Arbeitsplatz: Modellbau zu Hause
Ich lackiere fast ausschließlich Modell im Maßstab 1/72 (Flugzeuge, Luftwaffe). Das Lackierspektrum reicht hier von einfarbigen flächigen Tarnungen bis hin zu feinen Mäanderlinien bzw. Flecktarnung. Wo immer es geht versuche ich frei Hand zu lackieren. Tarnschemen klebe ich in der Regel mit schwebenden Masken ab.
Außerdem werden die Airbrush`s für das Pre und Postshading sowie Alterungs und Verschmutzungseffekte verwendet.
Ich verwende seit 12 Jahren einen Kompressor Eolo 20 der Firma Sigma, ähnlich wie der auf dem verlinkten Bild:
Im Gegensatz zu dem verlinkten Bild hat meiner aber eine automatische Druckabschaltung. Durch den Kühlschrankkompressor ist der Kompressor sehr leise (unter 36 dB). Der blaue Griff ist gleichzeitig der Lufttank mit einem Inhalt von 2 Litern. Wenn ich lackiere, lackiere oftmals in sehr langen Sessions von bis zu 4-6 Stunden. Diese hat der Kompressor bisher klaglos mitgemacht.
Der Kompressor leistet einen maximalen Druck von 6 MB, hat einen Druckregler mit Wasserabscheidung und eine Ölstandsanzeige. Seinerzeit kostéte er ca. 250 Euro
Airbrush Badger 350 (nicht mehr vorhanden)
Badger 200 feine Düse irgendwo um 0,4
Qlympos HP-101 Düse 0,3er
Aztek 470 Düse 0,35 bis 1,2
Harder Steenbeck Evolution Düse 0,15 und 0,2
Iwata Custom Micron CM-B Düse 0,18
Hansa 281 Düse 0,2 oder 0,25 (Beschreibung ist das widersprüchlich)
No Name (Fengda Clone BD 203) Düse 0,2 (angeblich)
No Name (Fengda Clone BD 183 Clone) Düse 0,2 + 0,3 + 0,8
Aerograph (antike AB aus 30-40er Jahren) Düse ca, 0,5
Angefangen habe ich vor vielen Jahren mit einem selbstgebauten Kompressor und einer Badger 350 Single Action mit Außenmischung. Diese besitze ich nicht mehr. Eine solche AB ist auch eher nur für flächige lackierungen geeignet. Meine beiden nächsten AB`s waren eine Badger 200 single Action mit Innenmischung und als es dann etwas besser werden sollte eine Oylmpos HP-101 Double Action.
Bei meinem Wiedereinstieg vor 12 Jahren gönnte ich mir dann den besagten Kompressor und eine Aztek 470 im Holzkoffer mit diversen Düsen.
Mit der Aztek kam ich zunächst überhaupt nicht klar, was aber eher an der mangelnden Übung und den mire neuen Acrylfarben lag, so dass ich mir kurz darauf eine Evolution mit 0,2er Düse zulegte. Aber auch diese sprühte komischerweise nicht von selbst

so dass ich viel üben musste. Erstaunlicherweise ging es danach auch mit der Aztek viel besser.

Bei bestimmten Anwendungen/Farben sogar besser als mit der Evo.
Mit beiden AB's kann man gute bis sehr gute Ergebnisse erreichen. Aber irgendwo fehlte mir immer das i Tüpfelchen und die letzte Feinheit beim lackieren. Deshalb habe ich mir dann eine Iwata Custom Micron CM-B zugelegt. Obwohl mit 0.18 Düse dem Wert naZch eine nicht so feine Düse wie die Evo mit 0.15, hat diese ein deutlich feineres Spritzbild, wenn man in der Lage ist, es aus ihr rauszuholen.
Ich möchte aber betonen, dass bei einer normalen Anschaffung der Mehrpreis in keinem Verhältnis zur besseren Leistung steht. Für eine mehr als doppelt so teure Iwata bekommt man nicht ein doppelt so gutes, respektive feines Spritzbild.
Danach habe ich mir dann noch eine Hansa 281 als Alltagsairbrush geholt. diese löst mehr und mehr die Evo bei mir ab, da sie vor allem unkritischer bei Acrylfarben ist. Sie hat ein ähnlich gutes Spritzbild wie die Evo, ist aber unempfindlicher.
Zu guter letzt habe ich mir zwei einfache No Name Airbrushs bei Ebay geschossen (mit etwas Geduld für 12 bzw. 15 Euro)
Mir ging es einfach mal darum den schlechten Ruf der No Name Ebay Aibrushs selbst zu verifizieren. Alle haben immer nur davon gesprochen, aber die wenigsten hatten eine und kannten es immer nur vom hörensagen.
Die BD 203 (12 Euro) ist optisch einer Iwata Custom Micron nachempfunden. Dabei aber etwas größer, schwerer und deutlich grober gearbeitet.
Bei Inbetriebnahme spuckte sie mehr als dass sie sprühte. Nach entgraten und polieren der Düse, der Nadel, des Düsenkopfes ist sie aber jetzt eine brauchbare AB mit einem befriedigenden bis guten Spritzbild. Man muss nur mal abwarten, wie lange sie hält.
Das gleiche kann man von der BD 183 sagen. Hier handelt es sich um einen Iwata Eclipse HP-B Nachbau. Das Ebay Set verfügte über 3 Steckdüsen/Nadeln mit 0.2, 0,5 und 0,8. Auch diese bedurfte einiges an Nachabreit, funktioniert jetzt aber ordentlich. Bei der BD 183 war noch ein Druckluftschlauch sowie drei unterschiedlich große Farbnäpfe im Lieferumfang dabei. Für 15 Euro kann man da nicht meckern..
Beide No Name reichen natürlich nicht an das Spritzbild der deutlich teureren Evo, Aztek oder Hansa heran. Außerdem sind sie auf Grund der Mängel und erforderlichen Nacharbeit nicht unbedingt für den Anfänger geeignet. Da muss dieser schon etwas Glück haben und ein besser produziertes Exemplar ergattern (Vielleicht hatte ich einfach auch nur Pech)
Außer Konkurenz läuft mein Schätzchen, die Aerograph. Obwohl in den 30/40 Jahren produziert, ist diese schon erstaunlich modern und unterscheidet sich technisch gesehen nicht von einer modernen Airbrush. Diese ca. 70 - 80 Jahre alte AB hatte bereits Double Action und eine Wegbegrenzung für die Nadel. Naturgemäß etwas "grober" fällt die Düsen Nadelkombination aus. (ich schätze um die 0.5-0.7). Die Dichtungen dieser AB sind aus Leder. Mir ist es gelungen, sie wieder gangbar und funktionstüchtig zu machen (sie wird natürlich nicht mehr für das Hobby verwendet)
Das Spritzbild liegt irgendwo im Bereich meiner alten Badger 200 und den No Name Airbrushs. Dennoch ist sie neben der Iwata mein Schmuckstück.
Übrigens, Düsengrößen sagen noch nichts endgültiges über das Spritzbild aus. Genauso wie nicht jede AB mit jeder Farbe gleich gut zurecht kommt.