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*Fertig* Fokker E.IV Eduard Profipack 1/72

Begonnen von Wolf, 26. Februar 2005, 14:21:01

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Murdock

Es hat sich gelohnt 10 Tage zu warten, Wolf.  Ist  wirklich sehr gut geworden.  :P

:winken: Murdock

Geno

ZitatOriginal von Hans Trauner

Interessant. 3 Antworten, 3 unterschiedliche Meinungen: Indikator für Beschädigungen durch Vibration, gezielte Korrosionsunterstützung, Beseitigung der Treib/-Bearbeitungsspuren.

Tja, da läuft mal eine Diskussion zu einem Thema, von dem ich auch ein bisschen Ahnung habe und ich merke es erst nach 2 Wochen... :10:

Ich habe mir den Thread von Hans im WWI-Fliegerforum auch mal angeschaut und finde eigentlich keine der dort aufgeführten Erklärungen richtig schlüssig.

1. Verminderung der Rißanfälligkeit des umgeformten Aluminiums. Hmmm, die Schleifriefen bewirken eigentlich genau das Gegenteil. Jede Riefe/Kerbe stellt im Grunde einen neuen Ausgangspunkt für einen Riß da. Um die Rißanfälligkeit zu vermindern wären ein Einebnen der Oberfläche durch Polieren/Kugelstrahlen oder eine entsprechende Wärmebehandlung effektiver.

2. Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit durch Aufrauhen der Oberfläche. Ebenfalls Hmmm. Die Oxidschicht von Aluminium ist nur ca. 0,01µm stark, heilt nach einer Beschädigung selbstständig wieder aus und die Haftung der Schicht hängt eigentlich nicht von der Beschaffenheit der Oberfläche ab. Die Korrosionsbeständigkeit von Aluminium hängt in erster Linie von dessen Reinheitsgrad ab > je reiner desto korrosionsbeständiger (Stichwort Lokalelemente (Nein! Das hat nix mit Kneipen zu tun)). Durch Anodisieren kann man die Dicke der Oxidschicht erhöhen und damit das Korrosionsverhalten verbessern (ELOXAL).

3. Beseitigung von Bearbeitsungsspuren. Winz-Hmmm. Aluminium läßt sich im Grunde recht gut umformen. Eine komplette Handformung der Motorhauben erscheint mir bei größeren Stückzahlen nicht sehr wahrscheinlich (Man möge mich korregieren, falls ich falsch vermute.). Wenn die Teile also maschinell geformt wurden, dann hängt die Oberflächengüte in erster Linie von der Qualität des Umformwerkzeugs ab und dessen Flächen sind in Regel poliert, um Reibungskräfte gering zu halten und Materialanhaftungen zu verhindern. Vermutlich werden auch noch Schmiermittel eingesetzt, die ebenfalls die Oberflächengüte verbessern. Evtl. bei der Umformung entstehende Fließfiguren sind größtenteils auf Texturen im Material zurückzuführen.

Fazit: Eine Reduzierung der Blendwirkung, wie von Hans bereits vermutet, erscheint mir ebenfalls am wahrscheinlichsten. Sehen und gesehen werden ist bei Kampfflugzeugen doch ein entscheidender Faktor. Und warum sich keine Lacke verwendet worden? Öhm, ja... entweder zuviel Gewicht oder nicht hitzebeständig genug... ?(

So, ich hoffe ich habe nicht zu sehr und wenigstens halbwegs korrekt geklugscheißert... :D :rolleyes:

Geno :winken:
> & <

In futurum videre

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

funke4ever

ZitatOriginal von Geno
 Und warum sich keine Lacke verwendet worden? Öhm, ja... entweder zuviel Gewicht oder nicht hitzebeständig genug... ?

Naja, damals war doch eigentlich Tarnung nicht ganz so wichtig, da der Rote Baron und seine anderen tollkühnen Kollegen ihre Maschinen bunt lackeirt haben, soweit es ging. Dürfte ein Grund sein, aber ich bin mir sicher das wird noch ausführlicher erklärt, und mein Teil wird dementiert.

Hans

Ich will ja Wolf's erstklassigen Baubericht nicht zu einer allgemeinen WWI-Diskussion missbrauchen, gleichwohl:

-Die Hauben wurden mit der Hand gedengelt. Es entstanden wohl schon Bearbeitungsspuren.

- Tarnung: Bei WWI-Flugzeugen wurde ab 1916 sehr wohl erheblicher Wert auf Tarnung gelegt. Dies wurde auch mit erheblichem Aufwand umgesetzt. Auch die Erfindung des Tarnstoffes ist auf solche Überlegungen zurückzuführen.

- Nur und nahezu ausschließlich die Jagdstaffeln führten zunehmend ab 1917 Staffelfarben ein. Aber auch hier sind grossflächige Bemalungen eher selten, Bemalungen die die komplette Maschine betreffen, die absolute Ausnahme. Nur die Jasta 18 bemalte ihre Maschinen komplett in rot/weiss. Jastas sind aber die Ausnahme. Die normalen Feldfliegerabteilungen flogen voll durchgetarnte Maschinen.


@Wolf:
Der Effekt ist richtig klasse. Vor allem das Pre-Shading mit dem darauffolgendem Abkleben ist ein guter Trick. Ich hab mich immer gegruselt, die Rippen zu betonen, weil ich nicht zig-mal exakt gerade Linien frei spritzen kann. Aber so ist das eine echte Möglichkeit!

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

im krassen Gegenteil zu den schattierten und mit unterschidlichen Farben lackierten Flügeln, die dadurch auch etwas verwittert aussehen, stehen die blütenweißen und tifschwarzen Decals der Hoheitsabzeichen.
Das konnte natürlich nicht so bleiben. Also habe ich, nachdem sie gut durchgetrocknet waren, noch etwa snachbehandelt. Mit Post-It habe ich die einzelnen Rippen abgeklebt und dann entlang der Klebekante langgeneblet. Dazu verwendete ich die mit Grundfarbe (Sail H-85) welche ich ein wenig mit grau abgetönt hatte. diese Streifen wirken natürlich noch zu akkurat. Also habe ich nach dem lackieren und 5 minütiger Trocknungszeit noch einmal die Decals mit einem ganz leicht in Spiritus getränktem Wattestäbchen abgerieben. zum Schluß wurde dass ganze Decal noch mit stark verdünnter und weiß aufgehellter Farbe sachte übernebelt. So wurden die starken Kontraste gebrochen und die Hoheitsabzeichen dem übrigen Flügel angepasst.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

AnobiumPunctatum

@Wolf

Wenn Du so weitermachst, werde ich meine E.III nach dem Bau am besten dem Müllcontainer anvertrauen. Jedes Mal wenn ich sie sehe, werde ich an Deine Zauberkunststücke denken müssen.

Die Wirkung der Decals und der Rippen ist perfekt:respekt: :respekt: :respekt:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Pacific Strafer

Super Effekt Wolf,

kommt wirklich sehr gut rüber. Vor allem die gealterten Decals runden das Bild ab :P
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

Wolf

nachdem ja jetzt die Stoffbespannung fertig ist, kommt der Metallteil dran. Dazu müssen natürlich die vorher lackierten Teile abgeklebt werden. Eine große Hilfe für die kurvigen Stellen sind dabei die von Eduard mitgelieferten Abklebemasken.



vorher wurde aber noch der Kompass angemalt, der sich im rechten Flügel befand.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

funke4ever

Kompass gemalt??? Kannst du da mal bitte näher drauf eingehen?

Wolf

viel kann man eigentlich nicht zum Kompass sagen. Er ist recht ordentlich abgeprägt und ließ sich somit leicht bemalen.
zunächst wurde die Mitte mit Weiss, Gunze H-11 ausgemalt. Anschiließend, nach dem trocknen, der Rand und die Ziffern mit einem Pinsel 0/5 mit schwarz Revell 33 bemalt
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

KlausH

Hi Wolf,

du hast eine beneidenswert ruhige Hand, sowohl was das Handling der  Airbrush als auch was das Anmalen des Kompasses angeht.

Dein Bericht macht echt Spaß! :P

Schöne Grüße
Klaus

AnobiumPunctatum

Hi Wolf,

und jetzt zeigst DU uns da viel diskutierte Faden-Muster im Alu. Da können wir uns ja wieder auf Allerhand gefaßt machen. Ich freue mich drauf.:P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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Wolf

so nun denn. Ich habe immer wieder hin und herüberlegt und verschiedene Metalltöne ausprobiert. Des weiteren habe ich auch verschiedene Strichstärken hergenommen. Letzten Endes bin ich bei Gunze Stainless/Eisen im Verhältnis 3/1
als Grundfarbe gelandet und die Würmchen mit Alluminium. Grundiert wurde das Ganze mit Mr. Primer, welcher eine hochglänzende, glatte Schicht erzeugt, die schnell trocknet. Dann wurd edie dunkelere Farbenmischung aufgetragen und poliert. Zuletzt Alluwürmchen mit einem 5/0 Pinsel und erneut poliert. Dann das Ganze mit Mr. Primer versiegelt.
Bei der Lackierung musste ein Kompromiss zwischen naturgetreuem Anstrich und Effekt gefunden werden. Zudem kommt noch dass sich der Metalizer eigentlich kaum mit dem Pinsel so exakt verarbeiten lässt, wie benötigt, da er sehr schnell eintrocknet.
Letzten Endes musste ich die hellen Würmchen etwas kräftiger und deutlicher malen, als es wohl im Original war, weil ansonsten der Effekt einfach zu schwach gewesen wäre.





Das kleine Bild zeigt wieder die ungefähre Originalgröße aus einem herkömmlichen Betrachtungsabstand.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Tudor

sehr schöner und ansehnlicher Effekt *weiter den Baubericht verfolg*

Wolf

Mittlerweile habe ich dann auch die Fotogeätzten Spandau MG's eingebaut. Der Lauf besteht aus einer Kanüle und bekommt vorne noch einen Tropfen Gunmetal.
Außerdem wurd eauch der Motor eingesetzt, der ja seit Anbeginn des Berichtes auf seine Verwendung wartet.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

AnobiumPunctatum

@Wolf
:respekt:

ansonsten bleibt mir nur sprachloses Staunen
:winken:  Christian

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funke4ever

ZitatOriginal von br06
@Wolf
:respekt:

ansonsten bleibt mir nur sprachloses Staunen

Da stimm ich zu und muss zugeben dass meine Kinnlade grad auf dem Schreibtisch liegt.

Pacific Strafer

Klasse, mehr braucht man hier wirklich nicht zu sagen  :P

:winken: Peter
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Falko

Wo bin ich hier nur gelandet?
Da fällt mir nichts mehr ein dazu.

:klatsch:
Falko
:winken: Peter

oZZy

man man... das sieht richtig geil aus mit diesen "würmchen" ....  :P

grüsse
oZZy
youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I 
youtube.com/watch?v=rCg-wE1d2Q0

Starfighter

wirklich scharf - die motorverkleidung kommt hervorragend rüber, genau wie die schattierung der spanten.

Dude

Phantastico - freu mich verdammt darauf das Teil hoffentlich bald live sehen zu können!:P

War denn wenigstens was anständiges im Ü-Ei? ( Den Spruch mit dem Ü-Ei Maßstab verkneif ich mir aus gegebenem Anlass ) :D
...denn mehr als ein Siegerländer kann der Mensch kaum werden.

Aufs Allerherzlichste,
Steffen

De Sejener

Wolf

#72
So richtig durchdacht sind Bausätze eigentlich auch nicht. Da hat man ein Profipack mit einem wunderschönen Ätzteilbogen, aber doch nicht die wichtigen Teile. So hat Eduard zwar die Innenstruktur des Rumpfes schön wiedergegeben und dass auch rechts und links über 2 cm, sehen tut man aber davon fast nichts.
Also hatte ich es wie anfangs geschrieben weggelassen. Ein sinnvolles Ätzteil aber fehlt, nämlich zur Darstellung der Stoffaht am Unterrumpf. So habe ich mir ein solches von PART besorgt. Der Bogen zu 6.95 reicht für 15 Flieger. Beim abtrennen muss man etwas vorsichtig sein aber einmal aufgebracht ergibt es einen sehr schönen Effekt, der das Modell bereichert. Da als nächstes auch das bereits fertiggestellete Fahrwerk angebracht wird, habe ich schon einmal den Unterrumpf mit einem Ölwashing versehen, da man dort ansonsten später schwer drankommt.
Von der Stärke dess effekts nicht täuschen lassen. Die Oberurselmotoren haben zum Einen ganz schön gespukt und zum Anderen ist die Ölfarbe noch nass. Ein Teil des Effektes wird auch wiede rvom späteren Klarlackauftrag geschluckt.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Spritti Mattlack

Wer mit Farbe umgehen kann, hat einen erheblichen Vorteil was die realistische Gestaltung angeht. (Tolle Weisheit)

Erfahrung gepaart mit der notwendigen Phantasie (ja gut, ohne Recherche geht es natürlich auch nicht) führt dann zu solchen Ergebnissen, wie Du sie hier präsentiert.

Kannst Dich ja sicherlich noch an unser kleines Zwiegespräch von Gestern erinnern? Aber jetzt kann ich auch nicht mehr anders.

Ehrlich gesagt, hatte ich was z. B. die farbliche Gestaltung der Flügel angeht, zunächst erhebliche Probleme Deinen Beschreibungen zu folgen. Das Endergebnis hat bei mir dann schließlich doch für "Erleuchtung" gesorgt.

Und auch die Darstellung des Ölverlustes bestätigt meine zwischenzeitlich gewonnene Erfahrung. Der Unterschied zwischen einem tollen Modell und einem echten Hingucker liegt im Detail. Sei es nun durch Ergänzungen/Korrekturen im Bereich der Detaillierung oder der farblichen Gestaltung durch den richtig dosierten Einsatz von Pigmenten.

Nebenbei jetzt auch mal was Konkretes. Mächtig dicker Zwirn den Dr. Fokker da verwendet hat. ;)

Spritti :winken:



 
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Pacific Strafer

ZitatOriginal von Spritti Mattlack
Nebenbei jetzt auch mal was Konkretes. Mächtig dicker Zwirn den Dr. Fokker da verwendet hat. ;)

Ist ja auch mächtig starker Stoff den Wolf uns da vorsetzt :D
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