BISMARCK 1:350 Revell Platinum Edition (FERTIGGESTELLT)

Begonnen von marco_1973, 27. Februar 2018, 14:45:00

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marco_1973

#150
Hallo Leute!

Hier nun wiedermal ein neues Update. In 22 weiteren Arbeitsstunden entstanden:

-   2 Flaggen/Wimpel
-   Schraubenschutz und Bootsspieren
-   Flaggenmast achtern
-   Anbau Brückennocks
-   Kartuschenfanggitter steuerbord

Ich hatte von Anfang an die Idee, den sogenannten Kommandantenwimpel mit darzustellen. Dieser wurde an der Spitze des Großmastes gesetzt, wenn sich der Kommandant an Bord befand. Auf einigen Originalfotos der BS ist das auch zu sehen. Die Form und Ausführung des Wimpels war mir bekannt, nur nicht die Größe. Anhand eines Originalfotos konnte ich jedoch die ungefähre Länge ermitteln. Als Material habe ich weiß bemalte Alufolie verwendet (Foto 1).

Danach nahm ich mir die Bootsspieren am Rumpf sowie den Schiffsschraubenschutz vor. Diese Teile sind allesamt Full-Scratch, da weder Revell/Pontos noch Eduard da irgendwas vorgesehen hat. Als Vorlage diente mein bewährtes Bismarck-Buch (Fotos 2 bis 5). Die vorderen Bootsspieren sind auf Foto 13 zu sehen.

Auf den nächsten Fotos ist der hintere Flaggenmast mit der Seekriegsflagge (Decal auf Alufolie) zu sehen. Dieser entstand in erster Linie aus Pontos-Ätz- und Messingteilen. Sobald sich ein Schiff der Kriegsmarine im Einsatz auf See befand, wurde die Flagge am Toppmast gesetzt und die Flaggenmasten demontiert, unter anderem, um den Wirkungsradius der Ari nicht einzuschränken. Im Hafen und auf Reede befanden sich die Flaggen wieder am achteren Flaggenmast (und vorn normalerweise die kleinere ,,Gösch"), und zwar bei jedem im Dienst befindlichen Kriegsschiff. Warum nun die BS in Gotenhafen keine Gösch führte, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls ist sie auf keinem meiner Fotos belegt.

Jetzt wurde es auch Zeit, die bereits fertigen seitlichen Brückennocks zu befestigen. Diese genau zu positionieren, war gar nicht so leicht (Fotos 9 bis 11).

Der vorerst letzte Streich war eine Sache, die die meisten Modellbauer (auch in größeren Maßstäben) nicht unbedingt darstellen. Es handelt sich um die Kartuschenfanggitter der mittleren und schweren Artillerie. Diese dienten dazu, dass die aus den Türmen herausgeworfenen leeren Geschosshülsen nicht über Bord rollten. Im besagten Bismarck-Buch sind sie schön dargestellt. Man benötigt insgesamt 32 gleiche und 2 etwas kleinere. Ich habe sie aus Relingätzteilen und feinster Teebeutelgaze gemacht, anschließend in RAL7001 bemalt (Fotos 12 bis 14), dann angeklebt (vorerst nur an steuerbord).

Auf dem letzten Foto wieder der aktuelle Stand.

Jetzt noch offen:

-   diverse Kleinteile Hauptdeck (z.B. Kreuzpoller, 2 Beobachtungsgeräte)
-   Davits mit Rettungsboot vorn steuerbord (ausgeschwenkt)
-   Transportschlitten für Arado auf Katapult
-   Reling Hauptdeck (mit Ankerbojen vorn)
-   Flaggenmast vorn
-   Fallreep in Gebrauchslage
-   Takelage

Bis demnächst,

Euer Marco
:winken: :winken: :winken:


Bauzeit bisher:  831 h
Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
Fertiggestellt: Arado Ar 196 Italeri 1:48 Diorama
Im Bau: Gneisenau 1:350
Über mich

Meikan

Schaut gut aus  :P Aber das Makro ist gnadenlos bei 1/350 *

Grüße Mario

Rafael Neumann

Schiffe sind nicht so wirklich mein Beuteschema, aber was Du hier zeigst, ist schon klasse Modellbau.
Schaut wirklich gut aus.

Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

asus1402

Hallo Mario,

da hast du die Bilder des Bauberichts sehr diplomatisch beschrieben.

Gruß Peter

marco_1973

#154
Hallo Leute!

Melde mich aus einer kurzen Urlaubspause zurück.

Die letzten 30 Arbeitstunden (natürlich nicht am Stück) haben mich ganz schön beansprucht. Ich habe mir den meiner Meinung nach schwierigsten Teil des Modells vorgenommen: die Takelage bzw. das ,,Rigging". Hierzu braucht man erstmal eine gute Vorlage – was mit dem BISMARCK-Buch bestens gegeben ist. :P Und schließlich ein geeignetes Material. Vor einigen Monden stieß ich im Internet auf die Firma Infini Model. Diese bietet ,,Ship Rigging" in verschiedenen Stärken jeweils in weiß und schwarz an. Ich entschied mich für die Stärke 0,091 mm in jeder Farbe, Kosten jeweils um die 10 Euro für 45 Meter.

Die Verarbeitung ist etwas gewöhnungsbedürftig, da das Zeugs sehr elastisch ist. Mit Sekundenkleber sollte man sehr sparsam umgehen, ist der einmal drauf, war's das. Das kann Vorteil und zugleich Nachteil sein ;(. Als Werkzeuge benötigt man zwingend eine Spitzpinzette und eine herkömmliche Rasierklinge.

Auf dem Schiff gibt es im Wesentlichen drei Arten von Takelwerk:
1.   Dickeres Stahlseil mit Isolatoren für die Abstützung des Großmastes (hier habe ich schwarzen Zwirn verwendet, die Isolatoren als Knoten dargestellt).
2.   Dünne Stahlseile, welche meist eine Antennenfunktion inne hatten (Infini schwarz).
3.   Normale Seile/Taue, für das Hissen von Flaggen verwendet. (Infini weiß, jedoch mit Revell beige 89 bemalt.)

Dann habe ich mich vom Großmast von Innen nach Außen von unten her hochgearbeitet, dann den vorderen Mast und den Vormars und zuletzt die Verbindungen der beiden Maste.

Ich muss sagen, das war wirklich ein hartes Stück Arbeit. Ich habe versucht, alle Verbindungen darzustellen. Bei den Flaggentauen habe ich etwas geschummelt, normalerweise sind die jeweils doppelt ausgeführt – ich habe sie nur einfach dargestellt :D.

Besondere Herausforderungen waren die Warnleuchten (Markierung in Foto 7) und die insgesamt 4 Langwellenantennen.
Erstere sind insgesamt dreimal vorhanden; einmal Großmast mit 3 Leuchten und zweimal am Vormars mit je 2 und 3 Leuchten. Die Leuchten sind laut Buchvorlage zweigeteilt – oben weiß und unten rot. Ich habe sie aus gezogenem transparenten Gussast gefertigt, so 2 mm lang, anschließend zur Hälfte mit rotem Klarlack bemalt. Danach ganz vorsichtig in gewissem Abstand an schwarzes Infini-Rigginggarn geklebt – erst eine Seite dann die andere. Das Ganze dann wie beim normalen Rigging befestigt – erst eine Seite (vorzugsweise unten), dann mit Hand oder Pinzette leicht gespannt und am Gegenpunkt mit Sekundenkleber fixiert und den überschüssigen Rest mit der Rasierklinge entfernt.

Die Langwellenantennen sind auch nicht so schwer (Fotos 1 und 2). Hier habe ich aus feinsten Ätziresten die ,,Dreiecksrahmen" geformt und schwarz bemalt. Dann zwei Stücken Infini schwarz befestigt. Die benötigte Endlänge am Modell gemessen – in dem Fall 60 mm. Die beiden Fädchen auf 55 mm gekürzt (dehnen sich ja noch etwas beim Straffziehen). Danach an dem anderen Rahmen befestigt. Noch zwei kurze Fädchen an den Enden und dann ab in die Masten damit!

So das wär's erst mal.

Die Restarbeiten sind jetzt sehr überschaubar:
-   diverse Kleinteile Hauptdeck (z.B. Kreuzpoller, 2 Beobachtungsgeräte)
-   Davits mit Rettungsboot vorn steuerbord (ausgeschwenkt)
-   Transportschlitten für Arado auf Katapult
-   Reling Hauptdeck (mit Ankerbojen vorn)
-   Flaggenmast vorn
-   Fallreep in Gebrauchslage

Bis denne, euer Marco
:winken: :winken: :winken:

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Im Bau: Gneisenau 1:350
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old rookie

Moin!  :winken:
...ich bin schwer beeindruckt, die Takelage ist der HAMMER!  :klatsch: :klatsch: :meister:
Großes Kompliment meinerseits...und durchaus etwas neidisch... :6:
Gruß,
Robert

Iceman-Pilot

 :respekt:

Das ist der Teil an meinen Modellen, vor dem ich immer am meisten Schi.. habe  *dummi*


Alex
:winken:
mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

PILSTRINKER

 :P
Mann mann mann, da hat sichs aber einer gegeben!  :klatsch:
Da würd ich durch die Bude springen wie ein Kastenteufel!  :14:
Gruß Michl

marco_1973

Hallo Leute!

Hier nun die beiden finalen Steps in diesem Baubericht.

Die letzten Arbeiten wurden in 39 Stunden vollbracht:

-   Steuerbord-Davit mit Kutter
-   Flaggenmast, diverse Poller und Kleinteile auf Deck
-   Ankerbojen
-   Hauptreling
-   Fallreep im Gebrauch
-   Diverse Kleinteile am Heck

Bei den Bereitschaftskuttern wollte ich ja von Anfang an eines im eingefahren Zustand und eines im ausgefahrenen Zustand darstellen.
Für letztere Darstellung ist eine Menge Scratch notwendig, denn nur Eduard sieht überhaupt Ätzteile dafür vor. Zunächst also erstmal die Kettchen aus der Restekiste, an denen der Kutter hängt (Foto 1), die Originaldavitteile etwas modifiziert und mit diversen Ätzis verfeinert (Foto 2). Dann schon befestigt und mit einigen Tauen versehen (Fotos 3 bis 5); komplett fertig auf Foto 6.

Der vordere Flaggenmast entstand aus Pontos-Drehteil und Cu-Draht sowie kleinen Scratchteilen für die Laternen, außerdem habe ich noch einige kleine Poller gemacht, die es an einigen Stellen auf dem Schiff gab (alles zu sehen auf den Fotos 7 und 8 ).

Die Ankerbojen werden oft von Modellbauern nicht mit dargestellt. Zugegeben, in dem Maßstab ist das auch nicht leicht. Im Pontos-Full-Detail-Set sind sie als Ätzteile mit enthalten, jedoch nicht bei Revell. Also blieb mal wieder nur Scratch. Verwendet wurden Relingteile und die Bojen selbst entstanden aus Holz (Fotos 9 bis 13)

Weiter geht's im 2. Teil...
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marco_1973

#159
Aufgrund der Bildanzahlbegrenzung heute also 2 Steps.

Bei der Takelage habe ich noch ein paar Isolatoren gesetzt. Das geht ganz wunderbar mit Weißleim, den man dann nach dem Trocknen schwarz anmalt (Foto 14). Den Tipp habe ich übrigens von Ogyvara. :6:

Nebenher entstand natürlich die Hauptreling (beispielhaft im Foto 15) und nochmal als letzte Herausforderung ein Fallreep in Gebrauchslage. Hierzu habe ich die Fotoätzteile von AM Works verwendet (NW35018 "Kriegsmarine Ladders & Accommodation Ladders"). Diese sind einfach Spitze! (Fotos 16 und 17).

Mit diversen gescratchten Klein- und Kleinstteilen im Heckbereich (Foto 18) und anderswo auf Deck endet dieser Baubericht.

Gesamtbauzeit: 900 Arbeitstunden innerhalb von 84 Wochen

Gesamtkosten ohne Kleber, Farben, Spachtel u.ä.: ca. 350 Euro

Hier geht's zur Galerie: Link

Und damit geht's weiter: Link

Euer Marco
:winken: :winken: :winken:
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Tigerzivi

Hallo Marco,

wir hatten bereits per Email das Vergnügen ;-)
Seitdem verfolge ich als stiller Leser deine Fortschritte. Großartig, was du hier in so vielen Arbeitsstunden zustande gebracht hast. Bin mit meiner 350er Bismarck PE da eher noch ziemlich am Anfang und werde mir das ein oder andere bei dir abgucken.
1A Arbeit und ich bin auf deine Tirpitz gespannt.

Gruß Jan  :winken:

Flugwuzzi

Ganz toll .. danke für die vielen Fotos und die Beschreibungen im Baubericht.
Als alpiner Ösi konnte ich fachlich gar nix deinem maritimen Bau beitragen, ich habe den Baubericht aber sehr gerne mitverfolgt.
Toll zu sehen was du alles verbessert hast.

Mein  :respekt: ist dir sicher!
lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Postbote

Servus Marco,

nach so langer Bauzeit ist man ja immer irgendwie erleichtert, wenn man sein Projekt fertiggestellt hat, geht mir jedenfalls so.
Allein dafür meinen  :respekt:
Und bei solch einem Ergebnis kann es auch gar nicht genug Applaus geben, also :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Auch wenn ich keine Schiffe baue, werde ich den BB zur Tirpitz wieder verfolgen. :1:


Mit schönem Gruß
Christoph
Perfekt ist Mathe, und Mathe ist 'ne Körperöffnung!

Versuche mich zur Zeit
erfolglos am Hochglanz

marco_1973

Hallo Leute!

In so einem Baubericht ist es manchmal zeitraubend, etwas bestimmtes schnell zu finden (auch für meine eigenen Projekte).  :woist:

Ich habe mir daher die Mühe gemacht, Schnellfinder-Links zu kreieren, um ein schnelles Auffinden bestimmter Teile/Bauabschnitte zu gewährleisten. :8: :6:

Diese befinden sich nun im unteren Teil der ersten Seite dieses Bauberichts.

Ich hoffe, es hilft auch euch...

Tschüß,
Euer Marco
:winken: :winken: :winken:
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bughunter

Zitat von: Rafael Neumann in 02. August 2019, 18:16:05
Schiffe sind nicht so wirklich mein Beuteschema, aber was Du hier zeigst, ist schon klasse Modellbau.
Schaut wirklich gut aus.
Da kann ich Rafael komplett zustimmen, das unterschreib ich :P ;)

Aber ein Tip habe ich noch:
Du machst Dir ja die Mühe sorgfältiger Bauberichte (danke dafür), aber es würde, gerade für Nicht-Maritimer wie Rafael und mich, die Lesbarkeit verbessern, wenn Du die Bilder in den Fließtext einfügst statt auf die Nummer zu verweisen -> Scrollerei.

Du hängst ja die Bilder hier im MB an, nach dem hochladen gibt es dann daneben die Möglichkeit, das Bild in den Text einzufügen.
Das ist mir aber auch zu mühsam, wenn Du vorab die Nummer weißt, kannst Du auch gleich mit
attach=0 in eckigen Klammern in den Text schreiben (0 ist das erste, einfach weiterzählen) und die Bilder am Ende hochladen.

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

marco_1973

Zitat von: bughunter in 30. Oktober 2019, 19:19:15
Aber ein Tip habe ich noch:
Du machst Dir ja die Mühe sorgfältiger Bauberichte (danke dafür), aber es würde, gerade für Nicht-Maritimer wie Rafael und mich, die Lesbarkeit verbessern, wenn Du die Bilder in den Fließtext einfügst statt auf die Nummer zu verweisen -> Scrollerei.

Danke für den Tipp. Werd es ab sofort so umsetzen. :D

:winken: :winken: :winken:
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