Flugzeugträger im 1. und 2. Weltkrieg (Daten – Fakten – Kommentare)

Begonnen von thomas1992001, 21. Juli 2009, 08:50:14

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thomas1992001

Flugzeugträger im 1. und 2. Weltkrieg (Daten – Fakten – Kommentare)

Titel:  Flugzeugträger im 1. und 2. Weltkrieg (Daten – Fakten – Kommentare)
Autor:  Clark G. Reynolds
Verlag:  Gondrom Verlag GmbH
Sprache:  deutsch
Ausgabe:  2002
ISBN: 3-8112-1948-0
Seitenanzahl: 176
Größe: 28,2 x 23,3 x 1,7 cm (H x B x T)
Preis:  im Antiquariat für ca. 7,00 Euro



Aus dem Inhaltsverzeichnis:
1. Die Marine bekommt Flügel
2. Die Schlacht in der Korallensee
3. Der Wendepunkt bei Midway
4. Heftige Kämpfe auf dem Weg nach Tokio
5. Der Krieg der Kamikaze-Flieger

Kurzbeschreibung:
Der Autor beginnt mit einer eher knapp gehalten Einführung in die Entwicklung des Seeflugzeugwesens. Danach kommt er recht schnell, über die Beschreibung der ersten Versuche der Royal Navy, zum Aufbau der Marineflieger sowohl in der United States Navy als auch der Kaiserlich Japanischen Marine. Hier wird es schon etwas Ausführlicher, zumindest im Bezug auf die Taktik. Zum Themengebiet der Entwicklung der Träger hält sich der Autor sehr zurück und geht hier nur oberflächlich auf die einzelnen Phasen ein. Wobei die Royal Navy irgendwie nicht erwähnt wird, nur am Rande taucht eine kleine Erläuterung über den britischen Angriff auf Tarent auf.

Nach diesem Vorgeplänkel kommt der Autor zum Kern des Buches, die Kämpfe der gegnerischen Marineluftstreitkräfte während des Pazifikkrieges. Der Weg führt uns über alle mehr oder weniger bekannten Stationen dieses Krieges. Wobei die Erzählweise gelegentlich zwischen dem eines Historikers und dem eines Augenzeugen wechselt.
Am Ende des Buches erfolgt noch ein kleiner Exkurs über die japanischen Kamikaze-Flieger und die amerikanischen Atombombenabwürfe. Unterbrochen wird der Text einmal von immer wiederkehrenden Gegenüberstellungen japanischer und amerikanischer Flugzeugmodelle des Zweiten Weltkriegs  und technischen Erläuterungen, wie zum Beispiel die Funktionsweise der Katapulte auf den Trägern.   
Desweiteren findet man viele gute Fotos, die zum großen Teil die Schiffe und Flugzeuge im Einsatz zeigen. Auch einige Gemälde, Zeichnungen, und taktische Karten über die Operationen beider Seiten sind in das Werk mit eingeflossen.

Über den Autor:
Clark G. Reynolds, Kurator des Museumsflugzeugträgers U.S.S. Yorktown in Patriots Point, South Carolina, lehrte früher an der amerikanischen Marineakademie in Annapolis. Er ist Autor des Buches The Fast Carriers: The Forging of an Air Navy. Darüber hinaus ist er Verfasser zahlreicher militärhistorischer Artikel.

Fazit:
Vielleicht hat man es schon aus der Kurzbeschreibung heraus gelesen, ich bin ein wenig enttäuscht von dem Buch. Unter dem Titel hätte ich mir eher eine Übersicht über die Träger-Klassen dieser Epoche vorgestellt. Das aber der Autor fast nur auf die amerikanische und japanische Seite eingeht ist etwas mau. Versteht mich nicht falsch, was er schreibt ist solide, schnell zu verstehen und sehr neutral wiedergegeben.
Daher möchte ich als mein persönliches Fazit festhalten:
Für Interessierte in Sachen Marinegeschichte und hier spezielle den Sektor Pazifikkrieg, ist dieses Buch ein guter Einstieg. Für den engagierten Modellbauer bietet dieses Buch nichts Neues oder Herausragendes und ist daher weniger zu empfehlen.

Wer sich näher mit dem Thema Flugzeugträger beschäftigen möchten, dem werden, unter anderem, diese Bücher nahegelegt:
Roger Chesneau: Aircraft Carriers of the World, 1914 to the Present: An Illustrated Encyclopedia, London 1984 (eine deutsche Übersetzung liegt meines Wissens leider nicht vor)
Stefan Terzibaschitsch, Flugzeugträger der U.S. Navy, Flottenflugzeugträger/Geleitflugzeugträger, Bonn 1999, Bernard & Graefe Verlag

Gruß Thomas

PS. Über eure Meinungen oder Kritik zu dieser Buchvorstellung würde ich mich wie immer freuen.

Bernd B.

Wenn ich mir die Kapitelüberschriften ansehe, wäre "Flugzeugräger im Pazifik 1941-1945" wahrscheinlich ein zutreffenderer Titel gewesen, oder?

Der Autor ist übrigens bvereits 2005 gestorben ... also nicht mehr Kurator.

JWintjes

Fairerweise muß man vielleicht noch sagen, daß das ja die Übersetzung eines Time-Life-Titels ist. Ihn mit einem "Terzi" zu vergleichen, ist glaube ich nicht ganz fair.

Jorit