Revell Aqua Color: Klumpen im Lack

Begonnen von Speederye, 14. Oktober 2019, 23:46:46

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Speederye

Hallo!

Nach einigen Jahren Pause hat mich das Modellbaufieber wieder gepackt.
Allerdings stehe ich vor dem Problem, dass ich gerne komplett auf Acryl umsteigen möchte und mir die Aquas von Revell einige Probleme bereiten.
Egal was ich mache am Ende habe ich nach dem Airbrushen immer kleine Klümpchen im Lack (Siehe Foto).
Ich habe versucht die Farben mit Wasser oder dem Aqua Color Mix zu verdünnen (ohne Erfolg).
Was die Airbrush angeht habe ich es mit einer 0,3 mm Düse (billige China brush) sowie als auch mit einer 0,2 mm Düse probiert (H&S Ultra) jeweils bei ca. 1 Bar (15 Psi).
Ich habe schon viel mit dem Mischverhältnis rum gespielt und schon sämtliche Foren durchsucht. Leider ohne Erfolg.

Hat jemand evtl. eine Idee was die Ursache für mein Problem ist und wie ich es beheben kann?

Übrigens: Die Klümpchen treten nicht auf wenn ich die Emaillefarben von Revell bzw. die Acrylfarben von Tamiya verwende.

Viele Grüße

Daniel

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Hans

Immer schwierig, das kann so vieles sein. Von nicht genügend aufgerührtem Lack bis in zu Öl in der Kompressorluft. Letzteres kommt bei Email nicht so stark zur Erscheinung, da man dort mit Terpentinersatz (=Benzin) verdünnt. 
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

pucki

Ich hatte diesen Effekt 1 mal, da lag der Fehler VOR der Düse. ca. 0.5 mm hinter den Gewinde der Düse in der Pistole hatte sich ein kleiner Farbklecks gebildet, der vermutlich als eine Art Staubarriere fungierte. Ich hatte zu der Zeit keine Airbrush-Bürste, und habe nur mit Wattestäbchen die Gun gereinigt.

Die Farbpartikel sammelten sich da und wurden dann wenn genug Masse da war, raus gespritzt. Allerdings waren diese Partikel etwas (nicht viel) größer.

Als ich ihn gesehen habe, habe ich mit Universalverdünnung die ganze Gun geputzt. Dabei habe ich eine Airbrush-Bürste von VORNE in die Pistole geschoben und kräftig geschrubbt.

Ist nur eine Theorie aus meiner Erfahrung.

Was auch sein kann : Es ist möglich das es gar keine Farbpartikel sind, sondern Staubpartikel. Das kannst du mit folgender Frage selbst beantworten. Treten diese "Klümpchen" beim Airbrushen auf, also siehst du sie wenn die Farbe noch nass ist, oder erst wenn sie trocken ist.

Wenn du sie erst siehst wenn es trocken ist, kann es STAUB sein.

Ich hatte mal bei einer (gottseidank) Vorlackierung das Problem. Seit dem kommt alles direkt nach den Airbrushen unter eine Trocknungshaube. Meist nehme ich dazu die Plastikbox in der das Projekt gelagert wird. Das Objekt auf 2 Hölzer stellen und dann die Box falsch herum über das Objekt auch auf 2 Hölzer stellen. So kommt von unten Luft herein aber kein Staub.

Aber ich zitiere mal Hans.;)

Zitat von: Hans in 15. Oktober 2019, 00:11:12
Immer schwierig, das kann so vieles sein.

Deshalb kann ich nur als meiner Erfahrung Vermutungen anstellen.

Gruß

  Pucki



Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

Wolf

Treten diese Partikel auf egal wie lange du sprühst? Oder immer erst nach einem längeren Sprühdurchgang dann zum Ende hin?

Tamiya sind zwar auch Acryl, haben aber ein ganz anders Trocknungsverhalten. Email reagieren ohnehin anders.

Hans und pucki haben ja schon einiges geschrieben. Öl vom Kompressor würde ich fast ausschließen. Hans schreibt ja korrekt, dass das u. U. bei Enamels kein Problem darstellt jedoch arbeitest du ja auch mit Tamiya ohne Probleme.

Ich würde auf jeden Fall mal beobachten ob das Problem direkt zum Anfang oder erst zum Ende einer Session auftritt. Bei letzteren haben sich in der Düse oder der Spitze evt. antrocknende Farbpartikel gesammelt sie dann mitgerissen werden. Tritt es von Anfang an auf, die Farbe mal dekantieren. Z.B. vor dem sprühen durch einen alten Damenstrumpf gießen.

Staub halte ich jetzt auch nicht für den primären Verdächtigen, denn dann müsste das Problem auch bei den anderen Farben auftreten. Aber es ist nie verkehrt vor einer Lackiersession erstmal Wasser im Lackierbereich mit der Airbrush zu vernebeln. Da bindet den Staub.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Maxiplus

Revells Aquafarben neigen leider stark zu Klümpchenbildung, besonders wenn sie nicht mehr ganz frisch sind bilden sich in der Dose getrocknete Farbreste, die die Düse verklumpen und schliesslich verstopfen. Wolfs Trick mit dem Damenstrumpf ist deshalb immer anzuraten. Ich hab das mittlerweile aufgegeben und sprühe weitestgehend mit Gunze und Tamiya, deren Verhalten in der Airbrush um Längen gutmütiger ist. Revell Aqua sind allerdings IMHO zum Pinseln unschlagbar, deshalb verwende ich sie weiter. Du könntest auch versuchen, sie mit Spiritus zu verdünnen, das funktioniert recht gut und sorgt für bessere Oberflächenhaftung.

Speederye

Die Partikel treten unabhängig von der Länge der Sprühsession auf. Allerdings bekomme ich zusätzlich mit der Zeit auch noch das Problem, dass meine Airbrush verstopft. Das mit dem Verstopfen wundert mich, da der Aqua Color Mix doch auch Trocknungsverzögerer enthält?

Das mit dem Farbresten dachte ich zuerst auch, allerdings habe ich zu letzt nur brandneue Farben genutzt. Ich werde das mit dem Dekantieren und dem Spiritus als Verdünnung auch nochmal testen.

Hans

Verstopfen ist bei Wasseracryl normal.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Wobei man bei Spiritus wieder aufpassen muss. Der ist schnell flüchtig. Zuviel Spiritus und die Farbe kann beim verstäuben und dem Weg zur Oberfläche schon trocknen und man erhält das Gegenteil von dem was man erreichen will. Außerdem vertragen nicht alle Aquas unbedingt Alkohol.

Also vorher immer am Übungsobjekt testen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft