Flakpanzer 341 auf Panther Ausf.G "Coelian"

Begonnen von Steffen, 03. Februar 2010, 15:55:04

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Steffen

Den Turm habe ich hier im Forum (<-- anklicken) ja schon vorgestellt. Nun sollte der dann doch nicht ohne Fahrgestell bleiben, daher geht es jetzt mit dem kompletten Fahrzeug weiter.
Ich hab mich dann also mal der Wanne es Dragon Bausatzes Nr.9022 "FlakPanzer V Coelian" gewidmet. Mit den neuen Panther G Bausätzen von Dragon kann er aus dem Karton gebaut natürlich nicht mehr mithalten, aber die Maße stimmen und nachdetaillieren kann man immer.

Am 13.01. 1945 wurde das Turmprojekt 341 offiziell beendet. Daher wollte ich auch einen Panther G aus Januar-Poduktion als Basis, hier hat man die Wahl zwischen den Panther-Herstellern MAN und M.N.H. Ich wählte einen Panther von M.N.H.


Im Unterschied zu MAN besaßen die letzten M.N.H. Panther einen sogenannten Gleitschuh anstatt dem Rücklaufroller. Ich tauschte hier die Bausatzteile gegen Vorgelenkgehäuse & Gleitschuh aus der Krambox. In die Seitenkanten der Bugplatte wurden Schweißbrennerspuren eingraviert.


Ein weiterer Unterschied der letzten M.N.H. Panther zu denen von MAN war das Fehlen der hinteren Anschlagblöcke & Stoßdämpfer. Da man 'eh nur den oberen Teil der Anschlagblöcke gesehen hätte, habe ich sie nicht allzu sorgfältig entfernt. Der außen sichtbare Pin der innen liegenden Stoßdämpfer wurde hingegen sorgfältig verschliffen, den der war im gut sichtbaren Bereich. Die Anschlagplatte der Kettenbolzen wurde aus 0,5mm Plastik Sheet neu aufgebaut.


Das Motordeck mußte sich einige Änderungen gefallen lassen. Zunächst wurden sämtliche Aufnahmeöffnungen mit Plastik Sheet & Spachtel verschlossen & verschliffen. Dann kam geätztes Metall von LionRoar (ArtNr.LE35105) zum Einsatz. An den Außenseiten der Lüfter wurden Schraubenköpfe entfernt und mit 0,2mm Plastik Sheet unterlegt wieder aufgeklebt. Dazwischen wurde mittig noch ein kurzer Streifen ergänzt und mit geätzten Schraubenköpfen von MIG versehen. Der Antennensockel wurde dem Original entsprechend etwas versetzt angeklebt und mit drei geätzten Schraubenköpfen versehen. Ebenso kamen sämtliche Hebehaken und weitere Kleinteile an ihren richtigen Platz. Der rechte Lüfter stammt übrigens, da besser detailliert, aus einem neuen Dragon Panther Bausatz.



Am Heck wurden die gepanzerten Auspuffkrümmer entfernt (passen nur zu frühen Panther G) und durch jene vom geschweißten Typ ersetzt. Das ist übrigens eine weitere Eigenheit der M.N.H. Panther, bei den letzten MAN Panthern wurden nämlich wieder gegossene Auspuffkrümmer in etwas anderer Gußform eingeführt. Dem Bausatz lag ein Kolonnenfahrgerät bei, wie es nur am Panther Ausf.D verwendet wurde. Also spendete auch hier die Krambox Ersatz und wurde unten am linken Auspuffkrümmer angebracht. Die Abschlepp-Vorrichtung wurde mit einem Hebel aus 0,5mm Rundprofil ergänzt (und ist angebrochen, wie ich grad sehe - das wird noch repariert).


Die Verschlüsse der Staukisten wurden mit 0,3mm Messingdraht und 0,1mm Kupferdraht verfeinert - ein Gimmick was ich mir nicht verkneifen konnte.


So langsam schaut es schon nach Etwas aus :

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Erdinger

Also, irgendwie fällt mir jetzt echt nichts mehr ein  8o. Von deinen modellbauerischen Fähigkeiten ( :klatsch:) mal abgesehen würde mich interessieren welche doch sehr detaillierte Hintergundinfo du zugrunde legst?

Hier kann ich was lernen, also kucke ich dir gerne zu!

Grüße!
Thomas 
____________________________________________________


Steffen

Hallo Thomas.

Literatur zum Panther Ausf.G habe ich einiges. Aber die beste Quelle ist in meinen Augen Panzer Tracts No.5-3 Panzerkampfwagen "Panther" Ausführung G Zusätzlich habe ich hier für den Turm noch Panzer Tracts No.20-2 Paper Panzers verwendet. Diese Quellen kann ich nur empfehlen. Die Autoren T.L. Jentz & H.L. Doyle haben hier bewußt nur auf Originalunterlagen zurückgegriffen. Das heißt keine Spekulationen oder Zitieren von anderen Autoren, sondern ausschließlich gesichterte historische Fakten.

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

puma48

Hallo Steffen,

da kann man sich nur vor Ehrfurcht verneigen. :respekt: Saubere Arbeit und sehr detailliert.
Bin auf das Ergebnis schon sehr gespannt.

Mit etwas neidischen Grüßen, aber höchster Anerkennung :klatsch:

Werner

KlausH

Ganz tolle Arbeit. Besonders die feinen Details wie die selbstgemachten Verschlüsse der Heckstaubox haben es mir angetan. Klasse! :P

Schöne Grüße
Klaus

Steffen

Danke euch Werner & Klaus.  :winken:
Und damit es nicht langweilig wird gibt es jetzt ein

Kleines Zwischen-Update
Ein paar Sächelchen fehlen noch, aber einige Details sind hinzugekommen.


Die Anschlagblöcke für Fahrer- & Funker-Luke entstanden aus 1,5mm Plastik Sheet. Am C-Haken mußte gespachtelt werden, seine Halterungen wurden aufgebohrt und mit Splinten aus 0,1mm Kupferdraht versehen. Der Blendschutz über dem Fahrer-Winkelspiegel sowie Kabelschneider & Schaufel stammen vom neuen Dragon Jagdpanther (Dank an Michael). Der Behälter für Rohrwischer & Ersatzantennen wurde mit 0,25mm Plastik Sheet aufgewertet, die Griffe daran entstanden aus einem Rest von einer Ätzplatine. Unten sieht man die Seitenbleche in ihrer Aufhängung überlappend hängen (Eduard Ätzteile).


Wechsel zur rechten Fahrzeugseite. Hier auch wieder mit ergänztem Anschlagblock und überarbeiteten C-Haken -Halterungen. Anlasser-Kurbel & Axt sind überarbeitete Bausatzteile mit Halterungen aus 0,2mm Plastik Sheet. Der Feuerlöscher stammt wieder vom neuen Dragon Jagdpanther und wurde ebenfalls mit 0,2mm Plastik Sheet überarbeitet. Der Unterlege-Klotz wurde in der Höhe um knapp 2mm abgeflacht, die beiden Stahlbänder wurden vorsichtig abgetrent und durch 0,2mm Plastik Sheet Streifen ersetzt. Die Halterung des Klotzes wurde komplett neu aus 0,2mm Plastik Sheet aufgebaut. Unten sieht man leere Halterungen der Seitenbleche


Der Vorschlaghammer ist wieder ein Teil vom neuen Dragon Jagdpanther. An der Brechstange wurden die Werkzeughalter mit 0,2mm Plastik Sheet vervollständigt.


Die Halte-Bolzen der Ersatzkettenglied-Halter entstanden aus 0,3mm Messingdraht, die Kettchen daran aus verdrillter & platt gedrückter 0,1mm Kupferlitze. Die Idee feine Ketten so darzustellen hab ich mir abgeschaut.


Und so schaut der Flakpanzer 341 auf Panther Ausf.G bislang dann aus:


Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Steffen

Kurzer Zwischenbericht:

Der Flakpanther steht auf seinen Laufrollen. Die Entscheidung, ob mit oder ohne Seitenbleche, fiel nach Betrachtung beider Ansichten zugunsten der Seitenbleche. Das Laufwerk ist bislang noch unvollständig, da ich noch auf bessere Trieb- & Leiträder warte.



Das Bug-MG und der Scheinwerfer werden erst nach der Kettenmontage angebaut. Da am Bug die wenigsten Anbauteile sind, halte ich ich hier das Modell immer fest. Wären Bug-MG und Scheinwerfer schon montiert, so wären sie mit großer Warscheinlichkeit schon etliche Male durch Unachtsamkeit abgebrochen.


Im Eduard Ätzsatz für die Seitenbleche fehlen leider die "Clipse" zum Arretieren des jeweils ersten & letzten Bleches. So entstanden sie kurzerhand aus Teelicht-Alu. (Entschuldigt die feinen Plastikspäne, ich hab heute etwas Plastik gehobelt und ohne die Makro-Aufnahme ist mir das nicht mal aufgefallen.)

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Graf Spee

Ich verfolge ja Deinen Bau schon eine ganze Weile mit.
Sieht sehr prächtig aus der kleine :1:

Aber ich wollte mal fragen ob es irgendeine Darstellung des Innenraums des Turms gibt.
Mich würde da vor allem der Lademachanismus der Waffen interssieren.
Dürfte, grade bei den hohen Richtwinkeln einer FlaK nicht einfach gewesen sein... 8o

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



KlausH

Top Arbeit! :P Ich würde rein von der Optik her auch die Seitenbleche montieren; wirkt irgendwie besser.

Schöne Grüße
Klaus

Steffen

Freut mich ehrlich, dass euch mein Panther gefällt.  :winken:

Graf Spree vom Innenraum des Turmes gibt es nur die Blaupausen von Rheinmetall. Die Waffen sollten als einzig mögliche Lösung per Gurtmunition geladen werden.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Konstrukteure hatten bis zur Einstellung des Projektes Probleme mit der Munitionszufuhr in den oberen Winklegruppen. Zusätzlich war das Problem der Waffenabgas-Entlüftung nicht zufriedenstellend gelöst.

Klaus Mir gefällt er auch mit den Seitenblechen besser, zudem soll es ja ein werksfrisches Vorführungs-Fahrzeug werden. Ohne die Seitenbleche hätte er mir zu "frontmäßig" gewirkt.

Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Graf Spee

Zitat von: Steffen in 14. Februar 2010, 11:09:12
(...)
Die Waffen sollten als einzig mögliche Lösung per Gurtmunition geladen werden.
(...)
Respekt für die Idee. 3,7cm Gurtmunition 8o Na ja. Alleine die ganze Mechanik wie Zuführer und so...
Allerdings wundert mich das deutsche Festhalten an der 3,7cm sowieso. Die Marinevariante
war ja nicht so der "Bringer".
Aber es ist und bleibt ein sehr schönes Projekt was Du da baust :1:

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Steffen

Grundiert mit Vallejo 73.601 Grey Primer :



Kurzes Fazit nach dem ersten Mal mit diesem Primer - immer schön auf die Düse achten, verstopft schneller als von "normalen" Acryl-Farben gewohnt. Der Primer ist relativ empfindlich gegenüber Luftfeuchtigkeit. Je höher diese ist, umso länger braucht er um vollkommen durch zu trocknen. Anfassen kann man wie bei Acryl-Farben gewohnt wieder recht schnell, aber für weitere Schritte am Modell rate ich zu mindestens 24 Stunden Trockenzeit. Man muss dem Vallejo Primer zugestehen, sofort wunderbar deckend zu sein.

Ich tu' mich immer schwer mit der Motivation zum Lackieren, bauen macht halt doch mehr Spaß.

Zunächst hatte ich in Tamiya XF-26 deep green lackiert. Nach meinem Empfinden ging XF-26 aber zu sehr ins Grüne.
Also wurde Lifecolor UA206 RAL6003 Olivgrün in drei oder vier Schichten über lackiert. Das entsprach schon wesentlich mehr dem, was ich mir vorstellte.
Schaut mal unten im zweiten Bild auf die äußeren Laufrollen (die obere Reihe Laufrollen). Die beiden äußeren Laufrollen rechts in der Reihe wurden wie beschrieben UA206 auf XF-26 lackiert. Die restlichen äußeren Laufrollen wurden in zwei Schichten UA206 direkt auf den hellgrauen Vallejo Primer lackiert. Man sieht schon einen Unterschied. Das ist das Krux mit Lifecolor Farben, damit sie 100%-ig decken, müssen schon drei bis vier Schichten Farbe sein. Dessen sollte man sich bei Lifecolor bewußt sein. Von Tamiya und Gunze Farben ist man hohe Deckkraft schon bei der ersten Farbschicht gewohnt.




Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Steffen

Dem Coelian fehlten auch noch Ketten, also ... .  :D

Triebräder von TAMIYA, Spannrollen von Tiger Model Design, Laufrollen aus dem DRAGON Bausatz.
Das linke 37mm FlaK-Rohr ist locker. Irgendwie hat sich da wohl der Sekundenkleber verabschiedet, das muss noch mal gefixt werden.  :rolleyes:




Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !