Bristol Racer von Avis, 1:72

Begonnen von Gilmore, 16. Mai 2019, 21:03:54

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Gilmore

Typ:          Bristol Mod. 72 Racer
Hersteller:  Avis
Maßstab:    1:72
Preis:         € 17,95
Spannweite: ca. 123 mm

Es erscheinen aus Osteuropa immer mehr Bausätze von Flugzeugen, die kaum einer kennt und im Original auch nur in kleinen Stückzahlen gebaut wurden. Zum Beispiel diese "Bristol Racer" von 1922, von der nur ein Exemplar gebaut wurde. Das Flugzeug hatte damals schon ein einziehbares Fahrwerk (!) und eine besondere Verkleidung des damals brandneuen Bristol Jupiter IV-Motors. Die Maschine sollte rechnerisch  350 km/h schnell sein. Allerdings wurde diese Wuchtbrumme nie in einem Rennen eingestzt, weil die Steuerung um die Längsachse problematisch war, die Probleme konnten nicht ganz abgestellt werden. Die gedrungene Form des Fliegers erinnert schon ein wenig an die Gee Bee-Racer.
Das Modell zeigt die typischen Merkmale eines Kleinserienmodells. Die Oberflächen der stoffbespannten Oberflächen an Flügel und Leitwerksflächen sind sehr realistisch wiedergegeben. Auffällig ist die Aufteilung des Rumpfes in Ober- und Unterhälfte, macht bei dieser außergewöhnlichen Form des Fliegers aber Sinn. Ich vermisse allerdings eine Oberflächenstruktur auf dem hinteren Rumpfbereich, die auf Originalfotos und sogar auf dem Deckelbild gut zu sehen ist. Die Windschutzscheibe ist ein Stück bedruckter Folie.

Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

tsurugi

Ui, der ist schön und den hatte ich auch mal im Focus gehabt.
Wo hast Du den bekommen ?
Das schaut weitgehend gut aus bis auf die aufgedruckte Scheibe welche mir nicht zusagen würde.

Gruss

Markus

tsurugi

Hatte das mit der fehlenden Rumpfstruktur überlesen, das ist sehr ärgerlich und aufwändig darzustellen.

bughunter

Danke fürs Zeigen, das ist ja mal wirklich eine seltene Maschine, die ich noch nicht kannte.
Allerdings erinnert die mich schon recht stark an die ältere Bristol M.1C, die ich als Resin-Bausatz von SpinModels in 1:48 im Lager habe.

Zitat von: tsurugi in 16. Mai 2019, 21:24:28
Das schaut weitgehend gut aus bis auf die aufgedruckte Scheibe welche mir nicht zusagen würde.
Da das damals nur einfache Scheiben waren, ist diese Darstellung am Modell absolut ok und in 1/72 realistisch. Das ist selbst bei den 48er Doppeldeckern üblich. Der Rahmen ist aufgedruckt, einfach mit scharfer Scher ausschneiden in Form bringen und aufkleben. Gespritzte Scheiben wären viel zu dick.

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Gilmore

#4
Ja, ärgerlich und eigentlich gar nicht darstellbar. Es sei denn, man spannt den Rumpf in eine Drehbank ein.   :7:
Evtl. könnte ich da meine "Kugelschreiber-auf-0,1mm-Plasticart-Methode" helfen, aber vermutlich würde ich das Modell damit eher verschlimmbessern. Zumal ja zuvor eine dünne Schicht Material vom Rumpf abgetragen werden müßte, was ich kaum gleichmäßig hinbekommen würde. Wann ich den Vogel bauen werde, weiß ich eh nicht, vielleicht kommt mir ja noch ein rettender Gedanke.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Hans



https://www.baesystems.com/en/heritage/bristol-72-racer

Vielleicht andersrum - nix einfräsen, auffüttern mit gezogenem Gießast oder Plastikstreifen und dann fillern und leicht schleifen. Wenn überhaupt.....

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

tsurugi

Sieht auf dem orig. Foto garnicht mal so stark aus die "Rippen" und das ist ne ziemliche Nahaufnahme.
Ich denke da muss man in 72 nicht viel wenn überhaupt was ändern.

hakkikt

Danke für die Vorstellung!

Man kann versuchen, die Sache mit der Rumpfstruktur von der Seite des Herstellers zu sehen; ich bin mir nicht sicher, ob selbst Tamiya es hinkriegen würde, das darzustellen, ohne eine Schleiforgie des Bastlers zu verursachen.

HI-Lok

Danke Jürgen für die Vorstellung.
Eine kleine, interessante Drangtonne der Vogel und definitiv Mal was anderes.

Gruß

Marcel

Gilmore

@Tsurugi: Dieses und einige andere Modelle habe ich beim Aviationmegastore kommen lassen.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

tsurugi


FlyingCircus

Um die Struktur zu erreichen würde ich es mit einem Kugelfräser versuchen.

Die Positionierung der Spannten- bzw Stringerabstände auf den Rumpf aufzeichnen bzw. Stringer und Spannten mit Abklebeband vor dem Fräsen schützen. Ist sicher ein Geduldsspiel. :1: :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Gilmore

Tolle Idee, Klaus! Dann muß ich mir nur noch einen Bohrmaschinenständer für meine Proxxon zulegen. Und ein Dutzend Exemplare von dem Bausatz zum Üben. Das wäre ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Da lasse ich den Rumpf in dem Bereich lieber glatt.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

FlyingCircus

Hallo Jürgen, ich habe da einige Polystyrol Bausatz Reste, an denn Du üben könntest. Dann brauchst Du dir den Bausatz nicht mehr im Dutzend besorgen. ;) :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Der Lingener

Moin ihr Lieben,

Hier noch ein paar kurze Vorbildinfos:
http://www.kitreviewsonline.de/bristol-type-72-racer-von-avis-bx-72030/

Die fehlende Rumpfstruktur ist nur eine Sache und von einem short-run Hersteller absolut nicht zu bewältigen! Wer da näher an´s Original will, muss schon ganz schön was an Eigenleistung und Können mitbringen - Gilmore go! Du schaffst das!
Ich selbst kann sowas nicht und bin froh, wenn ich überhaupt was zusammengeklebt kriege.

Am Donnerstag hab ich auf unserem Lingener Stammtisch mal angefangen:


Und wie man sieht: An den Rump-/Tragflächenübergängen ist Einiges zu bearbeiten:




DAS hätte auch ein short-run Hersteller besser lösen können!

So schaut das kleine Pummelchen mittlerweile aus (ich konnte von Freitag bis Sonntag nix machen, weil ich mit meiner Frau in den Urlaub musste!):



Ehrlich geschrieben werde sogar ich, der Bausatzzusammenkleber, wohl noch ein wenig Arbeit investieren, damit das Ergebnis wenigstens Anfängeransprüchen genügt!
Mal sehen, ob ich die Möhre bis zum Wochenende feddich krieg!

Dieser Kit ist nur was für Modellbauer mit einem leichten Hang zu SM oder für so Trottel wie mich, die meinten "Och, dat Moppelchen kleb ich mal eben schnell zusammen" und nun irgendwie elegant aus der Nummer rausmüssen  :rolleyes:

Ich freu mich schon auf Gilmores Baubericht .... damit man sieht, wie´s richtig gemacht wird!

Michael
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

Gilmore

Du Lingelingelingener hast mit der Gurke schon angefangen? Da guck ich mal, was Du daraus zauberst. Und dann schau ich mal, was ich besser (oder verschlimmbessert) bauen werde.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

f1-bauer

Servus Jürgen,
da hast Du wieder einen interessanten Brummer ausgegraben. Sieht richtig knuffig aus und wird bestimmt ein Hingucker. Der Spinner sieht aus wie eine verkleidetes Speichenrad.

Was die Rumpfstruktur anbelangt: ich denke, die ist auch am Original nur minimal gewesen. Das auf dem Foto deutliche Muster ist glaube ich eher der Lichtbrechung geschuldet. Hier ist eine Seite, da ist die Maschine vor dem Zusammenbau zu sehen https://ww2aircraft.net/forum/threads/bristol-72-racer.47066/. Die Rumpftüte besteht laut englischem Wikipedia und der Seite hier https://1000aircraftphotos.com/Contributions/KleinBernhard/10623.htm aus dünnen Ringen, die mit Speichen verspannt wurden. Das ganze wurde mit drei Lagen (m.E. dünnem Furnier aus) Tulpenholz laminiert. Das sieht auf dem Foto sehr glatt aus. M.E. gab es dann nach dem entfernen der Speichen und lackieren Spannungen in der Konstruktion, die das ganze wie "stressed skin" aussehen lassen.

Ich würde die Struktur, wenn überhaupt in 1/72 wahrnehmbar, nur optisch durch lackieren andeuten. Den Rumpf Hochglanz lackieren, dann die Ringe und Stringer dünn abkleben und die freibleibenden Felder ganz leicht seidenmatt übernebeln. Egal ob fräsen, aufkleben oder maskieren, das ist was für einen der Mutter, Vater, Bruder, Schwester und die Großeltern erschlagen hat  8o

Gutes Gelingen
Jürgen  :winken:

Gilmore

Danke für den Link, Jürgen! Ich hatte auch schon überlegt, die Struktur nur durch optische Täuschung darzustellen. Jedoch dachte ich an geringfügig dunkleres und/oder helleres Rot statt an seidenmatte Oberfläche. Aber der Vogel steht bei mir nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, da ist noch Zeit, eine Lösung zu finden.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

rabapla

alternativ könnte man noch die Methode aus dem insbesondere U-Bootmodellbau nehmen, mit der das sogenannte "canning" der Rumpfwände dargestellt werden soll: die Spannte und Stringer abkleben, dazwischen leicht die oberfläche mit der rundung eines entsprechenden Skalpells abnehmen.
Wahrscheinlich lässt sich aber die größte Regelmäßigkeit durch lackieren erreichen............
Gruß

Ralf

komplexe Systeme machen komplexe Fehler, 
einfache Systeme machen............ komplexe Fehler.    jede Menge 1/48 Flugzeuge und 1/72 Schiffe in unterschiedlichen Stadien

b.l.stryker

Ich würde es eher mit Preshading versuchen, die Struktur nur schattenhaft darzustellen. Aber niedliches Eggplane.
Glück Auf, Björn


Primoz

Ich würde es auch mit entsprechender Bemalung versuchen. Ein subtil "getigerter" Anstrich wäre wohl das Mittel der Wahl. Wenn es beim ersten Versuch zu krass ausfällt, kann man es dann als Pre-Shading nehmen und noch mal dünn übersprühen.
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang