Fregatte HMS Chatham (Orange Hobby, 1/700)

Begonnen von maxim, 01. Mai 2019, 09:06:57

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maxim



Heute vor 25 Jahren, am 1. Mai 1994, fing die britische Fregatte HMS Chatham zusammen mit der niederländischen Fregatte Hr. Ms. Van Kinsbergen den maltesischen Tanker Lido II ab, der versuchte die Blockade in der Adria zu durchbrechen und Öl nach Jugoslawien zu bringen.

Die Chatham war eine Fregatte des Batch III des Typs 22, auch Cornwall-Klasse genannt.

Das Modell ist aus dem Bausatz der Cornwall von Orange Hobby gebaut. Ich habe den Bausatz, der einen späten Bauzustand darstellt in den Zustand von 1994 umgebaut.

Mehr über das Original und Modell hier:
HMS Chatham (1/700)







Und ein Vergleich mit einer Fregatte des Batch 1 des Typs 22, HMS Brilliant:

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Darklighter

Gefällt mir richtig gut mit den ganzen feinen, sauber verbauten Details.  :P
Wie hast du denn die Seitenflächen gepinselt? Die Farbnuancen sehen sehr überzeugend aus (ich hoffe, das sind nicht bloß Rauschen oder Kompressionsartefakte :D ).
Gruß
Markus

Flugwuzzi

Klasse gemacht, sieht wieder sehr gut aus  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

maxim

Vielen Dank!

@ Markus: die Rumpfseiten sind grundiert; dann mit der Rumpffarbe bemalt; Mattlack drauf (nach dem Aufbringen der Abziehbilder); dann mit sehr wenig Farbe senkrecht Streifen in einem etwas helleren einen etwas dunkleren Grau aufgepinselt und diese dann wieder mit der Rumpffarbe leicht übermalt. Die Pinselrichtung bei allen Schritten ist senkrecht zur Wasserlinie. D.h. die Rumpfseiten sind nicht uniform - aber vielleicht in dem Fall etwas zu stark gealtert.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


b.l.stryker

Schaut sehr gut aus.

Malst du die Schiffe wirklich mit Pinsel?
Glück Auf, Björn


maxim

Dank dir!

Yo, die Modelle bemale ich alle mit Pinsel.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


b.l.stryker

Hut ab. Welche Farben und Pinsel nimmst du?
Glück Auf, Björn


maxim

Farben von Vallejo Model Color, bei den Pinseln nichts besonderes.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Cpt. Lee Adama


edha

Hallo Lars,
bin immer wieder überrascht, was man aus so Minidingern machen kann! Meinen :respekt: hast du dafür!

:winken: Harry
Grüße aus Oberösterreich


http://www.modellmanufaktur-ll.at

maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Darklighter

Zitat von: maxim in 02. Mai 2019, 09:48:17
@ Markus: die Rumpfseiten sind grundiert; dann mit der Rumpffarbe bemalt; Mattlack drauf (nach dem Aufbringen der Abziehbilder); dann mit sehr wenig Farbe senkrecht Streifen in einem etwas helleren einen etwas dunkleren Grau aufgepinselt und diese dann wieder mit der Rumpffarbe leicht übermalt. Die Pinselrichtung bei allen Schritten ist senkrecht zur Wasserlinie. D.h. die Rumpfseiten sind nicht uniform - aber vielleicht in dem Fall etwas zu stark gealtert.
Auf den Fotos sieht es meiner Meinung nach super aus. Beim Vorbild zeichnet sich da ja auch noch so eine Gitterstruktur ab (https://picryl.com/media/dock-workers-stand-beside-the-british-frigate-hms-chatham-f-87-following-the-426e11?zoom=true , ich hoffe, du weißt was ich meine und vielleicht sogar auch den entsprechenden Fachbegriff ;) ), wodurch die Rumpfseiten alles andere als eintönig aussehen.
Gruß
Markus

maxim

Die tatsächliche Struktur der Rumpfseiten wäre wohl sehr schwer wieder zu geben. Manche nennen es "Wellenschlag", aber das trifft es wohl nicht. Die einzelnen Bleche werden wohl alleine schon durch Temperaturunterschiede eingedellt. Man sieht es auf ziemlich neuen Schiffen:

Hier die dänische Fregatte Iver Huitfeldt 2015, damals vier Jahre alt:

http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5335%3Afregatteiverhuitfeldt&catid=271&Itemid=1

Man findet es keineswegs nur auf modernen Schiffen. Hier z.B. das Schlachtschiff USS Wisconsin (natürlich der ungepanzerte Bereich, aber der Großteil der Rumpfseiten war nicht gepanzert):


http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5099%3Aschlachtschiff-uss-wisconsin-in-norfolk&catid=216%3Amuseumsschiffe&Itemid=1
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Hans

Die Fliecherbauer nennen das ( eigentlich nicht wirklich zutreffend) "stressed skin". Gaaanz falsch ist das nicht, es hat letztlich was mit der Belastungsverteilung und deren Auswirkung auf die (mittragende) Beplankung zu tun. Vom Grundsatz her schon der vergleichende Effekt.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

maxim

Den Begriff liest man im Englischen auch bei Schiffen (wenn ich mich richtig erinnere). Gibt es einen deutschen Begriff dafür?
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Darklighter

Laut Wikipedia "Halbschalenbauweise". Aber ich bin mir nicht sicher, ob man von außen auf die interne Konstruktionsweise schließen kann. Werde mal einen Ingenieur fragen, der sich mit sowas hoffentlich ein bisschen auskennt.

Manche Koreaner bilden den Effekt in 1/350 per Airbrush nach, aber 1/700 habe ich das noch nicht gesehen.
Gruß
Markus

maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Puchi

Wieder ein sehr schönes und für die Größe überaus fein detailliertes Modell, Lars! :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Die Kugelschreiberfotos am Ende lassen mich immer wieder staunen. :D


Liebe Grüße,

Karl

maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Darklighter

#19
Zitat von: maxim in 02. Juni 2019, 16:31:37
Aber das ist die Bauweise, nicht der Effekt, der die Dellen verursacht.
"Stressed skin" bezeichnet auch ein Bauweise, deswegen schrieb Hans denk ich auch "(eigentlich nicht wirklich zutreffend)". Die Dellen werden dann von den Fliegerbauern wohl gern als "Stressed Skin Effect" bezeichnet. In einem Forum meinte dann noch jemand, eigentlich handele es sich dabei um den "Oil Canning"-Effekt. Weiß aber nicht, ob das stimmt, denn bei den Schiffen sind die Dellen ja fast immer konkav, während sich beim Oil Canning Wellen bilden.

EDIT: Könnte aber hinkommen, wenn man sich den Schornstein hier anguckt: http://www.shipmodels.info/mws_forum/viewtopic.php?f=59&t=166129&start=140#p731376 Könnte also der Oil Canning-Effekt aufgrund der Stressed Skin-Bauweise sein. Jetzt nur noch auf Deutsch. Habe mal einen Ingenieur angeschrieben.
Gruß
Markus

Nelson1805

#20
Gerade bei neuen Schiffen kann der Effekt auch durch die Schweißeigenspannungen entstehen. Dadurch dass die Platten bei Marineschiffen meist sehr dünn sind (im Vergleich mit zivilen Schiffen) neigen diese dann auch eher zum Beulen. Das Muster was sich dadurch abzeichnet, folgt dann der Längs- und Querversteifung.

Vor allem im Vorschifffsbereich, aber auch den gesamten Rumpf entlang wird dieser dann nochmal durch Seelasten verstärkt.

Ich hab irgendwie im Hinterkopf, dass es im englischen auch irgendwas mit "worn out horse"-Look genannt wird.

EDIT: Selbst bei Schiffen die noch nicht mal in Dienst gestellt sind, kann man es sehen (Bild 8 von 41,  rechts am Bildrand erkennt man es ganz gut)  :pffft: :D F125 in Hamburg

Was die Darstellung im Modell angeht, wird das glaube ich einfach schwierig von den Maßen. Wenn man so Spantabstände von 600-800mm hat, müssten die Beulen um 1-2mm groß sein.
"As a ship is undoubtedly the noblest and one of the most useful machines that ever was invented, every attempt to improve it becomes matter of importance, and merits the consideration of mankind." Thomas Gordon, Principles of Naval Architecture (1784)

Im Bau:
- Colombo Express, 1/700, Revell
- HM Cutter Sherbourne, 1/64, Caldercraft

Hajo L.

Treten bei derartig "durch-gestylten" Schiffen wie den modernen Kriegsschiffen, die nach Stealth-Gesichtspunkten designt werden, durch diese Effekte nicht irgendwelche "Nebeneffekte" auf, die sich nachteilig auf die Radarsignatur auswirken?


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Nelson1805

Das ist ne gute Frage. Ich muss zugeben, mit allem was mit Elektrotechnik zu tun hat, bin ich überfragt  :pffft: Ich könnt mir vorstellen, dass der Effekt nur geringfügig beeinflusst wird, weil die Radarwelle durch die schrägen Außenwände trotzdem abgelenkt wird und den Sender nicht mehr erreichen kann. Vllt löschen sich die Radarwellen die an der Beule reflektiert werden auch aus?
Falls es einen Experten für Radartechnik gibt, ich wäre auch brennend daran interessiert, ob das einen Einfluss hat.

Zum Begriff: "Hungry Horse Look" ist wohl eine weitere der vielen Slang-Bezeichnungen.
"As a ship is undoubtedly the noblest and one of the most useful machines that ever was invented, every attempt to improve it becomes matter of importance, and merits the consideration of mankind." Thomas Gordon, Principles of Naval Architecture (1784)

Im Bau:
- Colombo Express, 1/700, Revell
- HM Cutter Sherbourne, 1/64, Caldercraft

maxim

Ich vermute aber, dass es irgendwie doch einen deutschen Begriff dafür geben muss - das ist ja nicht etwas, was erst in den letzten Jahrzehnten aufgetaucht ist.

Das mit dem Effekt auf den Radar wäre interessant - wobei ich insgesamt quantitative Daten für den Effekt der auf reduzierte Radarsignatur optimierte Bauweise (Stealth) interessant fände. Und wie Abhängig das von der Wellenlänge des Radars ist. Bei Flugzeugen soll es stark davon abhängig sein.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


chriock

Zitat von: maxim in 02. Juni 2019, 15:21:13
Den Begriff liest man im Englischen auch bei Schiffen (wenn ich mich richtig erinnere). Gibt es einen deutschen Begriff dafür?

In einer Vorlesung, die ich vor einigen Jahren gehört habe, wurde es im Flugzeugbereich als "beulen von Hautfeldern" bezeichnet. Habe mich dann aber nicht weiter auf die Bereiche Materialien oder Strukturmechanik vertieft. Daher kann ich nicht allzu viel mehr Details dazu nennen. Das wäre aber zumindest einmal ein deutscher Begriff.

Deine winzigen Schiffsmodelle sind übrigens immer wieder beeindruckend. :P

Gruß
Christian