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Modelle und Reviews => Bauberichte => Thema gestartet von: Bardokk-Bardokk in 21. November 2009, 23:49:18

Titel: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 21. November 2009, 23:49:18
Name: Golden Hind
Hersteller : Revell/Heller
Maßstab : ca. 1:82
Preis: 29,95 €
Händler: Modellbau Koch (http://www.modellbau-koch.de)


(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Golden-Hind-Heller.jpg)

Diesmal will ich mich an die Heller'sche "Golden Hind" versuchen, da mir die Takelage meine "La Flore" noch etwas zu kompliziert ist. Ich habe vor ein kleines Diorama zu bauen, also die Galeone auf hoher See.


Historie

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Sir_Francis_Drake_post_1580.png)
Die ,,Golden Hind" war eines der Schiffe des berühmten englischen Freibeuters Francis Drake (* um 1540; + 28. Januar 1596).
Nach einem unglücklichen Versuch lichtete am 13. Dezember 1577 zum zweiten Mal die ,,Golden Hind", damals noch ,,Pelican" geheißen, mit vier weiteren Schiffen (Elisabeth, Swan, Merygold, Benedict) und insgesamt 164 Mann die Anker in Plymouth und begab sich auf die erste englische Weltumsegelung – The Famous Voyage –, die 1.018 Tage währen sollte.
Als Drake in die Magellanstraße einfuhr, benannte er die ,,Pelican" in ,,Golden Hind" um. Vermutlich geschah die neue Taufe zu ehren eines seiner Geldgeber, Sir Christopher Hatton – welcher einer goldene Hindin im Wappen führte – wohl um ihn zu besänftigen, weil Drake dessen persönlichen Sekretär Thomas Doughty wegen Meuterei hingerichtet hatte.


Das Modell
Das Vorbild für das Heller Modell lieferte wohl eine in Matthew Baker's Fragments of Ancient Shipwriting abgebildete Galeone.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Baker.jpg)


Daher stammt wohl auch die bekannte in zu Mondfelds Historischer Schiffsmodelbau abgebildete ,,Kleine Galeone", die mit dem Hellermodell übereinstimmt.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/englischeGaleone.jpg)


Das Modell wurde von Revell produziert, bevor es der Franzose übernahm. Der von Heller angegebene Maßstab von 1:200 ist natürlich falsch, er beträgt in etwa 1:82, was also dem H0-Maßstab entspricht. Eine Bausatzvorstellung zum Modell gibt es hier:

http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=737 (http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=737)
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 22. November 2009, 07:33:41
Hi Bardock,

da hast Du Dir einen sehr schönen kleinen Bausatz ausgesucht. Gerade zum Üben der Takelage, aber auch um weitere Verfeinerungen -wie das Verstärken der zu dünnen Borwände- zu üben, ist der Kit prima.

Du solltest Dir das Buch  Risse von Schiffen des 16./17. Jahrhunderts (http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=502&directory=61) zulegen. Über das ZVAB kannst Du das Buch für kleines Geld bekommen. In dem Buch gibt es die Risse von Höckel, die Vorlage des ehem. Revell-Modells und der Zeichnungen im Mondfeld sind. Für die Takelung empfehle ich Dir den Anderson (über das Buch habe ich noch kein Review verfasst. Die Abhnadlung ist zwar aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts, aber nach meinem Kenntnisstand immer noch das beste zum Thema. Das Buch gibt es bei Dover Publications.
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 01. Dezember 2009, 16:40:59
Bei diesem Modell will ich mich an einer elektronischen Beleuchtung versuchen. Ich habe mir etwa folgendes Vorgestellt: die LEDs sollen in einer Parallelschaltung verbunden sein, damit - wenn eine ausfällt - die anderen Lampen nicht auch aufhören zu leuchten.  Dazu will ich in den beiden Decks des Hecks jeweils zwei Lampen einbauen, weil ich nach dem Zusammenbau nicht mehr herankommen werde um eine eventuell kaputte LED auswechseln zu können. In die einzelne Hecklaterne will ich eine Mini-LED einbauen, diese könnte ich nach Defunktion auch wieder austauschen. Wenn ich mich jetzt etwas wirr ausgedrückt habe, zeige ich Euch lieber meinen vereinfachten Schaltplan und wie ich es mir etwa im Modell verbaut vorstelle (einen Schalter habe ich vergessen einzuschalten):

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Stromkreiskl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Stromkreisgr.jpg?t=1259681815)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

Die Widerstände habe ich zusammen mit meinen Bruder berechnet, da sich bei ihm das elektronische Wissen besser erhalten hat. Für die 345 Ohm Widerstände benötige ich zwei Widerstand-Bauteile, jeweils einen mit den Wert 330 Ohm und 15 Ohm. Alle Kabel sollen aber, entgegen der Skizze, nur an einer Rumpfhälfte verlaufen. Im Modell will ich die ganzen Widerstände und Lüsterklemmen in den geräumigen Kielraum einbauen, weil sie dort dann nicht mehr zu sehen sind.

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: tengel in 01. Dezember 2009, 17:05:52
@Bardokk-Bardokk
Hier ein LED-Widerstandsrechner (http://www.led1.de/shop/cms_content.php?dname=led1_rechner.htm).
Der schlägt auch den nächsten 'passenden' Widerstandswert vor, den würde ich nehmen, das spart Aufwand, und die LED leben länger, wenn man nicht mit dem 'Standard'-Betriebsstrom arbeitet.
Man sollte auch beachten, daß die Stromquelle auch mal etwas mehr Spannung liefern kann, wenn es keine Konstantstromquelle ist.
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bernd B. in 01. Dezember 2009, 19:01:40
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 01. Dezember 2009, 16:40:59
(einen Schalter habe ich vergessen einzuschalten)

Na, denn kann's ja nicht Licht werden ... einschalten musst Du schon! :winken:

Aber einmal eine ganz andere Frage, rein aus Interesse - hatten die Segler eigentlich die Hecklaterne auf See an? Und nur die? Oder gab es noch irgendwelche Laterne, die an Deck hingen ...?

Ach ja - eigentlich müsste ja auch im Mannschaftsraum Licht sein, würde man das durch die Grätings sehen?
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: hwe in 04. Dezember 2009, 13:46:34
Zitat von: Bernd B. in 01. Dezember 2009, 19:01:40
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 01. Dezember 2009, 16:40:59
(einen Schalter habe ich vergessen einzuschalten)

Na, denn kann's ja nicht Licht werden ... einschalten musst Du schon! :winken:

Aber einmal eine ganz andere Frage, rein aus Interesse - hatten die Segler eigentlich die Hecklaterne auf See an? Und nur die? Oder gab es noch irgendwelche Laterne, die an Deck hingen ...?
Ich vermute stark, dass die Hecklaternen nur an waren, wenn eine Chance bestand, dass sie jemand bei Nacht auch sieht, also in Küstennähe und in dicht befahrenem Fahrwasser. - Mitten auf dem Atlantik, könnte ich mir gut vorstellen, dass man das Öl lieber sparen wollte. Eine Überfahrt dauerte ja auch mehrere Wochen (im allgemeinen 4-6) und wenn man dann kein Öl mehr hatte, wenn man in der Nähe der Zielküste war, war das unter Umständen unschön...

Im allgemeinen war Feuer (= rauchen) auf Schiffen der Royal Navy nur im Bereich des Herdes erlaubt, da dieser Bereich entsprechend brandgeschützt war.

Dazu gab es unter Umständen einige wenige Laternen unter Deck, die aber von dafür abgestellten Personen "herumgetragen" wurden. - Ansonsten war es stockfinster unter Deck.
Es gab wohl auch nur eine Laterne pro Deck.
Hier mal ein Beispiel dafür, *WIE* dunkel es dort unten war: - In einer Zeugenaussage eines Kriegsgerichtes (wegen homosexuellen Praktiken) erzählte der Zeuge, dass ihm die Sache nur deswegen aufgefallen wäre, weil er direkt über die beiden gestolpert war. - Das besondere daran ist, der Zeuge trug eine der Laternen... - Alles klar? - Also macht es nicht ZU hell unter Deck!
Zitat
Ach ja - eigentlich müsste ja auch im Mannschaftsraum Licht sein, würde man das durch die Grätings sehen?
Siehe oben: Eher: Nö, zappenduster!

Ciao,

HWE
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 04. Dezember 2009, 18:39:35
Ahoi,

als Zwischenschritt zeige ich hier die erste bemalte Rumpfseite. Verwendet habe ich Acrylfarbe und unbemalte Holz tuschte ich mit Ink.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/rumpfKL.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/rumpfGR.jpg?t=1259948191)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

Guten Abend

Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Marcus.K. in 05. Dezember 2009, 00:37:04
Nanu - wieso lobt Dich denn keiner? JA schlafen die denn alle?

Sieht sehr, sehr gut aus! Da würden mir noch ein paar Nahaufnahmen gefallen - und natürlich der Baufortschritt!

Bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung .. werden sie sich kriegen?  :D
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: HWB in 05. Dezember 2009, 10:58:59
Das sieht schon sehr schön aus. Kannst du den Vorgang "tuschen mit Ink" genauer beschreiben? Das wäre freundlich sehr nett.
Der Abschnitt mit der Beleuchtung istinteressant. Baust du die Batterie im Rumpf ein und wie stellst du dir den Zugang vor? Den sollte man bestenfalls nicht bemerken.

Das weiße Unterwasserschiff und die farbigen Ornamente sind ziemlich farbintensiv und "sauber". Tönst du hier noch etwas ab?


:winken:
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 05. Dezember 2009, 17:38:02
@Marcus.K. & hwb

Danke für das Lob.

Das tuschen ist eine recht einfache Angelegenheit. Ich bemalte die vorgesehene Fläche mit einer Grundfarbe - in diesem Fall mit Foundry Acryl-Farbe "Buff Leather" 70A Shade und darüber 70B als Tönung. Danach pinselte ich eine Schicht mit Tinte (hier: Games Workshop Brown Ink) herüber und wischte diese nach kurzer Antrocknungszeit mit einem Eimaltuch wieder ab. Das gibt dann meiner Meinung nach einen schönen "Holzeffekt". Leider ist das Modell der Golden Hind mit erhabenen Kalfalterfugen und ohne Holzmaserung ausgeführt, den sonst würde der Effekt noch besser aussehen (Siehe http://www.modellboard.net/index.php?topic=28411.msg387260#msg387260).

Die Ornamentbemalung werde ich nicht mehr verändern. Die Schattierung der Musterränder genügt mir, ich denke eine Alterung oder ähnliches - was ich nicht so gut zeichnen könnte - würde nur meine bisherige Bemalung schädigen.

Auch den weißen "Kalkanstrich" des Rupfes schattierte ich nur leicht. Im fertigen Modell wird man davon nicht viel erkennen, da ich die Golden Hind auf hoher See darstellen will. Deswegen kann ich dann auch die Elektroleitungen aus dem Schiff am "Meeresgrund" verlegen und die Batterie im Sockel einbauen, sodass ich diese falls nötig wechseln kann. (So stelle ich es mir jedenfalls alles vor... ob ich das in die Realität umsetzen kann werde ich dann sehen...)

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bernd B. in 05. Dezember 2009, 17:49:17
Für die erhabenen Fugen dieser Oldies (und ähnliche Sachen) gibt es einen guten Trick, wenn man sie betonen will: Ein stark (schwarz) bedrucktes Stück Zeitungspapier auf einen Schleifblock aus Kork, dann vorsichtig drüberreiben. Die Druckerschwärze bleibt an den erhabenen Stellen hängen ...
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 31. Januar 2010, 15:02:34
Ahoi Seeleute,

da mir im Weihnachtsurlaub mein Umzug und danach berufliche Tätigkeiten dazwischen kamen, ging es erst jetzt wieder in der Werft voran. (Hoffentlich verzeiht mir Käpt'n Drake die Verzögerung.)

Ich bemalte das (Groß-?)-Deck. Zuerst grundierte ich es mit Foundry - Boneyard 9A, bürstete es mit Boneyard 9B trocken und hellte einige Stellen mit Boneyard 9C auf. Das dunkle Holz wurde ebenso in drei Schritten mit Foundry - Baybrown 42A, B und C bemalt. Danach tuschte ich das gesamte Deck mit schwarzer Tinte (Citadel Washes – Black), um einen grauen Stich und etwas Verwitterung anzudeuten.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Deck_kl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Deck_gr.jpg?t=1264945589)
(zum Vergrößern Bild anklicken)


So, das ist der bisherige Malfortschritt. Nun wieder zu meiner Fragerei:

Könnte mir einer von Euch sagen, welche Stärke ich für die Brocktaue der Kanonen nehmen sollte? (Was es für Pfünder sind weiß ich nicht, laut Wikipedia sind meine vier kleineren Kanonen wohl "Falcons" oder "Peteras" und die acht größeren "Minions") Und wo kann ich Metallösen bestellen, um meine Brocktaue an der Deckwand ,,einzuhängen"? Überhaupt wie sieht eigentlich eine Geschütztakelung auf der Fahrt auf (im Mondfeld S.185 ist für die Takelung während der Fahrt nur ein kontinentales Geschütz abgebildet ich brauche aber die englische Takelung)?

Maritime Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: hwe in 01. Februar 2010, 20:13:30
Hallo Bardokk*2!

Dein Deck und die Bordwand sehen schon ganz nett aus!

Trotzdem habe ich ein paar Punkte, die mir aufgefallen sind.

Zuerst die Bordwand. - Da bist Du auf dieselbe Sache "reingefallen", wie ich auch, vor ca. 30 Jahren: Ich habe auch das Schiff schön verwittert dargestellt. - Nur die blöden gemalten Verzierungen im oberen Rumpfdrittel nicht! - Die sehen aus wie neu!
Das ist natürlich Quatsch, es sei denn, man möchte behaupten "Die wurden eben gerade frisch gestrichen!" - Will man einen durch und durch stimmigen Eindruck vermitteln, sollte man diese Bemalungen ebenfalls "weathern".

Das Deck ist so weit auch ganz hübsch, aber - wenn ich ehrlich sein darf - finde ich, dass es etwas "geschlampert" aussieht. - Nein, damit meine ich nicht dass es "verwaschen, dreckig und benutzt" aussieht, sondern daß dieses "weathering", also das "verwaschene, dreckige und benutzte" geschlampert gemacht ist. - Als Beispiel, was ich meine: Wenn man sich in der Vergrößerung (Ja, ich habe auf das Bild geklickt und ich habe zusätzlich in meinem Browser dafür gesorgt, dass ich das Bild noch weiter vergrößert dargestellt bekomme) die achtere Kante der Gräting anschaut und da nicht die Gräting, sondern das Deck. - Dort, wo die vielen Nägel sind. - Dann stelle ich für mich fest, dass der von "aussen" an die Nägel heran gewischte "Dreck" aber nicht in den Bereich zwischen den Nägeln und der Gräting gelangt ist. - Das ist in meinen Augen aber unlogisch. - Genau dort sollte der meiste Dreck zu finden sein, weil sich solche Ecken schlecht reinigen lassen. - Statt dessen sieht ausgerechnet dieser Bereich "fast wie Neu" aus. - Dasselbe gilt meiner Meinung nach für fast alle Deckskanten (also überall dort, wo besonders viele "Nägel" aus dem Deck ragen (Was auch schon wieder ein typischer Fehler (Plastik, eben) des Bausatzes ist... - Erstens ragen solche Nägel nicht aus dem Deck und zweitens schon gar nicht so Große!). Deswegen ist es also auch nicht ein "einmaliges Versehen", sondern anscheinend Bestandteil deiner Technik.

Du und viele andere Personen mögen damit zufrieden sein. - Wäre es mein Modell, wäre ich damit nicht zufrieden. - Ich persönlich würde diese "Lücke" bei meinem Modell schliessen. - Ich traue dir auch zu, dass Du das kannst. - Ist nur eine Frage, ob Du das möchtest, oder deine Version beibehalten willst.

Es wirkt so auch schon recht hübsch. - Ich bin eben Perfektionist.... Sorry dafür! ;)

Was die Brocktaue angeht: Die sollten dem Geschütz angemessen sein. - Ich würde einen Vierpfünder nicht mit einem "Kabel" mit 40" Umfang sichern. - Das wäre Overkill. - Also verrate uns doch mal ein paar Details zu deinen Geschützen (Haben die überhaupt Räder?), dann können wir die auch mehr zu deinen Brocktauen sagen.

Ciao,

HWE
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Der Abt in 01. Februar 2010, 20:34:06
Hm, ich muß leider sagen das Deck steht meiner Meinung nach im unangenehmen Kontrast zur Schiffsseite.
Deine Bordwand und besonders die farbigen Flächen erstrahlen so neu als würde das Schiff gerade aus der Werft kommen. Schaut gut aus diese Arbeit, obs einen so frisch gefällt ist natürlich eine andere Sache. Aber das Deck selber wirkt auf eine unhomogene Art verdreckt das paßt für mich nicht zusammen.  :2:
Sorry, ist nicht böse gemeint.....nur meine ehrliche Meinung.


Grüße


Edit: Wegen der Takelung der Geschütze schaue ich gerne nach, aber wie schaun die Rohre und bzw. die Lafetten genau aus?
Die Stärke der Brooktaue würde ich nicht zu stark wählen. Es gibt da glaube ich auch eine Formel für, hängt wahrscheinlich mit Kaliber (welches wir im Moment nicht kennen) zusammen. Stell doch mal ein Bild vom Geschütz ein evt. mit verschiedenen Garnstücken daneben.
Metallösen kann man recht simpel aus dünnen Messingdraht selber herstellen.
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 02. Februar 2010, 21:05:58
Guten Abend,

erstmals Danke für die Kritik @hwe & Der Abt. Nur durch Eure Verbesserungsvorschläge kann ich weiter lernen.

Gut beim Deck war ich wohl etwas schlampig hwe. Ich werde in zwei Wochen, wenn ich wieder zu Hause bin, versuchen die fehlenden Stellen zu bearbeiten.  Einen Alterungs-Effekt für die Muster an der Bordwand hoffte ich eigentlich mit meiner Schattierung hinzubekommen - die erkennt man leider etwas undeutlich auf dem Bild im Baubericht. Mal sehen, vielleicht werde ich auch bei den Mustern mit etwas Tinte ran gehen.

Zu den Kanonen werde ich Bilder hochladen, sobald ich zu Hause bin, und auch die Rohre ausmessen. (Auf einer Bausatzvorstellung
http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_content&view=article&id=737 kann man die Geschützrohre und Lafetten nur in einer kleinen Größe erkennen.)

Grüße,

Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Seemannsgarn in 03. Februar 2010, 08:51:23
Ich schließe mich der Meinung der "Kritiker" tendenziell an.
Modellphilosophiemodus an: Wie stark man ein Modell "altert", ist, so denke ich, jedem selbst überlassen. Ein Maler darf auch malen, was er will. Aber das Ganze sollte ein einheitliches und glaubhaftes Bild bieten. Ich habe in letzter Zeit ganz gute Erfahrungen mit Ölfarben-Lasuren gemacht. (Siehe "Diorama mit Staatenjacht" in der Rubrik Schiffe.) Die Lasur ziehe ich über alles, kann sie aber in der Intensität noch lange feinjustieren, da die Ölfarbe (die ich verwende) etwa zwei Tage zum Durchtrocknen benötigt. Diese über-alles-Lasur garantiert einen homogenen Grundton des Ganzen - und das gleiche findet man ja auch am Original, dessen Teile alle demselben "Wetter" ausgesetzt sind.
Wie gesagt: Wer ein ungepflegtes Deck will, weil gerade Stress an Bord ist - ok. Wer ein shipshape Deck will, weil der Käptn ein Sauberkeitsfanatiker oder ein Sadist ist - ok. Aber das Ergebnis muss als stimmiges Ganzes erscheinen. :Modellphilosophiemodus aus
Seemannsgarn
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: El Supremo in 03. Februar 2010, 10:02:02
Yep, das sage ich auch. Eine einheitliche Bildwirkung täte dem Modell gut. Was das Deck anbelangt, so gnügt es, einfach stark wässrig aufgedünntes Acryschwarz-braun in Ecken und Kanten laufen zu lassen. Lieber mehrmals nachziehen als drüberjauchen. Überschüssige Farbe heraustupfen. Ansonsten sieht das Deck nämlich gefällig aus.
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: HWB in 03. Februar 2010, 23:20:25
Zitatkleineren Kanonen wohl "Falcons" oder "Peteras" und die acht größeren "Minions")

Minions hatten sich auf 5 1/4 Pfd. stabilisiert, zur Zeit der Golden Hind gab es aber auch 7, 6 und 4 3/4 Pfd.
Falcons verschossen 2 1/2 bis 3 Pfd.
Mit Peteras könnten die Perrier Typen gemeint sein. Die verschossen ursprünglich Steinkugeln.

:winken:
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 05. Februar 2010, 00:09:18
Zitat von: HWB in 03. Februar 2010, 23:20:25
Minions hatten sich auf 5 1/4 Pfd. stabilisiert, zur Zeit der Golden Hind gab es aber auch 7, 6 und 4 3/4 Pfd.
Falcons verschossen 2 1/2 bis 3 Pfd.
Mit Peteras könnten die Perrier Typen gemeint sein. Die verschossen ursprünglich Steinkugeln.

Wo hast Du nur dieses Fachwissen her? *staun*

Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: HWB in 05. Februar 2010, 16:45:23
ZitatWo hast Du nur dieses Fachwissen her? *staun*

Das ist kein großes Geheimnis. In "Arming and Fitting of English Ships of War 1600 - 1815" von Lavery ist es sehr anschaulich beschrieben. In Frank Howards "Segelkriegsschiffe 1400 - 1860" finden sich ebenfalls viele Infos. Nur nicht ganz so übersichtlich wie im ersten Titel.

:winken:
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 01. März 2010, 15:34:00
Awast!

So nun habe ich die beiden Geschütztypen meiner Golden Hind fotografiert. Dazu legte ich auch zweimal Takelgarn bei, das dickere ist 0,6mm und das dünnere Garn 0,4mm. Es lautet nun meine Frage, welches Garn ich für die Geschütztakelung verwenden soll?

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Geschtzkl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Geschtzgr.jpg?t=1267453963)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Andy771 in 01. März 2010, 19:27:19
Hallo, ich bastle ja gerade auch an einer Galeone, daher sei mir mein Senf zu Kanonen erlaubt...

Ich habe bei vielen Modellen gerade bei Galeonen folgendes beobachtet:

1. Grätings sind nicht ebenerdig, das halte ich aber nicht für realistisch. Warum? Bei den meisten Galeonen sind die oberen Decks, bei unseren Modellen die Kuhl, so schmal das die Kanonen beim Rückstoß volll an die Grätings hauen würden, wenn diese nicht ebenerdig währen.
2. Die Kanonen sind zu lang. Die Angaben der Kaliber und der damit verbundenen Längenangaben beziehen sich in dieser Zeit (wenn man im 16. Jahrh. überhaupt von Richtlinien zu Kanonen sprechen kann) auf Kanonen des Feldes. Für die Schifffahrt wurden diese gerne gekürzt, ich vermute aus Grund 1.

Es gibt auch Vermutungen das die Lafetten keine Räder hatten, dies halte ich aber aufgrund der Zeichnungen zeitgenössischer Bauanleitungen, und den Funden der Wasa, nicht für realistisch. Das wiederum spricht für die Vermutung der ebenerdigen Grätings und der gekürzten Kanonenrohre.

just my 2 Cents...
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 06. April 2010, 03:18:47
Gute Nacht,

bevor ich Euch mein Oberdeck präsentiere (ich bin noch am takeln meiner Kanonen) hätte ich noch zwei Fragen an Euch.

Zum einen geht es um das Beiboot. Laut zu Mondfelds Plan ist es nur auf den hölzernen Halterungen gestellt, es sind keine Taue zum verzurren angegeben:

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Beiboot1.jpg)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Beiboot2.jpg)

Ist es nun so korrekt? Oder sollte ich doch noch das Beiboot mit Tauen verzurren?



Die zweite Frage geht um den Weg der Ankertrosse. Als Vorbild will ich folgendes Längsschnittsmodell nehmen. (Bei meinem Schiff ist der ,,Ankertrossenbock" am Hauptdeck, man kann ihn also erkennen.)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Seite.jpg)

Wie soll ich also den Verlauf der Ankertrosse darstellen. Das Tau folgt im Modellbild vom Anker mit einer Windung über den ,,Bock" und verschwindet dann durch eine Luke in den Bauch des Schiffes.
Kann ich also bei mir das Tau durch die Luke vor meiner Gräting ablassen? Oder sollte ich ein eigenes Loch direkt bei dem so genannten ,,Bock" bohren, in das das Tau dann verläuft?

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Deck_kl-1.jpg)

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Der Abt in 06. April 2010, 11:03:50
Hallo BB,

schön wieder von deinem Projekt zuhören.

Zu den Fragen:
ZitatIst es nun so korrekt? Oder sollte ich doch noch das Beiboot mit Tauen verzurren?
Auf jeden Fall verzurren, es sei denn du möchtest eine Scene vor Anker zeigen. Auf See waren die Boote, außer wenn man sie benutzen wollte natürlich, immer verzurrt.

ZitatDie zweite Frage geht um den Weg der Ankertrosse. Als Vorbild will ich folgendes Längsschnittsmodell nehmen. (Bei meinem Schiff ist der ,,Ankertrossenbock" am Hauptdeck, man kann ihn also erkennen.)
Du meinst mit ,,Ankertrossenbock" einen Beting.

ZitatWie soll ich also den Verlauf der Ankertrosse darstellen. Das Tau folgt im Modellbild vom Anker mit einer Windung über den ,,Bock" und verschwindet dann durch eine Luke in den Bauch des Schiffes.
Kann ich also bei mir das Tau durch die Luke vor meiner Gräting ablassen? Oder sollte ich ein eigenes Loch direkt bei dem so genannten ,,Bock" bohren, in das das Tau dann verläuft?
Grundsätzlich ist eine Ankertrosse nur angeschlagen wenn man vorhat zu ankern oder eine entsprechende Gefahrensituation besteht. So liegt die Trosse dann eigentlich tief im Rumpf des Schiffes und die Öffnung (Hawse Hole) am Bug  durch die die Trosse geführt wird ist geschlossen. Wenn man ankern möchte wird die Trosse durch das Hawse Hole geführt und am Anker befestigt. Desweiteren wird der Rest der Trosse die man fürs ankern braucht auf das Deck (die Decksseite auf deren Seite man den Anker fallen läßt) auf dem die Öffnung fürs die Hawse Holes liegen in langen Buchten gelegt und dann am Ende über das Beting belegt. Vom belegten Beting wird die Trosse aus nach hinten und dann nach unten durch die Luke/n auf den Lagerplatz der Trosse im Schiffsbauch geführt.
Also so wie Du es gezeichnet hast nur das für ein Ankermaöver die Trosse nicht direkt von unten ausläuft sondern eben normalerweise bereit auf dem Deck liegt.


Ich hoffe du kommst mit meinen Ausführungen klar?

Früße
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 06. April 2010, 21:12:11
Erstmal Danke Abt.

Hast Du vielleicht auch noch ein Schema, wie man ein Beioot verzurrt?
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: HWB in 08. April 2010, 15:15:42
Hier mal ein Beispiel, recht weit unten auf der Seite.

http://www.modellboard.net/index.php?topic=30348.75 (http://www.modellboard.net/index.php?topic=30348.75)

In deinem Fall müßtest du an den Bootsklampen (Hölzern auf denen es steht), oder auf Deck Ringe anbringen, an denen dann die zwei bis drei Haltetaue befestigt werden.

:winken:
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 09. April 2010, 15:08:54
Ahoi,

die Geschütze sind nun getakelt. Für die Ringe an Bordwand und Lafetten bog ich mir einen Draht zurecht. Mir kommen meine Ringe aber etwas zu groß vor, kleiner konnte ich sie aber nicht fertigen.
Hier die Bilder (dort sind noch ein paar glänzende Flecken vom Sekundenkleber zu erkennen, die aber inzwischen mit Revell Mattlack behoben wurden; außerdem sind die Farben diesmal schlecht vom Fotoaparat wiedergegeben worden):

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Kanonen1kl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Kanonen1gr.jpg?t=1270818417)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Kanonen2kl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Kanonen2gr.jpg?t=1270818464)

(zum Vergrößern Bilder anklicken)

Die Idee mit der Schiffsbeleuchtung verwarf ich wieder; meine Test-LEDs konnte ich nicht zum leuchten bringen – meine Fähigkeiten in der Elektrotechnik sind eben doch zu beschränkt.
Jedoch habe ich – wie Ihr es mir empfohlen hattet – eine Alterung an den farbenfrohen Mustern durchgeführt. Dabei ging ich über die Muster einfach mit Citadel Washes – Devland Mud. Etwas gekürzt und zugeschnitten habe ich auch das Spill und die Pumpe, da beide mir für den Maßstab etwas zu groß wirkten.


Avast!

Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: hwe in 14. April 2010, 18:26:51
Hallo Andy,

Zitat von: Andy771 in 01. März 2010, 19:27:19
Hallo, ich bastle ja gerade auch an einer Galeone, daher sei mir mein Senf zu Kanonen erlaubt...

Ich habe bei vielen Modellen gerade bei Galeonen folgendes beobachtet:

1. Grätings sind nicht ebenerdig, das halte ich aber nicht für realistisch.
Ist/war aber so...
Zitat
Warum? Bei den meisten Galeonen sind die oberen Decks, bei unseren Modellen die Kuhl, so schmal das die Kanonen beim Rückstoß volll an die Grätings hauen würden, wenn diese nicht ebenerdig währen.
Ich halte viele der Rekonstruktionen für fehlerhaft. Davon abgesehen, dienen bekanntlich die Brocktaue dazu, den Rückstoß der Stücke zu beschränken, so daß sie nicht mit den Grätings kollidieren.
Und was die Länge der Stücke angeht... - Nun, man hat damals oft noch die Stücke von "außenbords" gereinigt und wieder geladen. - Das komplexe Laden auf as Schiffsinnere zu verlegen, hat eine Weile gebraucht, bis man auf die Idee kam...
Zitat
2. Die Kanonen sind zu lang. Die Angaben der Kaliber und der damit verbundenen Längenangaben beziehen sich in dieser Zeit (wenn man im 16. Jahrh. überhaupt von Richtlinien zu Kanonen sprechen kann) auf Kanonen des Feldes. Für die Schifffahrt wurden diese gerne gekürzt, ich vermute aus Grund 1.
Man hat die Stücke für die Seefahrt auch erst relativ spät kurz gegossen. - Einfach so nachträglich kürzen geht nicht, da es einem sonst die Mündung zerreisst.
Aber da man erst spät erkannte, daß auf See kurzläufige Geschütze mit großem Kaliber (Carronaden) erheblich effizienter sind, als lange Läufe, hat auch diese Entwicklung erst viel später eingesetzt. - Zur Zeit der Galeonen waren lange Läufe noch das "Nonplusultra"... ;)
Zitat
Es gibt auch Vermutungen das die Lafetten keine Räder hatten, dies halte ich aber aufgrund der Zeichnungen zeitgenössischer Bauanleitungen, und den Funden der Wasa, nicht für realistisch. Das wiederum spricht für die Vermutung der ebenerdigen Grätings und der gekürzten Kanonenrohre.

just my 2 Cents...
Zur Zeit der Wasa und danach, gab es eventuell noch einige wenige Geschütze ohne Räder. - Vermutlich sehr alte Geschütze, aus dem 15.-16. Jhdt. - Modernere Geschütze hatten Räder, ja.
Aber sie hatten auch lange Läufe und die Grätings standen hoch. - Dies ist der einzig sinnvolle Schutz, damit überkommendes Schwall-Wasser nicht sofort die ganze Kuhl und den Raum durchnässt.
Dann kann man da auch gut eine Persenning drüber ziehen und alles verschalken. - Wenn dagegen kein Rand vorhanden ist, laufen alle Abdichtungsmaßnahmen weitgehend ins Leere. - Es war mit Rand schon nass genug... ;)

Ciao,

HWE
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 14. April 2010, 22:15:18
Schön, dass hier wieder Informationen ausgetauscht werden.

Zitat
Zitat2. Die Kanonen sind zu lang. Die Angaben der Kaliber und der damit verbundenen Längenangaben beziehen sich in dieser Zeit (wenn man im 16. Jahrh. überhaupt von Richtlinien zu Kanonen sprechen kann) auf Kanonen des Feldes. Für die Schifffahrt wurden diese gerne gekürzt, ich vermute aus Grund 1.
Man hat die Stücke für die Seefahrt auch erst relativ spät kurz gegossen. - Einfach so nachträglich kürzen geht nicht, da es einem sonst die Mündung zerreisst.
Aber da man erst spät erkannte, daß auf See kurzläufige Geschütze mit großem Kaliber (Carronaden) erheblich effizienter sind, als lange Läufe, hat auch diese Entwicklung erst viel später eingesetzt. - Zur Zeit der

Die Heller-Kanonen sind aber wirklich etwas zu groß geraten. Die schweren habe ich bis zum ersten Gußring kürzen müssen weil sonst die Geschütze im eingerannten Zustand gegen mein Beiboot stoßen würden. Die leichteren Gecshütze auf den oberen Decks könnte man sogar überhaupt nicht im eingerannten Zustand aufstellen, weil sich die hinteren Teile der Rohre gegeneinander geraten würden.

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 16. April 2010, 20:23:53
ZitatGrundsätzlich ist eine Ankertrosse nur angeschlagen wenn man vorhat zu ankern oder eine entsprechende Gefahrensituation besteht.

Stimmt es wirklich, dass die Ankertrosse auf hoher See nicht durch die "Hawse Holes" geführt, ja überhaupt nicht zu sehen waren?

Auf Bildern sieht man allerdings die Ankertrosse:

(http://www.hnsa.org/ships/img/maryrose1.jpg)

(http://www.artistsharbour.com/catalog/images/products/wood_chris/hms_victory_in_battle.jpg)

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Der Abt in 16. April 2010, 20:48:28
Da der Hinweis bezüglich der Ankertrosse von mir stammt. Nützt es natürlich wenig wenn ich jetzt noch mal dazu Stellung nehme.
Allerdings, soviel sei noch gesagt, die beiden Musterbildchen sind offensichtlich nicht zeitgenössisch. Insofern sind sie nicht aussagekräftig, überhaupt sollte man abwägen welchen zeitgenössischen Künstlern man genug Fachwissen zutraut. A. Roux wäre ein solcher wenn auch nicht der einzige.
Die Abbildung der Mary Rose, ich nehme jedenfalls das es dieses Schiff ist, zeigt das Schiff dann ja auch vor einer Küste und damit ist eine angeschlagene Ankertrosse schon wieder sehr wahrscheinlich.

Aber wenn ihr eine angeschlagene Trosse möchtet ist das ja kein Problem.
Ein Vollrumpfmodell mit Segeln, auf der Anrichte in der Stube, ist ohnehin nur bedingt Vorbildgetreu.
:pffft:

Grüße
:winken:
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 17. April 2010, 19:04:48
@ Abt

ich selbst besitze leider noch zu wenig Fachwissen über Segelschiffe. Ich habe vor meine Galleone in einem Mini Diorama auf hoher See darzustellen, deswegen meine Fragerei. Da Dir aber keiner widerspricht, werde ih auf Dich hören und meine "Hawse Holes" verschließen.

Grüße
Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Marcus.K. in 22. April 2010, 13:48:05
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 17. April 2010, 19:04:48
... ich selbst besitze leider noch zu wenig Fachwissen über Segelschiffe. Ich habe vor meine Galleone in einem Mini Diorama auf hoher See darzustellen, deswegen meine Fragerei. Da Dir aber keiner widerspricht, werde ih auf Dich hören und meine "Hawse Holes" verschließen.
Sicher eine gute Entscheidung!

In einem der Bücher von Tyrone Martin (dem Ex-Commandanten der USS Constitution und DEM Consti-"Papst") wird vom Kaplan des Schiffes (zeitgemäßer Augenzeuge!) berichtet, wie das Schiff bei sehr rauher See in eine etwas brisante Lage kam, als der Verschluss der Ankerklüse verloren ging und es durch mehrere Wellen ordentlich Wasser übernahm, die dann mit jedem Rollen und Stampfen der Fregatte über das Gun-Deck hin und her rollten, und durch mitgerissene Gegenstände ordentlich Schaden verursachten. Nicht ungefährlich .. gerade für die Manschaft auf dem Deck.

Auf hoher See - und gerade bei Seegang - wurde dicht gemacht, was sonst Gefahr läuft, Wasser rein zu lassen. Gerade die großen "Löcher" im Bug sind dafür ziemlich "empfindlich". Wenn also das Diorama eine solche Situation darstellt:
- Anker gestaut und sicher befestigt,
- Ankertrosse unter Deck,
- Ankerklüse geschlossen.
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 11. Juli 2010, 17:00:18
Guten Abend,

nach längerer Zeit melde ich mich Mal wieder. Dennoch kann ich keinen großen Baufortschritt an meinem Modell vorweisen. Ich hatte die letzten Wochen recht viele andere Dinge zu erledigen. Ich will Euch aber nicht den bisherigen Bauzustand verschweigen, da ich eine ca. viermonatige Pause einlegen muss, weil ich jetzt in den Einsatz nach Afghanistan verlegen werde.

Ich montierte Vorder- und Achterdeck. Dabei erwiesen sich die Achterdeckplatten des Bausatzes als nicht passgenau zum Rumpf. Ich musste einiges Abschleifen; sieht nun alles ein wenig schräg aus. Ich hoffe aber, dass dies beim fertigen Modell – welches ich auf hoher See darstellen will – nicht zu sehr zur Geltung kommt. Das hinterste Achterdeck, wer nach dem Plan schräg zwischen den Geländer verlaufen. Das änderte ich so um, dass das Deck genau am unteren Geländerand entlang führt.


(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Achterdeck-kl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Achterdeck.jpg?t=1278860014)
Achterdeck

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Vorderdeck-kl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Vorderdeck.jpg?t=1278860015)
Vorderdeck


Weiterhin wurde der Balkon achtern angebracht. Zur Verzierung nutzte ich zusätzlich zu den im Bausatz vorhandenem ,,E", ,,R" und ,,Rosen"-Abziehbildern, Lilien, welche ich per Internet von ,,Veni-Vidi-Vici" bestellte hatte. Beim Wappen am Heck sind im linken oberen Eck leider nur zwei Löwen, anstatt dargestellt – Schade um diesen Fehler des Bausatzes.
Vorne sind auch nun die Ankerkräne mit den Katzenköpfen befestigt, eine Bordtoilette angebracht und an den drei Knechten habe ich die (oder ,,der", ,,das") Kardell und Kardellblöcke für die Fall angebracht.


(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Heck-kl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Heck.jpg?t=1278860015)
Heck


Nun, dann wird die ,,Golden Hind" für die nächsten Monate eingemottet.

Viele Grüße

Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: tsurugi in 11. Juli 2010, 23:19:04
Hallo Bardokk-Bardokk , ich habe zwar keine Ahnung von Schiffen aber ich wünsche Dir das Du Heil aus Afghanistan zurück kommst !
Spiel da nicht den Helden denn das wird Dir nicht gedankt und der Einsatz da lohnt auch nicht sein Leben zu riskieren.

Alles Gute

Markus
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Universalniet in 11. Juli 2010, 23:32:15
Alles Gute, viel Glück und einen extrem langweiligen Aufenthalt dort!!
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Graf Spee in 12. Juli 2010, 00:34:15
Auch von meiner Seite:
Komm gut hin, und vor allem:
Komm heil und gesund zurück.  :1:

:winken:
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: El Supremo in 13. Juli 2010, 14:29:30
Ich bin meinerseits auch wortkarg hier im Forum, aber soviel Zeit muss sein: das Modell ist wunderschön bemalt. Das sage ich als Bemalungspedant. Du steigerst dich von mal zu mal. Und wenn du dich dem Takeln langsam annäherst, bist du auf gutem Wege zum optimalen Modell. Alles gute dir, auf welcher Seite des Globus auch immer.
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 08. Dezember 2010, 19:08:00
Melde mich zurück an board,

seit zwei Wochen bin ich nun wieder auf deutschem Boden. Bisher hab' ich allerdings nur ein wenig weiter an meiner Hindin weitergebastelt. Als kleines Vorab will ich Euch meine Backbod-Jungfern für den Großmast zeigen - war eine rechte Fummelarbeit. Wenn ich meine Steuerbord-Jungfern fertig habe, werde ich sie als Schritt-für-Schritt-Bilder reinstellen.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfernkl.jpg) (http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungferngr.jpg?t=1291831416)
(zum Vergrößern Bild anklicken)

Grüße,

Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Bardokk-Bardokk in 11. Juni 2011, 23:06:34
Ahoi,

tot geglaubte leben länger. Ein wenig verspätet – ein halbes Jahr – habe ich nun die Steuerbordjungfern für den Großmast fertig gestellt. Hier die einzelnen Abschnitte:

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern1klein.jpg) (http://1.1.1.1/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern1gro.jpg)
(zum Vergrößern Bilder anklicken)

Die Plastikjungfern des Bausatzes sind gar nicht mal so schlecht. Sie sind nicht aus ,,einem Guss" und bilden keinen ,,Block" (wie z.B. bei meiner St.Louis). Jedes Reeptau wäre in Plastik zu sehen. Doch ich will diesmal das Taljereep mit einer Schnur darstellen. Dafür musste ich also die Plastikreep von den Jungfern abschneiden.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern2klein.jpg) (http://1.1.1.1/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern2gro.jpg)

Und als nächstes die Bemalung.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern3klein.jpg) (http://1.1.1.1/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern3gro.jpg)

Danch folgte das Bohren, Bohren, Bohren.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern4klein.jpg) (http://1.1.1.5/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern4gro.jpg)

Zuletzt passte ich die Jungfern in meine Kartonform und zog das Taljereep durch.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern5klein.jpg) (http://1.1.1.5/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Jungfern5gro.jpg)


Aber das war noch nicht alles! Ich habe mich auch an die Mastwuling versucht. Ich nutzte die Mondfeld Methode (siehe Bild  3; wie macht ihr eigentlich eure Wuling?) Es war gar nicht so schwer wie ich zuerst gedacht hatte. Zwar mag es noch etwa schräg erscheinen, aber für mich genügt es.

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast1klein.jpg) (http://1.1.1.3/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast1gro.jpg)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast2klein.jpg) (http://1.1.1.3/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast2gro.jpg)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast3klein.jpg) (http://1.1.1.2/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast3gro.jpg)

(http://i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast4klein.jpg) (http://1.1.1.2/bmi/i683.photobucket.com/albums/vv194/Bardokk-Bardokk/Golden%20Hind/Mast4gro.jpg)

Auf dem letzten Bild sind Groß- und Fockmast zu erkennen. Beim Fockmast habe ich nur sechs Schlingen genommen, statt der sieben wie beim Großmast.

Das wars für Heute. Mal schau'n wann ich die Wanten für den Fockmast hinmach... vielleicht in vier Monaten?

Grüße, Bardokk-Bardokk
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: nuggetier in 14. Juni 2011, 12:58:17
Zitat von: Bardokk-Bardokk in 11. Juni 2011, 23:06:34
tot geglaubte leben länger. Ein wenig verspätet – ein halbes Jahr –

Dafür habe ich vollstes Verständnis.
Ich könnte in diesem Punkt mit weitaus längeren  P a u s e n  aufwarten. :pffft: :woist:
Aber für ein so schönes Schiff lohnt sich die Wartezeit immer.
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: HWB in 14. Juni 2011, 17:16:52
Zitattot geglaubte leben länger.
Das kenn ich! Da hast du die Golden Hind im Rohbau auf der Helling gesehen und dachtes "ja absolutes Novum, die bau' ich doch mal als Modell". Schwupps sind schon kanpp 450 Jahre rum, und alle reden plötzlich von historischem Modell  :woist:
Man wundert sich und macht einfach mal weiter  :P

Find ich gut  :klatsch:
Titel: Re: Baubericht Golden Hind (Heller, 1:82)
Beitrag von: Revier in 14. Juni 2011, 17:18:52
Danke für die einfache Lehre zum Einbinden der Jungfern. Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäumen nicht. Glück zu beim Takeln wünsche ich!