Seitenansicht eines 2-Meter Schiffsmodells fotografieren

Begonnen von Joerg, 15. April 2011, 22:14:59

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Joerg

Hallihallo,

ich habe hier ein 2 Meter langes Titanic-Modell, welches ich gern von der
Seite fotografieren möchte, um einen hochauflösenden Ausdruck
in der Größe des Modells drucken zu lassen.

Um das Modell komplett ins Bild zu bekommen, muß ich natürlich
auf Abstand gehen. Allerdings reichen dann weder Qualität noch
Auflösung aus. (Ich habe hier eine 6 Megapixel-Fuji-Digicam).
Mehrere Fotolampen zum Ausleuchten sind ebenfalls vorhanden.

Versuche, mehrere Aufnahmen aneinanderzusetzen, scheiterten.

Zwar gibt es Software, um Panorama-Aufnahmen aus Einzelbildern
zusammenzusetzen, aber ich bezweifle, dass sowas auch mit Objekten
funktioniert, die aus geringer Entfernung fotografiert werden.

Hat jemand eine Idee, wie ich die gewünschte Aufnahme bekommen kann?
(prof.Fotostudio, Kamera mit sehr hoher Auflösung?)

Vielen Dank für Eure Tipps.

Gruß
Jörg
--

HSS

Hallo Joerg,

eigentlich müsste ein Stativ und eine passende Bildverarbeitungs-Software ausreichen.

Bei mir klappt es mit Corel PhotPaint.

Joerg

Hi Harald,

solche Sachen sind alle vorhanden.

machst Du nur ein Bild, oder setzt Du mehrere zusammen?
Dann arbeitest Du sicher mit einer sehr hochauflösenden Kamera?

Gruß
jörg

HSS

Das hat mit der Kamera und der Auflösung nichts zu tun.

Wichtig ist, dass Du in der Bildsoftware Bilder zusammenfügen kannst.

Ich schneide jedes Bild vorm zusammenfügen an den Kanten zurecht, lade dann beide Bilder ins Photopaint und gehe auf zusammenfügen.

Danach kannst Du die Bilder passend verschieben.

Wichtig ist, dass Du bei der Aufnahme den gleichen Abstand einhältst, damit die Greöße passt.

TK5512

moin

Ich denke es ist noch wichtig zu wissen, dass die Kamera paralell zum Objekt geführt werden sollte.
Sonst gibt es Verzerrungen im Bild.
Ich empfehle zudem mit einer Brennweite vom 50 mm zu arbeiten, wenn das geht.
Zumindestens sollte man ohne Zoom arbeiten.
Die einzellnen Bilder sollten sich zudem leicht überlappen.

Ich veranschauliche es mal in einer Grafik, die ich dafür erstellt habe.



Wenn du mit dem Zusammenfügen der Bilder Probleme hast, dann melde dich einfach bei mir und ich mache das schnell für dich.

lg
Stef

Joerg

#5
Hi Stef,

vielen Dank für Deine hilfreiche Grafik.
Genau in die Richtung habe ich auch schon Versuche gemacht.
Ich habe durch die Positionsveränderung der Kamera Verzerrungen/
perspektivische Verschiebungen im Bild und bekomme die Bilder
dadurch an den überlappenden Randbereichen nicht sauber übereinandergelegt.

Ich könnte mir vorstellen, dass sehr viele Bilder mit jeweils geringer
Positionsveränderung der Kamera mehr Erfolg bringen.

Nutzt Du spezielle Software zum Zusammenfügen der Bilder?
Es gibt das ja so spezielle Stitching Programme (z.B. Hugin), mit denen
sich Panorama-Bilder aus vielen Einzelbildern erstellen lassen.
Mit so einem Programm habe ich noch nicht gearbeitet und bisher
fast alles mit Photoshop oder Gimp hinbekommen.

Gruß
Jörg



olli

Mal ne ganz doofe Frage... hast Du schon mal versucht, das Modell mit einem Bild abzulichten? Die Kamera ist eine kompakte, nicht die S5?

Daß Du Verzerrungen etc. bekommst, ist normal, wenn du nicht 100%ig immer denselben Abstand einhälst. Es langt auch, wenn der Winkel minimalst abweicht, um Abweichungen zu fabrizieren. Wenn Du Blende und Verschlusszeit nicht manuell einstellen kannst, kriegst Du durch unterschiedliche Blenden und Verschlusszeiten noch mehr Probleme.

Ach und nicht umsonst gibt es für Panoramaaufnahmen entsprechende Vorrichtungen für Stative/Kameras die z.T. einige hundert bis > 1000 Euro kosten;-)

Wenn Du so einen grossen Ausdruck machen lassen willst und vielleicht eine entsprechend hohe Erwartung an die Qualität hast, würde ich mal bei einem gescheihten Photographen nachfragen. Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit das auch per Mittelformat oder gar Großformat zu realisieren. Kostet dann halt nur etwas;-)

"Solange die Sterne noch steh'n, solang wird ein Traum nicht vergeh'n
solang das Feuer in uns brennt, und blau-weiß jeder kennt
ja solange für immer KSC!"

TK5512

moin

Ich arbeite mit Photoshop CS4.
Die dazugehörige Software gleicht minimale Verzerrungen und Belichtungsunterschiede aus.
Sollte das einmal nicht klappen kann man es auch von Hand zu Fuß machen.
Sprich, ein Bild nach dem anderen dazunehmen, Deckkraft runter (oberes Bild) und dann das Bild so lange an den 4 Ecken "verzerren" bis es passt.
In deinem Fall könntest du auch eine Komplettansicht des Schiffes in geringer Auflösung darunter legen, quasi als Schablone.

Ich selber habe eine Canon 450D mit 12 Megapixeln und damit ohne Panorama schon Leinwände in 2x2 Meter drucken lassen.
Dazu habe ich das Bild vergrößert und leicht nachgeschärft.
Das hat gereicht.
Du musst auch bedenken, bei so großen Bildern steht man nie direkt davor.
Daher  ist die Auflösung im Druck auch geringer als bei einem "normalen" Bild.

Dazu müsste man jetzt wissen, wie groß dein Bild werden soll.

lg
Stef

Joerg

Moinmoin,

Das Modell hat eine Länge von 1,90 Meter und exakt so möchte ich es
auch gedruckt haben.
Eine 12 Megapixelkamera habe ich nicht.
Momentan benutze ich noch eine Fuji S6500.

Ich werde mal sehen, ob ich 2 Bilder aneinandergesetzt bekomme.

Na mal sehen, ich werde mir wohl eh bald eine bessere Kamera zulegen.

Danke und viele Grüße
Jörg



Hans

Seltsam. Ob 6 Megapixel nun für einen 2Meter-Druck reichen, weiss ich nicht sofort. Ich schätze allerdings, dass das Pixel dann durchaus 0,75mm ist, bei einer Aufnahme. Es wird natürlich kleiner, je mehr Aufnahmen du zusammensetzt. Verzerrungen kannst du vermeiden, indem du
a) die Brennweite gross hälst, also mind. 80mm (Porträtentfernung, Angaben vergleichsweise eine KB-Kamera), also leichtes Tele. Je größer, desto weniger Verzerrung
b) mit grossen Überlappungen arbeitest, also vgl zur o.a. Zeichnung nicht 4 Positionen nimmst, sondern 6 oder 8 und beim Zusammensetzen die Überlappungen "entfernst".
c) Trick 17 wg der Auflösung: Du lässt einen professionellen Ausdruck auf DIN A4 machen, die Pixel bleiben "klein". Den Ausdruck/Abzug scannst du hochauflösend ein und diesen erst läßt du auf 2 Meter drucken. Alter Fotografentrick. Beim Aufnehmen natürlich auf die Einstellungen der Kamera achten: Geringe ISA-Zahl, größte Pixelauflösung einstellen, die allergeringste Kompression einstellen oder am allerbesten im RAW-Format lassen (nicht komprimiertes jpg nehmen).

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Gilmore

Hallo Jörg!

Nicht, oder nicht nur, die Pixelzahl, ist für die Qualität des Endproduktes maßgebend, auch die Größe des Sensors der Kamera hat ein gehöriges Wörtchen mitzureden, und der ist bei einer Spiegelreflex eben um ein Vielfaches größer als bei einer Kompakten oder einer Bridge-Kamera.
Daher wirst Du um eine digitale Spiegelreflex nicht herumkommen. Wenn Du außerdem die Tipps der anderen Threadautoren befolgst, wirst Du gute Resultate erzielen.
Wenn das Geld für eine entsprechende Kamera zur Zeit nicht locker sitzt, frag doch mal im Freundeskreis herum, ob einer eine solche Kamera hat und sie Dir leiht oder für Dich die Aufnahmen macht. Es muß keine Vollprofikamera sein, eine EOS1000 oder EOS450 oder eine Nikon D3000 erfüllt den Zweck völlig ausreichend.

Grüße von Gilmore
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.