Beobachtungsführungspanzer Artillerie (Revell KaJaPa 1:35) - Update 20.06.2019

Begonnen von jacobm, 18. Dezember 2011, 17:51:34

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jacobm

Beobachtungsführungspanzer Artillerie (BeobFüPz Art)


Hallo zusammen,

nachdem ich von etlichen Bauberichten profitiert habe, habe ich mich dazu entschlossen meinen ersten eigenen Baubericht zu schreiben. Ich hoffe ich kann hiermit anderen ebenfalls helfen und den ein oder anderen Tip bzw. Anregung geben.
Seid bitte geduldig, da ich beruflich bedingt nur langsam vorwärts komme. Es wird also etwas dauern! Für Anregungen, Tips und Tricks sowie konstruktive Kritik bin ich dankbar. Immer her damit!

Das Projekt was ich mir ausgesucht habe ist der Beobachtungsführungspanzer der Artillerie auf Basis des Kanonenjagdpanzer von Revell im Maßstab 1:35. Aufgrund meiner Affinität zur Artillerie ein Muß in meiner noch bescheidenen Sammlung.
Ich versuche den Bausatz weitgehen OOB zu bauen. Ein paar Änderungen werden aber notewendig werden. Dann wollen wir mal sehen. Als einzigstes Zurüstteil will ich die passende Diehl-Kette von Perfect Scale (Bausatzbeschreibung siehe hier) verwenden.




Zu dem Originalfahrzeug:


(Quelle: Fahrzeug Profile Nr. 3, Unitec Medienvertrieb, Peter Blume)

Der Beobachtungsführungspanzer (BeobFüPz) entstand 1983 aus abgerüsteten Kanonenjagdpanzern. Die Entwicklung des Kanonenjagdpanzers begann bereits 1960, gründete sich auf den Erfahrungen der Wehrmacht aus dem Krieg und stellte eine Weiterentwicklung des Jagdpanzer IV dar. Aus Gründen der Gewichtsverteilung blieb beim BeobFüPz die Blende auch nach der Demontage der 90 mm Bordkanone montiert. Seit Ende der achtziger Jahre wurden 269 BeobPz Artillerie und 217 Beob/FuePz A0 A1 eingesetzt.
Die Beobachtungsführungspanzer der Artillerie wurden in 1998 - 2000 aus der Nutzung genommen und eingemottet. Im Jahr 2001 wurden diese dann bei den Artillerietruppenteilen endgültig abgegeben.
Schade, es war als Beobachter der Artillerie ein perfektes Fahrzeug um der Kampftruppe folgen zu können.

Der Kanonenjagdpanzer ist 8,75m mit Kanone lang, 2,98m breit und 2,10m hoch. Das Gefechtsgewicht lag bei 25,4 Tonnen.Mit dem 500PS starken Motor konnten 70km/h erreicht werden.


Als Literatur liegt mir, neben etlichen Fotos aus dem Internet, das Heft Fahrzeug Profile Nr. 3 "Die Artillerie der Bundeswehr und ihre Fahrzeuge 1956 - heute" aus dem Unitec-Medienvertrieb vor.




Dann will ich mal beginnen:

Als erstes wurden die Fahrwerksteile von den Gußästen gelöst und gesäubert. Die Schwingarme bedurften etwas Spachtel und Schleifarbeit. Schade das die hinteren Laufrollen sind nicht detailgetreu. Mal sehen ob mir hierzu noch etwas einfällt.





Die Unterwanne bedurfte ebenfalls etwas Spachtelarbeit um Sinkstellen zu beseitigen. Hier die Vorderseite:



Und hier die Rückseite:




Wie bereits bekannt ist, ist der Bausatz oob nur mit geschlossenen Luken darstellbar. Das wollte ich nicht und versuche dies zu ändern. Der ebenfalls bekannte Fehler bei der Winkelspiegelanordnung soll ebenfalls beseitigt werden.
Also habe ich mal probiert die Fahrerluke zu öffnen. Diese wurde mit der Laubsäge ausgeschnitten und anschließend dünner geschliffen und verspachtelt. Das sieht so aus:



Daneben sieht man schon den Ansatz für die Korrektur der Winkelspiegelanordnung für die Kommandantenluke. Die Fahrerluke wurde noch etwas geschliffen und verspachtelt und sieht nun so aus:




Die Kommandantenluke mit den Winkelspiegeln wurde neu aufgebaut. Entstanden ist dies aus Plastiksheet welches mit einem Kreisschneider ausgeschnitten wurde. Die Winkelspiegel und Schrauben wurden aus Profilen hergestellt. Geschnitten habe ich die Profile mit meinem selbstgebauten "Chopper". (siehe Tip)



:8: Tip:
Mein selbst gebauter "Chopper" ist aus Alu-Rest-Material entstanden. Ein bißchen feilen, bohren, Gewindeschneiden und verschrauben. Anschließend lackiert und mit einer Teppichmesserklinge ausgestattet. Die Klingen sind wenigstens überall zu kriegen. Er tut seinen Dienst. Materialkosten: ca. 10,-  - 15,- EUR. Man muß also nicht immer auf die teuren Werkzeuge zurückgreifen. Manchmal läßt sich vieles mit ein wenig Aufwand selbst nachbauen. Stelle gerne die Maße zur Verfügung.




Weiter gehts. Auf der Oberwanne wurde die Falz der Fahrerluke mit Plastiksheet ergänzt und die etwas zu dick geratene Schweißnaht beigeschliffen.




Die Schwingarme wurden nach dem verschleifen an der Unterwanne angepasst.



Nun habe ich mich der NWA angenommen. Die Träger sind definitiv zu dick. Im Maßstab wären die Halterungen in echt ca.8-10cm ! Also: abschleifen. Hier das Ergebnis.




So. Dies soll es für's erste gewesen sein.


Gruß Marcus


..to be continued... :winken:
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

jacobm

Beobachtungsführungspanzer Artillerie (BeobFüPz Art)

Nachdem hier ja ziemlich lange Stillstand war und der KaJaPa ein Leben als "Shelf-Queen" fristen musste, gibt es heute kleine Fortschritte. :rolleyes:

Auslöser war die neue Kajapa Kette Typ Diehl 828G der Firma A1 CAD Design & 3D Print Zubehör im Vertrieb von Perfect Scale Modellbau. Hatte ich bereits die passende Kette als Resinteil von PSM - welche mich reichlich geärgert hat - so war ich überaus neugierig auf diese Zubehörkette, die auch auf den Jaguar 1 von Revell passt. Das besondere an der Kette: es ist ein 3D-Druckteil - also kein Resinguss.

Also Kette besorgt und ran an den Bau. Mal schauen wie sich diese schlägt. Dann mal los...

Die Segmente wurden mittels Seitenschneider von den Halterungen gelöst. Dies gelingt ganz gut und führte auch zu keinem Bruch. Das Resin ist auf jeden Fall recht hart.



Die Segmente selbst sind mit kleinen ca. 1-2mm langen Halterungen an den Endverbindern auf dem Rahmen befestigt. Die Segemente habe ich mittels einer Resinsäge vom Rahmen getrennt.



Grundsätzlich passen die Segmente und Einzelglieder an den Mittenverbinder und Endverbinder gut zusammen. Hier und da ist es allerdings notwendig mit Schmirgel ein, zwei Hiebe für eine noch bessere Passung wegzuschleifen.



Mittels Sekundenkleber werden die einzelnen Segment nun zusammengeklebt.



Das Fahrwerk des Bausatzes, die Laufrollen sowie Treib- und Spannrad,  wird mittels Uhu Patafix oder auch Blue Tack für die Anpassung der Kette an der Wanne fixiert. Ich hatte es aufgrund der besseren Lackiermöglichkeit noch nicht verbaut.



Jetzt werden die ersten Segmente angepasst und auf die Laufrollen aufgelegt. Die Passgenauigkeit ist sehr gut und überzeugt.



Mittels Klebeband werden die angrenzenden Segmente fixiert.



Am Trieb- und Spannrad werden die einzelnen Kettenglieder mittels Humbrol Clear ,,verklebt". (Hab ich mir abgeguckt.. 8) ) Damit bleiben die Glieder erstmal noch etwas flexibel, wenn man diese für die Lackierung später wieder abnimmt. Danach werden diese dann mit dünnflüssigem Sekundenkleber am Fahrzeug ebenfalls verklebt. Hier werden vor allem die angewinkelten Einzelglieder verbaut.



Fertig! Der schwierigste Teil der Kette ist erstellt. Bei der oberen Kette werden ebenfalls wieder Segmente verbaut. Hier müssen ein paar Glieder am Segment für die passende Länge abgetrennt werden, was aber unproblematisch ist.



Mein Fazit: Die Kette ist super detailliert und der Bau geht gut von der Hand. Kein Vergleich mit der vorherigen Kette aus Resinguss. Ich kann sie empfehlen.

So damit war meine Neugierde befriedigt und der gute alte Kajapa wieder aktiv in meinem Focus. Mal sehen wie es weitergeht...

Gruß
der Marcus :V:
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

tsurugi

Das ist zwar nicht meine Bauepoche aber handwerklich ist dieser BB sehr interessant und daher werde ich das hier weiterhin beobachten !

Jensel1964

Den Bericht habe ich vollkommen übersehen. Eine wirklich großartige Arbeit bisher. Das ermutigt, bei Bedarf auch mal die Säge zu schwingen.....
Schön, dass es jetzt weiter geht, denn kurz- bis mittelfristig plane ich auch mal was aus dem Bereich BW zu bauen (Revell Dingo in 1:35 oder Brückenlegepanzer 1 in 1:72). Und da wird es sicherlich hilfreich sein, Dir jetzt schon über die Schulter zu schauen.
Und allein um mich Deiner Tips zu versichern, wird es da einen Baubericht geben. :D

Jens  :winken:

Mardermann

Hallo Marcus,
Die Kette scheint eine gute Lösung zu sein. Bin gespannt, ob sie diese neue Technologie durchsetzt. Und ob das Material auch noch nach 10 Modelljahren stabil ist.

Gruß,
Didi
Gruß
Didi

Rafael Neumann

Hallo Marcus,

das Projekt gefällt mir ausgezeichnet, weil ich genau diesen Bagger und den Optronic damals fahren durfte. Den KaJaPa hatte ich eine ganze Zeit noch auf meiner ToDo-Liste, aber dann kamen andere Sachen dazwischen und ich habe mir erst einmal für den Optronic einen Umbausatz gegönnt.
Bin gespannt, wie es weitergeht, denn der Anfang ist schon einmal vielversprechend.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

jacobm

Zitat von: tsurugi in 20. Juni 2019, 20:06:57
Das ist zwar nicht meine Bauepoche aber handwerklich ist dieser BB sehr interessant und daher werde ich das hier weiterhin beobachten !

Herzlich willkommen. Ich kann dir aber heute noch nicht sagen wann es hier weiter geht. Zu viele Baustellen...  :rolleyes:

Zitat von: Jensel1964 in 20. Juni 2019, 20:16:59
Den Bericht habe ich vollkommen übersehen. Eine wirklich großartige Arbeit bisher. Das ermutigt, bei Bedarf auch mal die Säge zu schwingen.....
Schön, dass es jetzt weiter geht, denn kurz- bis mittelfristig plane ich auch mal was aus dem Bereich BW zu bauen (Revell Dingo in 1:35 oder Brückenlegepanzer 1 in 1:72). Und da wird es sicherlich hilfreich sein, Dir jetzt schon über die Schulter zu schauen.
Und allein um mich Deiner Tips zu versichern, wird es da einen Baubericht geben. :D


Auch dir ein herzliches willkommen. Aber versprich dir mal nicht so viel davon, ich koche auch nur mit Wasser.  ;)

Zitat von: Mardermann in 20. Juni 2019, 22:03:37
Die Kette scheint eine gute Lösung zu sein. Bin gespannt, ob sie diese neue Technologie durchsetzt. Und ob das Material auch noch nach 10 Modelljahren stabil ist.

Tja Didi, das steht tatsächlich in den Sternen. Aber ich denke die Technologie kommt immer mehr und wie sich die Materialen bewähren wird sich zeigen...

Zitat von: Rafael Neumann in 20. Juni 2019, 22:13:20
das Projekt gefällt mir ausgezeichnet, weil ich genau diesen Bagger und den Optronic damals fahren durfte. Den KaJaPa hatte ich eine ganze Zeit noch auf meiner ToDo-Liste, aber dann kamen andere Sachen dazwischen und ich habe mir erst einmal für den Optronic einen Umbausatz gegönnt.
Bin gespannt, wie es weitergeht, denn der Anfang ist schon einmal vielversprechend.

Hallo Rafael, als alter Artillerist und BeobOffz bin ich ebenfalls noch in den Genuss beider Fahrzeuge gekommen. Den Optronic-Bausatz habe ich ebenfalls noch auf Halde. Wie es hier weitergeht wird sich dann zeigen...  :)
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

Rafael Neumann

Hallo Marcus,

Es gibt ja für einen Optronic wohl nur den einen Umbausatz von Elitemodell. Den findet der Hersteller selbst ja klasse, aber ich befürchte, damit steht er auch relativ allein da. Das hier waren damals übrigens meine beiden Schätzchen:



Man sieht hier sehr schön, dass der Optronic relativ frisch eine neue Kette bekommen hat - eine Schweinearbeit!. Da ist überhaupt nix von Rostspuren zu erkennen, anders die Kette vom KaJaPa, die damals schon länger drauf war.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

jacobm

Zitat von: Rafael Neumann in 21. Juni 2019, 10:29:50
Es gibt ja für einen Optronic wohl nur den einen Umbausatz von Elitemodell. Den findet der Hersteller selbst ja klasse, aber ich befürchte, damit steht er auch relativ allein da.

... wie wahr wie wahr.  :)

Der Optronic war noch ohne Korb. Kenn ich so auch noch. Die guten alten Zeiten...  :1: Welche Einheit war das denn? Kann das takt. Zeichen nicht erkennen. Meine beiden Kajapa waren noch Gelboliv. Später dann hab ich sie erst langzeitgelagert und dann komplett abgegeben. Herzzerreißend!
..habt Geduld. Ich lerne "immer" noch. ;-)

Rafael Neumann

Hallo Marcus,

das war damals die 3. PzArtBtl 195 aus Münster, untergebracht in Handorf; also PzBrigade 19.

Unsere Bagger waren am Anfang auch noch Gelboliv, und dann haben sie uns W15ern einen in Nato-Tarn danebengestellt, Farbtöpfe und Pinsel dazugegeben und dann wurde 1:1 abgemalt. Soviel zu den sorgfältig ausgeführten Lackierungen, auf die wir Modellbauer immer so viel Wert legen, um das Original wiederzugeben ...  :pffft:

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

darkmoon2010

So ne ähnliche Erfahrung habe ich bei uns mit der Antirutschbeschichtung auf den Gepards gemacht.

Gelbolive Pampe mit ganzen groben Körnern versetzt, wurde auch in Töpfen angeliefert und von uns dann auch gepinselt. Ne richtige Vorlage gab es da nicht.  :pffft:
Thomas  :winken:

Surrender is not an option
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.
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