BISMARCK 1:350 Revell Platinum Edition (FERTIGGESTELLT)

Begonnen von marco_1973, 27. Februar 2018, 14:45:00

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control

Hmm, hatte dieses unregelmäße Muster einen tieferen Sinn, oder hat man die Mikros halt nur so ungefähr eingebaut?

marco_1973

#26
Liebe Bastelfreunde!

Ich möchte euch heute wieder an einem kleinen aber feinem Bastelfortschritt teilhaben lassen.
Inspiriert wurde ich durch Ogyvara, der ja quasi parallel die TIRPITZ baut.  :P Er hatte vor einigen Wochen mal die Frage gestellt, wie man die Entfernungsmesser in den geöffneten Schutzhauben an den SA-Türmen darstellen könnte, hat dies dann aber wieder verworfen.

Nun, es gibt Originalfotos, die das genau zeigen, was es darzustellen gilt, z.B. dieses hier: Link.
Für einen ,,Scratcher" wie mich war das die Herausforderung!  :6:

Ich konnte mich da gefahrlos auslassen, denn sowohl beim BISMARCK- als auch beim TIRPITZ-Bausatz ist jeweils ein SA-Turm nebst Schutzhauben zu viel vorhanden.
Zunächst nahm ich mir den Turm selbst vor, Grate und Leitern entfernen. Mir fiel auf Originalfotos auf, dass die hinteren Abluftschächte unten etwas abgesetzt waren, Korrektur - siehe Foto 1.

Dann wollte ich die Originalhaube aus dem Bausatz aufbohren. Das habe ich aber schnell wieder verworfen, da die Plastik viel zu dick ist (Foto 2).
Ich kam auf die Idee, aus einem dünneren Plastik-Rest eine neue Frontplatte mit Loch zu kreieren. :8:

So tat ich's denn auch (Fotos 3 und 4). Von der Revell-Haube wurde die Front um die Stärke des Plastikrestes entfernt (Fotos 5 und 6).

Dann wurde noch der eigentliche E-Messer geschaffen und zwar aus den Bausatz-Plastik-SA-Geschützrohren, welche eh gegen Messingrohre ausgetauscht werden.

Jetzt das Innere der Haube mit Revell 9 (anthrazit) lackiert und den E-Messer innen platziert (Foto 8 ).

Dann noch den unteren Teil mit etwas stärkerem Papier zugeklebt, denn die Bausatz-Hauben sind unten offen. Anschließend an den Turm geklebt und leicht gespachtelt und verschliffen (Fotos 9 und 10).

Als letztes erhielt die Haube das entsprechende Eduard-Ätzteil, wobei wie im Quellen-Foto ersichtlich, dieses noch mal geteilt wurde (Foto 11).

Ich denke, das Ergebnis kann sich sehen lassen, oder was meint ihr?  ;)

Übrigens, sind die beiliegenden Pontos-Ätzteile zur Darstellung von geschlossenen Haubenöffnungen vorgesehen.

Demnächst geht's weiter.

Liebe Grüße, Marco
:winken: :winken: :winken:


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Ogyvara

Du freaaaaaak  :D :D :D :love:
Sieht sehr sehr gut aus!
Ja ich habs verworfen weil ich generell extrem viel verändern muss am Schiff. Die Extra Aufgabe war dann doch zuviel für n Anfang. Und wie man schön sieht, leicht ist das nicht....ganz und gar nicht.
Haste ganz toll umgesetzt :meister:

Herr Nilsson

Zitat von: control in 07. März 2018, 15:10:57
Hmm, hatte dieses unregelmäße Muster einen tieferen Sinn, oder hat man die Mikros halt nur so ungefähr eingebaut?

Die Mikrofone wurden ja nicht in den luftleeren Raum gebaut, sondern mussten nach vorhandenen inneren Strukturen. Zusätzlich wurden weitere Verbindungsbleche zwischen Spanten eingezogen. D.h. Die Mikrofone wurden immer in "Schachteln" mit einer Anzahl von 3-4, manchmal auch nur 2 Stück "verpackt". Heraus kommt dann diese anscheinend unregelmäßige Anordnung.

@Marco

Vom Nietenzählerstandpunkt aus gesehen (soll kein Meckern sein, sondern nur unnütze Info!!!): Die Klappen waren dreiteilig, das wissen nur die wenigsten, da auf den Bildern die Klappen entweder ganz geöffnet waren oder nur der untere Klappenteil geschlossen war, wie bei Dir. Eigentlich war es so gedacht, dass man entweder nur die mittlere Klappe für den EM geöffnet hat oder die ganze Klappe. Hat man aber anscheinend nicht immer so gehandhabt. Warum? Keine Ahnung. Richtiger wäre eigentlich auch, die Klappe noch weiter zu öffnen, da sie in dieser Stellung bei Bewegungen des Schiffes auf und zu schlagen würde.... Ja, ich weiß, dass es Fotos gibt wo sie nur gerade soweit geöffnet ist.

Auf den beiden letzten Bildern sieht es so aus, als stände die untere Klappe leicht schräg nach vorne ab. Liegt das an der Perspektive?


marco_1973

#29
Zitat von: Herr Nilsson in 08. März 2018, 12:19:57
@Marco

Vom Nietenzählerstandpunkt aus gesehen (soll kein Meckern sein, sondern nur unnütze Info!!!): Die Klappen waren dreiteilig, das wissen nur die wenigsten, da auf den Bildern die Klappen entweder ganz geöffnet waren oder nur der untere Klappenteil geschlossen war, wie bei Dir. Eigentlich war es so gedacht, dass man entweder nur die mittlere Klappe für den EM geöffnet hat oder die ganze Klappe. Hat man aber anscheinend nicht immer so gehandhabt. Warum? Keine Ahnung. Richtiger wäre eigentlich auch, die Klappe noch weiter zu öffnen, da sie in dieser Stellung bei Bewegungen des Schiffes auf und zu schlagen würde.... Ja, ich weiß, dass es Fotos gibt wo sie nur gerade soweit geöffnet ist.

Auf den beiden letzten Bildern sieht es so aus, als stände die untere Klappe leicht schräg nach vorne ab. Liegt das an der Perspektive?

Das Ätzteil ist wahrscheinlich etwas zu groß, denn komplett aufgeklappt geht nicht, da stört die schräge Turmdecke. So habe ich es halt wie auf dem Quellen-Foto gemacht, ich denke da lag die BS auch nur im Hafen so wie es bei meinem Modell auch sein soll.

Die untere Klappe schau ich mir nochmal an...

LG, Marco
:winken: :winken: :winken:
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control

Zitat von: Herr Nilsson in 08. März 2018, 12:19:57
Die Mikrofone wurden ja nicht in den luftleeren Raum gebaut, sondern mussten nach vorhandenen inneren Strukturen. Zusätzlich wurden weitere Verbindungsbleche zwischen Spanten eingezogen. D.h. Die Mikrofone wurden immer in "Schachteln" mit einer Anzahl von 3-4, manchmal auch nur 2 Stück "verpackt". Heraus kommt dann diese anscheinend unregelmäßige Anordnung.

Also hatte das unregelmäßige Muster keine hydroakustische Bedeutung. So hatte ich mir das auch ungefähr schon gedacht, aber man weiß ja nie :D

Danke für die Bestätigung  :P

marco_1973

#31
Hallo!
Nochmal das Thema Horchgeräte...
So stell ich mir das Ganze vor, hab leider kein Fotomaterial  :2:

Laut Herr Nilsson müsste es für TIRPITZ ungefähr so ausgesehen haben (Backbordseite)...
Für BISMARCK ähnlich mit geringfügigen Abweichungen in der Anordnung...
Für Steuerbord dann entsprechend spiegelbildlich...?
Aussehen: metallisch (Alu?), ein wenig tiefer gesetzt als die Bordwand (also keine "Löcher" in dem Sinne) oder doch etwas erhaben? Durchmesser je ca. 10 cm...?
Position: Wie bei Revell/John Asmassen dargestellt...?

@Herr Nilsson
Bitte um Korrektur meiner Aussagen, falls ich falsch liege.

LG, Marco
:winken: :winken: :winken:
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Herr Nilsson

@Marco

Ist immer die Frage, ob man von innen nach außen oder von außen nach innen schaut.  :D

Insofern ist es von außen die Steuerbordseite und der Bug liegt rechts. Für Backbord entsprechend spiegelbildlich. Das schöne an der Darstellung für Tirpitz ist, dass es eine Abwicklung ist. Die kann man so auf den Rumpf kleben. Für Bismarck gibt es nur eine Projektion in der waagerechten.

Aussehen: Durchmesser und genaues Material weiß ich aus dem Kopf. Jedenfalls unlackiertes blankes Metall. Bündig! Wenn man das Schiff von unten betrachtet sollten die Mikrofone im Idealfall einen Halbkreis bilden.
Position: Bei Asmussen und Revell sieht es so aus, als säße es zu weit in Richtung Bug. Auf dem Bild von Revell in Deinem ersten Beitrag sollte das äußerste rechte Mikrofon minimal links von einer gedachten Senkrechte unterhalb des Knicks am Zitadellpanzer sein, also ungefähr dort, wo auf der Abbildung die falsche Bugwelle beginnt. Ich kann bei Revell nicht genau erkennen, wie hoch die untersten Mikrofone über Kiel sitzen. Sie begannen beim Original auf jeden Fall nicht in Kielhöhe, sondern schätzungsweise auf 1,5 m.



marco_1973

Liebe Bastlerzunft!

Ich hab wiedermal bisschen rumgefriemelt  und mich zunächst mit dem Barbettenlüfter 1 an Backbord, Turm Bruno befasst.

Wie bereits ganz am Anfang erwähnt, ist dieser umzugestalten, da er im Frühjahr 1941 nach ersten Erprobungen auf See umgebaut wurde. Revell/Pontos bietet ja in Sachen Barbettenlüfter rein gar nix und das finde ich schwach! Gerade dieser Bereich ist irgendwie ein Blickfang, finde ich. Das war auch mit der Hauptgrund, weshalb ich mir noch zusätzlich den BIGED beschafft habe. Leider ist dort aber jener Barbettenlüfter nur in der alten Form enthalten, welche nicht meinem darzustellenden Zeitraum entspricht.

Zuerst habe ich mir das Seitenteil des Lüfters auf ein Stück dünnes Plastik-Sheet gezeichnet und entsprechend ausgeschnitten. Dann den falschen Revell-Lüfter unten etwas schmaler gemacht und das neue Seitenteil angeklebt. Dann oben innen wiederum mit Plastikstücken geschlossen. Als letztes dann mit Tamiya Putty verspachtelt. Das Verschleifen kommt später...
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marco_1973

#34
Weiter ging's erstmal mit der Komplettierung des Geschützturms Bruno. Zunächst die offene E-Messer-Darstellung steuerbord analog der ausführlichen Beschreibung der Backbordseite bewerkstelligt.  :pffft:

Die Messing-Rohre wurden dann innen mit Kleber fixiert und dann das Turmgehäuse zugeklebt.

Dann ging's an die berüchtigten Blastbags, die es leider nicht fertig in 1:350 gibt  :2: (jedenfalls nicht einzeln als Zurüstset; beim kompletten Pontos-Set sind sie aber als Resinteile mit bei).
Ich hab diesmal die Dispersionsspachtelmasse von Lidl verwendet, welche schon bei meiner Selbstbaubirke in meinem letzten Projekt Anwendung fand.

Diesmal hab ich mich auch mehr an Originalfotos orientiert. Nach 24-stündiger Trocknung wurde geschliffen und Überschüssiges mit einem scharfen Bastelmesser entfernt.

Dann kamen noch die Ätzteile dran, teils von Eduard und teils von Pontos, das Geländer oben drauf ist von letzterem, wobei dies dem Original entspricht und nicht die Teile, die Eduard an dieser Stelle vorsieht. Das seitliche Geländer ist übrigens bei beiden falsch an der Stelle, denn BISMARCK hat die nur an Cäsar und Dora.

Zuletzt wurde alles entsprechend bemalt, Turmseiten mit Revell 57+76 (RAL 7001), Turmdecke mit Revell 77. Blastbags mit Revell 5 und anschließend mit 314 trockengemalt.
Rohre innen 8, Außenring 99.

Wie gefällt euch mein Bruno?

LG, Marco
:winken: :winken: :winken:


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Darklighter

Das eine Rohr guckt ein bisschen zur Seite, oder täuscht das?
Gruß
Markus

marco_1973

Das wirkt nur so durch das Weitwinkelobjektiv.

LG, Marco
:winken: :winken: :winken:
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Ogyvara

#37
Grüss dich

Bei dem Lüfter hat Pontos im Full Set mitgedacht.
Sieht so aus als müsste man nur die Form ändern (wie du es gemacht hast) und dann die Ätzteile dran kleben.
20180312_084951.jpg
Is dir das erst nachdem du das Holzdeck angeklebt hast aufgefallen? :D

Der Turm sieht richtig gut aus.
Kein Vergleich mit den Rohrhosen von der Tirpitz.
Die hier sehen um längen besser aus!
Täuscht mich das oder hast du die auch etwas länger gemacht?


marco_1973

Hallo Ogyvara!
Ja, ich weiß, bei meiner TP sind die etwas zu kurz geraten. Die neuen jetzt auf BS hab ich anhand von Originalfotos modelliert, das hab ich damals irgendwie versäumt  :(
Wenn ich mal viel Muße habe, werd' ich die auf TP vielleicht nochmal ändern...

LG, Marco
:winken: :winken: :winken:
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marco_1973

#39
Hallo Leute!

In einigen weiteren Stunden der Muße habe ich mich weiter mit den Barbettenlüftern beschäftigt. Ich bin dabei zu dem Schluss gekommen, dass beim Original nicht nur der eine Backbordlüfter abgeändert worden ist, sondern eigentlich fast alle am Turm B.

Foto 1 zeigt die Steuerbordlüfter der Barbette B in ihrem Ursprungszustand. Foto 2 nach dem Umbau im Herbst/Winter 1940 (Quellen: Foto Bundesarchiv). Foto 3 ist eine Darstellung des vorderen Backbordlüfters nach dem Umbau in der französischen Zeitschrift ,,LOS! Hors-Serie №06. Bismarck -  De la genése au combat d'Islande". Hier habe ich nämlich leider kein Originalfoto nach dem Umbau gefunden. :2: In der Kagero Bismarck 3D-Darstellung ist dies falsch dargestellt, da sitzt dieser Lüfter fast mittig vorn. :n??:
Die Lüfter an Turm C wurden, denke ich, nicht umgebaut, denn der Umbau vorn war aus Erfahrung der ersten Seeerprobungen gemacht worden, wo überkommendes Wasser bei voller Fahrt immer wieder in die Lüfter gespült wurde; aus selbigem Grund wurden auch die E-Messer-Drehhauben in Turm A dichtgesetzt. Und hinten am Turm C spielte dies eben keine Rolle.

Ich frage mich übrigens an der Stelle, warum das Schwesterschiff TIRPITZ  mit nur zwei mickrigen Lüftern an Barbette B auskam und an C gar keine (sichtbaren) Lüfter hatte, wo doch BISMARCK vorn 6 und hinten 8 Stück hatte? Vielleicht kann diese Frage der von mir sehr geschätzte Herr Nilsson beantworten?

Nun hatte ich noch das Problem, dass ich nur auf die Ätzteile zugreifen konnte, die Eduard für die (falsche) Lüfteranordnung vorsieht. Dazu kam noch, dass die Ätzteile für die hinteren Lüfter auch nicht hundertprozentig stimmten und das Teil 64 entgegen der Anleitung nicht zweimal vorhanden war. ;(  Auf Tom's Ventcovers konnte ich auch nicht zurückgreifen, da diese für diese Sache zu klein sind.

Nun ja, letzten Endes hat es gepasst. Wenn ich mir die Originalfotos so betrachtete, waren die Ätzteile nach meinem Dafürhalten zu flach, ich verstärkte sie mit dickerem Papier (aufkleben und ringsherum wegschneiden – Fotos 4 und 5).
Und so versuchte ich, die Lüfter anhand meiner Vorlagen möglichst originalgetreu zu gestalten. Die Leitern habe ich nicht von Eduard verwendet; die erschienen mir zu breit; es waren welche aus der Restekiste und von Abers ,,Ship Ladders".

Übrigens, beim Pontos-Komplett-Set ist die Sache mit den B-Lüftern zwar besser bedacht worden, aber auch nicht perfekt, da ist meiner Meinung nach auch noch Änderung nötig...


Das war's erstmal. Bis bald,

LG Marco
:winken: :winken: :winken:



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Herr Nilsson

Zitat von: marco_1973 in 16. März 2018, 07:50:43
Ich frage mich übrigens an der Stelle, warum das Schwesterschiff TIRPITZ  mit nur zwei mickrigen Lüftern an Barbette B auskam und an C gar keine (sichtbaren) Lüfter hatte, wo doch BISMARCK vorn 6 und hinten 8 Stück hatte? Vielleicht kann diese Frage der von mir sehr geschätzte Herr Nilsson beantworten?

Auf Tirpitz hat man es nur etwas anders gelöst. Dort hat man direkt sogenannte Notlüftungsanlagen genutzt, also die gleiche Art von Lüftungs-"Kisten" wie die großen vor Anton und hinter Dora... nur halt mehrere kleine. In diesen "Kisten" befinden selbständig wirkenden Korkschwimmern für die darin endenden Lüfterschächte. Die Notlüftungsanlagen ermöglichten die Benutzung der Lüfter mit verminderter Leistung, wenn bei schlechtem Wetter die obenliegenden Klappen in den Notlüftungsgehäusen geschlossen werden mussten. Sollten die Schwimmer versagen, musste auf die Schlechtwetterlüftung umgeschaltet werden. Die Schlechtwetterlüftung sollte dann eigentlich das sein, was Du mickrige Lüfter nennst.

marco_1973

Herzlichen Dank für die wiedermal prompte und ausführliche Antwort!  :P :P :P
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marco_1973

#42
Hallo Bastelfreunde!

Ich habe mich in den letzten Tagen intensiv mit dem Rumpf beschäftigt, was da insbesondere heißt:

1. Unzulänglichkeiten spachteln und verschleifen.

2. Unterwasserschiff abkleben & spritzen. Farbton Revell 75% Nr. 36 + 25 % Nr. 83.

3. MES-Kabel anbringen. Bei meiner TP habe ich damals dünnen Draht verwendet, der war ziemlich mühselig zu verarbeiten, wenn auch nicht über die ganze Schiffslänge. Bei der BS wurde der Mineneigenschutz (MES) im Original unterhalb des Wasserpasses ja auf der gesamten Schiffslänge realisiert.
Ich entschied mich diesmal nicht für die Drahtvariante. Ich nahm einen Teil der Aderisolierung eines Steuerkabels (Einzeladerdurchmesser ca. 0,5 mm). Diese Isolierung ,,schälte" ich gleichmäßig mit einem Bastelmesser vom Kupferleiter ab (gleichmäßiger Druck auf die Isolierung  bei gleichzeitigem Ziehen des Drahtes; Foto 1). Den abgeschälten Teil dann Stück für Stück mit Sekundenkleber am Rumpf befestigt, anschließend nochmal lackiert (Fotos 2 bis 4).

4. Wasserpass abkleben und spritzen, hier habe ich Revell N. 9 (anthrazit) verwendet, denn das kommt der Originalfarbe ,,Wasserlinienfarbe W.L. III grau RAL 7016" am nächsten.

5. Dann kam das Überwasserschiff (Freibord) dran: wiederum abkleben und Grundfarbe (RAL 7000 - Revell Nr. 57) spritzen.

6. Der nächste Schritt war die Tarnung. Hier habe ich mich weitgehend an die Revell-Vorlage gehalten und die korrekten Positionen der einzelnen Streifen anhand der Decksaufbauten am Modell  angezeichnet. Für die falschen Bugwellen habe ich mich im Prinzip der gleichen Technik bedient, welche auch bei der Fliegerkennung zum Einsatz kam: die Revell-Decals sauber ausgeschnitten und als Schablonen für das Maskingband verwendet, dieses auf einem Schneidebrett entsprechend mit einem Bastelmesser zugeschnitten und am Rumpf positioniert (Fotos 5 bis 7). Die Tarnstreifen auch entsprechend abklebt und mit Revell Nr. 5 und Nr. 8 lackiert, Bug- und Heckpartien mit Nr. 78.

7. Die Holzdecks waren mir eine Spur zu hell und sahen eher wie frisch gehobeltes Holz aus. So erhielten alle Decks ein Washing mit dunkelbrauner Ölfarbe (Fotos 11 und 12).

Was fehlt nun noch am Rumpf?
- Horchgeräte
- Zinkstreifen an den Wellenböcken
- Ruder
- Propeller
- Steigeisen am Heck
- Spieren, Schraubenschutz etc.
- "Verglasung" Bullaugen
- Leichtes Washing
- Versiegelung


Bis demnächst...

LG Marco
:winken: :winken: :winken:

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Ogyvara

Sieht sehr gut aus!
Aber eine Frage bleibt, warum verwendest du Revell Farben...
(Ja ich weiss ich habs auch gemacht)
Da hast du nie den richtigen Farbton...
Mit Lifecolor umgehst du das Problem und musst nicht mischen...

Ps.: Diesesmal die Rettungsflösse nicht gelb anmalen sondern in der Schiffsfarbe, sprich grau...
Gelb gabs nur bei den Italiener

marco_1973

Was hast du gegen Revell? Bin damit bisher sehr gut gefahren. Mischen ist mit einer kleinen Präzisionswaage überhaupt kein Thema.
Damit ist jeder Farbton immer wieder reproduzierbar, vorrausgesetzt, man kennt das Farbverhältnis. Ferner sind Revell-Farben im örtlichen Handel leichter zu beschaffen, wenn mal eine ausgegangen ist und sie stinken nicht, wie z.B. Gunze-Farben auf Wasserbasis.
Von Lifecolor habe ich die RLM-Farben für meine Bf 109 verwendet, sind ziemlich dünn, d.h. für Airbrush top, aber für Pinsel in Verbindung mit Ätzteilen z.B. nicht immer gut geeignet.

Rettungsflöße:
Hierzu gibt es viele Diskussionen in den Foren. Es gab definitiv auch gelbe Flöße (RAL 1003) in der Kriegsmarine, es gibt Farbfotos von Panzerschiffen, auf denen deutlich die gelben Flöße zu sehen sind. Leider sind nun die meisten Originalfotos schwarzweiß und gelb erscheint da eben auch nur hellgrau. Es soll aber auch tatsächlich graue Varianten der Rettungsflöße gegeben haben, auf meiner BS werde ich sie grau machen.
Möglicherweise gab es auch generell bei der Kriegsmarine eine Friedensvariante (gelb) und eine Kriegsvariante (grau).

LG, Marco
:winken: :winken: :winken:
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Zitat von: marco_1973 in 21. März 2018, 12:37:39
Rettungsflöße:
....auf meiner BS werde ich sie grau machen...

Muss mich revidieren. In dem Buch "Die Anstriche und Tarnanstriche der Kriegsmarine" ist ein Farbfoto, auf dem LÜTZOW und BISMARCK Anfang 1941 zu sehen sind. Beide tragen die Ostseetarnung. Auf LÜTZOW sind deutlich gelbe Rettungsflöße auszumachen. Da stellte sich mir die Frage, warum sollten die Rettungsflöße auf BISMARCK zur gleichen Zeit mit gleichartiger Tarnung anders, d.h. grau gewesen sein?
Somit werde ich sie doch in dem blassen Gelbton machen...

LG Marco
:winken: :winken: :winken:
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marco_1973

#46
So, habe mich weiter mit dem Rumpf beschäftigt...

Horchgeräte, Zinkstreifen, Ruder, Propeller...

Zunächst zu den Horchgeräten. Anfangs hatte ich diesen ja keine große Bedeutung beigemessen. Daraufhin entbrannte hier eine kleine Diskussion mit dem Ergebnis, dass die Eduard-Schablone (und demzufolge auch das Revell-Decal und auch Asmussen) mit der Darstellung bzw. Anordung der Mikrofone falsch liegen. Die Anordnung ist viel unregelmäßiger, ferner sind Löcher unangebracht, da die Mikrofone keine Vertiefungen im Rumpf waren, sondern bündig. Später fand ich dann auch eine bildliche Darstellung im Netz für die TIRPITZ, die der BISMARCK sehr ähnlich sein sollte.

Mit diesem Wissen ging ich es an. Von Herrn Nilsson kam dann noch der Hinweis, dass die Position des GHG weiter achterlicher war, als auf dem Revellplan. Die richtige Höhe war nicht schwer rauszubekommen. Im Generallplan der TP (Encyklopedia Okretow Wojennych) gibt es eine Darstellung des Spantes 202. Dort ist der Raum für das Horchgerät vermerkt.

Nun konnte ich die Höhe für den Maßstab 1:350 ziemlich genau berechnen (Foto 1). Weiterhin berechnete ich die Länge bis zum Kiel, d.h. bis zur Mitte (21,5 mm bis Oberkante GHG). Anschließend druckte ich auf normalem Papier eine gespiegelte maßstäbliche ,,Schablone" mit dem äußeren Abstand von 43 mm aus, zunächst im Winkel von 0° (Foto 2).

Dann legte ich das Ganze auf die entsprechende Stelle am Rumpf und stellte gleich fest, dass bei 0° Neigung die GHGs zu schräg erscheinen (bezogen auf den Kiel unten). So druckte ich nochmal Schablonen mit den Neigungswinkeln 15°, 10° und 8° (Foto 3).

Wieder probiert, kam ich zu dem Schluss, dass 8° am besten passte. (Foto 4). Nun stach ich alle Punkte der Schablone auf meinem bewährten Plastikbrettchen mit einer Reißnadel durch. (Foto 5).
Dann wurde das Ganze auf dem Rumpf fixiert. Auf diese Weise konnte ich erreichen, dass die GHGs absolut spiegelbildlich auf gleicher Höhe am Rumpf platziert werden konnten (Foto 6).

Dann nahm ich einen 0,1 mm – Fineliner und malte nun durch jedes Loch einen schwarzen Punkt. (Foto 7). Mit dem Ergebnis ( Foto 8 ) bin ich sehr zufrieden.

Dann wurden noch die Propeller lackiert, Revell gibt hier nur 92 (Messing) vor, im TP-Plan war es noch 90+92, also mit Silber gemischt. Letzteres war dann auch wieder mein Farbton. Ferner ist hier der Bauplan falsch und abweichend von TP, denn es gibt unterschiedliche Propeller und der an Steuerbord ist immer anders als der Mittschiffs- und Backbordpropeller. Im BS-Bauplan ist das verwechselt worden.

Die Zinkstreifen an den Wellenböcken wurden durch kleinste Papierstreifen realisiert, anschließend mit Revell Nr. 99 (Alu) bemalt.

Zuletzt erhielt der gesamte Unterwasserrumpf ein leichtes Washing mit dunkelbrauner Ölfarbenbrühe (Fotos 9 und 10).

Bis demnächst...

Euer Marco
:winken: :winken: :winken:
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Im Bau: Gneisenau 1:350
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Ogyvara

Zitat von: marco_1973 in 29. März 2018, 07:09:22
Zitat von: marco_1973 in 21. März 2018, 12:37:39
Rettungsflöße:
....auf meiner BS werde ich sie grau machen...

Muss mich revidieren. In dem Buch "Die Anstriche und Tarnanstriche der Kriegsmarine" ist ein Farbfoto, auf dem LÜTZOW und BISMARCK Anfang 1941 zu sehen sind. Beide tragen die Ostseetarnung. Auf LÜTZOW sind deutlich gelbe Rettungsflöße auszumachen. Da stellte sich mir die Frage, warum sollten die Rettungsflöße auf BISMARCK zur gleichen Zeit mit gleichartiger Tarnung anders, d.h. grau gewesen sein?
Somit werde ich sie doch in dem blassen Gelbton machen...

LG Marco
:winken: :winken: :winken:

Sorry das was du da machst is absoluter Qutasch.
Ich bin so nett und versuch es ein letztes mal...
Du machst doch die Baltic Tarnung.... da waren die Flösse grau!
Da kann man diskutieren, Bücher gucken was man will das is nunmal fakt!

Die gelben Rettungsflösse gabs nur auf der Ostsee Probefahrt....
Es wäre ein schwerer Fehler so genau das Schiff zu bauen und dann gelbe Flösse drauf zumachen...


Zitat von: marco_1973 in 21. März 2018, 12:37:39
Was hast du gegen Revell? Bin damit bisher sehr gut gefahren. Mischen ist mit einer kleinen Präzisionswaage überhaupt kein Thema.
Damit ist jeder Farbton immer wieder reproduzierbar, vorrausgesetzt, man kennt das Farbverhältnis. Ferner sind Revell-Farben im örtlichen Handel leichter zu beschaffen, wenn mal eine ausgegangen ist und sie stinken nicht, wie z.B. Gunze-Farben auf Wasserbasis.
Von Lifecolor habe ich die RLM-Farben für meine Bf 109 verwendet, sind ziemlich dünn, d.h. für Airbrush top, aber für Pinsel in Verbindung mit Ätzteilen z.B. nicht immer gut geeignet.


LG, Marco
:winken: :winken: :winken:

Mit Revell lässt sich kein einziger Farbton reproduzieren. Auch das ist Fakt.
Probier mal die verschiedenen Grau Farbtöne von LifeColor nachzumachen mit Revell.... unmöglich!
Ich geh da noch n Schritt weiter.
Ich hab Hellgrau von Revell als Spray und Streichfarbe. Die 2 haben komplett unterschiedliche Farbtöne!! (Sprich ich kann dank Revell alle Grauen Bauteile neu streichen)
Und LifeColor ist zum streichen perfekt. Den hat es die richtige Konsitenz. Zu. Airbrushen benötigt man 1-2 Tropfen Original Verdünner.
Man muss halt öfters streichen weil sie nicht sofort 100% deckt aber das ist auch so gewollt.
Den Fehler hast du ja bei der Tirpitz gemacht, nicht richtig verdünnt die Revell Farbe.
Glaub Graf Spee hat dir den Tipp gegeben grosszügig verdünnen und mehrere Schichten auftragen damit man keine Pinselstriche sieht.
Das muss man eben bei LifeColor nicht denn sie haben die perfekte Konsistenz zum streichen und hinterlassen keine Pinselspuren.
Die Farbtöne sind zwar nicht 100% aber das ist schlichtweg unmöglich die richtigen Farbtöne von damals nachzumachen.
Aber LifeColor kommt am ehesten ran an die alten Farbtöne.
Bezüglich Ätzteile hab ich auch n Tipp weil mirs auch so ging und das richtig genervt hat.
Leicht anrauen un danach mit Iso reinigen, dann hält auch die Farbe gut


Ich will dir nichts vorschreiben oder dir aufn Schlipps treten oder irgendwie gscheit rüber kommen
Wollte dir eig. nur n paar Tipps weitergeben die ich von richtigen Profis bekommen habe.
Ob du sie nun annimmst oder nicht ist deine Sache Marco.



marco_1973

Zitat von: Ogyvara in 31. März 2018, 15:07:02
Du machst doch die Baltic Tarnung.... da waren die Flösse grau!

Und wieso sind die Flöße dann auf LÜTZOW zu selber Zeit mit ebensolcher Baltic Tarnung eindeutig gelb? Und das ist so ziemlich die Zeit (Mitte April '41), die ich darstellen will...

Zitat von: Ogyvara in 31. März 2018, 15:07:02
Die gelben Rettungsflösse gabs nur auf der Ostsee Probefahrt....

Woher weißt du das so genau? Doch nicht etwa aus einem (anderen) Forum. Da war es nämlich nur eine Vermutung des Posters...

Es gibt viele Diskussionen über den Farbton der Flöße, aber ich habe bisher keine mit einem eindeutigen Ergebnis gefunden. Immerhin hat der (gelbe) Farbton eine offizielle RAL-Nummer erhalten, und diese wurden erst 1944 eingeführt, also zu einer Zeit, wo gemäß deiner These gelb überhaupt keine Rolle mehr gespielt hätte. Logisch klingt dann eher die Erklärung einiger Poster, dass die Flöße grundsätzlich gelb waren und im Kriegseinsatz mit Persenning abgedeckt wurden. Kann mir nicht vorstellen, dass das Gelb überstrichen wurde und auch nicht, dass alle gelbe Flöße vor dem Einsatz gegen graue ausgetauscht wurden...

Ein letztes Wort zu Revell:
Ich habe schon mehrmals die selben Farbtöne aus unterschiedlichen Töpfchen erfolgreich reproduziert. Vom Revell-Spray verwende ich maximal den Klarlack. Im laufenden Projekt werde ich bestimmt nicht meine Farben umstellen.

Gruß Marco
:winken: :winken: :winken:
Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
Fertiggestellt: Arado Ar 196 Italeri 1:48 Diorama
Im Bau: Gneisenau 1:350
Über mich

nurmalso

Hallo ihr zwei

Ich sprech bewußt mal euch beide an, marco_1973 und Ogyvara. Ihr bietet einen sehr informativen und ( entschuldigt ) amüsanten Baubericht,
einmal über die Tirpitz und die Bismark. Sicher habt Ihr gar nicht bemerkt auf welchen hohen Niveau Ihr euch bewegt. Ihr seid auf dem besten Weg
ein perfektes Modell zu bauen. Deswegen auch die wenigen Kommentare ( außer den anderen Experten wie Wolfsherz oder Hr. Nielson ) weil einfach der normale Modeller
da gar nicht mehr mitreden kann. Ich übrigens auch nicht. Also seht die ganze Sache etwas lockerer. Ich hab mal, um mich von meiner Grippe abzulenken,
ein bißchen nach der Bismark gegoogelt. In drei Stunden hatte ich rund 100 Bilder zusammen, davon nur eine Ganzschiffsaufnahme sonst nur Decks- und Detailaufnahmen.
Meiner bescheidenen Meinung nach sind die zwei Schiffe die am besten dokumentierten Einheiten des II. Weltkrieges.
Wenn Ihr euch mal danach einer echten Herausforderung stellen wollt, baut mal die Richelieu im Bauzustand 1939/40. :D
Ich werde natürlich eure BB's weiter eifrigst lesen, auch weil ich sie sehr spaßig finde.

LG  Frank