Gloster G.40 Pioneer (Pavla, 1:72)

Begonnen von Alex, 27. August 2008, 17:05:03

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Alex

hier möchte ich euch mein neustes Werk vorstellen... ich habe nicht so aktiv gepostet wie auch schon, was aber nicht heisst, das nicht gebastelt wurde. Nur, basteln kommt halt vor dem Schreiben...

Zum Original
Die Gloster Pioneer wurde schon relativ früh konzipiert; der Vertrag über den Bau der Prototypen wurde am 3. Februar 1940 unterzeichnet. Vom Layout her war das Flugzeug sehr klassisch gehalten, ohne gepfeilte Flügel oder sonstige Neuigkeiten Der ursprünglich vorgesehene Warp5-Photonenantrieb stand noch nicht zur Verfügung, also musste man notgedrungen auf ein Whittle W1 zurückgreifen. Der erste Prototyp (W4041/G) hatte seinen Erstflug am 15. Mai 1941. Er wurde über mehrere Monate intensiv getestet, und erreichte eine Geschwindigkeit von 612km/h. Die Testflüge dauerten bis 1944. Der zweite Prototyp (W4046/G) hatte weniger Glück, der Erstflug fand am 1. März 1943 statt, und bereits am 30. Juli 1943 stürzte er wegen eines Problems am Querruder ab. Der überlebende Prototyp ist im Science Museum in London ausgestellt.

Der Bau
Dieses Modell war mein erster Short-Run. Die Spritzgussteile waren von brauchbarer Qualität, mit fein versenkten Gravuren. Allerdings war die Passgenauigkeit nicht sehr gut, und vor allem an den Flügel-Rumpf-Übergängen musste ziemlich viel gespachtelt werden. Die Probleme waren aber durchaus lösbar. Die Resinteile waren sehr fein gegossen. Als anfängertauglicher Pluspunkt ist die massive Nase; Der Schacht des Bugfahrwerkes, die Cockpitwanne und der "Luftteiler" im Einlass sind ein einziges, grosses Teil. Dennoch habe ich mit dem Bau an diversen Orten Neuland betreten - so habe ich zu ersten mal Blechstösse nachgraviert oder eine tiefgezogene Haube montiert. Bis auf die Sicherheitsgurte wurde alles OOB gebaut.  

Die Bemalung
Zuerst erfolgte ein Pre-Shading mit Schwarz, danach habe zuerst mit Humbrol-Acrylfarbe das Gelb der Unterseite gemalt. Die Farbe deckte ziemlich schlecht, ich musste sehr viele dünne Schichten auftragen, bis die Spachtelmasse nicht mehr durchschimmerte. Danach folgte auf der Oberseite ein klassisches Grün-Braun-Schema, das typisch für englische Flieger war. Hierfür verwendete ich Modelmaster Enamels (mit denen ich irgendwie am besten klarkomme). Dennoch habe ich zuviel Farbe aufgetragen, so dass vom Preshading nicht mehr viel zu sehen war. Also habe ich mit stark verdünntem Schwarz die Panellines nachgezogen. Also ein Post-Shading. Oder eigentlich mehr ein In-Between-Shading ;) Denn danach kam eine Schicht Erdal Glänzer, um die Unterlage für die Decals zu legen.
Die Decals waren eine Geschichte für sich - Marke "Sekundenkleber". Wenn sie auf dem Modell waren, so liessen sie sich kaum noch bewegen. Ein vorsichtiges Verschieben war schlichtwegs unmöglich. Da half nur noch Runternehmen und neu positionieren. Dazu, sie liessen nicht mit Essig oder Weichmacher dazu bringen, sich in die Gravuren zu legen. Silvern ist auch noch etwas vorhanden, wenn man auf der linken Seite des Rumpfes den Elektro-Anschluss anschaut (da war es vermutlich nicht glänzend genug...). Das konnte ich aber mit verdünntem Glanzlack etwas verbessern.
Nach den Decals folgte ein Washing mit Ölfarbe und Geruchslosem Verdünner. Zuallerletzt folgte mit Seidenmatt eine Versiegelung des ganzen. Ich habe das Washing auf der Unterseite bewusst etwas stark gemacht, und das ohne Quellenangabe (Nietenzähler mögen mir verzeihen). Ich ging davon aus, dass bei einem Prototyp mit neuartigem Antrieb gerne genug geölt wurde, und noch nicht alles ganz dicht war. Dazu, wer je ein englisches Auto besessen hat, der weiss, dass es in England vermutlich streng verboten ist, öldichte Fahrzeuge herzustellen...

Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

deleted_Account

Na soviel ich erkennen kan ist es ein Flieger. Sorry aber bei mir kommen die Bilder etwas zu dunkel an. Ja ich weiß mein Bildschirm is Kacke. Das Gelb an der Unterseite hat was, man könnte meinen es wäre ein Briefkasten.  :D Spaß beiseite.
Das du mit den Decals, Ärger hattest kann ich verstehen. Ich hab solche Dinger auch schon mal verarbeitet. Ansonsten ist es ein Schöner, weil nicht so oft zu sehen ist Flieger.  :P  :respekt:

Gruß Maeks :woist:

KlausH

Vom Vorbild her find ich den Flieger irgendwie knuffig, aber trotzdem hübsch. Das Modell ist meiner Meinung nach durchaus sehenswert, auch wenn ich Maeks Recht geben muß: Die zu dunklen Fotos zeigen leider wenig Details. Aber wie gesagt: Was ich da sehe gefällt mir, und zwar sehr gut.

Schöne Grüße
Klaus

Hans

Schönes Stück! Wenn ich das richtig lese, ist das eine Pinselarbeit, oder? Dann noch einen Extra-Glückwunsch!!

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Alex

Zitat von: HansTrauner in 27. August 2008, 20:42:11
Schönes Stück! Wenn ich das richtig lese, ist das eine Pinselarbeit, oder? Dann noch einen Extra-Glückwunsch!!

Danke für den Lob, aber nein, das wurde fast alles mit dem Airbrush gemacht.

@all
Ich habe neue, hellere Bilder hochgeladen, ich hoffe, es sieht ein bisschen besser aus!

Alex
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panzerchen

Will er uns etwa schon wieder verlassen????



8o

Ich finde, das Modell trifft die Konturen besser als mein uralter Bausatz von FROG.
Abgesehen davon, daß es wesentlich besser detailliert ist !!!


Wolf

Schmucker kleiner Flieger. Der hätte sich damals gut im Projekte Thread gemacht, welcher ja leider etwas sang und klanglos verlaufen ist.

Die Unterseite gefällt mir sehr gut. Das mit der Verschmutzung ist nachvollziehbar.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Thomas Trauner

Sehr schönes Modell, mir hat der Typ schon immer gefallen. Mit den Briten hab ich´s eh.

Allerdings bin ich jetzt ein wenig verunsichert. Ist die Maschine auch simpel als "Gloster Whittle" bekannt oder täusche ich mich ?

Th.

Primoz

Zitat von: Thomas Trauner in 28. August 2008, 11:50:19
Allerdings bin ich jetzt ein wenig verunsichert. Ist die Maschine auch simpel als "Gloster Whittle" bekannt oder täusche ich mich ?

Ja und nein. Ja, sie wird auch als "Gloster Whittle" bezeichnet. Nein, du täuschst dich nicht.  :6: :D :winken:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Rolle

Schön, jetzt mit den helleren Bildern kann man auch was erkennen!
Fein und sauber gebaut mit einer prima Bemalung. Die Arbeit hat sich gelohnt.
Vor allem mal ein Modell, dass nicht so oft, bis gar nicht gezeigt wird.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
---------------------------------
Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Murdock

Hallo Alex,
beinahe hätte ich Deine kleine Gloster übersehen. Bei der gelben Unterseite hätte Dir eventuell eine weiße Grundierung das Leben leichter gemacht. Dein Aufwand hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Sie sieht wirklich klasse aus. :P

:winken:Murdock

Pacific Strafer

Eine hübsche kleine Engländerin. Sauber gebaut und bemalt, gefällt mir gut  :P

Pit  :winken:
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

Mr. Hudson

Hallo Alex,

eine sehr schoene Vorbildwahl und ein gelungenes Modell  :klatsch:. Die Prototypenlackierung mit den gelben Unterseiten gefaellt mir sehr als Abwechslung zu den doch recht eintoenigen britischen Lackierungen. Sehr schoen ist die Kanzelverstrebung gelungen. Die Panellines sind mir vom Kontrast her etwas zu kraeftig, das ist aber Geschmackssache!

Interessant ist der Einblick in den Lufteinlass. Was ist denn dort fuer ein merkwuerdiges Gitter zu sehen? Welche Funktion hatte dieses Bauteil beim Original?

Viele Gruesse  :winken:
Kai

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Alex

Zitat von: Mr. Hudson in 30. August 2008, 14:10:28
Was ist denn dort fuer ein merkwuerdiges Gitter zu sehen? Welche Funktion hatte dieses Bauteil beim Original?

Ich nehme an, das waren einfach Bleche, die dafür sorgten, dass die Luft nicht allzu turbulent ins Triebwerk gelangt. Turbulente Luft im Triebwerk führt ja oft zum Abstellen desselben...


Zitat von: Mr. Hudson in 30. August 2008, 14:10:28
Die Prototypenlackierung mit den gelben Unterseiten gefaellt mir sehr als Abwechslung zu den doch recht eintoenigen britischen Lackierungen. Sehr schoen ist die Kanzelverstrebung gelungen.

Eintönig? Es gab Schema A und B, Unterseite Sky, grau oder schwarzweiss, oben gab es braun-grün oder grau-grün, dann gibt es noch das PRU-blau, das Wüstenschema, das Coastal Command hatte weiss-graue Flieger. Und die Nachtjäger, die sind ja schwarz   X(

Danke für die Komplimente! Was ich noch bemerkt habe, der Flieger steht leicht schräg, dh. die Flügel sind nicht parallel zum Erdboden. Das werde ich aber nicht mehr korrigieren, ist mir zu heikel jetzt noch am Fahrwerk herumzudoktoren.

Alex
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Mr. Hudson

Zitat von: Mr. Hudson in 30. August 2008, 14:10:28
Die Prototypenlackierung mit den gelben Unterseiten gefaellt mir sehr als Abwechslung zu den doch recht eintoenigen britischen Lackierungen.

Ich mag britische Flugzeuge aus der Zeit des WK II sehr gern, weil es sehr viele interessante Typen gibt, so wie auch Dein Modell. Will man diese jedoch sammeln, hat man schnell eine Reihe gleicher Flugzeuge zusammen, wenn man nicht nach exotischen Markierungen und Anstrichen sucht. Bsp.: Lackierung in Sky, Braun und Gruen geht fuer Gladiator, Hurricane, Spitfire, Wirlwind, Defiant, Battle, Blenheim, ...

Viele Gruesse  :winken:
Kai

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Alex

Zitat von: Mr. Hudson in 31. August 2008, 14:10:03

Ich mag britische Flugzeuge aus der Zeit des WK II sehr gern, weil es sehr viele interessante Typen gibt, so wie auch Dein Modell. Will man diese jedoch sammeln, hat man schnell eine Reihe gleicher Flugzeuge zusammen, wenn man nicht nach exotischen Markierungen und Anstrichen sucht. Bsp.: Lackierung in Sky, Braun und Gruen geht fuer Gladiator, Hurricane, Spitfire, Wirlwind, Defiant, Battle, Blenheim, ...

Viele Gruesse  :winken:
Kai

Das stimmt natürlich. Aber man kann zB (so wie ich es mache) möglichst viele Typen, UND gleichzeitig viele Bemalungen haben. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Gladiator im Zwischenkriegs-Alu (da gab es sehr farbenfrohe Staffelkennungen!), Hurricane im Wüstenkleid, Spitfire als Aufklärer, Whirlwind im graugrün, Defiant in braungrün mit schwarzer Unterseite, Battle mit Standart-Bemalung und Blenheim in Nachtschwarz ;) Schon hat jedes Flugzeug seinen eigenen Anstrich. Aber ich bin einig mit Dir, es besteht durchaus die Gefahr, dass man am Schluss eine Vitrine mit sehr ähnlichen Fliegern hat...

Alex
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Hans

Von was sprecht ihr eigentlich? Das ist nun mal so bei Militärflugzeugen, die Tarnung ähneln sich zu bestimmten Zeiten eines Landes doch immer?

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Primoz

Zitat von: Alex in 31. August 2008, 15:48:48
... Gladiator im Zwischenkriegs-Alu ... Battle mit Standart-Bemalung ...

Doppeldecker wie Gladiator usw. hatten machmal auch die "shadow-shading"-Anstriche (d.h. die Teile, die im Schatten lagen, waren heller), sodass ein 4-Farben-Anstrich der Oberseiten möglich ist (und zwar 2 unterschiedliche Anstriche: Dark Green / Dark Earth / Light Green / Light Earth sowie Extra Dark Sea Grey / Dark Slate Grey / Dark Sea Grey / Light Slate Grey für die Trägerversion); auch einige Battles scheinen einen 4-Farben-Anstrich getragen zu haben. Britische Flieger waren eben nicht immer langweilig.
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Alex

@Primoz
Richtig, ich habe so eine Swordfish gebaut. 5-Farben-Tarnung, aber leider sieht man den Unterschied zwischen den Tragflächen nicht besonders gut. Bei einem Doppeldecker - die ja eigentlich noch alle aus der Zwischenkriegszeit stammen - würde ich aus rein praktischen Gründen die Silbervariante wählen. Da muss man die Airbrush nur einmal reinigen, und maskieren muss man auch nicht so viel :D

Alex
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Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

1:32

#19


ZitatDie Gloster Pioneer wurde schon relativ früh konzipiert; der Vertrag über den Bau der Prototypen wurde am 3. Februar 1940 unterzeichnet. Vom Layout her war das Flugzeug sehr klassisch gehalten, ohne gepfeilte Flügel oder sonstige Neuigkeiten Der ursprünglich vorgesehene Warp5-Photonenantrieb stand noch nicht zur Verfügung, also musste man notgedrungen auf ein Whittle W1 zurückgreifen. Der erste Prototyp (W4041/G) hatte seinen Erstflug am 15. Mai 1941. Er wurde über mehrere Monate intensiv getestet, und erreichte eine Geschwindigkeit von 612km/h. Die Testflüge dauerten bis 1944. Der zweite Prototyp (W4046/G) hatte weniger Glück, der Erstflug fand am 1. März 1943 statt, und bereits am 30. Juli 1943 stürzte er wegen eines Problems am Querruder ab. Der überlebende Prototyp ist im Science Museum in London ausgestellt.

so, so ein WARP 5 - Photonenantrieb, ein sehr zukunftsweisendes Objekt  :pffft: