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Die Modellbau Themen* => Figuren => Thema gestartet von: Drache74 in 16. Mai 2019, 13:06:29

Titel: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 16. Mai 2019, 13:06:29
Hallo,

ich habe mein Anliegen jetzt mal bei Figuren reingesetzt. Ich habe im Moment von Tamiya den Machinegunner in 1:16 auf dem Tisch. Der ist in Winterkleidung und Handschuhen dargestellt. Meine Frage wäre jetzt, wie ich am besten im Gesicht darstellen kann, das er friert bzw im kalt ist. Die Haut sehr blass malen? oder gibts ne andere Möglichkeit? Ich bin was das betrifft, noch nicht so bewandert, lasse aber Figuren im Moment eine größere Aufmerksamkeit zukommen, als sonst.
Ich werde ihm auch den Stahlhelm noch mit einer Wintertarnung sprich weiß, verpassen. Und da dann auch mit der Haarspraymethode das ganze etwas abmildern, abwaschen.
Zu den Augen habe ich noch eine Frage, macht es Sinn, das weiße im Auge etwas in Rot zu halten, um Müdigkeit, Abgekämpftheit, Erschöpfung darzustellen. Quasi als sehr leichte Lasur?

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Hans in 16. Mai 2019, 14:23:45
Soweit jemand gesund ist, ist er bei Kälte im Gesicht zwar "bleich", aber Nase, Backen und Kinn werden besser durchblutet und werden rosa.

https://store.winnipegfreepress.com/photostore/details/22631/

Wenn man den Kontrast höher setzt (also mehr rot) und die Augen mit hautfarbe+graublau unterlegt, schaut er dann leicht kränklich, gestresst und eiskalt aus.

Augen: Das Weisse im Auge ist nicht weiss. Nie. Ein alter Fehler der Figurenmaler. Schau mal in den Spiegel. Die Augen sind eher gräulich, mit rosa am Rand.

Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Koffeinfliege in 16. Mai 2019, 15:01:42
Ja, Augen bloß nicht weiß malen. Das gibt den typischen Glubschaugeneffekt. ;)
Es kommt auch darauf an, welche Stimmung Du transportieren möchtest. Von entsättigt/düster bis knallig ist eigentlich alles möglich.

https://www.puttyandpaint.com/projects/12410

https://www.puttyandpaint.com/projects/18526


Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 16. Mai 2019, 17:44:24
Dank euch schon mal für eure Antworten. Das mit dem weiß für die Augen werde ich mir absolut merken. Wie gesagt, Gesichter sind nicht meins, aber ich versuche mich dran. Ich werde das dann mit einem hellgrau und dem rosa/rötlichen Rand versuchen umzusetzen.

@Hans: In den Spiegel guck ich lieber nicht, da guckt mich immer so ein hässlicher Kerl an, ich glaub, der mag mich nicht :7: Wie meinst Du das mit
Zitatund die Augen mit hautfarbe+graublau unterlegt
? Das mischen und anstatt dem nicht gewünschten Weiß in die weißen Partien der Augen malen?

@Koffeinfliege: Die Links sind beide super, aber ich tendiere zu dem hellen ins rötliche gehend, wie Hans das schon angesprochen hat.

Welchen Farbton sollte ich denn da als Grundfarbe ansetzen? Eher ein Beige (Dark Flesh, Vallejo) ? Weil das Basic Skintone von Vallejo ist ja schon fast reines Rosa.

Viele Grüße
Andreas

Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Hans in 16. Mai 2019, 18:10:42
Tief liegende Augen, Augenringe, Andreas.

Anstatt eines Spiegel tut's auch ein schönes Selfie....  :D :D
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: darkmoon2010 in 16. Mai 2019, 19:57:02
Oder mal nen Workshop bei Roman besuchen, das bringt einen echt weiter.
War am letzten Wochenende auf dem Advanced Workshop, da lernt man echt viel und die Kurse sind ihr Geld mehr als Wert. 
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Marderkommandant in 16. Mai 2019, 22:12:17
Wenn es die Gesichter selbst anbelangt, könnte ich Dir Fotos von meinem Winterkampflehrgang bei der Bundeswehr senden...in unterschiedlichen Temperaturmäßigen Belastungsgraden...wenn's hilft?

Beste Grüße,

Andreas
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 16. Mai 2019, 22:52:38
@Hans: Aber nur, wenn ich dann ein neues Handy von Dir bekomme, weil meins dann kaputt ist :7: :7: Jetzt habe ich verstanden, was Du meinst.

@darkmoon2010: Das ist doch der Roman von Voodoo Massive oder? Der und sein Kollege sind echt gut. Habe leider noch nicht an einem Workshop teilnehmen können. Weil die auch meist weit weg sind. Die waren einmal, einen Ort weiter, da war eine Bekannte von mir, da hab ichs aber zu spät erfahren...

@Marderkommandant: Ja es geht ums Gesicht, sonst ist bei der Figur keine freiliegende Hautpartie. Im Moment komme ich eigentlich klar, weil ich weiß was ich will. Aber wenn nötig, komme ich auf Dein Angebot sehr gern zurück. Vielen Dank dafür schon mal.

Ich brauch erst mal für mich nen gescheite Grundton, um darauf aufhellen und abdunkeln zu können. Da ich hier Vallejo nutze, muss ich mal gucken, was ich nehme. Wie weiter oben beschrieben, ist der Basic Skintone von Vallejo für meine Begriffe zu rosa.

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Hans in 17. Mai 2019, 10:37:28
Auch hier: Nimm dich doch als Muster, zB Innenseite deines Unterarms. Nimm Hautfarbe (die eigentlich immer zu rosa ist) und misch Ocker dazu. Dann einen Stricj davon auf den Arm....heller darf es sein, da es so verkleinert wird.
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 17. Mai 2019, 10:40:32
Hallo Hans, Danke für den Tipp. Das werde ich so machen.  :P
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Wolf in 17. Mai 2019, 14:24:24
Bin jetzt kein Figurenmaler aber ich denke das Gesicht ist für Kälte jetzt nicht so ausschlaggebend. Zumindest nicht, wenn die Person nicht gerade sonnengebräunte ist. Ich denke das drumherum muss stimmen um dem Auge Kälte zu simulieren. Reif auf den Klamotten, Schnee oder Schneereste.

Dann eben wie genannt die gesunde kalte Variante mit roter Nase etc. Oder die müde Variante. Gerötete Augen. Augenringe Fahle Haut, Bartschatten.
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 20. Mai 2019, 18:42:03
Ich habe wieder mal ein "Problem" mit meiner Figur. Ich hänge es jetzt mal hier mit dran, damit ich nicht extra ein neues Thema aufmachen muss.
Anscheinend funktioniert die Haarspraymethode bei mir nicht. Vielleicht kann mir mal jemand einen Tipp geben.

Ich habe den Stahlhelm der Figur ganz normal lackiert, Lackabplatzer und Kratzer drauf. Dann mit Haarspray drüber und nach Trocknung dann mit Weiß per Airbrush drüber. Das ausreichend trocknen lassen und dann mit einem Pinsel versucht, das fein abzutragen.

Das Problem dabei ist, es löste sich nicht, wie man es kennt, in feinen Farbschichten ab, sondern eher in großen "Fetzen". Habe ich die Farbe zu dick aufgetragen? Oder nicht ausreichend lange gewartet? Es waren etwa 2-3 Std bei der Farbe. Benutzt habe ich das Weiß von Model Air/ Vallejo. Oder kann es am Haarspray gelegen haben? Was mir noch azfgefallen ist, ist das die Farbe beim trocknen auf dem Helm "gerissen ist".


Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: bughunter in 20. Mai 2019, 18:59:38
Das die Haarspraymethode schwer zu kontrollieren ist, habe ich auch schon bemerkt. Sobald man mit hartem Pinsel Wasser an das Haarspray bringt, kann es großflächig abplatzen - das sieht dafür dann aber auch realistisch aus. So habe ich mal auf der Motorabdeckung eines Doppeldeckers benutzt. Dabei habe ich mir beim ersten Versuch auch zu viel wieder entfernt.
Aber Du scheinst ja eher eine kleine Fläche zu haben, da ist da bestimmt schwieriger.

Eventuell könntest Du an den kleinen Punkten/Flächen, auf den der Decklack nicht sein soll, kleine Spritzer/Menge Maskierflüssigkeit auftragen, dann lackieren, und das Maskiergummi runterrubbeln.

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 21. Mai 2019, 16:47:47
Hallo Bughunter,

In den Videos, die ich gesehen habe, sah das aber eher so aus, als wenn sich das nur sehr langsam löst und auch sehr "feinporig". Bei mir zogen sich relativ grosse Fetzen ab und das war dann nicht sehr realistisch. Ich muss mich da nochmal schlau machen. Oder ob halt hier noch jemand einen Tipp hat.

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Wolf in 21. Mai 2019, 23:10:00
2-3 Stunden Trocknungszeit sind schon lang. Ich warte bei z. B. Gunze Farben maximal 30 Minuten
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Jensel1964 in 22. Mai 2019, 07:25:28
Ich hab kürzlich in einem Airbrush Kurs gelernt, dass man Abplatzer und Roststellen durch das Auftragen von Aquarellfarbe aus der Tube darstellen kann. Allerdings muss die Form und Ausdehnung der Abplatzer schon vorher festliegen, weil die Aquarellfarbe.......naja, hält eine Eigenfarbe hat.
Die Vorgehensweise ist folgende: Du grundierst die jeweiligen Flächen z.B. mit einem Rostton, tupfst Aquarellfarbe drüber und trägst nach dem Trocknen (wenige Minuten) die nächste Farbschicht drüber. Nachdem die getrocknet ist, entfernst Du die Aquarellfarbe mit Wasser.
Diese Flecken kann man nach Bedarf nacharbeiten. Bei einem Helm kann das gut funktionieren.
Bei Rostflecken sah das bei mir echt gut aus. Allerdings ist das kein 100%-über Ersatz für die Haarspraymethode, die einfach mehr Freiheiten in der Nachbearbeitung erlaubt.
Jens  :winken:
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Koffeinfliege in 22. Mai 2019, 07:33:48
Bei der Technik soll man nicht warten, sondern zügig weiterarbeiten. Auch wird es kontrollierbarer, je dünner die abzutragende Schicht ist.
Dann wie die Igel – gaaanz vorsichtig und ohne Druck mit dem feuchten Pinsel drüber. Zeit lassen. Denn anfangs passiert nichts und dann beginnt man fester zu rubbeln und zack, ist die halbe Farbe weg.
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Hans in 22. Mai 2019, 10:30:27
Ich hab die Technik im Figurensektor nur ein-zweimal angewandt, und dann nur mit Pinsel. Aber bei Airbrush wirds nicht viel anders sein.

- Grundfarbe auftragen und diese wirklich fest und lange trocknen lassen.
- Haarspray auftragen, nicht zu dünn. Trocken föhnen.
- Deckfarbe auftragen, trocken föhnen. Dauert keine Minute. Nicht länger warten. Durch die lange Wartezeit polymerisiert die Farbe komplett durch und geht in grösseren Placken ab. Nicht zu dick auftragen!
- Mit nassem/feuchten Werkzeug Deckfarbe sofort wieder entfernen. Bei grossem Werkzeug nicht erwarten, dass feine Stellen abplatzen. Kurze steife Pinsel (alten Pinsel kürzen) geht am besten
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 22. Mai 2019, 14:06:22
Hallo zusammen,

erstmal noch vielen Dank an alle für eure Tipps und Hilfe.

So wie es Hans und Koffeinfliege geschrieben hat, könnte mein "Fehler" daran gelegen haben, dass ich die weiße Farbe auf dem Helm hab zu lange durchtrocknen lassen. Und vermutlich auch die Farbe etwas zu dick aufgesprüht habe.

Aktuell ist der Helm wieder "sauber" und hat eine neue Schickt Haarspray bekommen. Die werde ich noch durch eine weitere Schicht verstärken und dann wenn das Weiß erneut drauf kommt, gleich danach abreiben. Vielleicht erreiche ich dadurch ein besseres Ergebnis.

@Wolf: Auch Dir Danke schön. Ich nutze die Vallejos, und die sind schon nach dem aufsprühen relativ trocken.

Ich werde berichten, wie sich der nächste Versuch entwickelt hat.

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Jensel1964 in 22. Mai 2019, 14:18:45
Falls es das hier noch nicht gibt (ich hab jetzt nichts gefunden :woist:), wäre das Thema "Haarspray Methode" einen eigenen Thread wert wäre.
Allerdings würde das Abtrennen der entsprechenden Posts wieder Arbeit für die Moderatoren nach sich ziehen. Muss ja auch nicht sein.
Vielleicht kommt das Thema ja nochmal gesondert auf den Tisch.
Jens  :winken:
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 22. Mai 2019, 17:43:57
Hallo zusammen,

also ich habe vorhin nochmal wie schon geschrieben eine zweite Lage Haarspray auf den Helm gemacht und das trocknen lassen.

Eben habe ich den Helm dann weiß als Wintertarnung eingesprüht und noch bevor ich die Airbrushpistole gereinigt habe, mit einem Pinsel dann das wieder stellenweise gelöst.
Fazit: Es hat etwas besser geklappt, aber nicht wirklich viel. Es ist jetzt ganz passabel geworden und so lass ich den Helm auch. Noch ein bissi Dreck und gut ist.
Unterm Strich muss ich sagen, in Büchern und Videos sah das eigentlich ganz leicht aus, wenn man bedenkt, wie manche "geschrubbt" haben , um dann auch sehr feine Stellen heraus arbeiten zu können. Und bei mir kommt mir die Farbe schon fast freiwillig mit erhobenen Händen entgegen. Was ich noch in "Verdacht" habe, evtl waren die Borsten vom verwendetetn Pinsel noch zu lang, obwohl ich schon recht kurz waren. Oder hat das doch etwas mit der verwendeten Farbe Marke oder Enaml/Acryl zu tun?

Viele Grüße
Andreas
Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Koffeinfliege in 23. Mai 2019, 07:41:46
Die Farbart wird sich bestimmt irgendwie auswirken, aber Experimentiert habe ich damit nicht.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass zu viel Haarspray kontraproduktiv sein könnte. Ich habe immer nur eine dünne Lage aufgesprüht. Dann rubbelt man zwar eine Weile, aber es löst sich nicht gleich alles.

Titel: Re: Kälte in Gesicht malen
Beitrag von: Drache74 in 23. Mai 2019, 14:10:53
Hallo Koffeinfliege,

das werde ich beim nächsten mal testen.  :P

Viele Grüße
Andreas