Gorch Fock 2 als Stand- und Funktionsmodell M 1:95

Begonnen von cyberman, 22. August 2018, 09:09:56

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cyberman

Hallo Leute,

dies wird mein erster eigener Beitrag im Forum. Ich habe aber schon viele interessante Informationen aus Bauberichten verwenden können und möchte daher bei meinem neuen Modell auch versuchen einen Baubericht ins Netz  zu stellen.

Gestern wurde der Modellbaukasten "Gorch Fock" von OcCre geliefert. Die Lieferung aus Deutschland (ich bin aus Österreich) hat superschnell geklappt. Der Preis war auch moderat. Es hätte dasselbe Modell zwar bei einem Händler in Mallorca um ca. 100.- Euro billiger gegeben, aber wenn ein Produkt wesentlich billiger als üblich und sogar billiger als auf der Herstellerseite angeboten wird - nun ich hab mich eben nicht getraut dort zu bestellen.

Paket aus DE wurde vollständig und superschnell geliefert. Der Baukasten macht einen guten Eindruck, Holzteile Lasergeschnitten und dazu zwei Schachteln Kleinteile. Dazu die üblichen Leisten verschiedener Holzarten.
Die Bauanleitung ist in Deutsch und spanisch (klar spanischer Hersteller   :3: )  Dazu eine bebilderte Bauanleitung für den Rumpfbau. Ein derartige Fotoanleitung hatte ich noch bei keinem Baukasten, erscheint mir aber sehr informativ.

Es gibt die Gorch Fock zwar von verschiedenen Herstellern als Baukasten, aber der von OcCre erschien mir für mich am Günstigsten, speziell weil ich beabsichtige das Modell schwimmfähig zu machen und mit einer Fernsteuerung auszubauen.

Modelldaten Gorch Fock von OcCre:
Maßstab 1:95
Länge: 950mm
Breite: 259mm
Höhe: 566mm

Der Baukasten enthält ALLE Teile, auch den kompletten Segelsatz.

Geplant ist, das Modell schwimmfähig auszubauen, einen kleinen Motor als Flautenschieber (das Original hat auch Motor), sowie steuerbare Segel und Ruder.
Entschieden habe ich mich für die Gorch Fock auch deshalb, weil sie im Gegensatz zu Teeclippern ein hohes Freibord hat und eben im Original auch einen Motorantrieb besitzt.

Ich werde versuchen den Baubericht mit Fotos zu hinterlegen. Für Infos und Ratschläge zum RC-Ausbau wäre ich dankbar.

Iceman-Pilot

Hallo Cyberman,

das klingt nach einem interessanten Projekt. Leider kann ich zu Segelschiffen nix beitragen. Aber zusehen werde ich gerne.

Und viel Spaß mit dem Erstellen des Bauberichts. Mir haben die immer geholfen, da es viele wertvolle Tipps der Gemeinde gab.

:respekt:


Alex
:winken:
mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

Lars

Hallo Cyberman,

Interessantes Projekt :P - Wie viel Erfahrung hast du denn mit Holzmodellen und Funktionsmodellen? Der Schwerpunkt hier im Forum liegt allerdings nicht im Funktionsmodellbau und ein ferngesteuerter Rahsegler ist schon eine besondere Herausforderung. Im Maßstab 1:95 darf deine Gorch Fock nicht einmal 2,5 kg wiegen, da bleibt nicht viel Platz für die Steuerungskomponenten, auch die Zugänglichkeit zum Rumpfinneren ist bei einem Rahsegler nicht einfach. Setzt du einen maßstäblich verkleinerten Rahsegler ohne zusätzliche Stabilisierungsmaßnahmen ins Wasser, ist die Chance sehr groß, dass er gleich kentert, denn sehr viel Ballast kannst du nicht unterbringen oder du verwendest einen zusätzlichen Ballastkiel. Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Segel gerefft darzustellen und nur mit der Hilfsmaschine zu fahren.

Ich hoffe, ich habe dir damit nicht den Wind aus den Segeln genommen  :pffft:

Viele Grüße
Lars

cyberman

Hei super, dass so schnell Reaktionen gepostet werden, Freut mich , Danke!

Meine Erfahrungen im Modellbau?
Ich betreibe seit ca. 20 Jahren Modellbau, vorwiegend RC-Flugmodelle und RC-Schiffsmodelle.

Standmodelle historischer Schiffe habe ich in den letzten Jahren 2 gebaut. Die "HMS Bellona" und die "Dolphin".
Nachdem in meiner Nähe kaum mehr freie Gewässer vorhanden sind und "freies Fliegen" immer mehr pönalisiert wird (Stichwort "Drohnen" obwohl das meiner Meinung nur Modellflugzeuge sind) verlege ich mich immer mehr auf Standmodelle. Im Grunde baue ich lieber als zu fahren.

Als letztes RC Funktionsmodell harrt ein Bau nach Plan der "Fairmount Alpine" noch der Fertigstellung. Hier habe ich noch Dichtheitsproblem der Wartungsluken. Im Endausbau sollten einige Zusatzfunktionen unter anderem 2 Kameras sowie eine Unterwasserkamera mit WLAN Übertragung zu einem Tablett realisiert werden.
Vor Jahren habe ich 2 RC-Segelyachten gebaut und einige Jahre gesegelt.

Flugmodelle habe ich viele gebaut (und auch viele wieder geschreddert  :D - unabsichtlich). Das letzte Flugmodell war eine Canadair CL-415. Auch hier das Problem am Wasser - die Hitze der Regler und die Dichtheit im Wasser bei Start und Landung oder härterer "Landung". Leider ist dann meist der Regler hinüber.

zur angefragten Erfahrung mit Segeln: im RC Bereich die beiden 1m Yachten und als 1:1 "Modell" mein Strandkatamaran, den ich auf vielen Seen und am Meer seit Jahren fahre.

@ Lars:
Ja eben, der Platz und das Gewicht ist das Problem. Motor ist klar, geht immer. Um vollgetakelt fahren zu können, bräuchte ich auf alle Fälle ein abnehmbares Schwert mit Ballastbombe. Segelverstellung - hmmm. Hab einige Beiträge im Netz gesehen wo die beiden Masten drehbar waren. Wesentliches Problem erscheint mir aber Wartungsluken einzubauen und diese dann auch dicht zu kriegen, ohne dass man diese dann im Standmodell (es soll ja im Wohnzimmer stehen) sieht.

Viele Grüße
Reinhard

Lars

#4
Hallo Reinhard,

Ballastbombe klingt sehr vernünftig! Drehbare Masten sehen allerdings gruselig aus. Wenn der Rumpf noch nicht gebaut ist, kannst du auch eine Trennung in Höhe der Wasserlinie vorsehen. Wobei das Unterwasserschiff mit einem Süllbord und Deckel versehen wird, die vom Überwasserschiff umschlossen werden. Ein Beispiel dafür findest du hier:https://www.marine-modellbau-und-mehr.de/t19f76-SMS-Kaiserin-Augusta.html
oder hier: https://www.marine-modellbau-und-mehr.de/t49f76-Zweigeteilter-Rumpf-ganz-leicht.html

Du könntest sogar zwei verschiedene Unterwasserschiffe bauen: Eins für das Standmodell und das andere für das Funktionsmodell  :santa:

Viele Grüße
Lars

Wolf

Bauberichte zu Funktionsmodellen haben wir hier ja eher seltener. Umso interessanter ist das im Endeffekt. Da bin ich auf jeden Fallm dabei.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

cyberman

Hallo Lars,

und du meinst dass die Teilung auf Wasserlinie dicht hält? Habs schon gesehen in nem Baubericht - auch der Gorch Fock - aber irgendwie trau ich mich so recht dran. Dass man auf ca. 1 m Länge alles so dicht kriegt hmmm.
Klar wärs praktisch und weniger sichtbar als Zugangsluken. na mal sehen, erfordert dann größere Planung.

Bei meiner Fairmount Alpine hats nicht mal beim großen Deckel geklappt. Weil nen Offshore Tug ist, war das Deck natürlich praktisch immer überspült.  Die Segelboote waren schon dicht, aber das waren reine Funktionsmodelle und damit nicht wirklich zum Aufstellen.

Gebaut ist noch nix. Stell heute abend erst Fotos vom unboxing hier rein und dann geht's mit der Kiellegung und den Spanten mal los.

Ich fang mal an mit dem Bauen - ob dann wirklich nen schwimmfähiges Funktionsmodell wird, na mal sehen. Die Idee bestand ja schon bei der HMS Bellona aber da war mir dann das Modell zu schade.

Viele Grüße Reinhard

Lars

Hallo Reinhard,

Es ist nicht notwendig, dass die Teilung dicht ist. Denn das Unterwasserschiff endet nicht an der Wasserlinie, sondern wird ein wenig nach innen versetzt nach oben weitergezogen und bei Bedarf sogar mit einem nicht sichtbaren Deckel verschlossen. Das Überwasserschiff mit allen Masten und Aufbauten kragt über diesen Rand und trifft in Höhe der Wasserlinie auf das Unterwasserschiff. Das Unterwasserschiff ist also eine unabhängig vom Rest des Modells schwimmfähige Einheit.

Viele Grüße
Lars

cyberman

Hallo Lars,
danke für den Tip. Das würde aber bedeuten den Bau komplett umzuplanen. Na mal sehen. Bin schon heiß aufs beginnen.

Viele Grüße
Reinhard

cyberman

Wie versprochen Bilder vom "unboxing" des OcCre Baukasten "Gorch Fock" im Maßstab 1:95.

Lars

Hallo Reinhard,

Für ein schwimmfähiges Modell musst du im Rumpfinneren zunächst mal ein wenig Platz schaffen. Die Trennung entlang der Wasserlinie wäre aber durchaus möglich. Sind die Marsen aus Kunststoff oder aus Weißmetall?

Viele Grüße
Lars

Graf Spee

#11
Da klinke ich mich mal, aus nostalgischen Gründen, mit ein.
(Crew VII/03, 133. AAR Kiel - St. Cruz, BB II)

Falls mal Fragen sein sollten, die ich mit meiner Zeit an Bord beantworten kann, so will ich das gerne tun.
Viel Spaß beim Takeln. :D

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



cyberman

Danke für eure netten Hilfsangebote! Komm ich gern drauf zurück!

Gestern abend war Kiellegung!  :3:

Takeln wird noch dauern :1:  Obwohl's bei diesem Modell insgesamt schneller gehen könnte, für mein letztes Standmodell die "HMS Bellona" von COREL hab ich - mit Unterbrechungen - 5 Jahre gebastelt.

Ja Platz und Festigkeit ist nen Problem. Bin eben beim Zeichnen eines Planes, damit ich die RC-Komponenten einpassen kann. Aber mit der heutigen Mirco-Technologie sind weder Akkus noch RC besonders groß. Muss nur die benötigten Kraftwerte berücksichtigen. Auch die Befestigungen der Masten muss wahrscheinlich (versteckt) mit Stahlseilen neben der sichtbaren offiziellen Takelage erfolgen. Auch die Befestigungspunkte müssen stärker dimensioniert werden. Bei den RC-Yachten sind schon ziemliche Kräfte vom Segel aufgetreten.
Auch die Krängung ist zu berücksichtigen, damit fährt nen RC-Segler praktisch nie auf CWL. Aber den Tip von Lars mit Rumpfteilung werde ich mir ernsthaft zu Herzen nehmen. Bin noch ziemlich am überlegen! Material der Marsen muss ich erst noch kucken.

Viele Grüße
Reinhard

Popeye

Komme zwar aus der Plasik-ecke aber den Bau schau ich mir an  :1:
Grüße
Micha

cyberman

Kiellegung ist gestern am 22.82.2018 erfolgt. Jetzt sind schon die Spanten aufgebaut.

Der Bau geht mit den sehr gut geschnittenen Bauteilen sehr gut voran. Die Bauteile waren bisher präzise Laser-geschnitten und leicht abtrennbar. Es mussten nur 4 kleine Grate durchschnitten werden und man konnte das Teil aus dem Baubrett entnehmen. Die Passung der Ausschnitte ist sehr gut, es musste kaum nachbearbeitet werden.

Jetzt ist aber Kopfarbeit angesagt - für den weiteren Baufortschritt muss ich mir über den Einbau der RC-Teile den Kopf zerbrechen.   :woist:

Übrigens Lars:  die Marsen sind aus Metallguß.

asdic

Hallo und einen schönen Sonntag - interessantes Vorhaben, bei RC-Modellen würde ich dir dazu raten die Spanten nicht gleich vor der Montage hohl auszusägen sondern das innere an zwei bis vier leicht trennbaren Punkten erst mal an Ort und Stelle belassen damit der Rupf während der Montage seine Stabilität behält, das Spanten innere aber noch nach der Montage mit wenig Aufwand zu entfernen ist. Ich hatte mit der Ghorch Fock übrigens auch schonmal zu tun, allerdings ging es um eine plastische Radierung zum Jubiläum des Schiffes.

cyberman

Danke für den Tipp! Ja die Stabilität des Rumpfes ist bei RC-Modell ein Kriterium, speziell bei Segelschiffe. Es sind ja  die Windkräfte in den Rumpf einzuleiten. Da werde ich sogar Verstärkungen für Zusatzwanten einbauen müssen. Gedacht habe ich an die normalen Wanten als Standmodell - und zusätzlich den Einzug von 2 Stahldrähten und die zusätzliche Befestigung im an dieser Stelle verstärkten Rumpf.

Für den Einbau von Motor und Ruder werde ich gar keine Spanten aushöhlen. Für das Ruderservo werde ich doch ein Standardservo verwenden müssen um den Ruderdruck des beim Segeln vergrößerten Ruders zu bewältigen. Regler und Empfänger sind so klein, dass ich sie in den Aufbauten unterbringen könnte. Damit muss ich im Rumpf nur noch die Batterien unterbringen. Die kann man aber aufteilen - oder überhaupt in die Ballastbomber einbauen. Den Segelverstellmechanismus muss ich mir erst noch überlegen, als Optionen wäre eine Verstellung der beiden Masten oder eine Anlenkung der Segel - also Brassen - denkbar. Dazu müsste ich mich umsehen bei Conrad wegen Stellmotoren. Die Rudermaschinen meiner RC-Segler sind zu groß für diesen Rumpf.

cyberman

Den Bau nach Bauanleitung habe ich erstmal unterbrochen und mich an die ersten Umbauten zum RC-Modell herangemacht. Insbesonders der Antrieb und das Ruder sind nach dem vollendeten Rumpfbau kaum mehr einbaubar. Daher habe ich jetzt bereits mit dem Einbau der Schraubenwelle und des Motors begonnen.

Als Motor verwende ich einen kleinen in der Bastelkiste vorhandenen Bürstenmotor, etwa in der Größe eines 400er's. Die Verbindung Motor – Schraubenwelle wird eine einfache Gummikupplung. Schmierung der Motorwelle erfolgt durch das Wellenrohr ohne zusätzlichen Schmiernippel. Es handelt sich ja nur um einen Flautenschieber und nicht um ein Rennboot.
Um die Festigkeit des im Baukasten vorhanden Kiels nicht ernsthaft einzuschränken, hab ich nur einen Kanal für die Welle gefräst.
Der Motor wird zwischen Spant 12 und 13 eingebaut. Dazu habe ich einen Ausschnitt in den Kiel geschnitten.

Die Welle wurde nun eingeklebt und der Kiel mit kleinen Holzteilen über der Welle verstärkt.

Der nächste Schritt wird der Einbau des Ruders sein.

cyberman

mal ne schnelle Frage zum Erstellen von Beiträgen: Wie kann ich Bilder in den Text einfügen?

Als Anhang anfügen ist klar, aber Bild im Text und dann ne Bildunterschrift? Ich hab versucht den Text mit Bild in Word zu schreiben und dann hier reinkopieren - fügt die Bilder nicht ein. Mit dem Button"Bild einfügen" erscheint nur .  Kann mir wer weiterhelfen?
Danke
Reinhard

maxim

Bei "Anhänge und Optionen" unter dem Textfeld kannst Du eine Datei anhängen. Dann daneben auf "(Insert Attachment)" klicken und das fügt einen Link in das Textfeld ein. Diesen Link kann man an die richtige Position kopieren, also sowohl davor als auch danach etwas schreiben. Mehrere Abbildungen kann man einfügen, wenn man auf "mehr Dateianhänge" klickt. Angehängte Bilder dürfen maximal 150 kb groß sein.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Lars

#20
Hallo Reinhard,

Ich fürchte, Du setzt im Augenblick die falschen Schwerpunkte. Über mechanische Rumpfstabilität und die Verstärkung der Takelage brauchst Du Dir bei der Modellgröße keine Gedanken zu machen. Die auftretenden Kräfte sind viel zu gering. Die wirklichen Probleme sind bei einem Rahsegler in etwa 1:100 die Schwerpunktlage und die Zugänglichkeit der RC-Komponenten. Daher habe ich auch nach dem Material der Marsen gefragt. Eine funktionsfähige und auch noch realistische Takelage in 1:95  ist aus meiner Sicht praktisch nicht realisierbar. Ich kenne jedenfalls nicht ein einziges Beispiel hierfür. Wenn Du so etwas umsetzen willst, baue Dir lieber erstmal ein funktionsfähiges Testmodell eines einzelnen Mastes und experimentiere damit. Hier hat es jemand versucht, musste jedoch ziemliche Abstriche bei der Optik machen https://www.tip-funktionsmodellbau-online.de/Segelschulschiff-der-deutschen-Bundesmarine-GORCH-FOCK.htm
Wenn Du den Rumpf an der Wasserlinie teilen willst, müsstest Du es jetzt schon vorbereiten - sonst geht es nicht mehr ohne größere Zerstörungen.

Viele Grüße
Lars

cyberman

Ja die Seite kenn ich. Aber das sind schon Profis, die Modellbau als Auftragsarbeiten anbieten. Das ist natürlich ein anderer Level.
Belastbarkeit? nun die Materialstärken bei den Befestigungspunkten der Wanten sind nur 1 - 2 mm dünnes Sperrholz. dieser Stärke den Winddruck von mehreren Rahsegeln auszusetzen, kommt mir zu wenig vor. Wie gesagt, bei meiner 1m Yacht ist der Mast ca. 1,2 m hoch mit normalem Dreiecksegel und Vorsegel. Die Want (ein Stahldraht) wird vom Bausatz her einfach in den Plastikrumpf eingeleitet. Hier musste ich massiv verstärken, damit ich wirklich hart am Wind fahren konnte, ohne Bruch zu machen. Und wenn mal nen Sonnenschuß passierte, hat das Material dann schon gekracht.

Klar Einbußen an die Optik sind bei einem Modell zum Benutzen einfach Fakt. Allein schon das Handling am Teich verträgt nicht allzu viel feine Details - und wenn Wasser überkommt, muss man das Schiff auch putzen.  :)  Da aber ein bewegtes Modell sich ja in einer gewissen Entfernung vom Betrachter befindet, sieht man vom Ufer keine Details - aber die Gesamtoptik soll stimmig sein. Mir kommt auch der Detaillierungsgrad diese OcCre Modells im Gegensatz zu meinem letzten Standmodell der HMS Bellona von Corel weniger aufwändig vor, vor allem die Takelage. Aber ich kann mich täuschen. Wenn ich mir aber zur Gorch Fock die Videos von Modellbauer Mäsä anschaue und die Schnelligkeit des Baufortschrittes bewundere, wäre ich jetzt meiner Meinung - ohne Überlegungen zur RC-Funktionalität - schon wesentlich weiter! Bei der HMS Bellona habe ich viel länger gebaut.

Im Moment muss ich einen kleinen Baufehler berichtigen, Spant 4 habe ich zu hoch eingeklebt. Mir ist das schon komisch vorgekommen beim Anpassen, aber aus dem Foto war die Einbautiefe nicht so wirklich ersichtlich und die Beschreibung hat nichts dazu gesagt. Jetzt muss ich den Spant wieder rausbringen. Da ich mit wasserfestem Weißleim klebe, ist's nur mechanisch möglich. Naja in Zukunft doch die Nahbrille aufsetzen oder ne Lupe verwenden  :D

cyberman

#22
ein Update zur Theorie:
ich hab mir nun mal mit den Formeln aus meinem schlauen Buch "Historische Segler ferngesteuert" von Martin Becker ein paar technische Werte rausgerechnet, die für den weiteren Ausbau wesentlich sind.
Wie schon von Modellbaukollegen hier im Blog angesprochen, ist das Gewicht ein Kriterium:

Verdrängung:  Original: 2006 t
       Berechnungsmethode 1:   V(Modell) =  V (Original) * Maßstab³     -->   dies ergibt ein theoretisches Modellgewicht von   ca.  2,34 kg
       Berechnungsmethode 2:   V(Modell) = Länge (CWL) * Breite(max) * Tiefgang * Völligkeitsgrad
                                                bei einem angenommenen Völligkeitsgrad von 0,5   ergibt dies aus den Planwerten des Baukastens ebenfalls  ca. 2,39 kg

Lateralschwerpunkt:  nachdem das Unterschiff nahezu ein Rechteck von 710 * 52 mm ist, wird der Lateralschwerpunkt ca. in der Mitte bei 350 mm liegen.

Da - laut Buch - Rahsegler im Modell ohne Ballastbombe praktisch nicht segelbar sind, wird ein Zusatzkiel mit Ballastbombe gebaut, was aber das Gewicht erhöht. Ob ich dann im Endausbau bei den maßstabgerechten 2,4 kg ankomme, wird man sehen. Wenn ich unbedingt die CWL einhalten will, könnte ich ja an den Zusatzkiel einen abnehmbaren Auftriebskörper anbauen, damit das Schiff wieder auf die CWL aufschwimmt. (hat den Vorteil, dass das Modell in der Vitrine dann trotzdem wieder "originalgetreu" aussieht, weil man alles abnehmen kann)

Den genauen Segelschwerpunkt und die weitere Schwerpunktlage kann ich mir noch später ausrechnen oder ich bau den Zusatzkiel horizontal verschiebbar, damit könnte ich dann mM das Schiff lee- oder luvgierig einstellen. Benötige ich wegen den gesetzten Segeln einen tieferen Schwerpunkt, denke ich mir, dass ich einfach das Kielschwert verlängere und kann damit das Gewicht der Ballastbombe gleich lassen.

Zum letzten Vorschlag von Lars: ein Testmodell der Masten ist im Aufbau. Als erste Option werde ich drehbare Masten testen. Dies hat den Vorteil dass ich nur 1 belastbares Servo benötige. Winden zum "echten" Anbrassen wäre die zweite Option, aber dazu müsste ich erst geeignete Stellmotoren und Rollen finden. (die Technik die im von Lars geposteten Link ist natürlich vom Feinsten, aber das Projekt soll vom Umfang und den Kosten schon noch im Rahmen bleiben)
Einbußen bei der Optik ist klar - aber jedem muss klar sein, dass ein kleines (bis 1 m) fernsteuerbares Segelmodell eben kein museumsreifes Ausstellungsstück sein kann.

Zugang zu den RC-Teilen: an die Rumpfteilung wie vorgeschlagen trau ich mich aktuell nicht ran. einerseits tut es mir um das Modell leid, andererseits befürchte ich, dass es mir nicht gelingt das Modell bei einer Teilung knapp an der Wasserlinie wirklich dicht zu kriegen, also lieber kleine Öffnungen bzw. Ladebuchse; Schalter, Regler und Empfänger in den Kajüten an Deck einbauen. Unter Deck müssten dann nur der Motor, das Ruderservo, das Segelverstellservo und die Akkus sein (oder ich integriere die Akkus in die Ballstbombe und spar mir wieder Gewicht). Na mal sehen.
 

cyberman

#23
Das Ausbessern eines kleines Baufehlers bei Spant 4 hat mich einige Mühe und Zeit gekostet.
ACHTUNG Aufpassen!  wie im Bild ersichtlich darf Spant 4 am Kiel in der Mitte nicht bündig anstehen, sondern eben um die Materialdicke der Spanten tiefer. Nur dann kann Bauteil 20 bündig mit dem Mittelteil des Spantes abschließen und damit dann Bauteil 42 (Vorderdeck) eben auf den Spanten 4 und 5 sowie 20 bzw. 19 aufliegen. Leider sieht man das nur bei starker Vergrößerung.

Jedenfalls war das Lösen der mit wasserfestem Kaltleim geklebten Spanten eine zeitraubende Herausforderung, aber ich habe es ohne Beschädigungen geschafft.

Fazit:  in Zukunft Brille aufsetzen und bei Unklarheiten genauer schauen. :5:

cyberman

Hallo aus dem Urlaub!
Aber ein echter Modellbauer hat sein Modell auch im Urlaub dabei!  :D
Da ich bezüglich dem RC-Ausbau noch beim Tüfteln bin, habe ich mit kleineren Ausbauten und Decksbeplankungen begonnen.

Na ist das ein nettes Plätzchen zum Modellbauen?  :winken: