Hanse Kogge von Revell 1/72

Begonnen von Sergent, 24. Januar 2018, 20:35:02

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Sergent

Nach mehr als 5 Jahren mit grossen Pausen ist über Weihnachten und am Anfang diesen Jahres mein erstes grosses Diorama fertiggeworden. Es zeigt eine Hafenszene um das Jahr 1300: Hafenarbeiter und Matrosen entladen eine Kogge, während die Kaufleute auf dem Kastell auf das Geschäft anstossen und sich 2 Wirtsleute das ganze von Land aus ansehen. Ich habe weder Erfahrung in der Dioramagestaltung, noch was Wassergestaltung oder Gelände angeht. Das Ganze habe ich als grosses Experiment betrachtet, um mich mal an diesem Thema zu versuchen. Bisher war der Modellbau eher ein 3.-4-Hobby, mal sehen was weiter daraus wird.  ;) :)[attachment=0,msg923060][attachment=1,msg923060][attachment=2,msg923060][attachment=3,msg923060][attachment=4,msg923060][attachment=5,msg923060][attachment=6,msg923060][attachment=7,msg923060][attachment=8,msg923060][attachment=9,msg923060]

pucki

Mir gefällt es.  :klatsch: :klatsch:

Allerdings eine kleine Kritik habe ich.  Zu der Zeit damals kannte man keine Sauberkeit. Da sah es am Kai aus, wie sau ;) Deiner ist viel zu aufgeräumt. Ansonsten finde ich es Klasse.

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Sergent

#2
@Pucki : Danke fürs Lob! Das mit der fehlenden Sauberkeit kann man so nicht sagen und auch nicht verallgemeinern. Es gab zwar oft Unrat auf den Strassen und es wurden auch oft die berühmten Nachttöpfe oft auf die Strasse gekippt, aber auch im Mittelalter gab es in grösseren Städten, wie z.B. Köln und Bremen Abfallverordnungen, die das Entsorgen von Unrat auf den Strassen untersagten und sogenannte "Wegmeister" sorgten für die Reinigung von Wasserabflüssen und Rinnsteinen. Gerade diese reichen Städte hatten schon relativ früh gepflasterte Strassen, die es auch entsprechend zu pflegen galt.
Aber du hast recht, der Kai wirkt etwas leer, aber ich werde ihn nicht unbedingt mit Dreck "aufpeppen"  :D. Vielleicht noch ein paar Waren.

AnobiumPunctatum

#3

Während mir die kleinen Figruen außerodentlich gut gefallen, bin ich bei der Kogge etwas gespalten. Du hast sie auf der einen Seite sehr sauber gebaut und bemalt, auch die Holzdarstellung finde ich klasse; auf der anderen Seite hast Du die offensichtlichen Fehler des Bausatzes (wie z.B. die Anordnung der Decksbeplankung) nicht korrigiert. Das angehängte Foto zeigt das Modell von Artitec, an dem ich gerade baue, mit der historisch korrekten Anordnung der Decksbeplankung.


Die kleine Hafenszene könnte noch deutlich mehr Fässer und Kisten (?) vertragen. Schau mal bei Shipyard, da gibt es kleine Lasercard-Bausätze, mit der Du die Szene weiter beleben kannst.

Alles in allem ist das Modell ein prima Einstand  :P und ich freue mich schon auf weitere Projekte von Dir. Als Holzwurm würde ich mich freuen, wenn Deine Interesse an historischen Schiffsmodellen geweckt wurde.


P.S. Ich habe deine Präsentation in die Galerie verschoben

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

mumm

Für´s erste goße Dio und mit 5 Jahren Bastelpause, Hut ab!
Dreck hin oder her, ein wenig mehr Gewusel stände deinem Werk wirklich gut, die haben doch bestimmt das meiste damals per Hand abgeladen bzw mechanische Holzkräne (?) genutzt..., und das eine oder andere Papier oder sonstwas fällt bestimmt auch schonmal runter... :D

@Christian
wie hättest du die Beplankung denn geändert? Zuspachteln und neu gravieren oder mit dünnen Holz- oder Plastikstreifen neu aufbringen?

Peter  :winken:

AnobiumPunctatum

Moin Peter. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder das komplette Deck gegen ein neues austauschen oder dünne Polysterolstreifen aufkleben. Es gab von Zombie mal einen tollen Baubericht, der das Deck korrigiert hat. Leider sind die Bilder dem photobucket Desaster zum Opfer gefallen.
Ich hatte lange gehofft, dass Revell einen Kit nach den Unterlagen des DSM in Bremerhaven entwickeln. Nachdem sie den Kit von Zvezda übernommen haben, glaube ich nicht, dass sich die Hoffnung noch erfüllt.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Hans

Schöne Arbeit! Die Sache mit dem Deck zeigt mal wieder, wie gut es manchmal wäre, Bauberichte zu schreiben - zumindest eine Grobfassung. Wenn du zB dein Vorhaben angekündigt hättest, wärst du mit Tipps und Ratschlägen zugeworfen worden.

Gleichwohl ist es natürlich eine klasse Arbeit. Mir gefällt sie gut, sie ist stimmig, die Figuren zeigen Interaktion. Am Schiff selbst fällt mir nur auf, dass es nur über eine einzige Festmacherleine verfügt. Minimum wären wohl zwei, denke ich.

Mittelalterliches Ladegut gibt es zuhauf in Metall und aus PU-Resin. Klapper mal die üblichen Verdächtigen ab, die auf 72er Sachen spezialisiert sind: Fredericus Rex, Germania etc etc.

:P :P :P
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Flugwuzzi

Sehr schön gemacht die Hafenszene.  :P Schiff und Figure sind prima bemalt.

PS. Die Szene erinnert mich an das alte PC Spiel "Patrizier"  :D

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Uwe K.

Ich finde das Dio richtig klasse.
Einen Kai stelle ich mir zwar auch sehr viel belebter vor, aber
das hier gezeigte ist echt super!!

Sergent

Danke für das Lob und die konstruktive Kritik! Ich bin schon am raussuchen von Ladegut und ähnlichem, damit es "geschäftiger" aussieht :klatsch:
@ AnobiumPunctatum: Das mit der falschen Decksbeplankung war mir bekannt, aber ehrlich gesagt habe ich es mir nicht zugetraut, irgendetwas auszusägen oder aufzukleben. Ich gelobe Besserung und mehr Mut  ;)
@Hans: Ich versuche bei meinem nächsten Projekt daran zu denken hier im Forum einen Baubericht zu verfassen :) . Was die Festmacherleine angeht, so habe ich mit diesem Problem auch gehadert, als ich festgestellt hatte, dass ich beim Bau des Kais nur einen Poller gebaut hatte. :( Letztendlich habe ich mit mir selbst darauf geeinigt, die 2 Anker des Schiffes in gefallener Position darzustellen, damit das Schiff nicht ganz mit der Ebbe raustreibt ;) . Auch habe ich leider nichts über Fender im Mittelalter gefunden, so dass diese auch fehlen. Vielleicht kann mir einer der Experten hier da weiterhelfen.
@Flugwuzzi: an das Spiel "Patrizier" musste ich beim Bau auch denken bzw, für ältere Semester wie mich :D auch an "Hanse" auf dem C64

Puchi

Zitat von: Sergent in 24. Januar 2018, 20:35:02
Das Ganze habe ich als grosses Experiment betrachtet, um mich mal an diesem Thema zu versuchen.
Und dafür ist es Dir sehr gut gelungen. :klatsch:

Und wenn Du Spaß daran gehabt hast und ein weiteres Projekt starten willst, kannst Du Dich immer noch der historischen Korrektheit und größeren Korrekturen in den verschiedenen Bereichen widmen. Für's erste und um festzustellen, wieweit Dir das Hobby Freude macht, finde ich Dein Dio absolut OK! :1:


Liebe Grüße,

Karl

MauzeTung

Hallo Sergent,

also ich finde Dein Diorama wirklich toll gelungen und in sich sehr stimmig! Sehr gut gefällt mir die Art und Weise der Holzbemalung des Schiffs, kannst Du da vielleicht näher erläutern, wie Du da vorgegangen bist?

Ebenfalls sehr gut gefallen mir die Figuren und die akurate Bemalung! Welche Figuren hast Du denn da verwendet?

Bin auf jeden Fall gespannt, was Du als nächstes baust!  :1:

Viele Grüße
Marc

MauzeTung

Upps, eine Frage habe ich noch: Welche Größe hat die Grundfläche Deines Dioramas?


Bonden

Na das ist dir doch bestens gelungen! Eine Frage zu den Figuren: Sind die Bestandteil des Bausatzes, oder gibt es die separat zu kaufen, und wenn, dann bei welchem Anbieter?
Im Bau: HMS Mercury von 1779, Shipyard-Modell 1:72

Für die kleine Bastelpause: Karton im Wind Modellbau, Segelschiffe und mehr

AnobiumPunctatum

Hi Bonden,

Hecker & Goros und Valdemar bieten Figurensets in 1/72 an. Beziehen kannst Du sie z.B. bei Fredericus Rex.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Sergent

#15
@MauzeTung: Grundfläche des Dioramas sind ca. 30x40cm. Genommen habe ich die Figurensets von Valdemar, die ich persönlich für sehr detailliert halte und nicht zu "plump" finde wie manch andere Figuren.
Die Bemalung des Holzes habe ich mit Acrylfarbe Umbra gemacht, dann ein Washing mit einer verdünnten Ölfarben-Mischung von Schwarz und Umbra gebrannt . Zum Schluss mit Acrylfarben Beige und Ocker von Revell trocken gebürstet bzw. Akzente gesetzt.

MauzeTung

Hallo Sergent,

danke für die Infos!  :1:

Viele Grüße
Marc

Wolfgang Meyer

Hallo Sergent,

ein schönes Thema, welches du dir ausgesucht hast. Ich arbeite zurzeit am gleichen Thema, ungefähr auch zur gleichen Zeit. Die Wahl der Valdemarfiguren finde ich auch klasse, die sind wirklich schön gemacht.
Meinen Vorschreibern gebe ich Recht, es sollte noch mehr Gewusel auf dem Schiff bzw. an Land sein. Dazu gibt es von Fredericus Rex sehr schönes Zubehör, z.B. die mittelalterlichen Kräne.

Neben meinen ganzen Fachbüchern zum Thema habe ich auch die sehr schönen Bilderbücher von Heinz.Joachim Draeger als Inspiration genutzt. In skizzierten bunten Bildern wird hier das Leben in der mittelalterlichen Stadt zur Hansezeit dargestellt.

https://www.amazon.de/Von-Koggen-Kaufleuten-Hansestadt-Mittelalter/dp/3934613004/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1517134281&sr=1-1&keywords=von+koggen+und+kaufleuten

Ein recht preiswertes Buch, welches für Dioramenbauer inspirierend sein kann.

Wenn meine Hafenszene soweit ist, dass man was sehen kann, werde ich sie auch hier im Forum vorstellen.

http://modellboard.net/index.php?topic=48853.0

Ich bleibe jedenfalls an deinem Dioramenbau dran.

Liebe Grüße,

Wolfgang

Sergent

Hallo Wolfang!
Das mit dem Kran ist eine sehr schöne Idee , die hatte meine Frau auch schon gehabt (ich frag in solchen Dingen auch oft sie, sie hat da echt tolle Ideen....Deko halt ;) ). Leider ist die Grundfläche am Kai zu klein für den grossen Kran und der kleine bei Fredericus Rex gefällt mir nicht so. Ich werde wohl noch etwas Ladegut hinzufügen und evtl. die mobile mittelalterliche Bäckerei von Valdemar und ein paar Kunden.
Ich habe gesehen dass auf deinem Deutschorden-Diorama Stroh auf dem Boden rumliegt, das wäre evtl. noch eine Idee, die tristen Pflastersteine "aufzuhübschen" (@pucki und mumm: Womit wir dann doch wieder bei "Dreck und Unrat" wären. So schliesst sich der Kreis  :3:)

Hans

Warum liegt hier Stroh rum? Das mit dem Stroh ist ein Reenactorism und basiert auf Hollywood-Filmen und Mittelaltermärkten. Ist aber Quatsch.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolfgang Meyer

Du hast vollkommen Recht Hans, mit dem Stroh. Die Bodengestaltung beim Teutonic Order Diorama wird innerhalb der Bebauung gänzlich neu gestaltet werden, das stand eh schon auf meiner Liste! :1:

LG Wolfgang

Hajo L.

Hier eine alternative Antwort, warum dort Stroh liegt...:

http://wortwuchs.net/warum-liegt-hier-stroh/

:D


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Sergent

Na da bin ich ja froh, dass ich doch "sauber" geblieben bin, wie ich es am Anfang schon vorhatte  :winken: :1:
Dann denke ich werde ich wohl nur entsprechend mehr Ladegut und Personen hinzufügen und den Boden so lassen.

Wolfgang Meyer

Na ja, Ausnahmen mit dem Stroh auf den Straßen, das gab es schon. In erster Linie gab unbefestigte Wege, später gab es Bohlenwege oder die ersten Kopfsteinpflaster.

https://books.google.de/books?id=_QoMBAAAQBAJ&pg=PA118&lpg=PA118&dq=stroh+auf+stra%C3%9Fen+im+mittelalter&source=bl&ots=DmBHCozB9C&sig=fr4cY02oTAc0XfPjqmAwBLeB7ew&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiA3O341PvYAhVB6KQKHeQIDToQ6AEIWzAM#v=onepage&q=stroh%20auf%20stra%C3%9Fen%20im%20mittelalter&f=false

Im August habe ich Lübeck und das Internationale Hansemuseum besucht, hier gab es auch einige sehr interessante Ausarbeitungen zu Straßen im Mittelalter!
Hier mein Reisebericht:

http://www.geschichte-in-miniaturen.de/forum/viewtopic.php?f=18&t=278&start=40

Liebe Grüße,

Wolfgang

pucki

#24
Zitat von: Sergent in 28. Januar 2018, 14:52:39
Ich habe gesehen dass auf deinem Deutschorden-Diorama Stroh auf dem Boden rumliegt, das wäre evtl. noch eine Idee, die tristen Pflastersteine "aufzuhübschen" (@pucki und mumm: Womit wir dann doch wieder bei "Dreck und Unrat" wären. So schliesst sich der Kreis  :3:)

Jenau ;)

Ich hab ja nicht gesagt das es da aussieht wie auf einer Müllahalde. Nur ist deine Scene sauberer als der Hamburger Hafen 2018 ;)  Du darfst halt eins nicht vergessen. Zu der Zeit gab es keine Motorfahrzeuge. Da war der "LKW" ein Pferdefuhrwerk. Und die machen halt Dreck. Und gerade an einen Hafen sind solche Pferdefuhrwerke die heutigen Container-LKW's. 

Kräne (mit langen Ausleger und Gegengewicht) machen meiner Meinung nach kein Sinn.

Was machbar wäre, sind sogenannte Entladebäume. Hier auf den Link im großen Bild klar zu erkennen. http://www.bilderbuch-hamburg.de/Fotos/hafencity_am_engen_holl%C3%A4ndischen_brook_historisch_warenumschlag_holl%C3%A4nder_398293. Mit den wurde das Gewicht aus den Laderaum gehoben wurde.  Diese wurden von Menschen ohne Pferde bedient.  . Auf den Foto sind klar die Stahlräder zu erkennen, wo die Menschen durch Kurbeln die Waren anhoben und das ganze Teil bewegten. 

Und nicht vergessen, Lasten wurden erst seit der Erfindung der Container "genormt".  Vorher gab es alles worin man verpacken konnte. Meist waren es Kisten, Säcke und Netze. Eine "Palette" gab es zwar aber keinen richtigen Hubwagen. Im Schiff nutze man Paletten um zu verhindern das Feuchtigkeit in die Ware kam. Oft wurde diese "Palette" mit ein paar Ösen versehen, damit man eine Hebevorrichtung einhängen konnte, bzw. ein Seil dran befestigen.

Hinweis : in den Bild muss die Nummer 398293 stehen "Am engen Holländischen Brook " ansonsten nach der Nummer auf der Seite suchen. Die Seite hat auch sonst noch ne Menge schicker Bilder aus der Zeit.

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.