal dünner als gedacht und "schwupps" hat man die falsche Farbschicht durchgucken. - Das kann echt ätzend sein. - Und wenn man es total versemmelt, darf man gleich das ganze Deck wieder abbeizen.

"Einfach" ist da für mich was anderes. ;)

Ciao,

HWE
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 28. August 2009, 17:29:57
Danke für die Tipps @ Markus K. und neffets71

Mal sehen, wenn ich nochmals ein Deck mit erhabener Kalfalterung bemale, werde ich vielleicht die von Euch genannte Technik anwenden. Aber wie es hwe schreibt scheint es doch sehr kompliziert zu sein, um ein besseres Ergebnis zu erreichen, als ohne angedeutete Fugen.

Gruß, Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: neffets71 in 28. August 2009, 17:51:01
Hallo HWE,

so kompliziert ist es wirklich nicht.
Die ganze Kunst ist das anschleifen und das ist eigentlich auch nur ein Materialproblem. Mit 1000Schleiffließ geht das ganz hervorragend.
Bei den Modellen die ich mit erhabenen Plankenstoßen kenne ist die Holzmasserung entweder nicht vorhanden oder nicht so hoch wie die Plankenstöße.
So wie die Fotos vom Deck aussehen scheint hier Fall 2 vorzuliegen. Falls beim schleifen ein paar Holzmasserunngen wieder Dunkel durchscheinen ist das aber auch kein Problem. Es wirkt dann viel realistischer. Wenn Du aber an einer Stelle wirklich mal zuviel wegeschiffen hast einfach Acrylfarbe darüber steichen und nochmal schleifen.
Zur Farbe. Ich nehme als Grundierung schwarze Email Farbe. Das lasse ich einen Tag trocknen. Für die eigentliche Decksbemalung nehme ich dann Acrylfarbe. Verschiedene Farbtöne gut verdünnt mit Wasser (Weiß, Sand, Gelb, Braun, Rot, Hellgrau, Schwarz) bevorzugt Revell weil die im Gegensatz zu Tamiya und Gunze die schwarze Grundierung nicht anlösen. Die Farben werden auf dem Deck schön Nass in Nass immer in längsrichtung gestrichen.
Als Trockenzeit reichen dann locker 2 bis 3 Stunden. Also ist das Deck in 2 Tagen fertig. Schneller geht die von Bardokk gezeigte Methode auch nicht. Falls Du nach dem schleifen mit dem Farbton nicht zufrieden sein solltes kannst Du das ganze noch wunderbar mit Ölfarben nachtönen.

Gruß
Steffen
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 05. September 2009, 03:09:22
Guten Abend,

zu Hause angekommen machte ich mich heute sogleich an mein Schiffchen her und fertigte nun das Batteriedeck. Da ich grundsätzlich faul bin, habe ich nur bei den vom Oberdeck aus sichtbaren Kanonenlafetten ein Brocktau befestigt. Bemalt wurden die Kanonen mit einer schwarzen Grundschicht und dann mit einer Mischung aus Schwarz, Dunkelgrau und etwas Silber trockengebürstet. Die Lafetten wurde mit Vallejo Scarlet Rot bemalt und dann mit Vallejo Orange akzentuiert. Hier das Ergebnis:

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/batKl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/batGr.jpg)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

mit spätnächtlichen Gruß
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: neffets71 in 07. September 2009, 10:00:15
Das Deck sieht doch ganz gut aus. Bei einem Briten oder Amerikanern wäre das Deck wohl heller aber für einen Franzosen passt das schon.
Nur die Brocktaue müssen auf jeden Fall noch vor die Stützen des Oberdecks.
Sieht zwar so jetzt besser aus weil schön gleichmäßig ist aber völlig falsch weil die Kanonen so nicht einsatzfähig sind.

Gruß
Steffen
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 08. September 2009, 23:08:42
@ neffets71
ja, dass die Brocktaue um den Stützen falsch angebracht sind, habe ich nach einer Überlegung auch gemerkt... aber leider war es zu spät - der Rumpf ist schon usammengeklebt  :( Naja, muss ich halt damit leben...

Beim Kleben musste zuerst das Oberdeck auf das Batteriedeck geklebt und dann die beiden Decks mit den Rumpfhälften umschlossen werden. Das Modell hat aber eine gute Passgenauigkeit, daher war dieser Schritt um einiges leichter als ich es mir vorgestellt hatte. Unstimmigkeiten mit abstehenden Teilen an der Klebenaht der Rumpfhälften gab es nur am Vorder- und Achtersteven. Durch Schleifen und Schneiden ist dies Manko aber behoben.

Bevor ich den Heckspiegel anbrachte, fügte ich noch Zwischenwände in die Kabitänskajüte ein, um einen Lichtdurchfall an falscher Stelle zu vermeiden: eine zum Batteriedeck, zwei zu den jeweiligen Offiziers-Sanitärseinrichtungen an den Seitentaschen.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/HeckO.jpg)


Jetzt muss die Werft aber leider wieder für zwei Wochen ruhen.

Gute Nacht

Bardokk-Bardokk

P.S.: Inzwischen sind bei mir die Flore-Pläne des Pariser Marinemuseums eingetroffen; wirklich sehr schön!
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 15. November 2009, 16:39:02
Guten Tag,

heute stelle ich nun endlich den nächsten Eintrag zu meiner "Flore" ins Netz. Der Heckspiegel wurde angeklebt und an Deck wurden die ganzen Aufbauten befestigt (Grätings, Schiffglocke,... usw.). Leider ging mir mein Steuerrad verloren; mal sehen wie ich das ersetzten soll... .

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/Rumpfklein.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/La%20Flore/Rumpfgro.jpg?t=1258299436)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

Jedoch ist mir die Takelung - wie sie im Plan vom Pariser Marinemuseum aufgezeigt wird - noch zu kompliziert. Deshalb habe ich beschlossen, den Bau meiner "Flore" anzuhalten. Stattdessen will ich mich bei einem kleineren Schiff versuchen; im Auge habe ich die Golden Hind von Heller.

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Revier in 15. November 2009, 18:55:43
Schöne, saubere Arbeit. Ich beneide Dich ein bisschen um Deinen Baufortschritt. Gibt es noch mehr Detailbilder?

Grüße,

Revier.
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: Marcus.K. in 20. November 2009, 23:10:58
Oh - Baustopp! Mensch - schade, gerade wo´s spannend wird. Überhaupt: mehr Bilder bitte. Sie sieht sehr schmuck aus, die Flore. Aber willst Du uns nicht noch den verlängerten Rücken zeigen? Und mehr Details an Deck? Wie sieht es aus, wenn man von oben auf´s Kanonendeck schaut?

In jedem Fall glückwunsch zu einem schönen Modell! Saubere Arbeit!
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg)
Beitrag von: Marcus.K. in 13. Dezember 2014, 11:43:08
Diese La Flore verdient, wie ich finde, durchaus auch Beachtung. Drum wollte ich einfach mal kurz nachfragen: gab´s hier einen Fortschritt? Manchmal baut man ja weiter, hat aber weder Zeit noch Muse, den Fortschritt zu dokumentieren. Es gab - auch an der schönen Hind  - leider keine weitere Einträge mehr seit 2011 (oder?) ...

Hoffe, es geht Dir gut (das wäre ja schon mal das Wichtigste) .. und würde mich freuen, wenn Du weiter gebaut hättest. Das hätten Deine Bauten nämlich wirklich verdient.

:winken:

Beste Grüße
Marcus
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: hwe in 21. November 2015, 17:04:28
Servus!

Was ist denn aus dieser wunderschönen "La Flore" geworden?

Ist sie mittlerweile fertig?

LG,
Herbert
Titel: Re: Baubericht La-Flore-dite-Américaine (Pirateship-Jolly-Roger, Lindberg, 1:125)
Beitrag von: bughunter in 21. November 2015, 20:33:39
Der Autor des Bauberichts hat sich im August 2014 das letzte mal blicken lassen. Schreib eine PN, wenn Du Glück hast, bekommt und liest er die daraufhin generierte Mail.