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Lotus E21 - Kimi Räikkönen

Begonnen von Paul, 09. August 2013, 22:34:26

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Paul

Servus Leute,

jetzt hat man doch länger nichts mehr von mir gehört. Ich war doch recht schwer beschäftigt mit unserem Formula Student Projekt, der Uni und den Vorbereitungen auf England. Jetzt habe ich wieder etwas Zeit gefunden endlich mein nächstes Projekt zu starten.
Vier Modelle standen zur Auswahl:
Ferrari F138 - Schönes Auto, aber als bekennender nicht Ferrari Fan kann ich das nicht bringen - obwohl es wirklich ein tolles Auto ist.
Lotus E21 - Technisch sehr interessantes Auto mit lässigem Fahrer.
Red Bull RB9 - Wunderbares Auto, aber aus vertraglichen Gründen werde ich diesen Wagen nicht bauen dürfen.
Sauber C32 - Sehr inovatives und interessantes Auto, allerdings verhältnismäßig wenig Bildmaterial zur Verfügung.

Nach dem vorläufigen Baustopp an meinem Audi R18 TDI war ich schon länger auf der Suche nach einem Nachfolgeprojekt, welches ich in England zu verwirklichen versuchen werde. Der E21 ist mechanisch der womöglich ausgeglichenste Rennwagen der aktuellen Formel 1. Motorentechnisch ist er mit dem Renault RS27 auch top ausgestattet, ein Schwachpunkt ist vielleicht noch das relativ schwere Getriebe. Aerodynamisch ist er, wie alle Anderen, dem Red Bull sicherlich unterlegen.
Sowohl qualitativ als auch von der Detailierung erwarte ich mir von diesem Auto extrem viel. Den Motor habe ich ja beim Red Bull schon gebaut und mit meinem erweiterten Wissen über die Systeme eines aktuellen Foeml 1 Rennwagens sollte da schon noch so einiges drinnen sein.
Ich habe mir inzwischen schon einen Datenberg von etwa 397Mb angeschafft (vgl. Red Bull RB7 - 277Mb) - 1017 Bilder, techn. Reglement, Motordaten, diverse Publikationen, technische Analysen und so weiter.
Ich hoffe, dass ich wieder einige Mitleser erhalte und diese auch begeistern kann.

Grüße Paul  :winken:

Fehlenden Prefix ergänzt
GS

Tormentor

Also mich hast du schon auf deiner Seite, schön das man wieder mehr von dir sehen/hören darf! Freu mich drauf!

:winken:

robdog.ch

Da bin ich auf alle Fälle mit dabei!!  :1:

Grüsse
Röbi
Kein Wunder bin ich so müde, hat man mir doch gleich nach der Geburt einer das Ladekabel durchtrennt.

Frauen Komplimente machen ist wie Topfschlagen im Minenfeld -
es sind immer nur ein paar Milimeter zwischen Leben und Tod!

mumm

Da bin ich dabei, dat wird prihiiima...

Also, ich schaue auch wieder still staunend zu.

Peter  :winken:

ron_killings

Grandios. Ich bin auf jeden Fall dabei.
Den Lotus hätee ich auch gern (leistbar) in einem meiner Maßstäbe.

:winken:

"Kimi you missed the presentation by Pele"
"Yeah, I was having a shit"

--Kimi Räikkönen Brazil 2006--

Modellbau Atelier

#5
 8o

Wahnsinn! So habe ich geguckt als ich den Titel deines BB gelesen habe, den Aktuellen Lotus von Kimi - Iceman - Raikkönen. Ich flipp aus!  :klatsch:
Ich werde deinen BB mit riesigem Interesse verfolgen!!!!! Ich finde den Lotus  auch saugeil!!!!!!!!
Aktuell im Bau:
Lotus Honda 99T | BMW M3 DTM 2012
pausierte Projekte:
Lotus 72E | Lutus 25

Paul

Hallo Leute,

die letzte Nacht habe ich mich damit beschäftigt, das Monocoque des Lotus E21 zu (re)konstruieren. Wo es noch ein bisschen hapert ist das Heck und die Seitenkästen.
Am Heck konnte ich die Form der Ausschnitte für die Kühlerleitungen noch nicht zu hundert Prozent nachvollziehen. Bei den Seitenkästen werde ich mit Fertigungsbeginn derselben die exakte Form noch errechnen. Ansonsten grundsätzlich alles recht ähnlich wei beim Red Bull, der Teufel liegt halt ie immer im Deteil. Und dort unterscheidet sich dieses Monocoque doch noch recht stark von dem des RB7. Hier sind einmal die ersten Zeichnungen des Monocoques:


Lotus E21 Monocoque - Seitenansicht


Lotus E21 Monocoque - Grundriss


Lotus E21 Monocoque - Aufriss

Das wars fürs erste, danke fürs Vorbeischauen.

Grüße Paul

Paul

#7
Servus Leute,

mit der Fertigstellung der Zeichnungen für das Getriebegehäuse bin ich jetzt bereit für den Fertigungsbeginn des Lotus'. Der Haken an der Sache ist, dass ich immer noch kein Geschäft in Milton Keynes gefunden habe, welches meinen Kleber führt (UHU hart). Zumindest habe ich jetzt ein Geschäft gefunden, der meine Arbeitsaterialien wie Fotokarton, Goldfolie und so Zeugs führt.
Jedenfalls ist alles fertig für den Fertigungsbeginn des Monocoques. Ich habe auch schon die ersten Abwicklungs-Schemata für die Grundstruktur des Monocoques erstellt. Und sogar fleißig Cornflakes habe ich in den letzten Tagen gegessen, damit ich auch genug Material für meine Grundstruktur habe.  :1:

Zeichnung des Titan- Getriebegehäuses für den Lotus E21.

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Wie man sehen kann, habe ich inzwischen mehr als genug Material erstellt um mit der Fertigung zu beginnen.

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Die Motorenzeichnungen habe ich vom RB7 übernommen.

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Das Basismaterial für die Monocoquestruktur liegt auch schon bereit.

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GS


Das wars wieder, der nächste Bericht sollte dann wieder etwas interessanter werden. ;)

Grüße Paul

Tormentor

Also ich finde alleine deine Zeichnungen schon hammer! Mich wundert allerdings das du nicht auf Millimeterpaper zeichnest, und dann gleich in den Maßen die du brauchst? Wäre das nicht bedeutend einfacher?

:winken:

Paul

Zitat von: Tormentor in 01. September 2013, 20:00:15
[...] Mich wundert allerdings das du nicht auf Millimeterpaper zeichnest, und dann gleich in den Maßen die du brauchst? Wäre das nicht bedeutend einfacher?
[...]
Die Zeichnungen sind schon alle im Maßstab 1:10. Ich muss also nur noch die Maße die ich gerade brauche herausmessen. Das ist ja auch Sinn und Zweck der ganzen Zeichnerei.

Grüße Paul

mwhh

Hallo Paul.
Schönes und interessantes Projekt hast dir ausgesucht. Und dazu der zuverlässigsten F1 Wagen mit dem wohl coolsten und schnellsten Piloten.
Dein Zeichnungen sind ja echt der Hammer.
Was mich aber gerade mehr interessiert, wie läuft das Praktikum bei Red Bull? Ist das Arbeitsleben dort wirklich so stressig, hektisch und schnelllebig?
Konstruierst du dort schon paar kleine Sachen?
Früher als Student war es ja auch mein Traum bei einem F1 Team anzufangen.
Gruß Micha

Repsol2k

Juhu ein neuer F1 von dir :) Das wird sicherlich eine große Herausforderung für dich aber ich denke mal den nötigen technischen Backround hast du ja zu Hauf :)

Und für die Momente in denen man sich mal wieder ärgert warum das Bauteil nicht so will , wie man selbst will:

Do you have any special rituals when the helmet is concerned like many have? - I wipe it so that I can see better. (Kimi Raikkonen)

(Auszug aus http://www.f1complete.com/drivers/494/11721-funny-kimi-raikkonen-quotes, 02.09.2013 )

Paul

Zitat von: mwhh in 02. September 2013, 07:53:30
[...]
Was mich aber gerade mehr interessiert, wie läuft das Praktikum bei Red Bull? Ist das Arbeitsleben dort wirklich so stressig, hektisch und schnelllebig?
Konstruierst du dort schon paar kleine Sachen?
[...]

http://www.modellboard.net/index.php?topic=46960.new#new

Paul

#13
Servus Leute,

wie ihr vielleicht mitgekriegt habt, war nicht wirklich viel los mit meinem Lotus in den letzten paar Wochen. Der Grund dafür ist ziehmlich einfach und nennt sich ACER. Mein billiger Japaner hat leider den Geist aufgegeben und somit hatte ich natürlich keine Bilder ect. zum Arbeiten.

Zitat von: mwhh in 02. September 2013, 07:53:30
[...]
Was mich aber gerade mehr interessiert, wie läuft das Praktikum bei Red Bull? Ist das Arbeitsleben dort wirklich so stressig, hektisch und schnelllebig?
Konstruierst du dort schon paar kleine Sachen?
[...]
Diese Frage wurde auf anderer Stelle beantwortet:

Zitat von: Repsol2k in 02. September 2013, 23:54:51
Juhu ein neuer F1 von dir :) Das wird sicherlich eine große Herausforderung für dich aber ich denke mal den nötigen technischen Backround hast du ja zu Hauf :)

Und für die Momente in denen man sich mal wieder ärgert warum das Bauteil nicht so will , wie man selbst will:

Do you have any special rituals when the helmet is concerned like many have? - I wipe it so that I can see better. (Kimi Raikkonen)

(Auszug aus http://www.f1complete.com/drivers/494/11721-funny-kimi-raikkonen-quotes, 02.09.2013 )
Jaja, das brauchts auch...

Die Grundform der oberen Monocoquehälfte ist fertig. Jetzt kommen dann noch ein paar kleine Inserts/Einsätze für Zeugs wie Dreieckslenker oder Dämpfer Aufnahmepunkte. Ich spiele auch mit dem Gedanken eine echte Wartungs/Inspektionsöffnung zu bauen. Dann könnte man natürlich das ganze interne Aufhängungszeug und die Pedale betrachten. Die nächsten Schritte sind dann das Entwerfen der unteren Monocoquehälfte mit dem Kiel und dem Cockpitboden sowie das Erstellen des Tankgehäuses.

Wie üblich habe ich natürlich wieder die technischen Regularien verwendet um die Abmaße des Chassis zu erhalten.

  • 2013 FORMULA ONE TECHNICAL REGULATIONS
  • Appendix to the 2013 FIA Formula One Technical Regulations

    Nachtrag: irgendwie klappts mit der Formatierung hier nicht mehr

    Ich werde mich im Laufe des Bauprozesses immer wieder auf diese beiden Dokumente beziehen.

    Die Grundform des Monocoques - der allererste Teil eines jeden Autos. Wer ein bisschen kreativ ist, der kann sich schon vorstellen, wie dieses Teil gebogen wird und die Form des Monocoques erahnen.

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    Die Grundform mit ein paar Vorrichtungen die sivherstellen sollten, dass sich das Chassis auch innerhalb der Regularien befindet. Ref. 2013 FORMULA 1 TECHNICAL REGULATIONS-Drawing 5

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    Ein paar Einklebeteile.

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    Vorderere Schottwand und Lagerträger der vorderen Umlenkhebel. An der Schottwand kann man die Löcher für das Einstellen der Drehstabfedern erkennen. Auch sieht man die vier späteren Aufnahmepunkte der Nase.

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    Die Grundform der Cockpitrückwand (Trennwand zwischen Cockpit und Tank). Ich weiß noch nicht wirklich, ob ich das Teil nur als Vorrichtung zum Einkleben der Wand benützen soll oder es als tragendes Element mit dem Monocoque verkleben soll...

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    Das linke und rechte Insert des Cockpit Einstiegs. Die Platte dazwischen ist die Vorrichtung um die Form des Einstiegs zu kontrollieren.

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    Die Teile eingeklebt.

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    Der Einstieg. Die Inserts seitlich haben die Funktion das Chassis zu verstärken. Dieser Bereich ist naturgemäß der schwächste Punkt des Monocoques, da es ein offenes Profil darstellt und, wie einem Ingenieur gelehrt (nicht geleert) wird, hat ein offenes Profil nicht unbedingt das größte Widerstandsmoment bezüglich Torsionsbelastungen. Für die Inserts habe ich zwei verschiedene Arten Karton verwndet. Eine Schale aus Butterkecksverpackungskarton :3: und einen Kern aus einem Karton mit etwas geringerer Dichte um die angestrebte Dicke der Inserts zu erreichen.

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    Das wars vorerst wieder, Danke fürs Vorbeischauen.

    Grüße Paul

robdog.ch

Wow, was will man mehr? Komme gerade vom Nachtessen & Nachwuchs ins Bett bringen ins Büro und darf das hier sehen/lesen  :1:  :klatsch:

...weshalb nur komm' ich mir mit meinem Ferrari 641-Umbau so billig vor  :woist: :pffft:

:winken:
Röbi
Kein Wunder bin ich so müde, hat man mir doch gleich nach der Geburt einer das Ladekabel durchtrennt.

Frauen Komplimente machen ist wie Topfschlagen im Minenfeld -
es sind immer nur ein paar Milimeter zwischen Leben und Tod!

Paul

Servus Leute,

da momentan der RB10 meine volle Aufmerksamkeit und (Frei-)Zeit einfordert, machen sich die Updates zu meinem Lotus recht rar. Nichtdestotrotz konnt eich in den vergangenen zwei Monaten die innere vordere Aufhängung fertigstellen. War diese (Dämpfer, Federn, Hydraulik, Umlenkhebel ect.) beim Red Bull noch ein simples Rohmodell und beim Audi gerade eine Basisausrüstung, ist sie beim Lotus voll ausdetailliert.
Die beiden Hälften des Monocoques sind inzwischen auch schon zusammengeklebt, aber dieses Update werde ich erst in ein paar Tagen bringen.

Die vorderen Umlenkhebel.


Die vorderen Umlenkhebel im Monocoque montiert.


Federn, Dämpfer, PAS (Power Assisted Steering) and und Lenkwelle:


Zwei Potentiometer und ein bisschen Elektronikerzeugs für Messungen der Dämpferbewegung.


Zusammenbau eines Potentiometers - eine Sch***arbeit, sogar für mich. ;)


Kimis pedalerie: Die Ausschnitte (für Gewichtsersparnis) in den Pedalen sollten Halbkreisförmig sein. Allerdings wäre das wesentlich schwieriger geworden als ein einfacher Kreis.


Die Pedalbaugruppe in der unteren Monooquehälfte. Die das dicke Kabel, das von hinten her kommt, ist die Hydraulikleitung für die FRIC (Front Rear Interconnected Suspension - also Verbindung der hinteren und vorderen Dämpferelemente).


Andere Ansicht desselben.


Ih hoffe, dass meine Arbeit genau genug war und ich keine Probleme beim Zusammenbau kriege...


Links sieht man die Hydraulikleitungen für die Verbindung der Aufhängungen und die Bremsleitung für die Hinterachse. Auf der rechten Seite sind die Hydraulikleitungen für das Lenksystem und das Kabel für das Gaspedal.


Nochaml die Pedalbaugruppe:


Die beiden Chassishälften fertig zum zusammenkleben:


Der Cockpiteinstieg muss noch lackiert werden:


Ist mir schon klar, dass das alles vielleicht ein bisschen Verrückt ist, aber so läufts halt nun mal.  :1:
Das wars dann wieder, Danke fürs Vorbeischauen!

Grüße Paul

ron_killings

"ein bisschen verrückt" sagt er.  8o

Das ist der Oberhammer.

"Kimi you missed the presentation by Pele"
"Yeah, I was having a shit"

--Kimi Räikkönen Brazil 2006--

Paul

Servus Leute,

Zitat von: ron_killings in 27. Dezember 2013, 21:35:26
"ein bisschen verrückt" sagt er.  8o
[...]
Von mir auch ein bisschen mehr...  :6:

Hier der angekündigte zweite Teil des Updates der letzten Monate über die Verklebung der zwei Hälften des Monocoques.
Ich hatte einige geringfügige Schwierigkeiten beim zusammenfügen der beiden Teile, so dass sich die Einzeldämpfer etwas nach innen verschoben haben - sie sind mit der Pedalerie kollidiert. Da man davon aber nicht mehr viel sieht stört es nicht, dass die Dämpfer nicht an ihren vorgesehenen Plätzen im inneren des Chassis befestigt sind. Auch habe ich den ersten Teil der Außenlage des Monocoques gefertigt und angebracht - das war recht anspruchsvoll.

Die zwei Hälften fertig zum Verkleben. Daneben liegen die Rahmenteile für die Innenauspolsterung.


Die fertige Cockpitauspolsterung nach FIA Vorgabe. Ref. 2013 FORMULA 1 TECHNICAL REGULATIONS-Drawing 3


Die montierte Innenauspolsterung. Recht wenig Platz bleibt übrig für den Fahrer. Aber genau so sieht so ein Fahrerplatz aus...


Und schlusendlich die Verklebten Chassishälften (das wird bei den echten Autos übrigens genau gleich verklebt wie ich es hier mache). Auch wenn ich darauf hingearbeitet habe, dass das Monocque sehr sehr steif werden sollte, bin ich dennoch überrascht wie hoch die Steifigkeit letztendlcih ist. Wesentlich höher als beim Red Bull. Das war schon eine recht gute Arbeit, bich ich zufrieden.  :6:


Eine kleine delamination hat es beim Verkleben gegeben, aber das ist recht einfah zu reparieren.


Die äußere Lage des Monocoques mit allen ihren Ausnehmungen für Aufhängungsteile, Wartungsöffnungen und so weiter.


Die äußere Schicht verklebt mit dem strukturellen Teil des Chassis.


Das wars auch schon wieder von mir, Danke fürs Vorbeischauen.
Blöderweise hat man mir am Flughafen alle meine Werkzeuge abgenommen und somit bin ich in den Ferien ein bisschen eingeschränkt...  :5: :12:

Grüße Paul

Modellbau Atelier

Wow, das sieht schon jetzt sehr beeindruckend aus.
Aktuell im Bau:
Lotus Honda 99T | BMW M3 DTM 2012
pausierte Projekte:
Lotus 72E | Lutus 25

Tormentor

Paul, mit Verlaub, das ist der absolute Oberhammer was du hier zeigst! Deine Carbonstruktur sieht stellenweise so echt aus, das ich zweimal hinschauen musste ob's nicht ein Bild des Originals ist! Respekt, das ist Spitzenklasse und wirklich absolut beeindruckend!

:meister:

Paul

Servas Jungs!

Zitat von: Tormentor in 29. Dezember 2013, 19:25:56
Paul, mit Verlaub, das ist der absolute Oberhammer was du hier zeigst! Deine Carbonstruktur sieht stellenweise so echt aus, das ich zweimal hinschauen musste ob's nicht ein Bild des Originals ist! Respekt, das ist Spitzenklasse und wirklich absolut beeindruckend!

:meister:
Jo Pierre, ich dachte ja eigentlich, dass die Luft dünn würde was Verbesserungen nach dem RB7 und dem Audi betrifft. Dem ist aber ganz und gar nicht so. Der Teufel steckt, wie üblich, im Detail. Und davon gibt's eine Menge. Und eines davon ist eben die CF Struktur.
Danke!

Ein paar nennenswerte Fortschritte über die letzten paar Wochen. Nach dem Verkleben der beiden Monocoquehälften startete ich gleich mit dem Design der Seitenkästen. Das ist immer eine der herausfordernsten Aufgaben. Die Form von modernen F1 Seitenkästen sind solche Meister/Kunstwerke dass es wirklcih schwierig ist, diese zu modellieren. Da die Oberfläche der echten Seitenkästen in zwei Richtungen gebogen ist, und Papier grundsätzlich nur in eine Richtung gebogen werden kann, musste ich die Form soweit vereinfachen als das ich eine abwickelbare Oberfläche erhalte die dann halt nur noch in eine Richtung gebogen ist. Es hat dann am Ende ganz gut geklappt mit den halt üblichen Problemen dieses Vorgangs.

Zweiter großer Fortschritt ist die Airbox. Die Airbox des E21 ist vielleicht die Auto-spezifischste seit der 2010/11 Mercedes genutzten Finne. Die zwei PDRS (Passive Drag Reduction System) Schlappohren waren etwas unangenehm zu designen. Das Rechte ist nicht ganz super geworden, aber es ist akzeptabel. Dies ist auch die erste Airbox, die ich voll ausdetailliert habe mit integriertem Überrollbügel, profilierter Einlauf- Vorderkante und so weiter. Das Auto wird möglicherweise etwas zu hoch (ich bin schon sehr knapp am 950mm Limit). Vielleicht nehm' ich den dann mal mit zu RBT und messe ihn mit ordentlichem Werkzeug aus - nicht mit einem Geodreieck und einfachem Messschieber.

Ein weiterer großer Fortschritt ist die Oberflächenbehandlung des Wagens. Ich schleife jetzt jede einzelne Oberfläche mit 1500er Papier ab. Das sollte dann auch sehr beim Lackieren helfen. Der Lackierprozess wird in zwei Schritten durchgeführt werden. Zuerst werden alle farbigen (das heißt die rot-schwarze Oberfläche mit den ganzen Spornsoren Logos) Oberflächen mit etwa 7 bis 8 Schichten Klarlack lackiert und anschließend nochmal 4 bis 5 Schichten mit erweitertem Equipment wie etwa Befestigungsflansche, Carbon-Texturen ect.

Kurzer Ausblick für die nächsten Wochen. Am 28. wird der RB10 vorgestellt. Ich hoffe er ist so gut wie der 9er zu Saisonende. :6: Ich denke, dass ich das ganze Zeugs so mit nächstem Wochenende fertigstellen kann und dann am Sonntag beginnen kann zu lackieren. Parallel werde ich mit der Fertigung des Motors beginnen. Das sollte nicht do schwierig werden, da ich den RS27 ja schon beim RB7 gebaut habe und die Maschine jetzt ja schon zig male in echt gesehen habe.

Die fünf Stufen der Seitenkastenform. Oben links sieht man die ursprünglich errechnete Form. Die nachfolgenden sind alles neu definierte Formen die ich unter Verwendeung meiner Seitenkasten Vorrichtung/Form evaluiert habe. Es hat schlussendlich ganz gut hingehauen.


Meine Vorrichtungen für die Seitenkästen. Ganz links ist die Außenform um die beste Lösung zu erarbeiten, rechts ist die Verklebevorrichtung, die den Seitenkasten in die ideale Position drücke sollte/tat während der Kleber aushärtete.


Seitenkasten währen der Verklebung. Auch da gibt es natürlich mehrere Schritte. Ich habe z.B. einen Klebefilm an der innenseite der Form angebracht, um ihr etwas mehr Steifigkeit zu geben.


Erster Versuch der Airbox. Die Verkleidung zwischen dem Lufteinlauf und dem Monocoque durchläuft in etwa den selben Prozess die der Seitenkasten.


Die Airbox mit separatem Überrollbügel. Ich denke, heißt nich wissen, dass Lotus wohl eine Karbon Überrollstruktur verwendet. Auch wenn ich weiß, dass Teams wie etwa Toro Rosso oder FI Aluminiumstrukturen verwenden.


Der Verklebte Überrollbügel. Es war später etwas schwierig um Zugang zu den (später angeklebten) PDRS Luftkanälen zu klriegen.


Formung des PDRS Einlaufs. Die Negativform ist aus Voll-KArton/Pappe und dann zurechtgeschliffen.


Momentaner Stand des Chassis. Wie ihr sehen könnt sind die ersten Sponsor Logos schon angeklebt. Die Airbox ist auch Verklebt und schaut recht gut aus.


Heckansicht. Die interne Luftführung wird sicher recht anspruchsvoll zu designen und Fertigen. Aber das ist nicht Gegensand der momentanen Denkerei. Das ist dann das Problem des Monats März oder so.


Hinterteil des Monocoques. Es schaut schon alles recht gut aus. Ich bin eigentlich recht zufrieden mit dem Großteil meiner Arbeit. Schaut euch die schönen Lüftungsschlitze seitlich der Crashstruktur am Fahrerkopf an. Die helfen später der Motorraumentlüftung.


Die hübschen Vanes und Winglets auf der Oberseite der Seitenkästen.


Einer der wenigen Unterschiede zwischen dem echten Auto und Meinem (abgesehen von der Größe) ist mein Logo. Zum Ersten habe ich mich entschieden, von jetzt an jedes meiner Autos mit meinem Logo zu versehen und zweitens konnte ich so sehr elegant die Schnittkante zwischen Seitenkasten und Monocoque verstecken.


Und ein bisschen Spaß am Schluss. Wie man sieht, es geht nicht immer (mit ein paar Bier) ganz so ernst zu beim Bau. Ich habe sicherlich den Sinn einer Airbox begriffen. Aber diese ist mit zu 100% angrenzender Wahrscheinlichkeit am falschen Ort montiert.


Dankeschön fürs Vorbeischauen und bis demnächst,

Grüße Paul

Roli29noe

Hallo

Auch ich muss mich da Anschliesen was du da nur aus Pappe und Papier zauberst einfach ein Klasse für dich :meister: :meister: :meister:

Mfg Roli

Paul

Servus Leute!

Ich weiß ja, dass es für euch um diese Jahreszeit viel interessanter ist, die Autos für die neue Saison anzuschauen (ist im Werk momentan nicht viel anders). Trotzdem gibt es von meinem Lotus auch wieder etwas Neues: Nur ein kleines, aber gut begründetes Update. Und zwar ist das Chassis jetzt fertig für die erste Lackierstufe. Werden so um die 5 bis 7 Schichten sein, bevor ich weitere Anbauteile anbringe und dann das Chassis mit der zweiten Lackierstufe beende.


Grüße Paul

Steiner

Meinst du mit der Lackierstufe einen Klarlack  ?( Muß jetzt so unwissend fragen da ich mit Karton eigentlich nichts am Hut habe.
Was du hier ablieferst ist aber schon der helle Wahnsinn  :respekt:

Gruß Gerhard

Paul

Servus Leute!

Zitat von: GerhardB in 24. Januar 2014, 01:09:54
Meinst du mit der Lackierstufe einen Klarlack  ?( Muß jetzt so unwissend fragen da ich mit Karton eigentlich nichts am Hut habe.
[...]
Jop, das ist ganz einfacher Klarlack aus der Dose... Mal glänzend, mal matt, je nach Anforderung.

Wie im letzten Post berichtet, bfand sich das Chassis in den letzten Tagen im Lackierprozess. Bei diesem Auto habe ich zum ersten mal einen speziellen Lackierprozess ausgearbeitet. Wenn auch teilweise mehr durch Zufall und Glück als durch gezielte Planung... Generell lässt es sich in vier Stufen unterteilen:

- 1. Schritt, Vorbereitung: Zuerst wurden alle Oberflächen und natürlich speziell die Schnittkanten die man später nicht mehr sehen sollte, mit bis zu 1500er Schleifpapier bearbeitet. Danach wurden so schnell wie möglich alle Sponsorlogos aufgeklebt und die großen Oberflächen grob von irgendwelchem Schmutz befreit.
- 2. Schritt, Grundierung: Zuerst wurden hierbei alle Oberflächen abgeklebt, die keine Hochglanzlackierung erhalten sollten. D.h. Monocoque Innenseite, Chassis Seiten hinter den Lufteinlässen, ect. Zwischen dem Abschluss des ersten Schrittes und dem Aufbringen der ersten Lackschicht sollte so wenig Zeit wie möglich vergehen, um diverse Beschädigungen, Verschmutzungen oder Ausbleichen der Logos und Oberflächen zu vermeiden. Die Grundierung besteht aus 9 Schichten Klarlack. Diese habe ich unter nicht wirklich idealen Bedingungen aufgebracht (kalt). Dadurch geriet der Lack ganz matt und milchig. Glücklicherweise, konnt ich dies mit dem dritten Schritt beheben. Zwischen den verschiedenen Lackschichten habe ich immer zumindest eine halbe Stunde gewartet.
- 3. Schritt: Hauptschicht(en): Jetzt wurden alle fehlenden Oberflächen vorbereitet (die, die keinen Hochglanz erfahren sollten), wie zum Beispiel die Unterseite des Chassis, das vordere Querschott, ect. Hier habe ich zumindest eine Stunde zwischen den einzelnen Lackschichten gewartet und diese auf einem Heizkörper trocknen lassen (was meiner Meinung nach den Ausschlag für das perfekte Hochglanz-Finish gegeben hat).
- 4. Schritt, Nachbesserungen: Hierbei habe ich nach etwa 24 Std alle Oberflächen inspiziert, und da wo noch kein schönes Hochglanz-Finish vorhanden war, habe ich eben nachgebessert.

Das Resultat dieses Prozesses kann sich durchaus sehen lasen. Noch nie habe ich eine derart wunderbare Oberfläche erhalten!
Nach der Lackiererei ist es natürlich relativ kritisch um am Auto zu Arbeiten. So eine Hochglanzoberfläche ist, wie ihr sicherlich alle wisst (besser als ich wahrscheinlich) sehr anfällig gegen Verschmutzung. So wird jetzt halt immer alles abgeklebt, wenn ich an einem bestimmten Bereich am Auto arbeite. Was mir auch aufgefallen ist, während ich die Löcher für die Rückspiegelbefestigung und die Nosepins (da gibt es bei Gott keine treffende schöne deutsche Übersetzung) gemacht habe. Da hatte ich ordentlich zu kämpfen, als ich, bewaffnet mit Hammer, Reißnadel und Nagel, versuchte diese Löcher ins Chassis zu bringen. Was allerdings zeigt, dass meine Überlegungen und auch Umsetztung zur Versteifung des Chassis ohne großen Gewichtszuwachs volle Wirkung gezeigt haben. Ich war glaube noch nie so zufrieden mit einem Chassis wie momentan. Es gibt zwarnoch einige unwesentliche Verbesserungspotentiale, aber die können bis zum nächsten Auto warten.
Währen dem Lackierprozess, der natürlich viel Wartezeit beinhaltet (welche ich teilweise mit Biertrinken überbrückt habe), habe ich auch mit der Fertigung des Motors begonnen. Die Erstellung des Motorblockes ist die wahrscheinlich unlustigste Arbeit am ganzen Modell...

Das Chassis kurz vorm Beginn der Lackiererei. Alle Oberflächen mit 1500er Schleifpapier behandelt. Ein paar Logos und Rückspiegel fehlen noch.


In meinem spezial Lackierschuppen.


So sah es nach den 9 Schichten Grundierung aus. Da war ich ein bisschen entäuscht/geschockt. Aber glücklicherweise wurde es ja besser...


Anbringen der nicht auf hochglanz lackierten Flächen.


Nach dem Fiasko mit dem Red Bull :3: ist dies nun das erste Auto, an dem ich ein spezielles Befestigungssystem für die ganzen Verkleidungsteile entwickelt habe. Wenn es dann auch so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe, dann wäre das super. Das System basiert auf den tatsächlich in der F1 angewendeten Befestigungselementen. MAl schauen wie das wird. Hier jedenfalls die Befestigung einer dieser Buchsen in die später ein Stift der Motorverkleidung einfahren sollte.


Bei der Erstellung der Löcher für die Nasenbefestigung musste ich ordentlich würgen, damit das funktionierte. Dabei habe ich glaube ich das Lenkungssystem etwas in Mitleidenschaft gezogen - ist aber wurscht.


Erstes Bild nach der Beendigung der 3. Lackierstufe.


Fertiges Chassis mit Heitzeschild am Heck.


Momentaner Stand mit angefangenem Motorblock und halbfertigen Kühlern.


Vorderes Querschott.


Hier sind noch ein paar Bilder um zu zeigen, wie sauber die Oberfläche geworden ist. Das Kimi Logo ist übrigens das Einzige, das ich noch wirklich von Hand gemacht habe. Davon gab's keins im Google.


Hier kann man sehr gut die Wahnsinns-Oberfläche sehen. Hoffentlich werden alle Oberflächen des Autos so.


Lotus! Es würde mich interessieren, ob die Lotus Mannen auch schon auf mich aufmerksam geworden sind, wie es ja beim RB7 und beim R18 TDI der Fall war (damals natürlich nicht Lotus, sondern Red Bull respektive Audi).


Anfangs war ich ein bisschen besorgt über den Look der Seitenkästen. Speziell diese Ausbuchtungen (mit dem burn Logo oben) welche die seitliche Crashstruktur beinhaltet. Diese war sehr schwierig herzustellen und war nicht sehr sauber. Allerdings hat der Lack ale schön abgerundet und durch das Schleifen sieht man auch die Schnittkanten nicht mehr.


Das wars wieder, Danke fürs Vorbeischauen!

Grüße Paul